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Skagen Signatur T-Bar im Test

Elegant und intelligent

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Elegant und intelligent
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Mit dem wachsenden Interesse von Mode- und Accessoire-Marken an Smartwatches ist die Zahl optisch gelungener Modelle sprunghaft gestiegen. Doch noch immer tun sich viele schwer mit dem Kauf. Denn trotz aller Bemühungen ist schnell erkennbar, dass es sich nicht um eine klassische Armbanduhr handelt, zum anderen schreckt das tägliche Laden ab. Ein Ausweg: die Hybrid-Smartwatch. Mit dem Kombinieren von traditionellem Gehäuse und fast unsichtbarer Technik sollen bislang Unentschlossene überzeugt werden. Einer der neuesten Vertreter ist die Skagen Signatur T-Bar, die im Test vor allem durch eines auffällt: ihre Unauffälligkeit.

Wie bei vielen Hybrid-Smartwatches ist auch hier nicht ohne weiteres erkennbar, dass es sich nicht um eine ganz gewöhnliche Armbanduhr handelt. Allerdings täuscht man sich in Bezug auf das Aussehen auch in einem anderen Punkt: Ein reines Damen-Modell ist die Signatur T-Bar nicht. Zwar richtet sich das in Roségold gehaltene Testmuster an das weibliche Geschlecht, tatsächlich handelt es sich aber um eine Unisex-Uhr, die auch mit goldenem sowie silbernem Gehäuse angeboten wird und auch Männer ansprechen soll.

Das Design der Signatur T-Bar folgt klar der Skagen-Linie. Entsprechend sind Zifferblatt und Gehäuse eher schnörkellos, aber elegant gestaltet. Überflüssige Elemente gibt es nicht, die Verarbeitung ist hervorragend und der Tragekomfort hoch. Mit etwa einem Durchmesser von 36 mm gehört die Uhr zu den eher kleineren Modellen, was auch die Eignung für Männer beeinflusst. Denn auch wenn das fein gestaltete Milanaise-Armband problemlos um durchschnittlich dicke Männerhandgelenke passt: Die Uhr wirkt verloren.

Dass im Innern des Edelstahlgehäuses aber nicht nur ein Uhrwerk steckt, deutet die Dicke an. Mit 12 mm fällt die größer als bei vielen anderen Skagen-Modellen aus. Dabei hält sich der Umfang der Hardware in Grenzen. So gibt es neben der Mechanik für die beiden Zeiger im wesentlichen nur noch einen Beschleunigungssensor sowie ein Bluetooth-Modul (Bluetooth 4.1) für die Kommunikation mit dem Smartphone. Einen Akku gibt es nicht, die benötigte Energie wird einer Knopfzelle (CR2025) entnommen. Die soll laut Skagen respektive Fossil etwas sechs Monate durchhalten, in der Praxis dürfte der Wert aber stark vom jeweiligen Nutzer abhängen. Der Wechsel der Batterie kann selbst vorgenommen werden, das Aufsuchen eines Uhrmachers oder ähnlichem ist aber ratsam. Denn beim Öffnen ist des Gehäuses ist Vorsicht geboten, um Dichtungen nicht zu beschädigen; wasserdicht ist die rund 60 g schwere Skagen Signatur T-Bar gemäß 3 ATM, was für Regen und Vergleichbares ausreicht.

Aber nicht nur die Dicke des Gehäuses, auch die drei am rechten Rand platzierten Tasten verraten, dass die Uhr mehr als nur die Zeit anzeigen kann. In der Skagen-Connected-App, die für Einrichtung und Betrieb notwendig und für Android (ab Android 4.4) und iOS (ab iOS 8.1) bereitsteht, lassen diese sich individuell konfigurieren. Zur Wahl stehen dabei neben vorgefertigten Profilen (Musik und Travel) auch Eigenkreationen. So kann die oberste Taste auf Wunsch zum Starten und Pausieren der Musikwiedergabe genutzt werden, die mittlere zum Wechsel zwischen den zwei in der App definierten Zeitzonen und die dritte zum Anzeigen der bereits getätigten Schritte.

Ohne Skagen Connected wird nicht einmal die Zeit angezeigt

Das lässt sich in der Companion-App ebenso schnell einstellen wie auch das Verhalten bei eingehenden Benachrichtigungen. Der Nutzer kann sechs Programme festlegen, die via Skagen Signatur T-Bar über Nachrichten oder Anrufe informieren sollen. Die Signalisierung erfolgt über eine leichte Vibration sowie die beiden Zeiger. Zusammen mit den sechs einstellbaren Kontakten ergeben sich dann Kombinationen wie 6:45 Uhr - 6 für den Facebook Messenger, 45 für Kontakt A - oder 12:15 Uhr; 12 für Anrufe, 15 für Kontakt B. Bis man dieses Prinzip mitsamt aller Kombinationen verinnerlicht hat, dauert es einige Tage.

Schneller kommt man mit den Tracking-Funktionen zurecht. Dank Beschleunigungssensor erkennt die Skagen Signatur T-Bar Schritte und Schlaf, im Kombination mit in der App hinterlegtem Geschlecht, Alter sowie der Größe werden dann Entfernungen, Kalorien und anderes berechnet; für Schritte und Schlad können eigene Ziele hinterlegt werden. Den aktuellen Stand sowie die in den vergangenen Tagen erreichten Werte können innerhalb der App sowie auf der Uhr selbst abgelesen werden, für letzteres muss aber die App gestartet werden; die Zeiger wandern auf die entsprechenden Positionen auf dem Zifferblatt. Das ist für diesen Zweck nicht nur mit der klassischen Zwölferunterteilung versehen, sondern im äußeren Bereich auch mit einer Skala von 1 bis 31 sowie von 0 über 25, 50 und 75 bis 100. Sind 5.500 von 10.000 Schritten zurückgelegt, wandern die Zeiger beispielsweise auf die 50er-Markierung.

Während das für einen groben Eindruck ausreicht, stellt die App selbst genauere Werte dar. Hier lassen sich unter anderem ein Zeitstrahl für einzelne Tage, Durchschnittswerte und anderes ablesen. Reicht das nicht, können die Daten auf Wunsch an Apple Health, Google Fit und einige andere Fitness- und Gesundheits-Apps weitergegeben werden. An der Genauigkeit ändert dies aber nichts. Vor allem der Schrittzähler arbeitete im Test immer mal wieder sehr ungenau und lag teilweise um 20 bis 30 % daneben, an anderen Tagen betrug die Abweichung nur wenige Prozent. Die Schlaferfassung konnte zwar die nächtliche Ruhephase zuverlässig erkennen, die Unterteilung in leichten und tiefen Schlaf wirkte aber eher willkürlich.

Fazit

Wer eine klassische Armbanduhr mit dem gewissen Extra sucht, macht mit der Skagen Signatur T-Bar kaum etwas falsch. Gehäuse und - im Falle des Testmusters - Milanaise-Armband sind hervorragend verarbeitet, der Tragekomfort ist hoch und das Design ist ansprechend. Für viele Käufer der aber vermutlich wichtigste Grund: Man sieht der Skagen Signatur T-Bar nicht an, dass sie smart ist.

Denn das Erfassen von Schritten und Schlaf sowie das Hinweisen auf eingehende Nachrichten und Anrufe erfolgt im Verborgenen - der große Vorteil von Hybrid-Uhren im Vergleich mit reinrassigen Smartwatches. Zwar ist die Umsetzung an manchen Stellen mit einer längeren Eingewöhnungspahse verbunden, wirklich einarbeiten muss man sich anders als bei Android Wear, Tizen oder watchOS aber nicht. Auspacken, einrichten, fertig.

Während das ebenso wie die guten Laufzeiten für die meisten Hybrid-Uhren gelten dürfte, bietet die Skagen Signatur T-Bar aber auch ganz individuelle Stärken. Die frei belegbaren Tasten erlauben einen gewissen Grad an Individualisierung, das Exportieren der Fitness- und Schlafdaten ermöglicht eine nahtlose Protokollierung.

Denn nicht nur aufgrund der nicht immer genauen Schrittzählung eignet sich die Uhr nicht für sportliche Aktivitäten. Auch die fehlende Schweißresistenz sowie die Gestaltung sprechen gegen das Tragen beim Joggen und Co.

Am Ende ist die Skagen Signatur T-Bar deshalb eine gute Lösung für all diejenigen, die eine klassische Armbanduhr mit einem gewissen Grad an Intelligenz suchen, beim Sport aber nicht davor zurückscheuen, einen richtigen Fitness-Tracker zu nutzen.

Allerdings muss man auch dazu bereit sein, etwas mehr Geld als für vergleichbare Uhren auszugeben. Wer die Skagen Signatur T-Bar mit Lederarmband erwerben möchte, muss 199 Euro einkalkulieren, mit Milanaise-Armband werden 219 Euro fällig. Hybrid-Uhren wie die Misfit Phase oder die Nokia Steel werden hingegen schon für etwa 170 Euro und 120 Euro angeboten. Garmins vivomove ist je nach Armband und Gehäuse ab etwa 80 Euro erhältlich.

Positive Aspekte der Skagen Signatur T-Bar:

  • hohe Verarbeitungsqualität
  • unaufdringliche Benachrichtungen
  • frei belegbare Tasten
  • Export-Funktion für Fitness- und Schlafdaten
  • gute Laufzeit

Negative Aspekte der Skagen Signatur T-Bar:

  • mitunter ungenaue Erfassung von Schritten und Schlaf
  • gewöhnungsbedürftige Darstellung von Benachrichtigungen
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