Warum bekommt mein Rechner immer eine neue IPv6 bei jedem reboot?

Schicksal

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Hallo zusammen,
Lange nicht mehr hier gewesen. Nun bastel ich wieder rum und raff gar nichts mehr.

Situation:
Ich sitze hinter Glasfaser mit einer IPv6. IPv4 kann man vergessen.
Ich benötige Zugriff auf meinen Rechner. Das ganze sitzt hinter einer Fritzbox (die aktuelle, große)

vorher:
Mein „Server“ war eine Windows 10 Kiste und die hat in den aller seltesten Fällen eine neue IPv6 zugewiesen bekommen. In vielen Jahren vielleicht 3 mal ..... gefühlt....

jetzt:
Ich möchte gerne auf Unraid umsteigen. Mal von den Schwierigkeiten mit IPv6 und den Docker Containern abgesehen (lerne noch, stehe ziemlich am Anfang), frage ich mich warum die Kiste (gleiche Hardware) nach jedem reboot eine neue öffentliche IPv6 erhält. IPv4 im eigenen Netz ist fix, aber diese blöde IPv6.

Hab ich irgendwas irgendwo in der Fritzbox falsch? Ging ja vorher auch.
Ich verzweifle so langsam.

mfg
 
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Ich verstehe gerade nur Bahnhof.

FritzBox (welche? "die aktuelle große" ist eine super Beschreibung).
Desweiteren bekommt wenn überhaupt die FritzBox eine IPv6 Adresse vom Provider zugewiesen, dahinter sitzen nur deine Geräte im Heimnetz (und die erhalten i.d.R. von der FritzBox eine 192.168.178.X Adresse). Die bekommen garantiert keine eigenständige IPv6 von deinem Glasfaseranbieter zugewiesen, außer du hast dort nen Modem für Glasfaser per PCIE verbaut, dann wäre aber widerrum die FritzBox obsolet.

Sonst google nach DynDNS und schau, ob das eine Lösung für dich wäre, auf deine Sachen auch von außerhalb zugreifen zu können.
 
Du bist ja ein freundlicher Zeitgenosse.
Hat sich in den Jahren hier wohl leider geändert.

Fritzbox, ja die aktuelle, große. 7590.
Desweiteren bekommt wenn überhaupt die FritzBox eine IPv6 Adresse vom Provider zugewiesen
Ja, so habe ich es bisher auch verstanden.
dahinter sitzen nur deine Geräte im Heimnetz (und die erhalten i.d.R. von der FritzBox eine 192.168.178.X Adresse)
Ja, aber meine Geräte erhalten auch ein IPv6
Die bekommen garantiert keine eigenständige IPv6 von deinem Glasfaseranbieter zugewiesen
denke ich schon, da meine Geräte andere öffentliche IPs haben als meine Fritzbox und diese kann ja nun keine externen IPv6 verteilen.
außer du hast dort nen Modem für Glasfaser per PCIE verbaut, dann wäre aber widerrum die FritzBox obsolet
keine Ahnung was PCIE ist, aber dafür habe ich ja eine Frage gestellt.
Die Fritzbox ist hinter einem Genesis Fibertwist. Dachte der ist nur zum übersetzen von Netzwerk auf Glasfaser.
Modem brauche ich keins. Einen Router der auch Telefonanschlüsse hat schon.

DynDNS möchte ich vorerst vermeiden, weil ich das vorher auch nicht benötigte.

Ich wusste nicht, dass man als unwissender keine Fragen stellen darf und sich alles googeln muss.
Damals wurde untereinander noch geholfen oder auf andere Threads verwiesen die das schon durchgekaut haben. Hab ich allerdings keinen gefunden.
Scheint mir, dass das Forum sich stark geändert hat. Schade.
 
Deine Geräte bekommen definitiv eine IPv6 die extern erreichbar ist. Das Ding ist deine Fritzbox bekommt einen Präfix zugewiesen und dein Endgerät bekommt mit diesem Prefix auch ne IP. Normalerweise sind da mehrere IPv6 - sicher das da keine dabei ist die etwas statischer ist?
 
Holen wir mal etwas weiter aus, um mehr Unklarheiten zu schaffen, oder einige zu beseitigen ;)

Bei IPv6 ist es so, dass dein Provider dir ein ganzes Subnetz zuweißt. Bei meinem Provider ist das z.B: ein /48. Aus diesem Netz bekommt dein PC im Falle von Windows 10 mehrere Adressen.
Diese kannst du dir per "ipconfig" in der CMD anzeigen lassen. Hier siehst du dann einmal eine "IPv6-Adresse" und eine Temporäre. Die Temporäre wird für die Kommunikation ins Internet verwendet und ändert sich öfters mal. Das ganze nennt sich dann Privacy Extension und dient dazu, dass dein Fußabdruck im Internet weniger stark nachvollziehbar ist.

Deaktivieren kann man das ganze natürlich auch: https://support.binarylane.com.au/s...517-disable-ipv6-privacy-extension-in-windows

Voraussetzung ist natürlich, dass dein Provider das dir zugewiesene Prefix nicht ständig ändert.
 
Jein, Präfix (die erste Hälfte?) bekommt die Fritze. Was mich interessiert ist wo die zweite Hälfte (der Teil der sich ändert) herkommt. Wenn dieser von der Fritze verteilt wird, dann wäre das super. Dann müsste man doch den hinteren Teil fix vergeben. Halt wie eine feste IPv4.

———edit———
Ahso, der wechselnde hintere Teil ist wegen diesem privacy gedöhnse. Wenn ich das bei der unraid Kiste abstellen könnte, dann wäre nur eine Änderung, wenn der Provider mir eine neue Prefix verpasst? Hab ich das so richtig verstanden?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Präfix ist die erste Hälfte. Die wird von deinem Provider vorgegeben.

Die zweite Hälfte wird nicht direkt von der Fritze verteilt. Wenn ich mich recht entsinne, teilt die Fritze per Router Advertisement lediglich das Präfix, Default GW etc mit. Die zweite Hälfte vergibt sich dein zu PC zufällig selbst und prüft dann per DAD ( Duplicated Adress Detection ) ob die Adresse bereits verwendet wird. Wenn ja, dann wird nochmal gewürfelt, wenn nein, dann wird die erste verwendet ;)

Wenn du die Privacy Extension ausmachst, bin ich mir gerade nicht ganz sicher, wie die IP entsteht. Ggf. ist aber die MAC Adresse deines PCs Bestandteil dieser Adresse
 
Wie die Fritzbox mit IPv6 umgeht kann man konfigurieren:
Heimnetz -> Netzwerk -> Netzwerkeinstellungen -> runterscrollen bis "IP-Adressen", dann -> IPv6-Konfiguration
 
Ich habe keine VM laufen.
Derzeit versuche ich eins nach dem anderen zu lösen.
Als erstes die halbwegs feste IPv6 des unraid Systems selbst. Danach muss ich mich um die docker Container und VMs kümmern.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Wie die Fritzbox mit IPv6 umgeht kann man konfigurieren:
Heimnetz -> Netzwerk -> Netzwerkeinstellungen -> runterscrollen bis "IP-Adressen", dann -> IPv6-Konfiguration
Hmm, aber wie kann man dort dem einen Gerät eine feste IPv6 zuweisen? Da steht was von DHCPv6 und dass die Fritzbox der DHCPv6 Server ist. Aber man kann da keinem Gerät speziell eine IP zuweisen...also die zweite Hälfte der IPv6. Oder ich bin zu blöd. Ist in Sachen IPv6 nicht ganz auszuschließen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Was mich interessiert ist wo die zweite Hälfte (der Teil der sich ändert) herkommt. Wenn dieser von der Fritze verteilt wird, dann wäre das super. Dann müsste man doch den hinteren Teil fix vergeben. Halt wie eine feste IPv4.

Es drei Möglichkeiten einen Client eine IPv6 Adresse zu geben:
  • Stateless Address Auto-Configuration (SLAAC)
  • DHCPv6 (stateful & stateless)
  • Static Configuration

SLAAC
Hier schickt der Client über das Neighbor Discovery Protocol (NDP) eine Router Solicitation (RS) Nachricht von der der link-local Adresse (fe80::/10) aus, um rauszufinden welches Prefix der Client nutzen soll. Das Gateway schickt dann eine Router Advertisement (RA) Nachricht zum Client, welcher das Präfix enthält. Anschließend generiert der Client seine Adresse selbst. Dies geschieht meist mittels EUI-64 (Hierbei wird die 48-Bit MAC Adresse in der Mitte geteilt und es werden 16-Bits eingesetzt [0xFFFE]). Am Ende prüft der Client per Duplicate Address Detection (DAD) ob die generierte Adresse im Netz bereits vorhanden ist.
Letztendlich unterscheiden sich aber die Algorithmen aber von OS zu OS. Jeder Hersteller baut hier seine eigenen Methoden, sodaß SLAAC nicht immer so funktioniert wie man es erwarten würde.

DHCPv6 Stateless
Diese Methode stellt SLAAC Clients zusätzliche Netzwerkinformationen wie DNS-Server, Domain Namen oder andere vendorspezifische DHCP-Optionen bereit (z.B. TFTP-Server bei Cisco Telefonen). Client Adressen werden hier drüber nicht bereitgestellt.

DHCPv6 Stateful
Auch als Managed Mode bezeichnet. Funktioniert wie DHCP für IPv4. Der DHCPv6 Server weist den Clients Adressen zu.

Static Configuration
Händisch Konfigurierte Adressen. Auch das ist noch möglich bei IPv6.

Bei der Fritzbox kannst Du einstellen ob diese DHCP Stateless oder Stateful machen soll. Ich bin mir nicht mehr 100% sicher, ob die Fritte DHCPv6 stateless per Default macht. Aber üblicherweise sollte die Fritte DNSv6-Server per SLAAC supporten und ebenfalls wird der DNSv6-Server auch per Stateless DHCPv6 mitgegeben.


Zu deiner Frage, warum der Client immer eine andere Adresse bekommt: Es hängt idR vom Client ab, welche Adresse dieser bekommt und nutzt. Wie bereits erwähnt, machen Privacy-Extensions das ganze noch undurchsichtiger. Deswegen gehört es für IPv6 auch zu den Best Practices, DNS für alles zu verwenden. Meine Fritzbox löst beispielsweise mein MacBook.fritz.box als AAAA-Record auf. Um IPv6-Adressen kümmere ich gar nicht mehr. Auch eine Art der Automatisierung.
 
Hab es endlich hinbekommen.
Leider nicht von Routerseite. Dort ist nur die IPv4 für das Gerät vorbestimmt.

in Unraid habe ich endlich die Einstellungen für eine Static IPv6 gefunden. Ich habe einfach die zugewiesene als static übernommen. So sollte dann ja kein Konflikt entstehen.....denke ich.

Jetzt muss ich nur noch rausfinden wie ich das an ein Docker Container durchreiche.
 
Das mit dem static funktioniert aber nur so lange, bis sich dein IPv6 Präfix nicht ändert.
 
Das ist richtig.
Das dann mal anzupassen hält sich in Grenzen.
Ich glaube mein Präfix hat sich in .....puh...ca 4Jahren nur 1x geändert maximal 2x.

Ich hab es endlich hinbekommen meinem Unrat Server eine feste IP zu geben und meine Docker Container haben die jetzt auch.
Jetzt hab ich nicht mehr das Problem, dass die Container die IPv6 bekommen sollen (die haben sie jetzt über bridge), sondern jetzt muss ich zumindest einem bestimmten die IPv6 verweigern.
Man man man, alles Neuland diese ganze Linux, etc Welt.

Vielen Dank für die vielen Hilfen und Erklärungen. Hab wieder viel gelernt zu Dingen die vorher einfach liefen.
 
Es drei Möglichkeiten einen Client eine IPv6

[...]

Deswegen gehört es für IPv6 auch zu den Best Practices, DNS für alles zu verwenden. Meine Fritzbox löst beispielsweise mein MacBook.fritz.box als AAAA-Record auf. Um IPv6-Adressen kümmere ich gar nicht mehr. Auch eine Art der Automatisierung.

Herzlichen Dank für die ausführlichen Erklärungen zur IPv6 Adressvergabe. So klar habe ich das noch nirgends gelesen.

Ich möchte allmählich auch von lPv4 wegkommen.
Die DNS Variante erscheint perfekt, muss ich da in der FRITZ!Box oder in Windows etwas einstellen?
 
Die DNS Variante erscheint perfekt, muss ich da in der FRITZ!Box oder in Windows etwas einstellen?

Es reicht, wenn der Client die Fritzbox als DNS-Server eingetragen hat. Bei einem PiHole müsste dann der PiHole die Abfragen an die Fritzbox weiterleiten.

Ansonsten kann man in der Netzwerkübersicht der Fritzbox sehen, welche Hostnames von der Fritzbox in der DNS-Serverkonfiguration landen. Bei Änderung des Namens auf der Fritzbox wird der AAAA-Record ebenfalls angepasst.

network.PNG
 
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