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Auch wenn Software wie FRAPS diese Möglichkeit bereits seit geraumer Zeit bietet und beispielsweise NVIDIA mit der GeForce Experience und dazu passend in den GPUs entsprechende Hardware-Encoder zur Verfügung hat, sind Bildschirmaufnahmen von Spielen in möglichst hoher Auflösung noch immer nicht ganz einfach. Sollen gar Spielszenen von Konsolen aufgezeichnet werden, wird es weitaus komplizierter und nicht jeder stellt seine Konsolen mitsamt Capture-Karte neben seinen Rechner. Elgato bietet mit dem Game Capture HD60 nun genau dafür die passende Lösung.
Mit dem Elgato Game Capture HD60 ist es möglich, per HDMI Spielszenen vom PC oder den Konsolen Xbox, Wii U oder PlayStation aufzunehmen. Die kleine Box verfügt über einen H.264-Hardware-Encoder und sendet diesen Stream an einen Rechner, auf dem das Video dann aufgezeichnet werden kann. Die Videos können in 1080p mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet werden und erreichen damit ein für das Streaming und YouTube-Aufnahmen gern gesehene Qualität.
Gleich zu Beginn wollen wir natürlich auch den Preis nennen. Dieser liegt bei rund 170 Euro. Nicht ganz billig, zumal einige Konsolen bereits ein direktes Streaming und Aufnahmen von Spielszenen erlauben. Mit dem Game Capture HD60 ist der Zugriff und die Verarbeitung derselbenr aber sicherlich etwas komfortabler.
Der Elgato Game Capture HD60 kommt auf Abmessungen von 112 x 75 x 19 mm und ein Gewicht von 106 g. Verpackt ist die Hardware in einem abgerundeten und handschmeichelnden Plastikgehäuse. Neben dem Game Capture HD60 bietet Elgato auch noch die PCI-Express-Karte Game Capture HD60 Pro und die ebenfalls per USB angebundene Game Capture HD an. Einen Überblick findet ihr auf der Seite von Elgato.
Als Quelle nimmt der Game Capture HD60 alles entgegen, was per HDMI ohne Verschlüsselung geliefert wird. Unterstützte Auflösungen sind 1080p60, 1080p30, 1080i, 720p60, 720p30, 576p, 576i und 480p. Dementsprechend wird auch das Ausgangsmaterial angelegt.
Das HDMI-Signal wird durch den Game Capture HD60 durchgeschleift und kann so weiter auf dem Fernseher oder Monitor dargestellt werden. Eine Betrachtung des Videostreams vom Game Capture HD60 ist nicht zu empfehlen, da es hier zu einer nicht unerheblichen Verzögerung kommt. Hier ebenfalls zu sehen ist der USB-Anschluss, der den H.264-Videostream an den Rechner liefert, wo er dann von der Software entgegengenommen wird.
Die mitgelieferte Software (im Lieferumfang befinden sich außerdem ein USB- und HDMI-Kabel) bietet in der Mitte eine Vorschau des aktuellen Eingangssignals. Auf der rechten Seiten können verschiedene Einstellungen zur Video- und Audioqualität vorgenommen werden, während im unteren Bereich die eigentliche Aufnahmesteuerung stattfindet. Der Nutzer hat die Wahl, ob er immer eine gewisse Zeit aufzeichnen möchte, um dann später die wichtigen Szenen auszuwählen oder die Aufnahme immer manuell startet. Ebenfalls möglich ist ein Streaming auf Twitch, UStream oder YouTube. Dort können auch Overlays eingeblendet und Sprachkommentare hinzugefügt werden, die sich über den Spielsound legen.
Abhängig von der jeweiligen Quelle kann die Videoqualität eingestellt werden. Dabei hat der Nutzer auch die Wahl ein besser angeliefertes Video niedriger auszugeben, weil beispielsweise die Rechenleistung des Schnitt-Rechners nicht ausreicht oder die Internetleitung einen schnellen Upload nicht hergibt.
Um die Auswahl zu vereinfachen, bietet Elgato in der Software auch gleich eine Auswahlmöglichkeit der Quellen anhand der Hardware selbst. Wer also beispielsweise mit 1080p60 nicht viel anfangen kann, sollte bei der Auswahl der Geräte recht schnell und einfach die richtige Wahl treffen können.
Aber auch die Ausgabe bzw. Aufzeichnungsqualität kann auf diese Art und Weise schnell ausgewählt werden. In den meisten Fällen dürften die Nutzer aber auf die maximalen Einstellungen zurückgreifen, die 1080p bei 60 Bilder pro Sekunde bedeuten. Der Elgato Game Capture HD60 legt dabei eine Bitrate von 30 MBit/s an, was einen Platzbedarf von 13,6 GB pro Stunde nach sich zieht. Wer also eine ständige Aufzeichnung der letzten Stunde wählt, muss stets diese 13,6 GB vorhalten. Längere Aufnahmen verbrauchen entsprechend mehr Platz.
Eine aktive Aufnahme sieht in der Software wie oben abgebildet aus. Die Bedienung ist denkbar einfach. Den Game Capture HD60 in das HDMI-Signal hängen, per USB an den Rechner anschließen, Software starten und schon kann es losgehen. Die Standard-Einstellungen dürften meist ausreichen, wer möchte, kann diese aber natürlich wie erwähnt anpassen. Nach Auswahl des richtigen Ausgabeverzeichnisses landen die Videoaufnahmen auch am gewünschten Ort.
Elgato nennt für das Aufnehmen und Streamen von Videos in 1080p bei 60 Bildern pro Sekunde mindestens einen Vierkernen mit 2 GHz und mit diesen Angaben ist der Nutzer auch gut beraten, denn in unserem Fall schlossen wir den Game Capture HD60 an einem MacBook Pro mit einem Intel Core i5 mit 2,4 GHz und dieser war bei Aufnahmen zu fast zwei Dritteln ausgelastet.
[h3]Fazit[/h3]
Sowohl die aktuelle PlayStation 4 als auch die Xbox One sind in der Lage per Knopfdruck die aktuelle und die bestimmte Zeit zurückliegende Spielszene aufzuzeichnen. Doch diese Funktion hatten beide Konsolen nicht direkt vom Start weg und sowohl Microsoft als auch Sony mussten erst von ihren Käufern lernen, dass eine solche Funktion gewünscht wird. Elgato stellte sich schon recht früh auf die Bedürfnisse ein und präsentierte bereits mehrfach Hardware zur Aufzeichnung von Spielszenen - entweder per HDMI oder per analogem A/V-Anschluss.
Auch auf dem Desktop gibt es bereits Möglichkeiten das aktuelle Spielgeschehen direkt aufzunehmen. Dazu verwenden AMD und NVIDIA dedizierte Hardware-Bausteine in den GPUs und liefern die passende Software. Doch auch dabei werden noch gewisse Voraussetzungen an die Hardware gestellt, denn neben dem Spielgeschehen muss auch noch eine Aufzeichnung stattfinden. Dank moderner SSDs ist das aber meist auch kein großes Problem mehr. Dennoch ist das Bedürfnis verständlich die Aufgabe weitestgehend auszugliedern.
Der Elgato Game Capture HD60 bietet eine schnelle und einfache Möglichkeit der Aufzeichnung, auf die auch wir bereits zurückgegriffen haben. Im Zuge der Umstellung unseres Grafikkarten-Testsystems haben wir die aktuelle Spiele- und Benchmark-Szenen aufgezeichnet und bereitgestellt. Dazu haben wir den Elgato Game Capture HD60 verwendet und die Szenen im Nachhinein entsprechend verkürzt. Zwar besteht auch bei Konsolen die Möglichkeit des Videomaterial zu bearbeiten, bequemer ist dies aber sicherlich am Rechner direkt mit dem Ausgangsmaterial.
Wir haben recht wenig am Elgato Game Capture HD60 auszusetzen. Alles funktionierte auf Anhieb. Die Verbindung mit dem Quell- und Zielsystem, die Aufzeichnung und auch die Bearbeitung. Allerdings bietet die Software von Elgato nur rudimentäre Möglichkeiten der Bearbeitung. Mit dem aufgezeichneten Material hat man allerdings die Möglichkeit dies in andere Schnittsoftware zu importieren.
Positive Aspekte des Elgato Game Capture HD60:
- schnelle und einfache Installation
- Aufzeichnung in 1080p60 möglich
- direktes Streaming möglich
- flexible Aufzeichnungs- und Ausgabeoptionen
Negative Aspekte des Elgato Game Capture HD60:
- relativ teuer
- setzt trotz H.264-Encoding hohe Hardware-Anforderungen