TEST

Big in Japan

Tokios Elektronikmeile Akihabara

Portrait des Authors


Tokios Elektronikmeile Akihabara
9

Werbung

Hardwareluxx hat sich aufgemacht und ist in das Land der aufgehenden Sonne gereist, genauer genommen in dessen Hauptstadt Tokio. In der Präfektur gab es neben der landestypischen Nudelsuppe, besser bekannt unter dem Namen Ramen, und unzähligen Kirschbaumblüten auch jede Menge Hardware zu entdecken. Aus diesem Grund haben wir uns auf Tokios Elektronikmeile mal etwas genauer umgeschaut. 

Das Stadtviertel Akihabara in Tokio ist in der heutigen Zeit vor allem bekannt als Mekka für Videospiele-Fans und Manga-Liebhaber. Neben unzähligen Arcades, Retrogamestores oder Buchhändlern, die eine Fülle an japanischen Comics und Actionfiguren anbieten, findet sich in Akihabara auch eine Vielzahl von Shops, die Computerhardware und diverse Elektroeinzelteile vertreiben. Allerdings findet man auf Tokios Elektronikmeile auch große Einzelhändler, die sowohl Staubsauger und Waschmaschinen als auch Kühlschränke anbieten. Zudem lassen sich diverse Cosplay-Restaurants der Otaku-Szene im Technikviertel der japanischen Hauptstadt entdecken.

Die Geschichte von Akihabara beginnt jedoch wesentlich früher, als der Schwarzmarkt von Elektronikteilen in Akiba, wie das Viertel auch genannt wird, in der Nachkriegszeit seine Blütezeit erfahren sollte. Insbesondere Zubehör für Radiogeräte stand zur damaligen Zeit im Fokus der Händler. Mittlerweile hat sich das Bild von Akihabara allerdings gewandelt und der Schwarzmarkt ist seriösen, mehrstöckigen Ladengeschäften mit riesigen Neonbeleuchtungen gewichen.

Besagte Neonbeleuchtungen finden sich auch an Akihabaras Arcades und animieren somit nicht nur Einheimische dazu, sich zu amüsieren. Die bekanntesten Spielhallen, die sich in Akiba finden lassen, dürften die Sega-Arkaden darstellen, von denen sich gleich mehrere auf Tokios Elektronikmeile beheimatet sind. Hier erwarten den Besucher in den ersten Etage diverse "Prize Games", bei denen sich neben Stofftieren, wie zum Beispiel von Pokémon, auch Actionfiguren und vieles mehr gewinnen lassen. In den höher gelegenen Etagen lassen sich zudem diverse Arcade-Automaten und ein eigener kleiner Merchandise-Store entdecken. Jedoch ist der japanische Hersteller von Videospielen und Arcade-Automaten nicht der einzige Betreiber von Spielhallen, der sich in Akihabara befindet. Der "Hirose Entertainment Yard" des japanischen Videospielentwicklers Taito, kurz "Hey", ist einen Besuch wert. Hier finden sich neben den üblichen "Prize Games" diverse Automaten mit Spielen wie zum Beispiel Street Fighter V oder auch Virtual Reality Games wie Tiger Knight oder Mortal Blitz.

Ein weiteres Arcade befindet sich im Videospielladen "Super Potato". Hier lassen sich neben unzähligen Nintendo-, Sega- und Playstation-Spielen auch direkt die passenden Konsolen käuflich erwerben. Somit dürfte "Super Potato" nicht nur bei jedem Retrogamer auf der To-Do-Liste ganz oben stehen. Das Arcade befindet sich in der obersten Etage, wo sich neben Street Fighter II auch eine moderne Version von Ataris Pong spielen lässt. Auf den Etagen drei, vier und fünf kann nach Herzenslust eingekauft werden.

Weitere Shopping-Paradiese stellen die Trader-Filialen in Akihabara dar, wo sich auf mehrere Stockwerke verteilt neben Unmengen an Retrogames und aktuellen Spielen auch Konsolen und diverses Zubehör für diese finden lässt. Ob "Street Fighter 2", "The Legend of Zelda" oder das erste Pokémon-Spiel für den GameBoy: Bei Trader wird man fündig. Eine weitere Anlaufstelle für Retrogamer dürfte zudem das RetroGameCamp darstellen, bei dem man direkt am Eingang mit der Titelmelodie von Zelda auf dem NES empfangen wird. Dieser ist jedoch im Vergleich zum "Trader" wesentlich kleiner und setzt seinen Fokus, wie der Name schon sagt, auf Retrogames. Hier lassen sich nicht nur diverse Nintendo-Spiele erwerben, sondern besteht zudem die Möglichkeit, kostenlos Super Mario World auf dem SNES zu spielen.

Beim japanischen Einzelhändler Sofmap dürften hingegen die Herzen aller PC-Enthusiasten höherschlagen. Hier werden neben einer Vielzahl von Komponenten wie Motherboards, CPUs, Netzteilen, Gehäusen oder Lüftern ebenfalls Komplettsysteme oder aber auch Schreibtischstühle vertrieben. Des Weitern findet man bei Sofmap Unmengen an Eingabegeräten, von Gamermäusen bis hin zu Arcade-Sticks gibt es hier alles, was der Gamer von heute gebrauchen könnte. Der Einzelhändler präsentiert sein Angebot auf einer mehrstöckigen Ladenfläche und lädt somit jeden Interessierten zum Anfassen und Ausprobieren ein. Im hinteren Bereich der ersten Etage lässt sich ebenfalls kostenlos eine Runde Street Fighter daddeln.

Noch mehr Komponenten lassen sich dagegen bei Tsukumo entdecken. Auf insgesamt sieben Etagen findet man hier neben einem eigenen Stockwerk nur für CPUs oder PC-Gehäuse auch den Razerstore im Erdgeschoss. Natürlich gibt es bei Tsukumo in Akihabara auch eine eigene Etage für Eingabegeräte. Unzählige Tastaturen und Mäuse lassen sich hier direkt vor Ort ausprobieren. Auch Festplatten oder DVD- beziehungsweise Blu-ray-Rohlinge lassen sich direkt ab Lager erwerben. Eine komplette Wand aus Lüftern, mit RGB und ohne, bieten die Möglichkeit, sich vor dem Kauf ein Bild von der Lautstärke zu machen. Allerdings gilt zu beachten, dass es aufgrund der Vielzahl der Lüfter schwierig sein kann, die Geräusche eines einzelnen Lüfters heraus zu hören. An heißen Tagen dürfte die Lüfter-Etage jedoch einen angenehmen Arbeitsplatz darstellen. Des Weiteren befinden sich im Treppenhaus diverse leere Verpackungen von Intel-CPUs. Es ist davon auszugehen, dass es sich hierbei um Prozessoren handelt, die von Tsukumo in Komplettsystemen für Kunden verbaut wurden. Ein Komplett-PC mit Core i9-9900K und Nvidia GeForce RTX 2080 inklusive Monitor wurde vom Händler für 284.800 Yen angeboten, was in etwa 2.300 Euro entspricht.

Bei EDION hingegen lassen sich auf sechs Stockwerken neben diversen Computern beziehungsweise Notebooks und der passenden Hardware auch Klimaanlagen, Überwachungskameras und vieles mehr erwerben. Auch die berühmten japanischen Toilettensitze können bei EDION bezogen werden. Die Besonderheit bei besagten WC-Sitzen stellt die integrierte Waschfunktion dar. Außerdem lassen sich diese beheizen. Über eine Kontrolleinheit am Sitz selbst oder über eine für die Wandmontage vorgesehene Einheit lässt sich die Super Toilet steuern. Zudem verfügen diverse Modelle über einen automatischen Auslösemechanismus der Spülung.

Für alle Schnäppchenjäger besteht im HARD OFF die Möglichkeit, Secondhand-Artikel zu erwerben. Das Pendant zum BOOK OFF bietet im Gegensatz zu gebrauchten Büchern und Mangas unzählige gebrauchte Elektronikartikel an. Dazu gehören neben diversen Kabeln beziehungsweise Steckern auch RAM-Riegel, Komplettsysteme, Laptops oder zahlreiche Videospielkonsolen und Spiele. Zudem finden sich bei HARD OFF ebenfalls Musikinstrumente oder diverse Haushaltsgeräte wieder. Da sich das Sortiment ständig ändert, lohnt es sich öfters vorbei zu schauen, solange man sich in Tokio aufhält.

Das passende Andenken lässt sich ebenfalls in Akihabara an einem der vielen Gachapons beziehen. Hierbei handelt es sich um Spielzeugautomaten, in denen sich sogenannte Kapselspielzeuge befinden. In Akiba lassen sich eine Vielzahl der besagten Automaten entdecken. Zumeist stehen diese direkt an der Straße oder werden vor Einkaufsläden platziert. Es existieren jedoch auch Shops, in denen sich die Automaten bis an die Decke stapeln. In den Gachapons finden sich neben allen möglichen Figuren aus japanischen Animes beziehungsweise Mangas auch diverse Kuriositäten wie Mützen für Katzen und vieles mehr. Die Preise variieren hierbei in der Regel zwischen 200 bis 400 Yen (circa 1,50 bis 3,00 Euro).

Auch die weltweit bekannten japanischen Vending Machines stehen in Akihabara. Neben diversen Getränken oder Mahlzeiten lassen sich unzählige weitere Artikel über besagte Automaten beziehen. Selbst Elektronikartikel werden über diese vertrieben. Da Vending Machines in der Regel keine Öffnungszeiten besitzen, lassen sich die Automaten selbst mitten in der Nacht noch nutzen. Somit ist es möglich, um 3:00 Uhr morgens noch ein kühles Getränk zu beziehen ohne lange zu suchen.

Erreichen lässt sich Tokios Elektronikmeile über die berühmte U-Bahn-Station Akihabara Station, mit der JR Yamanote-Linie, Keihin-Tohoku-Linie, Sobu-Linie oder der Tokyo Metro Hibiya-Linie. So ist man vom Haneda-Airport innerhalb von 45 Minuten im Technikviertel der Hauptstadt. Vom Narita-Airport benötigt man hingegen 1,5 Stunden bis man Akiba erreicht hat.

Auch wenn man dank seiner vielen Shops, Arcades und Restaurants problemlos mehrere Tage und Nächte in Akihabara verbringen kann, gibt es noch diverse weitere Sehenswürdigkeiten, die Tokio einen Platz auf jeder Bucketlist sichern dürfte. Wer jedoch auch einen Blick auf den Fujiyama werfen will, kann dies zwar auch von Tokio aus, allerdings bietet sich hierfür eher ein Ausflug in Regionen an, die etwas außerhalb der japanischen Hauptstadt liegen. Wenn das Wetter stimmt lässt sich Japans höchster Berg aber auch von der kostenlosen Aussichtsplattform im Tokyo Metropolitan Government Building im Stadtviertel Shinjuku bewundern.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (9) VGWort