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Das Corsair TBT100 Thunderbolt 3 Dock ist das erste Modell der Amerikaner, das unter dem eigenen Markennamen angeboten wird – bislang lief die Thunderbolt-Hardware unter dem Label elgato, das sich nun aber mehr und mehr um die Streaming-Hardware kümmert. Wie sich das neue Dock in der Praxis verhält, haben wir ausprobiert.
Thunderbolt 4 steht in den Startlöchern, noch liegt der Fokus aber klar auf der dritten Generation der Universalschnittstelle. Apple war mit seinen MacBooks der Vorreiter, wenn es um TB3 ging, bedingt durch den Entfall der Lizenzkosten und eine bessere Integration setzte sich Thunderbolt 3 zuletzt immer weiter durch und entging damit dem Schicksal der Vorgänger. Gleichzeitig konnte sich in den letzten Jahren eine immer bessere – wenn auch noch deutlich ausbaufähige – Infrastruktur mit Thunderbolt-Schnittstelle etablieren.
Die Typ-C-Schnittstelle teilt sich Thunderbolt 3 mit USB 3.2 Gen 2, technisch ist Thunderbolt 3 aber überlegen. Während USB 3.2 Gen2 auf 10 GBit/s limitiert ist und UBS 3.2 Gen2x2 immerhin aus 20 GBit/s kommt, bietet TB3 40 GBit/s, was übrigens auch für Thunderbolt 4 gilt. Es können PCIe-Lanes oder der DisplayPort über diese Bandbreite getunnelt werden, was das Protokoll so flexibel werden lässt. Entsprechend können nicht nur klassische Docking-Stations realisiert werden, auch externe Grafikboxen mit dem Anschluss haben wir schon gesehen.
Nachdem Corsair mit seiner Marke Elgato im Frühjahr 2019 das Thunderbolt 3 Pro Dock (Test) auf den Markt gebracht hat, folgt heute das Corsair TBT100 Thunderbolt 3 Dock. Der Preis für die neueste Version liegt bei 299 Euro.
Das Corsair TBT100 Thunderbolt 3 Dock im Detail
Auf den ersten Blick ist die Verwandtschaft zu den bisherigen elgato-Lösungen zu erkennen. Anders als Anker oder CalDigit setzt Corsair auf eine liegende Aufstellung auf dem Schreibtisch. Das Gehäuse kommt in einem schicken Titan-Farbton daher, besitzt im Vergleich zur elgato-Lösung aber stärker abgeflachte Ecken. Im Vergleich zum aktuellen MacBook Pro ist der Grauton aber etwas dunkler, was gerade Apple-User stören könnte. Corsairs neues Dock ist auf dem Schreibtisch aber ein echter Eye-Catcher. Die Konkurrenz in Form Anker oder CalDigit wird auf jeden Fall auf Abstand gehalten. Noch dazu kann das Dock mit einer sehr guten Verarbeitungsqualität aufwarten.
Zieht man das Elgato-Pro-Dock als Vergleich heran, fallen – vom Design einmal abgesehen – einige weitere Änderungen ins Auge. Corsair hat nun einen Hauptschalter integriert. Wird das Dock ausgeschaltet, wird natürlich auch das Notebook nicht mehr geladen. Gleichzeitig können so aber auch Leckströme vermieden werden, wenn das Notebook einmal nicht am Dock hängt. Praktisch kann der Schalter aber auch aus einem anderen Grund sein. Bei Thunderbolt-3-Docks kann es immer wieder mal passieren, dass ein Monitor nicht korrekt aus dem Stand-by aufwacht. Musste bislang in einem solchen Fall der Stecker gezogen werden, reicht nun Druck auf den Schalter.
Aber auch anschlusstechnisch gibt es Veränderungen auf der Front. Corsair streicht die beiden USB-A-Schnittstellen der elgato-Pro-Version, und verbaut stattdessen eine Typ-C-Version. Das mag durchaus zukunftsgerichtet gedacht sein, zumindest ein Typ-A-Anschluss wäre aber dennoch wünschenswert, schließlich haben wir alle noch USB-Sticks mit Typ-A-Anschluss, die einmal schnell angeschlossen werden sollen. Als Cardreader steht ein SD-Slot zur Verfügung, ein Headset kann via 3,5-mm-Kombobuchse angeschlossen werden.
Auch auf der Rückseite kommt es zu deutlichen Abweichungen gegenüber der elgato-Pro-Version. Es gibt nicht länger einen DisplayPort als Monitor-Anschluss, sondern gleich zwei HDMI-Schnittstellen. Über diese können zwei UHD-Displays mit Signalen für den Dual-Monitor-Betrieb versorgt werden. USB-seitig stehen zwei Typ-A- und eine Typ-C-Schnittstellen zur Verfügung. Mit dem Netzwerk kann mittels eine 1GBe-RJ45-Schnittstelle kommuniziert werden.
Als zweite Typ-C-Schnittstelle steht der Thunderbolt-3-Port zur Verfügung, über den ein Notebook mit bis zu 85 W geladen werden kann. Das sollte für die meisten Geräte eigentlich ausreichend sein, einzig große Workstation- oder Gaming-Notebooks brauchen noch mehr Power. Schade ist es aber, dass Corsair auf eine zweite TB3-Schnittstelle verzichtet, denn so kann keine Daisy-Chain mit weiteren Geräten aufgebaut werden.
Praxiseinsatz und Fazit
Im täglichen Betrieb konnte das Corsair TBT100 Dock durch seinen unauffälligen Betrieb punkten. Ausprobiert haben wir das Dock mit einem MacBook Pro aus dem Jahr 2018 und verschiedenen Displays. Das Dock wurde weiterhin via Netzwerk-Kabel verbunden, eine Tastatur über USB angeschlossen.
Der Docking-Prozess klappte in unseren Versuchen absolut problemlos. Das Notebook wurde jedes Mal sofort erkannt und der Monitor korrekt angesprochen. Auch das Aufwachen aus dem Standby klappte bei allen Versuchen absolut problemlos und das Display wurde auch dann erkannt, wenn es zwischenzeitlich ausgeschaltet wurde – der Hauptschalter wäre vor diesem Hintergrund also gar nicht nötig. Wird das Dock darüber ausgeschaltet können wir aber keinen Stromverbrauch mehr messen, ansonsten waren es im Stand-by rund 1,5 W.
Im Alltag kann der Komfort auf der ganzen Linie überzeugen, denn das Notebook nur noch mittels eines einzelnen Kabels anschließen zu müssen ist äußerst komfortabel. Dabei hilft auch Corsairs Software-Lösung, die es ermöglicht, alle Laufwerke mit einem Klick auszuwerfen. Zwei UHD-Displays via HDMI zu verbinden funktionierte problemlos und ist aus produktiver Sicht im Alltag sehr praktisch. Allerdings muss das Notebook Thunderbolt 3 auch vollständig unterstützten. Das sollte vor dem Kauf also evaluiert werden.
Nicht ganz glücklich sind wir mit der Schnittstellenausstattung. Zumindest einen Typ-A-Anschluss hätten wir uns noch auf der Front gewünscht, denn auch wenn wir uns ein endgültiges Durchsetzen von Typ C wünschen, noch ist es bis dahin ein weiter Weg. Ebenso wäre eine zweite Thunderbolt-Schnittstelle praktisch. Wurde eine Samsung Portable SSD T5 angeschlossen, konnten wir mit einer maximalen Schreibrate von 473 MB/s einen normalen Wert erzielen.
Das Corsair TBT100 Thunderbolt 3 Dock ist ab sofort zu einem Preis von 299 Euro verfügbar. Dafür bekommt man ein schickes, gut verarbeitetes und zuverlässig funktionierendes Dock. Allerdings hätten wir uns eine etwas andere Schnittstellenausstattung gewünscht.
Positive Aspekte des Corsair TBT100 Thunderbolt 3 Dock:
- Schicke Optik und gute Verarbeitung
- stabiler Betrieb
- Software-Lösung vorhanden
Negative Aspekte des Corsair TBT100 Thunderbolt 3 Dock:
- Keine Typ-A-Schnittstelle auf der Front
- Nur eine Thunderbolt-3-Schnittstelle