Warum benötigen aktuelle Anwendungen (besonders Spiele) immer mehr Leistung?

HcOoTl

Neuling
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Hallo,

ich ärger mich schon seit einiger Zeit, dass neue Anwendungen immer mehr Ressourcen brauchen um Problemfrei zu funktionieren. Die letzten Monate und Tage hat sich diese Erfahrung bei mir noch stärker Eingeprägt. Deshabl dieser Thread, um wenigstens ein bisschen zu "Verstehen".

Natürlich werden heutige Anwendungen immer Komplexer und mit mehr Aufwand produziert. Einmal außen vor gelassen, wie viel Sinn das ganze macht, wenn die Qualität und der Spielspaß oft nicht einmal das Niveau der Vorgänger Versionen erreicht. Kann man so betrachtet ja noch verstehen, dass dafür mehr Leistung benötigt wird.

Nur irgendwie Gerät das ganze außerhalb jeglicher Relationen. Bald braucht ein Spiel 20GB, ich kann mir nicht vorstellen, dass dies nicht auch zum halben "Preis" bei annähernd gleicher Qualität realisierbar wäre. Aber der Grafikwahn braucht nun mal Platz, also kann ich auch diesen Punkt noch i.wie nachvollziehen. Bedingt dadurch lassen sich auch die Gigantischen Anforderungen an die Grafikkarte halbwegs Verstehen.
Auch mir gefällt eine schöne Oberläche und Spielwelt, aber wer bitte braucht wirklich in einem Spiel Effekte wodurch man z.b. geblendet wird, wenn er in die Sonne blickt, oder das Bild verschwimmt wenn man ein kurzes Stück gelaufen ist? Wenn ich unbedingt geblendet werden möchte geh ich raus, Blick aus dem Fenster oder wenn nötig bringe ich eine Außenkamera an, dann kann ich sie sogar jederzeit vom Keller aus sehen :x

Anderes bsp. um nicht zu verrecken&leben auffüllen muss ich etwas Essen gehen, dazu muss ich mir ein Lokal suchen Laufzeit; das Lokal betreten Ladezeit; warten bis die Bardame mir jedes Gericht einzeln vor die Nase hebt und wieder Wegpackt bis ich das benötigte habe Nervzeit; auch mit der größten portion das ganze wiederholen bis endlich genug gegessen ist Aaaarghzeit; endlich fertig darf ich dann auch noch zusehen wie meine Figur - das was auch immer - aufisst ohne dass ich mich bewegen kann Wtfzeit (wer bleibt im MC D vorm Thresen stehen biss er seinen Hamburger aufgegessen hat?); hat man dann den Laden endlich nach 2 Minuten verlassen darf man mit der Steuerung zu kämpfen um nicht wieder im Laden zu laden, was jedoch ausweglos doch immer und wieder passiert Ladezeit? LMAZeit! Da geh ich doch lieber im RL Paintball spielen.

Realismus schön und gut, aber wenn er den Spielfluss stört? Aber ich schweife ab...

Also Speicherplatz und Grafikkarten Bedarf sind noch halbwegs verständlich... Aber was ist mit dem RAM? Immer mehr spiele brauchen mehr als 2GB RAM um gut zu laufen für was? Die Grafikkomponenten sollten sich ja hauptsächlich im VRAM befinden, wofür die Imens größeren RAManforderungen als in den Vorgänger Titeln? Bis auf die Grafik ändert sich im Spielgeschehen meist eher wenig. Auch ein Quadcore ist oft schon Pfilicht, wieso? Was muss die CPU das 8fache Berechnen wie in den alten Versionen mit nahe zu identischem Inhalt?

Gab es früher einen Patch, war dieser wenige KB groß, da er einfach den Programm Code umschrieb und dadurch wie z.b. bei Herrscher Der Meere (nicht Pirat) dem Spiel komplett neue Spielinhalte und Wege eröffnete. Klar geht das heutzutage nicht mehr, aber min 20 MB für einen kleinen Fix bzw. schonmal locker 500 MB falls es ein bisschen mehr ist?

Das selbe bei Spielständen, früher reichten ein paar KB, heute geht oft unter 20MB nichtsmehr, darf auch gerne mal an die 100 MB für ein Savefile sein. Der Spielinhalt ist nahezu gleich, es gibt ein paar Settings und Statistiken mehr aber warum braucht ein Spielstand 100 MB?

Bei manchen Spielen verbringt man teilweise 10% der "Spielzeit" mit Ladevorgängen, was soll das bitte? Da ist einem doch echt die Zeit zu Schade dafür?

Überhaupt konnte mich keines dieser Ressourcen fresser länger als Max. ein paar Monate(mmorpg) halten. Sobald der OHO-Grafik Effekt verschwunden ist nerven die Spiele nur noch mit den verkümmerten Steuerungen, dämlichen Spezialieffekten, miesen Spielideen und kindischen Stories.

Ich will nicht sagen, früher war alles besser, die Zeiten ändern sich, ich versteh nur nicht den Enormen mehr Bedarf in vielen Bereichen.
 
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Wenn du das ganze relativ betrachtest (die "Inflation" an Ressourcen ist ja ganz schon hoch im PC Bereich) glaube ich persönlich nicht, dass Spiele anspruchsvoller geworden sind. Starcraft mit 100 MB auf einer 10 GB Platte ist sogar "anspruchsvoller" als ein 5 GB Spiel auf einer TB Platte.

Außerdem verschiebst du deinen Fokus indem du bei älteren Spielen nur diejenigen spielst, die dir gefallen oder nur diejenigen nach Jahren nochmal installierst, während bei aktuellen Spielen vorher nicht klar ist, ob es dir gefallen wird (und da hilft auch kein Test in einer Zeitschrift - wenn dem Redakteur die vielen Möglichkeiten gefallen, mit der Spielewelt zu interagieren und dich genau das nervt...).
 
rein von der komplexität der vorgänge wird in der tat auch mehr leistung benötigt. es GIBT neue und bessere prozessoren und grafikkarten, also wird das auch genutzt. ein altes spiel war DAMALS ja auch idR sehr fordernd, zB hatte ich vor jahren ein 3Dspiel, für das meine graka nicht reichte, und musste ne neue holen. heute könnte das spiel von der CPU nebenbei im softwaremodus berechnet werden... früher war es halt so, dass es nix besseres als eine riva TNT gab - ensprechend war eine besimmte anzahl an objekten, polygonen, taxturen und auflösung gar nicht mehr möglich, selbst wenn die programmierer das rein progammiertechnisch hätten integrieren können.

dazu kommen aber auch andere dinge:

- eine extrawurst für schwächere systeme zu erschaffen, ist nicht immer möglich und wenn, dann mit einem aufwand verbunden. wenn zB ein 3D-objekt nunmal im editor 4000 polygone hat, wäre es viel arbeit, extra eine version mit ner zb 400 polygonen herzustellen und damit zu testen, auch wie gut es dann aussieht usw.. bei texturen geht das ja noch rel. simpel, dass man die 1920x1080-textur auch als nur 640x480-textur im spiel anbietet. aber zB ne KI kann man nicht einfach so anpasssen, ohne daraus ein völlig anderes spiel zu machen.

- neuere betriebssysteme und tools im hintergrund brauchen auch power, die leute HABEN auch mehr funktionen und tools aktiv, so dass eine anwendung nochmal mehr leistung braucht als auf einem alten betriebsystem, das dafür dann aber wiederum weniger möglichkeiten und schnittstellen bieten würde.

- die leute haben HABEN halt inzwischen riesen festplatten, so dass es zu 99% egal ist, ob der platzbedarf eines spiels nun 10 oder 20GB sind. ein spiel aber besonders "klein" zu machen kostet zeit und geld. der anreiz dafür, es "klein" zu machen, ist daher einfach zu gering.

- es gibt millionen von unterschiedlichen kombinationen aus CPU, board, graka, RAM, betriebssystem und software/treiberversionen. wenn man GENAU wüßte, dass es nur eine mögliche kombination gibt, könnte man viel ressourcensparender programmieren, da man sich nur auf diese eine kombination konzentrieren und auch nur diese testen muss. nicht zuletzt deswegen sind ja eben auch konsolen in der lage, mit einer für PC-verhältnisse miesen hardware sehr gute ergebnisse zu erzeugen. am PC werden dann halt oft dinge gemacht, die vlt. nicht ganz effizient sind, aber 100% auf jeder zB grafikkarte auch klappen.


es ist immer ne frage der relation. man könnte mit viel einsatz auch ein modernes spiel so programieren oder zumindest einen modus einfügen, der auch mit 5 jahre alten PCs läuft. allerdings erfordert das viel aufwand, und das nur für ein paar leute, die offenbar eh eher sparsam sind, so dass es fraglich ist, ob von diesen leuten überhaipt genug das spiel auch kaufen würde. auf der anderen seite muss man natürlich dafür sorgen, dass man nicht nur mit einem PC auf aktuellem "oberklasse"-niveau überhaupt nur dran denken kann, das spiel zu spielen... d.h. man gibt sich sicher schon mühe, dass ein spiel mit MÖGLICHST wenig hardware noch läuft, aber irgendwo ist halt eine grenze, bei der man sagt "leute mit nem schlechteren PC würden das spiel eh nicht kaufen, bzw zu wenig leute von denen"

und darum geht es halt im endeffekt: das produkt mit gewinn verkaufen :d
 
Zuletzt bearbeitet:
Weil das in der Regel Produkte sind die mal Geld bringen sollen, und damit in einem überschaubarem Zeitraum entworfen und fertiggestellt werden müssen. Und da die Ressourcen des Durchschnitts-Rechners halt immer mehr werden, kann man dementsprechend lockerer damit umgehen, anstatt Zeit für Optimierung zu verbraten.

Was dich jetzt natürlich nicht davon abhalten soll, ein Office-Paket in Assembler zu schreiben o.ä., in der Freizeit oder als Lernprojekt ist schöne/elegante/schlanke Softwareentwicklung/Programmierung natürlich eine feine Sache. Aber in der realen Wirtschaftswelt gibts nun mal mitunter andere Prioritäten...
 
Realismus schön und gut, aber wenn er den Spielfluss stört?

Da gab es auch mal eine Studie und zwar wird ein Spiel uninteressant, wenn es zu realistisch ist, weil es eben dann den Sinn eines Spiels verfehlt. Irgendwann werden die Spielehersteller sich somit selbst ruinieren.

Da ich sowieso auf die neusten Spiele verzichten kann, ist mir das aber auch egal. Es gibt viele Klassiker, die beim Spielspaß weit vor Grafikknallern liegen.
 
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