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Der in Kalifornien beheimatete Hersteller booq hat mit der Boa nerve Stealth eine Messenger-Tasche im Programm, die eine eigenwillige Oberfläche mit vielen durchdachten Details verbinden möchte. Ob sie uns den Messealltag erleichtern kann, klären wir in unserem Test.
booq wurde 2002 vom deutschen Thorsten Trotzenberg in Kalifornien gegründet und sieht sich seit jeher als Label für die Kreativ-Branche an – was früher gleichbedeutend mit zahlreichen Mac-Accessoires im Portfolio war. Auch heute noch sind die meisten Taschen, Sleeves etc. auf Geräte aus dem Hause Apple zugeschnitten, gerade bei einer großformatigen Messenger-Tasche, wie der von uns im Alltag auf die Probe gestellte Boa nerve stealth in Kombination mit immer kleineren Ultrabooks ist für Geräte (fast) aller Hersteller Platz.
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Während auf die Wahl des passenden mobilen Begleiters oft viel Augenmerk gelegt wird, kann die passende Tasche schon einmal gerne in den Hintergrund rücken. Dabei sollte bedacht werden, dass eine durchdachte Tasche, die auf die eigenen Bedürfnisse im Optimalfall wie maßgeschneidert erscheint, das Leben erheblich leichter machen kann – eine Tatsache, die auch der Redakteur beim harten und ausdauernden Messeeinsatz immer wieder feststellen muss.
Reine Äußerlichkeiten
Wer erstmalig mit der booq Boa nerve stealth konfrontiert wird, der erlebt zwei Empfindungen: bekannte Vertrautheit und Überraschung. Ersteres ist dabei ganz klar der Form geschuldet, denn grundlegend betrachtet ist die Boa nerve stealth eine normale Messenger Bag, wie man sie kennt. Anders sieht es mit der Oberfläche aus, denn booq setzt bei der stealth-Variante nicht auf eine textile Oberfläche, wie sie in den meisten Fällen genutzt wird, sondern auf eine Beschichtung aus Tarpaulin. Dabei handelt es sich um einen Materialmix, der auch im Outdoorbereich für Zeltbahnen oder beim Segeln genutzt wird. Etwas vereinfacht könnte man sagen, dass die Boa nerve stealth eine Gummi-Oberfläche besitzt.
Die Oberfläche, die für die gesamte Außenhülle genutzt wird, führt auch zum Beinamen „stealth", denn die gesamte Tasche ist mattschwarz, auf Eye-Catcher jeglicher Art wird bewusst verzichtet. Entsprechend wird das booq-Logo nicht wie üblich in Orange, sondern einfach in dezentem Weiß-Grau aufgedruckt. So schlicht gibt sich die Tasche aber übrigens nur, wenn sie nicht explizit angestrahlt wird, denn um Radfahrern eine gewisse Sicherheit zu bieten, verfügt die Tasche erfreulicherweise über zahlreiche Reflexionselemente im Bereich der Nähte, was sehr löblich ist.
Eine Besonderheit erwartet den Nutzer im Bereich des Schultergurtes, der aus dem Material von Auto-Gurten gefertigt ist und entsprechend sehr robust wirkt. booq integriert eine magnetische Schnalle, die eine einfache Größenverstellung ermöglichen soll – und das auch tut. Eingerastet ist der Gurt recht kurz, sodass die boa stealth als klassische Messenger-Bag beim Radfahren dicht am Körper getragen werden kann, während der Gurt im geöffneten Zustand ein gutes Stück länger ist, was ein legeres Tragen ermöglicht. Prinzipiell gefällt uns die Lösung recht gut, der eingesetzte Magnet könnte allerdings gerne noch etwas stärker sein, sodass der Gurt schneller einrastet – ist der Kontakt aber einmal hergestellt, ist die Verbindung ausreichend stabil. Einmal daran gewöhnt, erweist sich die Größenverstellung im täglichen Leben als ausgesprochen praktisch.
Für Radfahrer ebenfalls wichtig: Der Tasche kann über einen kleinen zusätzlichen Gurt zusätzlich gesichert werden.
Gut durchdacht
Viel wichtiger ist allerdings der eigentliche Aufbau der Tasche, denn in einer großformatigen Messenger-Bag kann zwar sehr viel untergebracht werden, ohne eine passende Inneneinteilung kann das Ganze aber schnell im Chaos enden.
Ohne die Klappe öffnen zu müssen, besteht direkt Zugriff auf ein kleines Fach in selbiger – allzu dicke Gegenstände können hier aber nicht versteckt werden.
Auf der Rückseite hält booq darüber hinaus eine kleine Besonderheit parat. An dieser Stelle lässt sich die Tasche, wenn ein zweiter Reißverschluss geöffnet wird, an dem Gestänge eines Trolleys befestigen. Wer häufig geschäftlich unterwegs ist, wird den Komfort schnell schätzen. Versteckt gibt es an dieser Stelle außerdem eine Smartphone-Tasche, die allerdings nicht gepolstert ist, was in Kombination mit der Trolley-Nutzung sicherlich nicht optimal ist. Wer das Smartphone allerdings beim Radfahren schnell verstauen möchte, wird sich mit der Position schnell anfreunden.
Wird die Klappe geöffnet, zeigt sich zunächst sehr viel Stauraum in einem großen Hauptfach. Direkt dahinter sitzt ein gut gepolstertes Notebookfach, das auch Modelle in 15 Zoll problemlos aufnimmt. Das im Bild dargestellte 13 Zoll MacBook Air sieht beinahe schon etwas verloren aus. Das Fach besitzt eine samtige Oberfläche, sodass der Oberfläche des verstauten Geräts nichts passieren dürfte.
Direkt vor dem Notebook-Fach gibt es zwei weitere Unterteilungen, die für Tablets gedacht sind. Während die eine Tasche für großformatige Tablets genutzt werden kann, dient die zweite als optimaler Aufbewahrungsort für 8-Zoll-Modelle.
An der Außenseite des Innenraums gibt es zwei weitere Taschen für Zubehör. Diese lassen sich allerdings nicht verschließen und sind auch nicht sonderlich tief. Passend ist sie damit für etwas größeres Zubehör wie das Notebook-Netzteil, denn „Kleinkram" könnte zu leicht herausfallen und müsste dann im Innenraum gesucht werden.
Deutlich besser ist der in der Fronttasche der Boa nerve stealth untergebracht, die mehrere Fächer für Kleinteile besitzt und auch eine Aufbewahrungslösung für Stifte bereithält. Zudem hat booq an dieser Stelle ein weiteres kleines Fach mit Reißverschluss untergebracht, das sich für Schlüssel eignet.
Fazit
Die booq Boa nerve stealth erweist sich als Allround-Talent, das mit einer praktischen Größenverstellung und einer durchdachten Anordnung der Fächer aufwarten kann. Ersteres ist wie gemacht für Fahrradfahrer, könnte aber eine etwas stärkere Magnetschnalle vertragen, letzteres sorgt dafür, dass viel transportiert werden kann, ohne dass im Anschluss zu lange nach dem betreffenden Teil gesucht werden muss.
Dank der wasserfesten Oberfläche stört es den Träger auch nicht, wenn einmal ein plötzlicher Platzregen kommt. Rein optisch ist die mattschwarze Oberfläche auf jeden Fall etwas gewöhnungsbedürftig, hebt sich aber angenehm vom Standard ab – Schlussendlich ist das aber eine Frage des eigenen Geschmacks. Nicht meckern lässt sich über die Verarbeitungsqualität, denn die ist hervorragend.
Das alles wirkt sich auf den Preis aus. Knapp 200 Euro sind eine Menge Geld für eine Tasche, wer das gute Stück aber über mehrere Jahre täglich im Einsatz hat, wird das investierte Geld aber schnell schätzen.