Windows-7-Updates: Auch Nordrhein-Westfalen wird zur Kasse gebeten

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Wie Hardwareluxx bereits berichtete, fällt es besonders den Bundesministerien und Bundesbehörden schwer, sich von Microsofts Betriebssystem Windows 7 zu trennen. Allerdings setzt das Bundesland NRW jetzt noch einen drauf. Außer der Staatskanzlei arbeiten alle anderen Ressorts noch mit dem mittlerweile 11 Jahre alten OS aus dem Hause Microsoft. NRW-Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU) gab am Mittwoch bekannt, dass die Landesregierung Nordrhein-Westfalens knapp 1,3 Millionen Euro in Sicherheitsupdates für Windows 7 investieren wird. 
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Und woran liegts? Wahrscheinlich, dass die fast nur Amateure in der IT haben. Kein Wunder bei dem Gehalt.
 
11 Jahre sind halt für eine Behörde viel zu wenig Zeit um ein entsprechenden Plan zum Aktualisieren auf ein anderes OS auszuarbeiten. Das müssten mindestens 20 Jahre sein.
 
Du glaubst doch nicht, dass die vor 11 Jahren schon daran gedacht haben, dass der Support irgendwann ausläuft. Diese Schnarchnasen haben sicher das erste Mal davon was mitbekommen, als es vor 1-2 Jahren ganz deutlich angesprochen wurde.
 
Ein Teil des Problems liegt vermutlich darin, dass Windows 10 sich noch exessiver "zuhause" in den USA meldet, als das Windows 7 schon tat. Deshalb ist ein Umstieg für die Verwaltungsbehörden schon datenschutzrechtlich nicht ganz einfach.
Das soll natürlich nicht heißen, dass es da nicht auch vernünftige Lösungen gäbe, und dass man diese nicht auch schon vor zwei Jahren hätte in die Wege leiten können.
 
Ein Teil des Problems liegt vermutlich darin, dass Windows 10 sich noch exessiver "zuhause" in den USA meldet, als das Windows 7 schon tat. Deshalb ist ein Umstieg für die Verwaltungsbehörden schon datenschutzrechtlich nicht ganz einfach.
Das soll natürlich nicht heißen, dass es da nicht auch vernünftige Lösungen gäbe, und dass man diese nicht auch schon vor zwei Jahren hätte in die Wege leiten können.

Ne in der Realität ist es einfacher...
den Kunden/ die Behördenmitarbeiter kümmert das ganze Thema nicht wirklich. Wegen dem Nachhausetelefonieren will auch niemand Windows 10 nicht haben. Die wollen Arbeiten und ausdrücklich mit der Vorraussetzung das alles so bleibt wie Sie das kennen.
Upgrades durchzusetzen ist nicht einfach Wird aber mit 10 einfacher...

Bei der Cloud siehts komischerweise anders aus, die will in DE keiner in den USA stehen haben ....:)
 
Man sollte vielleicht auch bedenken, dass die Behörden nicht "einfach Mal so" umstellen können. Da hängen Haushaltspläne (und diese erstellt man nicht 2 Wochen vorher), Bundesmittel, Programmanbieter und Co dran...
Was nicht heißt, dass ich das Ganze gut finde, aber in Deutschland ist einfach die Bürokratie das höchste Gut. Das ist das Ergebnis. Da ist nix mit "einfach Mal machen"
 
Die machen die Umstellung auch nicht selbst, sondern lassen das von externen Dienstleistern machen.
Und da es Behörden sind, sind die gesetzlich verpflichtet, diese Dienstleistung öffentlich auszuschreiben.
Der, der es dann am billigsten anbietet, bekommt den Auftrag.
Und dann muß es natürlich im Haushalt und der Budgetplanung eingeplant werden.
Das dauert 1-2 Jahre, bevor dann die Mittel bewilligt sind.
 
Ja so eine Ausschreibung ist echt ein Problem, wobei das Ergebnis nicht heißen muss, dass der billigste den Auftrag bekommt. Dafür entwickelt man eine Wertungsmatrix, in der dann verschiedene Aspekte der Angebote mit unterschiedlichen Koeffizienten bewertet werden. Schlussendlich sollen so alle Angebote vergleichbar gemacht werden und eine Priorisierung von Eigenschaften möglich sein. Alleine das Leistungsverzeichnis aufzustellen ist eine Heidenarbeit, wenn man nicht das Risiko eingehen will, hinterher teure Nachforderungen des Auftragnehmers zu erhalten. Ich sitze gerade an einer Ausschreibung für ein halbwegs komplexes Vorhaben und das ist ein echter Alptraum ...
Dazu kommt dann, dass Haushaltspläne eingehalten werden müssen, teilweise werden die - je nach Behörde - z.B. auch im Zweijahresrhythmus erstellt. D.h. wenn ich jetzt eine Idee habe kann es sein, dass u.U. erst 2022 dafür Geld einplanbar ist. Und ohne Geld darf ich eigentlich keine Ausschreibung machen, d.h. die startet dann 2022 und je nach Komplexität - ich sage nur europaweite Ausschreibung im Verhandlungsverfahren - dauert alleine das ein halbes Jahr und mehr.
Und dann muss man noch berücksichtigen, dass in Verwaltungen oftmals hochspezielle Fachsoftware zum Einsatz kommt, die außerhalb keiner nutzt. Manchmal gibt es den Hersteller nicht mal mehr, aber eine Migration auf ein neues System ist da eben auch eine Aufgabe, die Jahre in Anspruch nimmt. Andere Hersteller haben Anwendungen, die nur bis Windows XP freigegeben sind und supportet werden ... So ist das leider, wenn es keine Alternativen auf dem Markt gibt, eben weil jener Markt zu klein ist.
 
Bürokratie - das ist doch so wie immer komplexer werdende Software, wo die Übersichtlichkeit wegen mehr Bloat schlechter wird.
 
Ich bin ja beruhigt, dass es wohl doch noch Leute gibt, die verstehen, dass es in Behörden eben nicht wie Zuhause "Zack Update, 2x klicken, fertig" geht :)
 
Alles ist (irgendwie) machbar. Wenn es schwierig ist, kostet es halt mehr. Dass die Aufrüstung und Migration von Verwaltungs-IT im großen Stil schon in den Bereich "schwierig" fällt, sollte klar sein.
Aber in Anbetracht dessen, dass Steuereinnahmen (noch) sprudeln und Kosten daher bekanntermaßen kein Problem sind, zumal es ohnehin anderer Leute Geld ist, sollte man als Steuerzahler schon erwarten können, dass es nicht zu solchen Zwickmühlensituationen kommt.
Man darf dabei ja nicht vergessen, dass fertige Lösungen externer Anbieter verwendet werden und nicht wie im Beispiel von Behördensystemen in China erst ein komplett neues, eigenes OS geschrieben werden muss.

Man kann die Meinung vertreten, dass es wichtigere Probleme gibt und die Rechner ja nach wie vor laufen und ihren Zweck erfüllen. Aber wir Deutschen haben ja den Ruf, dass wir uns gewissenhaft und korrekt um Dinge kümmern und deshalb sollte gerade die öffentliche Hand, zumindest zum Schein ;), ein wenig professioneller auftreten.
 
Trotzdem ist seit deutlich länger als 1-2 Jahren bekannt dass der Support eingestellt wird. Selbst der Großkonzern für den ich arbeite hat es geschafft Mitte letzten Jahres alle Windows 7 Geräte umzustellen.

Denke eher es wollte sich niemand der logistischen Aufgabe annehmen und zahlt dann lieber die Gebühr um noch ein paar jahre nichts tun zu müssen.
 
Aber in Anbetracht dessen, dass Steuereinnahmen (noch) sprudeln und Kosten daher bekanntermaßen kein Problem sind, zumal es ohnehin anderer Leute Geld ist, sollte man als Steuerzahler schon erwarten können, dass es nicht zu solchen Zwickmühlensituationen kommt.

"Geld ist kein Problem" gilt leider nur für Projekte, die politisch gewollt sind. Alles, was im normalen Arbeitsalltag zu machen ist, ist hingegen chronisch unterfinanziert.

Man darf dabei ja nicht vergessen, dass fertige Lösungen externer Anbieter verwendet werden und nicht wie im Beispiel von Behördensystemen in China erst ein komplett neues, eigenes OS geschrieben werden muss.

Fertig ist da gar nichts, außer Windows als Grundlage. Aber die darauf aufsetzenden Speziallösungen sind oft alles andere als trivial. Ich möchte nicht sehen, was los ist, wenn ein Sozialamt kein Geld mehr auszahlen kann oder im Bürgerservice keine Ausweise ausgegeben werden können, weil die Fachverfahren doch nicht so gut mit Windows 10 harmonieren und sich im Nachhinein Probleme zeigten.

Von der DSGVO-Problematik mal ganz abgesehen ... Wobei sich da jetzt ja was tut und die Enterprise Versionen von Win 10 wohl DSGVO-konform betrieben werden können.
 
"Geld ist kein Problem" gilt leider nur für Projekte, die politisch gewollt sind. Alles, was im normalen Arbeitsalltag zu machen ist, ist hingegen chronisch unterfinanziert.



Fertig ist da gar nichts, außer Windows als Grundlage. Aber die darauf aufsetzenden Speziallösungen sind oft alles andere als trivial. Ich möchte nicht sehen, was los ist, wenn ein Sozialamt kein Geld mehr auszahlen kann oder im Bürgerservice keine Ausweise ausgegeben werden können, weil die Fachverfahren doch nicht so gut mit Windows 10 harmonieren und sich im Nachhinein Probleme zeigten.

Von der DSGVO-Problematik mal ganz abgesehen ... Wobei sich da jetzt ja was tut und die Enterprise Versionen von Win 10 wohl DSGVO-konform betrieben werden können.

Sowas hätte man doch aber schon längst in kleinem Kreis testen können ...
 
So eine Umstellung ist nicht trivial, aber in einem Zeitrahmen von ein paar Jahren, sollte es doch Möglich sein, ein entsprechenden Plan auszuarbeiten. Aber vermutlich wiesen die vom Supportende wirklich erst seit dem 14. Januar 2020.

Für alles gibt es eine Lösung. Im schlimmsten Fall muss eine neue Software entwickelt werden. Mit 1,3 Mio. lässt sich sicherlich was machen. (Und vielleicht diesmal jemanden beauftragen, der es hinbekommt die Software auf mehr als einem OS zum laufen zu bringen.)

Für mich zeugt das Ganze nur von der Unfähigkeit aller beteiligten. Von der IT-Administration bis zum Entwickler für irgendwelche Spezial-Tools...
 
Trotzdem ist seit deutlich länger als 1-2 Jahren bekannt dass der Support eingestellt wird.
Das Ende des Supports ist seit Erscheinen von Windows 7 bekannt.
Auch das Supportende von z.B. Windows 8.1 ist bekannt, oder von den verschiedenenen Windows 10-Releases.
Supportende für Windows 8.1 ist der 10.1.2023.

Das nächste Supportende gibts bei Windows 10 1709: 14.4.2020.
1803 = 10.11.2020 (nur Education und Enterprise, für den Rest war Supportende 12.11.2019)
1809 = 12.5.2020 bzw. für Edu und Enterprise 11.5.2021
1903 = 8.12.2020 (alle Versionen)
1909 = 11.5.2021 bzw. für Edu und Enterprise 10.5.2022
I.d.R. erhalten die Releases einen Support für 18 Monate ab Erscheinen bzw. 30 Monate für Edu und Enterprise.

Für die LTSB/LTSC Enterprise-Versionen von Windows 10 gilt ein anderes Supportende:
2015 LTSB = 14.10.2025
2016 LTSB = 13.10.2026
2019 LTSC = 9.1.2029

Das kann man alles bei Microsoft nachlesen.

Bei Behörden etc. würde ich empfehlen, auf die LTSC 2019 zu gehen.
Da hat man dann zumindest die nächsten 9 Jahre Ruhe.
Aber man sollte das Datum auch nicht aus den Augen verlieren und spätestens 2027 aktiv werden bzgl. eines Updates.
 
Für alles gibt es eine Lösung. Im schlimmsten Fall muss eine neue Software entwickelt werden. Mit 1,3 Mio. lässt sich sicherlich was machen. (Und vielleicht diesmal jemanden beauftragen, der es hinbekommt die Software auf mehr als einem OS zum laufen zu bringen.)

Welche "eine neue Software" soll man denn für das Geld bekommen? Fachspezifische Software in Nischenmärkten zu entwickeln ist nicht gerade ein Massengeschäft, da gibt es nicht viele Anbieter. Und wenn man dann auch noch eine neue Software einsetzen will, müssen Daten migriert werden, Schnittstellen neu geschrieben werden. Das ist ein gewaltiger Aufwand. Mit 1.3 Mio kannst Du auch nicht mal die Lizenzkosten für eine mittelgroße Behörde decken, geschweige denn von so vielen.

Für mich zeugt das Ganze nur von der Unfähigkeit aller beteiligten. Von der IT-Administration bis zum Entwickler für irgendwelche Spezial-Tools...

Und nicht, dass man mich falsch versteht: ich will weiß Gott nicht alles verteidigen, was Behörden-IT so macht. Dafür bekomme ich zuviel mit und vor allem auch viel zuviel Murks und langsames arbeiten. Aber eben auch, wieviel Aufwand die Pflege alter Fachverfahren mit sich bringt und die Verknüpfungen zwischen denen. Da kann man eins nach dem anderen ablösen und jede einzelne Ablösung dauert Jahre. Alles andere kann doch keiner bezahlen und dafür ist auch keine Manpower da.

Im Grunde hätte das BSI schon vor Jahren mit Microsoft zusammen diese Datenschutz-Untersuchung bei Windows 10 machen müssen und Windows 10 für den Behörden-Einsatz freigeben müssen. Dann hätte man früher planen können. Wie oben schon geschrieben, die Planung hat teilweise schon haushaltsrechtlich Jahre Vorlauf. Wünschenswert wäre es, wenn man die jetzigen Erfahrungen jedoch dann beim Supportende von Windows 10 berücksichtigt und damit rechtzeitig beginnt und in den Jahren bis dahin auch die Fachverfahren mal modernisiert.
 
Welche "eine neue Software" soll man denn für das Geld bekommen? Fachspezifische Software in Nischenmärkten zu entwickeln ist nicht gerade ein Massengeschäft, da gibt es nicht viele Anbieter. Und wenn man dann auch noch eine neue Software einsetzen will, müssen Daten migriert werden, Schnittstellen neu geschrieben werden. Das ist ein gewaltiger Aufwand. Mit 1.3 Mio kannst Du auch nicht mal die Lizenzkosten für eine mittelgroße Behörde decken, geschweige denn von so vielen.
Natürlich ist der Aufwand groß, vor allem dann, wenn man da auch noch alle paar Jahre macht.
Das Thema gab es von XP auf 7 ja schon mal. Hätte man da langfristiger gedacht, wäre zumindest das Software Thema kein Problem.

Ich meine ein Programm welches auf Win 7 läuft, aber unter Windows 10 nicht ... Entweder bewegen wir hier uns im Treiber/Hardware Bereich oder die Entwickler sind pfeifen.

Wünschenswert wäre es, wenn man die jetzigen Erfahrungen jedoch dann beim Supportende von Windows 10 berücksichtigt und damit rechtzeitig beginnt und in den Jahren bis dahin auch die Fachverfahren mal modernisiert.
Schön wäre es, glauben tue ich es nicht. War von XP auf 7 ja auch schon das gleich Spiel und Dilemma.
 
Rechnet doch mal nach:

Das sind Peanuts!

1,27 Millionen Euro für 22.500 Rechner macht grade mal 56,50€ pro Rechner.
Es werden wohl Updates für 2 Jahre gekauft. Das bedeutet, das pro Rechner
grade mal knapp 28€ pro Jahr fällig werden.

Dieser Betrag hat quasi gar keine Bedeutung, da es wesentlich teuer ist vorhandene
Software zu migrieren oder gar anpassen zu müssen. Man spart sich erst mal auch
die Arbeitszeit die es benötigen würde um einen bestehenden Rechner upzugraden
oder zu ersetzen.

Unterm Strich kann es gut sein, dass das so sogar billiger ist als jetzt hektisch auf
Windows 10 umzusteigen.

Und mal ganz ehrlich, die Systeme laufen noch. Warum also upgraden wenn man für
einen sehr geringen Betrag die Lebenszeit noch verlängen kann?

Aber Hauptsache hier können wieder einige über unfähige Admins oder Politiker herziehen...
 
Naja, das Supportende von Windows 7 ist seit 10 Jahren bekannt (bei allen Microsoft-Produkten ist das Supportende ab Erscheinen des Produktes bekannt).
Da kann man schon mal rechtzeitig die Planung für Updates in Angriff nehmen.
 
Das ist alles nur aufgeschoben;in 3 Jahren stehen die wieder vor diesem Problem nur das sie dann gezwungen sind tatsächlich zu handeln....
 
Bis dahin hat man z.B. die Leasinggeräte getauscht, für die man jetzt eine Windows 10 Lizenz extra hätte bezahlen müssen und hoffentlich auch eine endgültige Stellungnahmen des BSI zur Datenschutzproblematik. So gesehen können diese drei Jahre schon Sinn machen.
 
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