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Wärmebildkameras gibt es auf dem Markt jede Menge und in verschiedensten Ausführungen. Sei es als All-In-One-Geräte, also inklusive Display oder auch etwas kompakter für Smartphone und Tables. Welche Bauart nun besser ist, darüber lässt sich sicherlich streiten. Das Unternehmen Xinfrared hat es mit der InfiRay Pro 2 geschafft, die offiziell kleinste Wärmebildkamera der Welt zu kreieren, die in unterschiedlichen Situationen sinnvoll eingesetzt werden kann.
Es gibt viele Szenarien, in denen eine Wärmebildkamera sehr nützlich sein kann. Sei es, um ein Leck ausfindig zu machen, bei dem Wärme austritt und/oder verloren geht. Oder auch im Heizungsbereich, um zu kontrollieren, wie zuverlässig die Wärme durch die Rohre fließt. Ein anderer Einsatz findet auch bei unseren Mainboard-Tests statt, bei dem wir feststellen möchten, wie warm der VRM-Bereich wird. Um daher also mal eben etwas zu kontrollieren, reicht eine kleine Wärmebildkamera aus, die an das Notebook, an das Smartphone oder an das Tablet angeschlossen wird.
Das Unternehmen Xinfrared hat ihren Sitz in Yantai, China, wird dort als IRay Technology Co. LTD geführt und ist noch nicht lange auf dem Markt. Die Konzentration des Unternehmens liegt bei den Wärmebildkameras beziehungsweise dessen Technologie dahinter. Neben der extrem kompakten InfiRay P2 Pro hat das Unternehmen auch noch andere interessante Produkte im Sortiment, wie reine Infrarot-Kamers und eben auch große Kameras als All-In-One Lösung, wie die Yaoguang S1280, die einen großen Sensor mit einer Auflösung von 1.280 x 1.024 Bildpunkten bietet und sich an Profis richtet.
Die Yaoguang S1280 bringt auch ein 5,5-Zoll-Touchdisplay mit, das mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten auflöst und eine Bildrate von 30 Hz unterstützt. Die Temperatur-Range beträgt im Niedrigbereich -20°C bis 150°C, im Mittelbereich 150°C bis 800°C und im hohen Bereich sogar 400°C bis 1.500°C. Die Messgenauigkeit beträgt ±1°C oder ±1% und ist damit laut Datenblatt sehr genau. Das Ganze hat natürlich seinen Preis und der beträgt für die Yaoguang S1280 mal eben satte 35.290 US-Dollar.
Dagegen ist die InfiRay P2 Pro ein absoluter Winzling und hat nicht ohne Grund den Zusatztitel als kleinste Wärmebildkamera der Welt erhalten. Dass die P2 Pro nicht mit der Yaoguang S1280 mithalten kann, sollte aufgrund des Größenunterschieds nicht weiter verwundern. Das Unternehmen Xinfrared hat zwei Varianten der InfiRay P2 Pro berücksichtigt: eine USB-C- und eine Lightning-Version. Letztere richtet sich an ältere iPhones, da Apple erst mit der Veröffentlichung des iPhone 15 (Pro) (Max) den Schwenk weg von Lightning zu USB-C vollzogen hat, nachdem die EU darauf gepocht hatte. Dabei kann vor dem Kauf ausgewählt werden, ob auch die Makro-Linse mit dabei sein soll oder nicht. In unserem Fall liegt die Makro-Linse bei.
Die P2 Pro kommt gerade mal auf die Abmessungen 27 x 18 x 9,8 mm und auf ein Gewicht von lediglich 9 g. Im kleinen Gehäuses kommt ein ASIC-Chip aus eigener Entwicklung zum Einsatz, zu dem allerdings keine weiteren Details bekannt sind. Aufgenommen werden die Bilder mit 256 x 192 Pixel, das erstellte Bild hingegen kommt auf eine Auflösung von 1.920 x 1.440 Pixel, sprich in der TXGA-Auflösung (Tesselar XGA). Jedoch selbst dieses "Briefmarken"-Format der Grundaufnahme der Kamera kann in vielen Fällen bereits für gute Ergebnisse sorgen.
Hersteller und Bezeichnung | Xinfrared InfiRay P2 Pro |
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Straßenpreis | ab 249 US-Dollar |
Homepage | Xinfrared InfiRay P2 Pro |
Auflösung | 256 x 192 Pixel |
Pixelabstand | 12 µm |
Bildrate | 25 Hz |
Energieverbrauch | 350 mW |
Prozessor | ASIC-Chip aus eigener Entwicklung |
Brennweite | 3,2 mm |
Sichtfeld | 56,0° x 42,2° |
Fokussierungsmodus | Athermalisiertes Festbrennweitenobjektiv |
Messbereich | -20°C bis 600°C (-4°F bis 1112°F) |
Messgenauigkeit | ±2°C (±2 % des Messwerts, der höhere Wert hat Vorrang) |
Temperaturkorrektur | Emissionsgrad, Entfernung, Umgebungstemperatur |
Abmessungen | 27 x 18 x 9,8 mm |
Gewicht | 9 Gramm |
Die Genauigkeit bei der P2 Pro liegt laut Hersteller bei ±2%. Die Temperatur-Range wird mit -20°C bis +600°C angegeben. Anders als einige andere Wärmebildkameras zeichnet die P2 Pro im Videomodus mit 25 Hz auf. Das klingt nach wenig, doch im Bereich der Wärmebildkameras ist das schon ein ordentlicher Wert. Durch den USB-C- oder Lightning-Stecker können die erstellten Wärmebilder zudem direkt auf dem Endgerät abgespeichert werden. Dies ist der große Vorteil einer solchen kompakten Wärmebildkamera. Einen Akku gibt es übrigens nicht, das Endgerät selbst versorgt die InfiRay P2 Pro mit Strom. Der Verbrauch selbst wird mit 350 mW angegeben.
Die P2 Pro wird absolut sicher in einer kleinen, dunklen Schachtel geliefert. Nach dem Öffnen ist die P2 Pro selbst noch nicht zusehen, sondern ein kleiner Umschlag und ein Zusatzfach. Im Umschlag sind die Bedienungsanleitung in chinesischer und englischer Sprache und dazu auch ein kleines Aufbewahrungssäcken enthalten. In dem oberen Extra-Fach leigte Xinfrared noch ein 50 cm lange USB-C-Kabel bei. Mithilfe des USB-Kabels kann die P2 Pro flexibel positioniert werden, alternativ kann diese allerdings auch direkt mit dem Endgerät verbunden werden.
Praktisch ist die Anbringung der Makro-Linse, denn per Magnet wird die Linse an der P2 Pro selbst befestigt und gehalten. Wie es bei Makro-Linsen so üblich ist, bietet diese das Aufnehmen von Wärmebildern in geringerer Entfernung zum Objekt oder zu den Objekten bis 2 cm.
Um auch den wirklichen Größenvergleich für unsere Leser besser rüberzubringen, haben wir die P2 Pro direkt neben einer 20-Cent-Münze gelegt. Spätestens jetzt zeigt sich sehr deutlich, wie klein und kompakt die P2 Pro eigentlich ist.
P2 Pro App sowohl für iOS als auch Android
Sowohl für das Android- als auch das iOS-Betriebssystem stellt Xinfrared passende Apps zur Verfügung. Im Google-Play-Store wird die entsprechende App als P2 Pro bezeichnet und in Apples App-Store ist die passende Applikation unter der Bezeichnung Thermal P2 zu finden.
In den App-Einstellungen kann vorgegeben werden, dass die P2-Pro-App automatisch gestartet wird, wenn die kleine Wärmebildkamera an das Endgerät angeschlossen wird.
In unserem Fall haben wir die Android-App auf dem Samsung Galaxy S23 Ultra mit OneUI 6.0 (Android 14) verwendet. Die P2-Pro-App unter Android ist intuitiv aufgebaut und ist daher im Regelfall selbsterklärend. In der Mitte unten befindet sich der Auslöse-Button. Generell können Wärmebilder und auch Wärmevideos angefertigt werden. Für die Ausgabe selbst können unterschiedliche Farbpaletten ausgewählt werden. Hier wird für jeden Anwendungsfall und je nach Geschmack etwas dabei sein. Wir haben uns für die Eisenrot-Farbpalette entschieden.
Um die Temperaturen zu messen, gibt die App viele Möglichkeiten an die Hand. Über einzelne Punkte, über eine Linie oder gar über eine Fläche, die auf dem Touchdisplay des Endgeräts eingezeichet werden können. Mit dem Löschen-Button werden alle Punkte, Linien und Flächen wieder entfernt. Sehr praktisch. Auch eine Isotherme kann mit angezeigt werden. Ganz oben rechts in der App kann zu jeder Zeit die Kalibrierung neu durchgeführt werden. Sinnvoll kann auch das Hinzuschalten der Kamera des Smartphones oder Tablets sein, das mit dem Button direkt links daneben erfolgen kann.
Die durch uns erstellten Wärmebilder sind verständlicherweise nicht knackscharf, aber dennoch ist klar erkennbar, was dort fotografiert wurde. Und das ist eben die Hauptsache. Für schnelle Wärmebilder sind die Ergebnisse daher absolut zufriedenstellend. Gerade dann, wenn man bedenkt, wie klein und kompakt die P2 Pro eigentlich ist.
Fazit
Mit der InfiRay P2 Pro hat Hersteller Xinfrared die laut eigener Aussage weltweit kleinste Wärmebildkamera ins Leben gerufen. Aufgrund der sehr kompakten Abmessungen von gerade einmal 27 x 18 x 9,8 mm samt 9 g an Gewicht kann die P2 Pro verständlicherweise nicht mit großen All-In-One-Wärmebildkameras mithalten. Doch gerade für den privaten Gebrauch im eigenen Haus oder Wohnung reicht die InfiRay P2 Pro allemal aus. Sei es, um Heizungsrohre zu kontrollieren, um undichte Stellen ausfindig zu machen oder auch in der eigenen kleinen Werkstatt.
Berücksichtigt hat Hersteller Xinfrared je eine Variante mit USB-C- und Lightning-Stecker, um daher Android- und iOS-Nutzer gleichermaßen bedienen zu können. Mit an die Hand gibt es die P2-Pro-App für Android und die P2-Thermal-App für iOS-Nutzer aus eigenem Hause. Die App lässt sich intuitiv bedienen, funktionierte in unserem Test einwandfrei und wir haben keine Funktionen vermisst.
Die InfiRay P2 Pro kann direkt über den eigenen Shop oder alternativ über Amazon bezogen werden. Ob nun die USB-C- oder Lightning-Version, ohne Makro-Linse kostet die InfiRay P2 Pro für 249 US-Dollar. Inklusive Makro-Linse sind es dann am Ende 299 US-Dollar.