Welche SSD / Welcher Controller für Workstation oder Server

freeman303

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Hallo,

ich möchte meine Workstation etwas performanter machen.

Momentan Handelt es sich um einen Quadcore-Phenom II 945 mit 8 GB RAM, 2x Solidata K5 64 GB SLC-SSDs am Areca 1220 Controller im RAID-0 Modus.

Das System verwendet Win 2008 R2 als Workstation. Das System ist voll verschlüsselt mit AES-256 (Truecrypt).

Das System ist zwar schnell, aber mir wieder doch zu lahm geworden. Vielleicht ist es auch nur der subjektive Gewöhnungseffekt.

Den ersten Flaschenhals bezüglich der AES-Verschlüsselung möchte ich lösen, indem ich einen AMD FX-8120 einsetzen werde - vermutlich auf einem Gigabyte FX Board mit den 6 PCIe x16 Steckplätzen oder auf einem Asus Sabertooth. Der RAM wird ggf. auf 16 oder 32 GB (1866 MHz) aufgerüstet. Der Bulldozer wird beim Dateizugriff einen deutlichen Schub geben, da er die AES Befehle in Hardware unterstützt.

Nun stellt sich nur noch für mich die Frage, gegen welche aktuellen SSDs mit 60 - 128 GB pro Stück ich die aktuellen Solidata K5 64 GB tauschen könnte. Ich setze noch weitere Solidata K5 ein, und die RMA Quote ist bei mir 50%, daher würde ich gerne eine SSD haben, die mir nicht so oft abraucht.

Die neuen SSDs würde ich wieder im Raid-0 Modus am Areca Controller nutzen. Bitte foltert mich nicht mit Raid-0-Bashing ;-)

Wichtig für mich ist eine möglichst hohe IOP Leistung, da ich Datenbanken und Virtuelle Maschinen auf dieser Workstation verwende (so werden dauernd viele kleine Häppchen gelesen).

Das andere wichtige ist, dass die SSD, die Ihr mir vorschlagt, keine Leistungseinbußen zeigt, wenn verschlüsselte oder komprimierte Daten geschrieben werden. Denn das ist bei mir fast ständig der Fall. Verschlüsselt wird immer geschrieben und komprimierte Daten liegen sehr oft vor.

Habe gelesen, dass die Sandforce Controller, die ja der Nachfolger von Indilinx sind, ein Leistungsproblem mit verschlüsselten und komprimierbaren Daten haben. Welche aktuelle Controller haben damit kein Problem und zeigen keine Leistungseinbrüche bei komprimierten oder verschlüsselten Daten?

Der SSD-Markt (habe mich letztes Mal intensiv damit vor 2-3 Jahren beschäftigt) ist für mich sehr unübersichtlich geworden. Es werden fast nur MLC verbaut, SLC nur noch selten (ich hätte gerne aber SLCs) und dann ist fast alles Sandforce.

Da passe ich mit meinen Anforderungen leider nicht in den Mainstream... Aber das war schon immer so...

Vielleicht kann mir trotzdem jemand von Euch einen guten Tipp geben, in welche Richtung ich Ausschau halten sollte? Oder sollte ich momentan doch noch bei den Solidata K5 bleiben, bis etwas neues entwickelt wird?

Danke Euch fürs Lesen meines Beitrags! Würde mich sehr über eine Antwort & Hilfe freuen.

Viele Grüße
Freeman
 
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Hmm, also ich würde auf jeden Fall den Versuch wagen, eine moderne S-ATA3-SSD am Chipsatzcontroller zu betreiben. Dein Areca-Controller dürfte kaum für die Nutzung mit SSDs ausgelegt bzw. optimiert sein. Der TRIM-Befehl wird sicher nicht durchgereicht, ob NCQ funktioniert ist auch fraglich. Zudem halte ich (ja, das willst du nicht lesen, ich schreib's trotzdem :d ) ein RAID 0 für Unsinn, da dir eher die Zugriffszeiten und IOPs wichtig sind, und nicht die sequentiellen Datenraten (diese steigen mit RAID 0, die Zugriffszeiten sinken aber nicht). Somit steigt beim RAID0 die Ausfallwahrscheinlichkeit, und die Geschwindigkeit in deinem Szenario sinkt.
Wenn du die Möglichkeit hast, fahre doch mal ein paar Tests (SSDs im RAID0 am ARECA und dann eine dieser SSDs einzeln am AHCI-Chipsatzcontroller).
Btw., wenn ich richtig informiert bin, kann man an einem aktuellen Intel-Chipsatz-Controller SSDs im RAID0 laufen lassen und der aktuelle RST-Treiber kann den TRIM-Befehl an die SSDs in diesem RAID0 (nur RAID0, nicht RAID1!) durchreichen. Das wäre in deinem Szenario doch sicher ideal. Du kannst weiterhin an dein RAID0 glauben und hast wahrsch. trotzdem keine Geschwindigkeitseinbußen. Die Ausfallwahrsch. sinkt aber auch damit nicht.

Gruß, walross
 
Truecrypt ist immernoch nicht das ideale Verschlüsselungswerkzeug für SSDs, da dieses ja die gesamte Kapazität mit Nonsens vollschreibt und das SSD deswegen immer Read-Modify-Writes durchführen muss. Mit TRIM kommt man da ebenfalls nicht mehr weit, weil ja keine Zellen als Frei markiert werden und auch die Garbage Collection nicht greift.
Es gibt andere Verschlüsselungen, die transparent sind und besser performen. Dazu gibt es hier im SSD-Forum irgendwo einen Thread.

Da du nicht schreibst, welchen Controller du genau hast und ob der bereits SATA3-fähig ist (davon gehe ich nicht aus) lässt sich hier dann auch schlecht beraten. Vielleicht helfen dir ja die neuen Seagate-SSDs. ;)
 
Hallo,

dass Truecrypt nicht SSD-Optimal ist, ist mir klar. Daher werden nur 90% der SSD partitioniert. Der verbleibende Speicherplatz ist für das Wear Leveling.

Es gibt aber momentan kein offenes Verschlüsselungssystem, das mir das gleiche bieten könnte. Die Hardware-Verschlüsselung mancher SSDs hält keiner Behördlichen Untersuchung stand -behaupte ich mal frei heraus.

Die SSDs sind am Areca 1220 angeschlossen. Dieser unterstützt SATA2. Ich muss diesen Controller nutzen, da ich im Fehlerfall, die SSDs einfach an einen anderen Rechner mit dem Areca 1220 umstecken könnte. Ich habe nämlich mehrere solche Rechner da.

Die neuen SSDs müssen eine Garbage Collection in den Controller-Algorithmus implementiert haben. Trim ist nicht wichtig, da dieser Befehl vom Controller nicht benutzt wird.

Ein hoher Wert in sequenzieller Schreib- / Leserate ist für mich nicht wichtig. Da reicht mir das, was SATA2 ermöglich völlig aus. Das Lesen von 4k Daten (hohe IOPS) sind mir wichtiger.

Der SSD-Controller sollte bei nicht komprimierfähigen Daten keinesfalls einbrechen, wie die ganze SandForce Reihe.

Nun bleibt noch die Frage übrig, welche Lifetime ich erwarten kann, wenn MLCs oder die heutigen Varianten davon, statt SLCs eingesetzt werden?

Habe mir das Angebot nochmals angeschaut und festgestellt, dass mit SLC quasi nichts mehr produziert wird. Ausser ich möchte auf einige Ausnahmemodelle mit SF-1200 ausweichen, die aber ein problem mit komprimierbaren Daten haben werden.

Sonst kommen nur noch MLCs in Frage. Doch will man sich diese wirklich in einer Workstation antun? Oder gibt es einen Super-Programmierten-MLC-Controller, der die gleiche Lifetime mit MLCs gewährleistet, als wären es SLCs und das auch noch mit nicht komprimierbaren Daten? Falls jemand einen Tipp hat, dann nur her damit. Bin nämlich am Verzweifeln.

Gruss
Freeman
 
Hi,

SLC wird von den Herstellern so gut wie nicht mehr verwendet, weil es einfach zu teuer ist. Neuere MLC-NANDs bieten normalerweise ausreichend Schreib/Lösch-Zyklen (~5000), selbst für Enterprise Workloads.

Egal welche MLC SSD du letztlich kaufst - du solltest versuchen, die WriteAmplification möglichst klein klein zu halten; heißt also die Spare Area weiter zu vergrößern (rechne mal mit 20% aufwärts pro Laufwerk). Du "erkaufst" dir quasi eine erhöhte Lebensdauer durch Verzicht auf nutzbaren Speicherplatz.

Hier ist ein Research Paper, das genau den Zusammenhang zw. overprovisioning (also Größe der Spare Area) und Auswirkung auf die WriteAmplification untersucht (http://citeseerx.ist.psu.edu/viewdo...9FCA392?doi=10.1.1.154.8668&rep=rep1&type=pdf) - Figure 5 zeigt, dass du bei 20-30% Spare Area relativ nahe an einen WriteAmp-Faktor von 1 kommst wobei eine random-IO-Last angenommen wird; d.h. bei sequentieller Last sollte der Faktor etwas geringer ausfallen.
 
für den fall würde ich eine samsung 470 (solange sie noch verfügbar ist) nehmen.

Grund: Sie ist auch ohne ata-trim leistungstechnisch stabil, (daher auch im raid0 geeignet, falls du das trotz der bedenken weiterhin nutzen möchtest). Außerdem hat sie sich in der Vergangenheit als sehr ausfallsicher erwiesen.
 
Hallo,

danke für den Tipp. Ist denn die Samsung 470 im Vergleich zu einer SLC SSD mit Indlinix Controller in Bezug auf 4k Write- und Read-Tests deutlich schneller, wenn es sich um nicht komprimierbare (z.B. verschlüsselte) Daten handelt?

Oder kann man sagen, dass man den Unterschied bei der Arbeit nicht merken wird?

Die CrystalDiskMark Ergebnisse zeigen ein durchwachsenes Bild in manchen Szenarien ist die Solidata K5 - die ich habe - deutlich leistungsfähiger als die Samsung 470. In manchen Szenarien ist es andersherum. Allerdings sind die Read-4k-Werte wichtiger, da mein Areca-Controller das Write-Caching sehr gut beherrscht und abpuffert.

Siehe hier ein Benchmarkvergleich: http://www.tomshardware.de/ssd-festplatten-vergleich,testberichte-240675-13.html

Gruss
Freeman
 
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Hi bei einer raidconfiguration würde ich gucken das ich 34nm nehmen weil die ohne trimm länger halten (mmc/slc kriterium auschluss)
also die 2te generation von ssd´s

die firmware ist auch dehr ausgereift.

die 3te generation von ssd´s sind noch sehr anfällig.

wenn dann würd ich dann auch toggle ddr nand nehmen

bedenke der areca 1220 limitiert bei ungefähr 430mb/s
bedenke beim raid 0 kann kann der sandforce controller nix comprimieren !

nim die ssd´s mit den höchsten iops und gb im preisleistungsverhäldnis

(erfahrung mit 3 ocz agilitys )
 
Zuletzt bearbeitet:
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