Wer kann mir Elkos neu löten bei Netzteil, Mainboard und Graka?

emulator

Semiprofi
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Liebe Luxxer,

ich habe hier ein paar Hardwareteile, größtenteils Netzteile (z.B. ein Tagan TG330-U01) und Mainboards (z.B. ein Medion/MSI-OEM P4 Board), bei denen defekte Elkos vorhanden sind. Viele Sachen gehen noch, einige sind tot.
Was mich betrifft, ich habe weder Zeit noch Löterfahrung, und leider auch keine solchen Mengen Geld, wie sie von entsprechenden Geschäften für derartige Arbeiten gewöhnlich verlangt werden.

D.h. ich suche jemanden, der mir die Teile relativ günstig repariert. Wer von euch würde das machen?
Gab es hier nichtmal einen Sisko (oder so ähnlich) aus Berlin, der sowas gemacht hat?

Würde mich sehr über eure Unterstützung freuen :) !
 
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Keiner der mit einem Lötkolben umgehen kann?
Soll auch nicht für umme sein...
 
Wer Netzteile repariert wird zum Hersteller im rechtlichen Sinne und haftet für Schäden. Das Basteln an Geräten, die mit Netzspannung betrieben werden, ist daher auch aus rechtlicher Sicht problematisch. Ein TG330-U01 ist zudem nichts, wo sich eine Reparatur lohnen würde - selbst ein neuer Lüfter wäre schon Verschwendung. Wenns also nicht gerade Umweltschutzgründe sind - Tonne.
 
sicher, dass es sich lohnt?
bei "besserer" hardware ja eventuell, aber ein Medion/MSI-OEM P4 Board kriegt man bei ebay für unter 10€ inkl.
ich glaube das lohnt sich wohl nicht so..beim netzteil genau so...

gruss
 
Das Problem ist, dass es einfach sehr zeutaufwändig ist. Für 'so ein paar Caps aus- und wieder einlöten' braucht man durchaus auch mal 'ne Stunde (oder mehr)...
Bei einem Board, wo man überall wirklich gut ran kommt. Bei einem Netzteil, wo man nicht so wirklich toll ran kommt, schaut es anders aus...

Und dazu kommt, dass man bei solch einer Aktion auch mal was kaputt machen kann.
Und dieses Risiko mag kaum jemand eingehen, insbesondere wenns sich um einen 'Freundschaftsdienst' handeln soll.

Nächste Punkt: was entsprechende Caps im Einzelhandel kosten, kommt noch dazu. Da bist locker mit 15€ (für alle Caps) dabei...
 
Zuletzt bearbeitet:
Was hier manche für Meinungen haben. Das Austauschen von Elkos dauert nicht so lange, wenn man es gut kann beschädigt man nicht mal etwas. So lange man den richtigen
Lötkolben inkl. Werkzeug und die Hand dafür hat ist alles im grünen Bereich. Ich hab schon mehrere Mainboards (insbesondere 462, 939, die ganze Palette) inkl. OEM Boards
gelötet weil die Leute einfach kein neues Kaufen wollten. So viel kosten gute Elkos bzw. Kondensatoren nun auch wieder nicht.
 
Ok, ob sich das lohnt bei teilweise so alter Hardware, das kommt natürlich auch auf den Aufwand und die Kosten an. Ihr habt schon recht, wenn ihr sagt, daß es sich prinzipiell nicht lohnt, aber es sind ein paar Sachen dabei, an denen ich einfach hänge.
Viel stärker wiegt für mich das Argument von Philipus II mit den rechtlichen Aspekten. Vielleicht bin ich da etwas zu naiv an die Sache rangegangen, zumindest habe ich mich jetzt entschlossen, auf die Reparatur von Netzteilen zu verzichten.
Bleiben Boards und Grakas zum Reparieren.
Bemerkenswert finde ich übrigens die Tatsache, daß bei einer Graka (ist eine Zotac 8600GS 512MB, OEM = Fujitsu-Siemens) sogar die solid caps (man sagt wohl auch SMD Elkos) aufplatzen. Nach und nach ist immer mal einer geplatzt, inzwischen sind 3 Stück richtig offen, so daß man das gelbbraune Zeug darin sehen kann, aber trotzdem läuft die Graka noch anstandslos. Warum die caps kaputtgehen, ist mir jedoch ein Rätsel, die Graka wurde nie übertaktet und muss nur den 2D-Modus darstellen. Sie ist in meinem Sockel 775 OC-PC eingebaut, mit dem ich CPU´s übertakte.
Bis jetzt dachte ich immer, solid caps halten viel mehr aus als die normalen Elkos. Kann sich da jemand einen Reim drauf machen?

Habe noch ein paar Fragen zum Elkos tauschen:

1. Was nimmt man denn für Ersatz-Elkos? Habe gelesen, die Kapazität muss gleich oder größer sein, und man sollte ausschließlich low-ESR-Elkos verwenden. Stimmt das? Worauf hat man noch zu achten?
2. Reicht es, die offensichtlich defekten sowie die schwangeren Exemplare zu tauschen, oder sollte man gleich alle auswechseln? Oder zumindest alle von einer Gruppe, z.B. der CPU-Spannungsversorgung?
3. Gelten für solid caps die gleichen Regeln wie für "normale" Elkos?
4. Welche Nachteile können durch den Tausch entstehen (obwohl alles richtig gemacht wurde)? Kann die OC-Fähigkeit von Mainboards durch andere (obwohl sogar bessere) Elkos schlechter werden?
 
abe noch ein paar FrHagen zum Elkos tauschen:

1. Was nimmt man denn für Ersatz-Elkos? Habe gelesen, die Kapazität muss gleich oder größer sein, und man sollte ausschließlich low-ESR-Elkos verwenden. Stimmt das? Worauf hat man noch zu achten?
2. Reicht es, die offensichtlich defekten sowie die schwangeren Exemplare zu tauschen, oder sollte man gleich alle auswechseln? Oder zumindest alle von einer Gruppe, z.B. der CPU-Spannungsversorgung?
3. Gelten für solid caps die gleichen Regeln wie für "normale" Elkos?
4. Welche Nachteile können durch den Tausch entstehen (obwohl alles richtig gemacht wurde)? Kann die OC-Fähigkeit von Mainboards durch andere (obwohl sogar bessere) Elkos schlechter werden?

1. Dazu musst du dir das Datenblatt der kaputten Caps raussuchen und du must dann Caps nehmen, die in jedem Punkt den bisherigen gleichwertig sind (oder eben besser). Die Kapazität und Spannungsfestigkeit spielen dabei nicht unbedingt die größte Rolle. Die Ripplestromfestigkeit sowie der Wechselspannungs Widerstand sind da wesentlich wichtig.

2. Nein, mindestens alle Caps eines Regelkreises bzw einer Regelspannung müssen getauscht werden. Im Falle eines Spannungsreglers auf dem Board: Alle Caps, die zur Regelung dieser Spannung dienen.

3. Ja, nur glaube ich kaum, dass du von Solid caps sprichst sondern gewöhnlichen Elkos in SMD Bauform. Die schauen Solids relativ ähnlich. Allerdings: Solids würden explodieren, wenn sie hinüber sind, nicht aufplatzen, da sie auch keine Sollbruchstellen haben.

4. Such mal auf Jonnyguru.com unter Artikeln, da haben sie das gemacht...
 
Gesendet von meinem C6603 mit der Hardwareluxx App
 
1. Dazu musst du dir das Datenblatt der kaputten Caps raussuchen und du must dann Caps nehmen, die in jedem Punkt den bisherigen gleichwertig sind (oder eben besser). Die Kapazität und Spannungsfestigkeit spielen dabei nicht unbedingt die größte Rolle. Die Ripplestromfestigkeit sowie der Wechselspannungs Widerstand sind da wesentlich wichtig.

2. Nein, mindestens alle Caps eines Regelkreises bzw einer Regelspannung müssen getauscht werden. Im Falle eines Spannungsreglers auf dem Board: Alle Caps, die zur Regelung dieser Spannung dienen.

3. Ja, nur glaube ich kaum, dass du von Solid caps sprichst sondern gewöhnlichen Elkos in SMD Bauform. Die schauen Solids relativ ähnlich. Allerdings: Solids würden explodieren, wenn sie hinüber sind, nicht aufplatzen, da sie auch keine Sollbruchstellen haben.

4. Such mal auf Jonnyguru.com unter Artikeln, da haben sie das gemacht...
Danke, das hilft mir schonmal sehr viel :) !
Den Artikel suche ich mir noch raus..

Kannst du von den "solids" mal ein Bild machen?
Ich glaube es sind doch SMD Elkos, wie Stefan Payne sagt, weil sie eine Sollbruchstelle haben. Bild kann ich vermutlich heute abend liefern.

Gesendet von meinem C6603 mit der Hardwareluxx App
Nanu, was wolltest du denn schreiben :) ?

Puh, das ist aber eine Menge Lesestoff :d , das muss ich mir erstmal in Ruhe zu Gemüte führen. Danke für den Link!
Wenigstens unterliege ich nun nicht mehr dem Irrtum, das solid caps und SMD Elkos das gleiche sind :) .
 
Sind ja auch Bilder in Wikipedia :fresse:.
 
Elkos bzw. Kondensatoren kann man immer Tauschen. Ich z.b Hab schon die schlimmsten und ältesten Sachen gehabt.
 
Ok, danke für den Link.
Was mich ein bißchen erschreckt hat, ist der Fakt, daß er nach dem Elkotausch zwar wärmebeständigere Kondensatoren drin hatte, aber bei beiden Netzteilen die Ripple- und Noisewerte sich drastisch verschlechtert haben.
Das bestätigt mich in meiner Entscheidung, Elkos bei Netzteilen NICHT tauschen zu lassen.
 
Hi Emulator!

Also ich habe auch schon bei unzähligen Geräten Elkos getauscht. Das waren u.A. jede Menge Mainboards, Netzteile, LCD Displays (mit integrierten Netzteilen), SAT Receiver uvm.
Generell gilt: Die Tausch-Elkos sollten die gleiche Kapazität haben und mind. die gleiche Spannungsfestigkeit (im Notfall auch höher). Ebenfalls sollten sie zumindest welche mit höhererem Temperaturbereich (also 105°C aufwärts) sein. Ebenso sind LowESR (also mit wenig Ersatzserienwiderstand) bei Computerhardware von Vorteil.

Getauscht sollten meist alle am betroffenen Gerät vom selben Typ wo einer davon aufgebläht/-geplatzt ist denn im Normalfall sind diese alle gleich alt und man kann davon ausgehen daß früher oder später die restlichen auch den Geist aufgeben (oft sind auch nur die vom gleichen Typ aufgebläht). Natürlich kann es auch sein daß nur die betroffenen stark belastet wurden bzw. höheren Temperaturen ausgesetzt waren oder sowas. Trotzdem tausche ich meist alle des gleichen Typs.

Solid Caps sind oft Surface Mounted und dadurch schwerer zu tauschen. Solche habe ich auch noch nie tauschen müssen.

Nachteile vom Tausch auf gleiche oder bessere? Naja bei normalen Mainboards ist mir persönlich noch nichts aufgefallen solange die ordentlich ausgetauscht wurden (sprich nichts anderes beschädigt, die Füsse möglichst kurz gehalten etc.). Bei einfacheren Netzteilen (z.B. in LCD Displays) ebenso noch nicht. Bei Computer Netzteilen ist es etwas heikler wie man in dem Bericht sieht, einige billige Netzteile wo vereinzelte Elkos erledig waren habe ich jedoch mit Erfolg repariert. Hatte allerdings keine Tests bzgl. stärkeren Schwankungen machen können.

Ach und Du wirst es kaum glauben, aber ich hatte auch mal ein Tagan TG330-U01 das eingegangen ist. Die Sicherung im Netzteil ist geflogen - Netzteil war gute 3-4 Jahre alt. Als ich es geöffnet habe sind mir gleich extrem viele (verschiedene) aufgeblähte Kondensatoren aufgefallen. Ich hatte mir die Mühe gemacht und die alle getauscht und eine neue Sicherung eingesetzt. Tja - nur beim ersten Test ist die Sicherung gleich wieder geflogen - somit auch das Netzteil hinterher in die Elektroschrott Tonne.
 
Hier ist das versprochene Foto von der Graka.
Ein Wunder daß die noch läuft.

@Bucho:
Vielen Dank für die Tips und Infos :) !
Ist ja unschön gelaufen mit deinem Tagan, soviel Arbeit für umsonst. Meinst du bei der Sicherung, die rausgeflogen ist, horizontal auf der Platine diesen kleinen Zylinder mit dem Draht in der Mitte?
Wegen meinem Tagan (ich hab es mir nochmal genau angeschaut):
Eigentlich ist es nur ein einzelner Elko, wo ein ganz kleiner Punkt von diesem gelbbraunen Zeug in der Mitte ist. Die restlichen sehen noch gut aus, nagut bis auf einen, der eine ganz minimale Ausbuchtung hat. Auf der Sekundärseite sind einige Fuhjyyu verbaut, bei den 2 betroffenen kann ich den Hersteller nicht erkennen, weil die so von Bauteilen und Kabeln eingepackt sind.
Primärseitig sind 2 Stück Rubycon 85°C verbaut. Wieso sind es eigentlich 2? Ich habe bei Netzteilen mit active PFC sonst immer nur einen Primärelko gesehen.
 

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  • Graka Elkos.jpg
    Graka Elkos.jpg
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Moin emulator

würde fragen ob du noch Hilfe benötigst, bin ebenfalls aus Berlin und Elektroniker Azubi (3.LJ)
 
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