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Erst kürzlich hatten wir den Roborock S8 Pro Ultra im Test, jetzt kommt das Modell des wohl größten Konkurrenten: Von Ecovacs haben wir den Deebot T20 Omni für einen Test erhalten. Das etwas preisgünstigere Modell hat nicht weniger umfangreiche Features wie der Roborock-Saugroboter. Fragt sich, welches Modell am Ende besser saugt und wischt - und am Ende Dank Zusatzfeatures das empfehlenswertere Modell ist.
Ecovacs neuer Deebot T20 Omni ist ab dem 13. Juni im Handel erhältlich - zu Preisen von knapp unter 1.000 EUR (bei Testzeitpunkt 989 EUR bei Amazon). Das neue Topmodell ist dabei ein Staubsaugerroboter, der auch wischen kann - und er wird auch mit einer großen Dockingstation ausgeliefert, die viele Aufgaben automatisieren soll, sodass man das Putzen erst einmal vergessen soll. Wie immer ist bei einem Smart-Home-Gerät aber auch die App ein wichtiger Bestandteil. Wir haben uns diese Bereiche im Test genauer angesehen.
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Die Spezifikationen: Heißwischen und Sprachsteuerung
Viele Dinge sind an einem Staubsaugerroboter schon so weit entwickelt, dass man fast gar nicht mehr drüber reden muss: Ecovacs Deebot T20 Omni kommt mit einer Saugleistung von 6.000 Pa, damit gehört er zu den saugstärksten Modellen am Markt. Effektiv ist die Saugstärke gerade bei Nutzern mit vielen Teppichen ein Argument, sauber wird allerdings auch bereits eine Wohnung mit weniger Pa auf der Leistungsseite. Der Ecovacs besitzt zwei Seitenbürsten, die recht lange Arme haben und somit auch Fußleisten zu einem gewissen Maß mitputzen. Eine Gummibürste nimmt den Schmutz auf und transportiert ihn in den Auffangbehälter.
Neuerer ist die Wischfunktion, und hier können die Roboter-Hersteller noch mit größeren Innovationen auftrumpfen. Bei Ecovacs ist dies die Heißwischfunktion: Der Roboter selber hat keinen Wassertank, er fährt also vor der ersten Reinigung erst einmal umgekehrt ins Dock und holt sich eine Portion heißes Wasser auf die beiden Wischrotoren. Diese drehen sich mit 180 Umdrehungen pro Minute, nehmen den Schmutz auf und in unregelmäßigen Abständen fährt der Deebot dann zurück zum Dock, um die Rotoren auszuwaschen. Dies führt dazu, dass er etwas mehr Wasser aufbringt, als dies ein Roborock S8 Pro Ultra in unserem Test gemacht hat, denn dieser führt während der Fahrt durch seinen eingebauten Tank Wasser mit.
Das Heißwassermoppen hat zwei Vorteile: Zum einen soll sich Dreck beim Wischen durch die höhere Temperatur einfacher lösen, und Streifbildung wird vermieden, zum anderen ist das heiße Auswaschen an der Station aber auch etwas hygrienischer. Diverse Bakterien finden bei 55 °C schon den Tod, trotzdem ist es natürlich hilfreich, die Mops ab und zu auch manuell bei höheren Temperaturen zu waschen. Hierfür lassen sie sich abnehmen. Damit sich kein Schimmel in der Parkposition bildet, hat die Docking-Station auch einen entsprechenden Lüfter an Board.
Ein weiteres neues Feature ist die Sprachsteuerung. Über das Kommando "OK Yiko" lässt sich dem Roboter sagen, was er gerade machen soll, beispielsweise "Ok Yiko, reinige das Büro." Auch über Alexa lässt sich der Ecovacs-Roboter ansprechen. Statt die App aus der Tasche zu ziehen, und die Reinigung manuell zu starten, ist man mit dem Sprachbefehl also ein wenig schneller. Die Sprachsteuerung lässt sich aber auch ausschalten, falls man befürchtet, dass das Gerät "mithört".
Die Station beherrbergt zwei große Wassertanks, einen für das Frischwasser und einen für das Dreckwasser, was durch das Waschen des Mopps entsteht. Zudem ist ein Staubbehälter mit Staubsaugerbeutel enthalten, der den Staub aufnimmt, nachdem der Deebot mit der Reinigung fertig ist. Hierfür saugt er einmalig laut den Staub aus dem eingebauten Tank ab. Zusätzlich verwendet der Deebot die Station zum Laden und trocknen der beiden Mopps.
Die Installation und die App
Kein Smart-Home-Gerät macht Spaß, wenn die App nicht in Ordnung ist. Die Ecovacs-App steht im App-Store der Wahl zum Download, nach dem Installieren benötigt man einen Ecovacs-Account. Der ist schnell angelegt, anschließend kann über einen QR-Code am Roboter die Installation desselben gestartet werden. Das Telefon verbindet sich hierfür kurz per Bluetooth mit dem Roboter, überträgt die manuell eingegebenen Kennwörter für das WLAN und so loggt sich der Ecovacs Deebot T20 Omni dann in das heimische WLAN ein. Anschließend kann er von überall über die App gesteuert werden.
Über TrueMapping 2.0 lässt sich dann eine Karte anlegen. Hierzu fährt der Ecovacs einmal alle Zimmer mit seinem Laser-Erfassungssystem ab und kartiert die Umgebung. In der App lassen sich die Karten dabei entweder als 2D- oder 3D-Modell darstellen. Die 3D-Ansicht sieht natürlich moderner aus, aber einfacher für die Handhabung ist am Ende die 2D-Variante. Räume, Hindernisse und Möbel können dabei in der App eingetragen werden. Die Räume können dann auch benannt werden, um die Sprachsteuerung zu verwenden.
Stellt man die App auf Deutsch um, so sind diverse Übersetzungsprobleme erkennbar (z.B. Bindestriche mitten im Wort). Hier hätte sich Ecovacs noch etwas mehr Mühe geben können, aber Apps werden letztendlich gepflegt und weiterentwickelt - insofern werden solche kleineren Fehler sicherlich auch schnell ausgebessert. Vom Funktionsumfang bietet die App alles, was man benötigt: Verschiedene Einstellungen für die Komplettreinigung, Reinigung einzelner Zimmer, Reinigungsintensität für den Saugvorgang, Wiederholdurchgänge, Steuerung über zeitliche Vorgaben, eine Deep-Cleaning-Funktion für das Reinigen innerhalb von Ecken, und viele weitere Einstellungsmöglichkeiten werden umgesetzt. Zudem können einfach Firmware-Updates durchgeführt werden.
Auffälligkeiten im Test
Wie schon angesprochen, ist die Staubsaugerfunktion mittlerweile bei fast allen Robotern nicht mehr zu verbessern. Dreck saugt der Roboter in zuverlässiger Art und Weise auf, auch kleinere Steinchen stellen kein Problem dar. Aus Teppichböden holt der Roboter mit 6000 Pa ebenso genügend Schmutz raus. Nur das Steigen auf den Teppich stellt den Roboter vor kleinere Probleme, eine Idee von mehr als 2 cm sollten die Teppiche nicht haben. Aber er zieht die beiden Wischräder bei der Fahrt über Teppiche oder Sockel hoch, sodass man keinen nassen Teppich bekommt.
Die Wischfunktion liefert ähnlich gute Ergebnisse wie beim Roborock S8 Pro Ultra - mit dem Unterschied, dass der Ecovacs durch seinen fehlenden Tank öfter an die Station muss, um den Mopp zu waschen und wieder zu befeuchten. Gerade in der Anfangszeit nach dem Befeuchten ist der Mopp so recht nass, was bei empfindlichem Parkett zu Problemen führen könnte. Der Roborock ist gleichmäßiger feucht durch seine Einspritzfunktion. Wer also empfindliches Parkett hat, sollte vielleicht eher zum Roborock greifen - wer hauptsächlich auf Laminat und Fliesen wischt, wird keinen Unterschied bemerken. Hier ist dann eher die Heißwasch-Funktion attraktiv, da Streifen vermieden werden.
Durch die zwei längeren rotierenden Bürsten vor dem Roboter erscheint es, als würde der Ecovacs Deebot T20 Omni auch Ecken etwas besser reinigen. Der Tiefenreinigungsmodus ist dabei auch hilfreich, hier bewegt er sich mit dem Hinterteil, an dem die Mopps befestigt sind, in Wellenform an der Wand entlang und reinigt somit an den Kanten etwas besser.
In unserem Test-Szenario schaffte der Ecovacs einen gereinigten Bereich von 52 m² innerhalb von 68 Minuten. Dabei musste er Dank seines 5.200 mAh starken Akkus auch nicht geladen werden. Interessanterweise brauchte ein Roborock S7 MaxV im Office etwas länger, für 58 m²benötigte er 83 Minuten. Der Ecovacs stellte sich gerade bei Kabeln und Hindernissen etwas geschickter an, benötigte aber teilweise beim Weg zum Dock und zurück etwas mehr Zeit, weil er Hindernisse mehrfach identisch falsch anfuhr und ausweichen musste. Die TrueDetect 3D 3.0 genannte Scan-Funktion zur Hindernisvermeidung funktioniert also gut, aber ab und zu könnte die Logik dahinter noch verbessert werden. Im Video sieht man gut, dass der Roboter auch Gegenständen gut ausweichen kann und z.B. eine Lüfterverpackung dabei auch nicht umkippt, obwohl er die Verpackung sehr nah umkurvt.
Unser Fazit
Was macht jetzt Ecovacs besser, was Roborock?
Am Ende kann die Entscheidung, welcher der aktuellen Top-Roboter angeschafft wird, Richtung Ecovacs ausschlagen. Der Grund liegt hauptsächlich im niedrigeren Anschaffungspreis und der sehr guten Reinigung. Während die App beim Roborock weiterentwickelt zu sein scheint, ist der Roborock zudem auch dann zu empfehlen, wenn empfindliches Parkett verwendet wird und man die Menge an Wasser, die hier aufgebracht wird, steuern möchte. Das kann der Deebot T20 Omni leider nicht - er wischt heiß und gut, aber mit viel Wasser. In dem Fall würde es sich anbieten, doch den Aufpreis für den Roborock zu bezahlen.
Für alle Anwender, die hauptsächlich Laminat, Teppich und Fliesen im Haus haben, ist der Ecovacs deshalb die bessere Variante. Er bietet das bessere Preis-Leistungsverhältnis und unterstützt alles, was man im Alltag benötigt - inklusive Sprachsteuerung, "Hausmeistermodus" und Automatisierung des Putzvorgangs. Sauber wird der Boden, zudem kommt er auch gut in die Ecken. Das Design kann zudem gefallen - unsere silber-weiße Station sieht mit dem Roboter schick aus. Wer lieber dunkel mag, kann ihn auch in schwarz erhalten.
- Sehr gutes Saug- und Wischergebnis mit 6000 Pa
- Heißmopp-Funktion, Anhebefunktion für den Mopp
- Gute Reichweite über 5.200 mAh-Akku
- Funktionale Dockingstation mit großen Tanks
- Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
- App an einigen Stellen etwas holprig
- Kein Onboard-Wassertank für den Wischmopp
Ecovacs Deebot T20 Omni | ||
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