Welches OS für Heimserver auf Raven Ridge Basis?

Fliwatut

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Moin!

Ich möchte mir einen Heimserver basteln, zuerst einmal soll der nur Filme und Musik streamen können sowie meine Dateien aufnehmen, Owncloud/Nextcloud ist auch angedacht, später sollen aber evtl. noch andere Services drauf laufen, da muss ich aber noch recherchieren, was ich genau damit machen kann/will.

Die Hardware ist bereits vorhanden:
CPU R3 2200G
MB Asrock B350 mit frischem Bios
2x4 GB DDR4 RAM
1x SSD 120GB
2x 4GB Seagate IronWolf HDD

Mir stellt sich jetzt die Frage, welches OS ich nehmen soll? Soll ich ein reines Server OS nehmen und wenn ja, welches? Oder soll ich EXSi/Proxmox/Unraid nehmen und den Rest virtualisieren? Oder sollte ich einfach eine Linux Distribution mit Desktop nehmen, was mir die Einrichtung deutlich erleichtern würde (ich bin nicht besonders gut auf der Konsole und muss so gut wie alles googlen).

Ein reines NAS-OS möchte ich eigentlich nicht nehmen, es sei denn, es ließe sich sehr gut mit allen möglichen "Plugins" erweitern.

Ich bin für jeden Tipp dankbar, dass der R3 2200G von manchen Linux Distris noch immer nicht 100%ig gut unterstützt wird, macht die Sache nicht einfacher, der Server soll ja nachher möglichst ohne dauernde Eingriffe und Neustarts laufen.

Danke schonmal!
 
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Schau dir doch mal OpenMediaVault oder FreeNAS an
OpenMediaVault basiert auf Debian Linux und FreeNAS basiert auf FreeBSD, beide lassen sich via Plugins erweitern

Gruß ;)
 
Plugins schaffen Abhängigkeiten und Unverträglichkeiten. Wenn Storage eine hohe Verfügbarkeit haben soll, dann das besser nicht ins NAS integrieren sondern virtualisieren, am Besten völlig unabhängig vom NAS wie man es z.B. mit einem Type-1 Virtualisierer wie ESXi hat. Der läuft unterhalb von allen VMs, auch das NAS kann man darauf virtualisiert laufen lassen (Mit Hardware Zugriff auf Platten per RDM oder pass-through).
 
CPU R3 2200G ,,, d.h. du willst da nen TV anschliessen ?
 
Eigentlich soll das Gerät als reiner Server dienen. Ja, ich weiß, dass man das mit weniger Leistung&Strom auch hinbekommt, aber das ist mir jetzt im ersten Schritt erstmal nicht wichtig, der Rechner dient auch dazu, in die Thematik reinzukommen und zu lernen.

...am Besten völlig unabhängig vom NAS wie man es z.B. mit einem Type-1 Virtualisierer wie ESXi hat.
Wie fange ich da am besten an? Gibt es im Netz eine gute Anleitung für jemand, der davon - noch - keinerlei Ahnung hat?
 
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Plugins schaffen Abhängigkeiten und Unverträglichkeiten. Wenn Storage eine hohe Verfügbarkeit haben soll, dann das besser nicht ins NAS integrieren sondern virtualisieren, am Besten völlig unabhängig vom NAS wie man es z.B. mit einem Type-1 Virtualisierer wie ESXi hat. Der läuft unterhalb von allen VMs, auch das NAS kann man darauf virtualisiert laufen lassen (Mit Hardware Zugriff auf Platten per RDM oder pass-through).

Die Medienserver Plex und Emby (Emby würde ich aus diversen Gründen bevorzugen) werden AFAIK (zumindest kann man) über Docker bzw. Jail installieren. Durch den ESXi bzw. Virtualisierung wird das System voraussichtlich mehr Strom ziehen. Daher würde zumindest ich erst mal ohne Virtualisierung starten, sofern es nur bei MedienServer und NAS bleibt.
 
Eigentlich soll das Gerät als reiner Server dienen. Ja, ich weiß, dass man das mit weniger Leistung&Strom auch hinbekommt, aber das ist mir jetzt im ersten Schritt erstmal nicht wichtig, der Rechner dient auch dazu, in die Thematik reinzukommen und zu lernen.


Wie fange ich da am besten an? Gibt es im Netz eine gute Anleitung für jemand, der davon - noch - keinerlei Ahnung hat?

ESXi installieren ist ganz einfach (sofern die Hardware unterstützt wird, vor allem Billig-Nics gehen oft nicht).
Wenn man ESXi als NAS nutzen möchte ist ein LSI SAS HBA mit LSI 2008, 9207 oder 3008 Chip dringend anzuraten.
LSI RAID Controller and HBA Complete Listing Plus OEM Models | ServeTheHome and ServeThe.Biz Forums
Die OEM Modelle von Dell, HP oder IBM gibts ab 50 Euro in der Bucht.

Setup:

- ESXi 6.7u1 free als .iso von VMware herunterladen (erfordert Anmeldung)
- Mit dem Tool Rufus (Googeln) kann man aus dem .iso einen bootfähigen USB Stick erstellen

Mit diesem Stick kann man ESXi installieren oder ein älteres ESXi updaten
Bei der Installation wird ESXi auf eine Boot-Sata Platte ab ca 80 GB installiert

(ESXi braucht kaum was, läuft aus dem RAM und kann auch von einem USB Stick booten.
Den Platz braucht man für die Storage-VM).

Nach der Installation zeigt der Status-Bildschirm von ESXi die IP an.
Per Browser ruft man dann die ESXi Managementoberfläche über diese IP auf.


Als erstes installiert man eine NAS VM, idealerweise eine ZFS Appliance.
Die besten ZFS Optionen basieren auf Solarish (da kommt ZFS her) oder Free-BSD (da gibts ZFS seit langem), also entweder FreeNas oder XigmaNAS oder ein Solarish mit meinem napp-it. Das muss man nicht installieren sondern kann man als Template von napp-it // webbased ZFS NAS/SAN appliance for OmniOS, OpenIndiana, Solaris and Linux : Downloads herunterladen. Die Bereitstellung erfolgt in ESXi übers Menü VM bereitstellen > aus OVA Template bereitstellen. Damit hat man dann das NAS betriebsbereit. Dann weitere VMs (ESXi hat die überhaubt beste Unterstützung für Gastsysteme wie BSD, OSX, Linux, Solaris oder Windows und braucht selber die geringsten Resourcen).

Sonstige bestehende VMs werden einfach im Dateibrowser mit Maus-Rechtsklick auf die .vmx Datei importiert.


Die Festplatten dann in der Storage VM als Raid-1 verwalten.
VMs kann man auf der Boot-SSD oder auf ZFS anlegen, da mit der ganzen Sicherheit und den Snaps von ZFS. Sichern der VMs entweder vom ZFS Storage weg (kann auch aus einem Snap erfolgen) oder indem man eine VM in ESXi als Template exportiert.

Gut wäre ein Update auf 16GB RAM. ESXi selber braucht vielleicht 2 GB, die Storage VM hätte gerne 6 GB, die anderen VMs wollen ja auch was.

siehe https://napp-it.org/doc/downloads/napp-in-one.pdf
 
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Was gea beschrieben hat funktioniert genauso gut mit Proxmox VE. HBA einfach der FreeNAS VM/o.Ä. durchreichen und glücklich sein. Läuft bei mir sehr gut. Have fun!
 
Danke sehr!

Funktioniert das mit EXSi denn auch ohne SAS, also mit SATA?
 
An den SAS Controller kann man auch Sata Platten anschließen.

Das Problem
VMs arbeiten normalerweise mit virtuellen Platten (das sind Dateien auf dem ESXi Storage). Das geht natürlich immer. Wenn es allerdings um schnelles (und sicheres) Storage geht, sollte man der Storage VM direkten Plattenzugriff geben. Mit einem SAS Controller geht das komfortabel aus dem ESXi Menü. Man kann auch einen SAS Controller komplett per pass-through an eine VM geben.

Wenn man nur einen Sata Controller hat, muss man auf der Console von ESXi etwas tricksen, z.B. um eine daran angeschlossene Sata Festplatte per raw disk mapping an eine VM zu geben.
 
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Was gea beschrieben hat funktioniert genauso gut mit Proxmox VE. HBA einfach der FreeNAS VM/o.Ä. durchreichen und glücklich sein. Läuft bei mir sehr gut. Have fun!
Proxmox kann doch selber alles was man für die NAS Funktionalität (idealerweise) braucht: ZFS (ZoL), SAMBA, NFS.... da braucht man doch keine Storage-VM mehr.
Wenn ich richtig gelesen habe ist mitlerweile sogar die Verwaltung von ZFS in die GUI integriert.

Nur mal so als Anmerkung.

Insgesamt soll wohl ESXI für heterogene VMs (Linux, BSD, Windows usw.) die bessere Wahl sein.
 
Puh, das wird wohl doch schwieriger als erhofft.

Wie wäre es denn, wenn ich ein Linux (zB. Arch oder Ubuntu) installiere und dann mit Docker Containern arbeite?
 
Puh, das wird wohl doch schwieriger als erhofft.

Wie wäre es denn, wenn ich ein Linux (zB. Arch oder Ubuntu) installiere und dann mit Docker Containern arbeite?

Das möchtest du nicht, insbesondere der Netzwerkstack macht öfters Probleme bei Multicast/Broadcast-Geschichten oder VLAN Tagging. ESXi arbeitet da doch stabiler und unauffälliger.
 
Was ist VLAN Tagging?

Wenn man nur einen Sata Controller hat, muss man auf der Console von ESXi etwas tricksen, z.B. um eine daran angeschlossene Sata Festplatte per raw disk mapping an eine VM zu geben.
Ist das sehr kompliziert?

Ich werde jetzt zuerstmal EXSi installieren, mal sehen, ob ich damit überhaupt klar komme.
 
Vlan ist ein Verfahren um verschiedene Netze die man aus Sicherheitsgründen trennen möchte wie lan, wan oder dmz über ein Kabel zu führen. Jedes Ethernet Packet erhält da den Netzwerkname vorangestellt. Bei ESXi kann man damit alle Netze auf die eine physikalische Netzwerkkarte legen und per vnic an die VMs verteilen.

Ich würde ESXi installieren und zunächst nur mit der Weboberfläche arbeiten. Für die Storage-VM oder auch andere kann zunächst mit virtuellen Platten auf der SSD arbeiten um das zu testen.

Ob man dann für das NAS die Profi-Lösung mit SAS Controller wählt und dazu ein paar Euro investiert oder via Sata und physical raw disk mapping arbeitet kann man später entscheiden. In letzterem Fall kann man per Putty und WinSCP die ESXi Konsole recht komfortabel aus Windows erreichen.
 
Welchen SAS Controller, an den man auch SATA-Platten anschließen kann, würdest du empfehlen?
 
BroadCom/ LSI Modelle 9211, 9207 oder 9003

oder deren OEM Versionen, die sind oft billiger oder gebraucht in der Bucht
siehe Vergleichsliste LSI RAID Controller and HBA Complete Listing Plus OEM Models | ServeTheHome and ServeThe.Biz Forums

Idealerweise sucht man einen ohne Raid-Firmware (IR). Oft werden die mit IT Firmware angeboten (ideal für Software Raid wie ZFS). LSI 9207 kommt ab Werk mit IT Firmware. Die andren haben eine Raid-1 IR Firmware. Die kann man so nehmen oder auf IT umflashen.
 
H200 ist prima
Kann man so nutzen oder auf IT Mode (ohne Raid) umflashen

Ansonst bei Ebay nach "LSI IT mode" suchen.
Dann gibts gleich die mit IT mode

Als Zubehör braucht man ein oder zwei miniSAS -> 4 x Sata Kabel


ansonst:
Artikelstandort China

Da kann was kommen, das was bestellt oder was anderes
 
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Okay, ESXi fällt wohl flach, weil meine NIC (Asus B450) nicht erkannt wird :shake:
 
Das oder eine Intel PRO/1000 PT aus der Bucht.
ESXi mag halt Servertechnik.
 
Also das wird langsam zu viel zusätzliche Hardware, die ich nur für ESXi anschaffen muss :-[

Ich habe bis jetzt mit Docker auf Ubuntu rumgespielt, das klappt schon ganz ordentlich. Allerdings macht Plex Zicken, es wird kein Server gefunden.

Weiß jemand Rat?
 
Proxmox kann doch selber alles was man für die NAS Funktionalität (idealerweise) braucht: ZFS (ZoL), SAMBA, NFS.... da braucht man doch keine Storage-VM mehr.
Wenn ich richtig gelesen habe ist mitlerweile sogar die Verwaltung von ZFS in die GUI integriert.

Nur mal so als Anmerkung.

Insgesamt soll wohl ESXI für heterogene VMs (Linux, BSD, Windows usw.) die bessere Wahl sein.

Kann man so machen, muss man aber nicht. Ich finde immernoch, dass einige Features (z.B. automatische HDD encryption per WebGUI) aus einem reinen Storage OS im HyperVisor Proxmox fehlen, denn das ist auch nicht die Ziel von Proxmox ein Ersatz für ein NAS System zu sein. Außerdem ist es sicher nicht verkehrt die zwei Welten voneinander zu trennen. Klar kann man alles per script und Konfigurationsaufwand in Proxmox VE einfügen aber das könnte man auch mit einem normalen Debian. Man könnte auch gleich sagen, wozu denn Proxmox, dass kann ich doch mit Debian alles nachstellen? Klar kann man das, wenn man sich die Arbeit machen möchte. Ich lasse mir gerne die Arbeit per WebGUI abnehmen. Eierlegende Wollmilchsäue sind manchmal gut und schön aber für mich kann das System für den Einsatz nicht spezifisch genug sein, um auch Fehlerfälle einzugrenzen und eine Community befragen zu können, die für spezielle Probleme, spezielle Antworten parat haben.

@Fliwatut: JA, versuch mal Proxmox! :P
 
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