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CalDigit TS3 Plus ausprobiert - umfangreich ausgestattetes Thunderbolt 3-Dock

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CalDigit TS3 Plus ausprobiert - umfangreich ausgestattetes Thunderbolt 3-Dock
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Wer ein modernes Notebook auf dem Schreibtisch stehen hat, findet auf dessen Anschlusspanel oftmals auch eine Thunderbolt-3-Schnittstelle. Mit dieser wird der Traum vom unkomplizierten Docking-Betrieb mit nur einem Kabel real, wenn denn die passende Dockingstation auf dem Schreibtisch steht. Mit der CalDigit TS3 Plus haben wir uns nun ein besonders umfangreich ausgestattetes Modell angesehen.

Thunderbolt 3 kann die Schnittstelle der Zukunft sein. In der dritten Generation ist das Protokoll dank einer maximalen Bandbreite von 40 GBit/s nicht nur schnell genug, um nicht zum Flaschenhals zu werden, sondern dank der Fähigkeit, maximal 100 Watt zu übertragen auch noch flexibler als je zuvor. Gleichzeitig ging man bei der Verabschiedung der Spezifikationen recht geschickt vor. Man lässt den MiniDisplayPort-Stecker hinter sich, um auf den Typ-C-Anschluss zu wechseln, der auch für USB genutzt wird. Dieser ist nicht nur verdrehsicher, sondern auch sehr kompakt, was bei der Konstruktion von sehr flachen Notebooks vorteilhaft ist. 

Aktuell kann die Entwicklung von Thunderbolt 3 in zwei Richtungen beobachtet werden. Entweder es werden externe Laufwerke wie die Samsung Portable SSD X5 angebunden, die eine hohe Bandbreite benötigen, oder TB3 wird als Grundlage von Docking-Lösungen genutzt, sei es nun ein klassisches Dock oder aber eine externe Grafikbox.

Da gerade sehr kompakte Notebooks aufgrund der benötigten Bauhöhe keinen klassischen Docking-Port mehr besitzen, bietet es sich an, alle benötigten Schnittstellen in eine externe Box zu verpflanzen und das Gerät über Thunderbolt 3 auch direkt zu laden.

Ein besonders umfangreich ausgestattetes Thunderbolt-3-Dock ist das CalDigit TS3 Plus, das wir zusammen mit einem Apple MacBook Pro Mid 2018 getestet haben. Apples aktuelle High-End-Notebooks sind prädestiniert für die Kombination mit einem TB3-Dock, da sich Apple ausschließlich auf Thunderbolt 3 konzentriert, sodass viele Schnittstellen fehlen.

Preislich ordnet sich das Dock mit 299 Euro auf knapp oberhalb der weiteren aktuellen TB3-Docks ein.

CalDigit TS3 Plus im Detail

CalDigits Thunderbolt-Dock kommt in einem kompakten Aluminium-Gehäuse, das es passend zu den MacBooks in zwei Farbvarianten gibt: Silber und Grau. In unserem Fall können wir bestätigen, dass der Fabton sehr gut zu Apples Space Gray passt. Die Verarbeitung des Gehäuses ist sehr hochwertig. Das kleine Dock wirkt, wie aus den Vollen gefertigt.

Rundum hat der Hersteller Kühlrippen in das Gehäuse eingelassen. Dass dies nicht unbedingt eine schlechte Idee ist, zeigt sich im Betrieb. Das Gehäuse bleibt unter jeglicher Last handwarm und heizt sich nicht über Gebühr auf. Prinzipiell ist das Gehäuse für den stehenden Betrieb ausgelegt, was sich sowohl an der Beschriftung, als auch an der Standfläche erkennen lässt. Allerdings legt CalDigit auch Klebe-Standfüße für den liegenden Betrieb bei. So passt das Dock dann beispielsweise gut unter den Monitor.

Bereits auf der Front fällt auf, dass CalDigit ein breites Anschluss-Portfolio integriert. Neben zwei Klinke-Buchsen wurden auch zwei USB-Ports integriert, die auf USB 3.1 Gen1 basieren, also mit 5 GBit/s angebunden sind. Letzteres ist löblicherweise vom Hersteller klar markiert, sodass es hier nicht zum Rätselraten kommen kann. Abgerundet wird die Front von einem SD-Kartenleser. Dieser arbeitet nach UHS-II und kann damit eine maximale Datenrate von 312 MB/s liefern. Die Speicherkarten rasten ein, sodass sie gut arretiert sind und nicht aus Versehen entfernt werden.

Noch interessanter ist aber, was CalDigit alles auf der Rückseite bietet. Dort wird fast jeder verfügbare Quadratzentimeter von einer Schnittstelle belegt. Am wichtigsten sind natürlich die beiden Thunderbolt-3-Schnittstellen. Eine davon ist mit dem Zusatz „Computer“ versehen, woran man sich bei der Nutzung eines Notebooks auch halten sollte. Nur über diese Schnittstelle wird mit maximal 85 Watt geladen, bei der anderen Buchse sind es gerade einmal 15 Watt. Der Ladevorgang klappte mit unserem Setup ohne Probleme.

Reich bedacht wurde der USB-Part. Es gibt vier Typ-A-Schnittstellen, die mit 5 GBit/s arbeiten, also nach USB 3.1 Gen1 spezifiziert sind. Als fünfte Schnittstelle steht USB Typ C mit 10 GBit/s bereit. Bei normal dimensionierten Setups sollte es also keine Probleme damit geben, die gesamte USB-Peripherie dauerhaft zu verbinden. 

Ein Bildschirm kann über einen DisplayPort angesprochen werden. Ein zweiter Bildschirm kann über die zweite Thunderbolt-Schnittstelle mit Signalen versorgt werden. Hinsichtlich der Bandbreite ist es möglich, entweder ein 5K- oder zwei 4K-Monitore anzusprechen. In unserem Test haben wir es mit zwei 4K-Displays probiert, im normalen Einsatz aber einfach einen 34-Zöller mit 3.440 x 1.440 Bildpunkten betrieben. Alle Setups liefen problemlos.

Abgerundet wird das Anschluss-Portfolio von einer RJ45-Schnittstelle, die maximal mit 1 GBit/s arbeitet, sowie einem optischen Digital-Anschluss. Schlussendlich darf auch der Stromanschluss nicht fehlen. Versorgt wird das CalDigit TS3 Plus von einem externen Netzteil, das maximal 180 Watt liefern kann. 

Praxiseinsatz und Fazit

Nachdem wir uns bereits eine TB3-Docking-Lösung von Elgato angesehen haben, folgt nun das CalDigit TS3 Plus. In unserem Praxis-Einsatz kann die Lösung größtenteils gefallen. Das Gehäuse nimmt wenig Platz auf dem Schreibtisch weg, ist hochwertig und gut verarbeitet, die Optik könnte hingegen noch etwas eleganter sein. Dafür geht der Hersteller zweckdienlich vor und stattet einen Großteil der Oberfläche mit Kühlrippen aus. 

Das eigentliche Highlight ist aber die schiere Anzahl an Schnittstellen. Kein TB3-Dock bietet aktuell mehr Anschlüsse. Entsprechend können auch große Setups bequem verkabelt und schlussendlich über nur einen Anschluss mit dem Notebook verbunden werden. CalDigit verteilt die Ports sinnvoll auf die Vorder- und Rückseite, sodass die wichtigsten Geräte bequem angestöpselt werden können, wenn das TS3 Plus auf dem Schreibtisch steht. Klar ist aber auch, dass die 40 GBit/s, die Thunderbolt 3 maximal zur Verfügung stellt ein gewisses Limit darstellen. Wer alle USB-Ports belegt und zusätzlich auch noch zwei 4K-Displays mit dem Dock verbindet, kann die kleine Box an ihre Grenzen bringen. 

Es sollte allerdings bedacht werden, dass natürlich nicht immer alle Anschlüsse gleichzeitig maximal ausgelastet werden, sodass dieses Limit in der Praxis am Ende doch theoretischer Natur ist. In der Praxis konnte das TS3 Plus überzeugen. Alle Geräte wurden korrekt und schnell erkannt und auch das Aufwachen aus dem Standby funktionierte bei uns mit allen Geräten problemlos. Im Alltagseinsatz ist uns einzig eine Einschränkung im Zusammenspiel mit der Samsung Portable SSD X5 aufgefallen. Diese liefert, egal ob am MacBook oder der Docking-Station die gleichen Leseraten, beim Schreiben lag die Leistung mit rund 1,4 GB/s knapp 400 MB/s unter dem, was wir am MacBook direkt messen konnten.

Happig ist am Ende der Preis. Zusammen mit dem beiliegenden 50 cm langen Thunderbolt-3-Kabel müssen 299 Euro investiert werden. In Summe betrachtet positioniert sich das CalDigit TS3 Plus damit etwas vor der Konkurrenz, denn die bietet weniger Ports. Wer ein modernes, ultraportables Gerät mit TB3 als Desktop-Ersatz nutzt, wird am Ende nur in den wenigsten Fällen um ein Dock herumkommen und eines ist klar: Nur noch ein Kabel zum Notebook führen zu müssen, ist extrem komfortabel. 

Darüber hinaus gilt gerade bei TB3-Docks erfahrungsgemäß, dass nicht immer alle Konfigurationen ohne Probleme laufen. Zumindest mit unserem Alltags-Setup gab es aber keine Probleme.

Positive Aspekte des CalDigit TS3 Plus:

  • umfangreiches Anschlussportfolio mit u.a. sieben USB-Anschlüssen
  • hochwertige Verarbeitung
  • Lademöglichkeit des Notebooks

Negative Aspekte des CalDigit TS3 Plus:

  • hoher Preis
  • Samsung Portable SSD X5 erreicht am TB3-Port nicht die maximale Leistung beim Schreiben


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