TEST

Ein RAM-Kit ohne Auffälligkeiten

Crucial Value DDR5-4800 16 GB im Kurztest

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Crucial Value DDR5-4800 16 GB im Kurztest
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Es wird Zeit, dass wir einen weiteren, DDR5-Kurztest angehen, nachdem wir bereits das Corsair-Dominator-Platinum-DDR5-5200- und G.Skill-RipJaws-S5-DDR5-5200-Kit im Schnellverfahren untersucht haben. In diesem kurzen Review soll es sich hingegen um ein Value-Kit von Crucial mit einer Gesamt-Kapazität von 16 GB drehen.

Mit gerade einmal 4.800 MHz auf effektiver Seite präsentieren sich Crucials Value-Module eher zurückhaltend und entsprechen exakt dem nativen DDR5-Maximaltakt, den Intel für die 12. Core-Generation (Alder Lake-S) spezifiziert hat. Dennoch wurde von Crucial ein XMP in Version 3.0 mit einprogrammiert, um die vom Hersteller festgelegten Parameter auf einfache Weise dem BIOS/UEFI mitzuteilen. Wir sind uns aber vorweg ziemlich sicher, dass wir etwas mehr als die vorgegebenen 4.800 MHz aus den DIMMs herausquetschen können.

Crucial verzichtet bei den Value-Speicherriegeln bewusst auf einen Heatspreader. Dabei zeigen sich die PCBs in schickem Schwarz. Der große Vorteil der nicht vorhandenen Heatspreader ist natürlich die Tatsache, dass die Module selbst bei ausladenden CPU-Luftkühlern nicht im Weg sind. Die Modulhöhe beträgt nämlich lediglich 31 mm.

SPD-Programmierung und technische Eigenschaften

Leider ist das beliebte Tool Thaiphoon Burner (noch) nicht kompatibel mit dem neuen DDR5-Speicher, weshalb wir uns weiterhin mit CPU-Z in der Version 1.98.0 begnügen müssen. Doch Crucial scheint den Job mit der Programmierung gut absolviert zu haben. XMP 3.0 ist korrekt mit CL40-39-39-77 mit effektiv 4.800 MHz hinterlegt. Die VDIMM beträgt natürlich 1,1 V. Und wie sollte es auch anders sein: Verbaut sind Speicherchips von Micron. Pro DIMM sind vier ICs (Single-Sided) mit jeweils 16 GBit oder 2 GB Kapazität vorhanden. 


Hersteller und Bezeichnung Crucial Value Kit 16GB, DDR5-4800, CL40-39-39-77
CT2K8G48C40U5
Modulhöhe31 mm
Rank
Single-Rank
FormfaktorDIMM
ModulartUnbuffered DIMM (UDIMM)
Straßenpreis145 Euro
HomepageCrucial
EPP / XMPXMP 3.0
Garantierte Timings40-39-39-77
ChipsMicron
EigenschaftenXMP
GarantiezeitLimited Lifetime
Kapazität16 GB (2 x 8 GB)

Benchmarks

Für den Kurztest setzen wir auf den beliebten AIDA64-Cache- und Memory-Benchmark und im speziellen auf die Lese-, Schreib- und Kopiergeschwindigkeit sowie auf die Latenz. Hinzu kommt ein Spiel-Benchmark in Form von Anno 1800 mit einem eigenen Saved Game mit einigen Stunden Spielzeit und vielen Einwohnern einer Metropole. Das Ganze haben wir in der 720p-Auflösung bei mittleren Details ausgeführt.

Mit diesen Komponenten haben wir das Speicherkit unter Windows 11 Pro getestet:

CPU
Intel Core i9-12900K
Kühler
ASUS ROG Ryujin II 360mm AIO
MainboardASUS ROG Maximus Z690 Hero (BIOS: 0811)
Grafikkarte
ASUS ROG Strix GeForce RTX 2060 OC
SSD
OCZ ARC 100 SSD 240 GB
Netzteil
Seasonic Prime Platinum 1.200 W Netzteil

Aida64 Extreme - Speicher Lesedurchsatz

MB/s
Mehr ist besser

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Aida64 Extreme - Speicher Schreibdurchsatz

MB/s
Mehr ist besser

Aida64 Extreme - Speicher Kopierdurchsatz

MB/s
Mehr ist besser

Aida64 Extreme - Speicher Verzögerung

ns
Weniger ist besser

Anno 1800 (Saved Game)

1.280 x 720 - Mittel

Bilder pro Sekunde
Mehr ist besser

Die Micron-Speicherchips erlaubten uns eine Übertaktung von anständigen 800 MHz, sprich bis DDR5-5600. Bei den Performancewerten ist uns aufgefallen, dass die Lesewerte im Vergleich zum G.Skill RipJaws-S5-Kit (Hardwareluxx-Kurztest) fast gleichauf sind, bei den Schreib- und Kopierwerten liegen die Crucial-DIMMs hingegen weit abseits. Die Unterschiede fallen mit satten 5.000 bis etwa 10.000 MB/s schon ziemlich umfangreich aus. Ob dies mit dem Mainboard-Wechsel zusammenhängt, lässt sich auf die Schnelle nicht beurteilen. Selbst nach weiteren Testdurchläufen hat uns AIDA64 ähnliche Ergebnisse ausgespuckt. Dafür sind die Latenzen sehr ähnlich ausgefallen und sind passend.

Bei den FPS-Werten bei Anno 1800 liegt das Crucial-Kit auch um ein paar Frames zurück, dies ist aber noch im Rahmen.

Fazit

Mit effektiv 4.800 MHz werden Crucials Value-DDR5-DIMMs für Enthusiasten auch aufgrund fehlender, optischer Highlights bei den Umrüstern eher nicht zur ersten Wahl. Wie es bei den Value-Modulen in der Regel üblich ist, bringen auch Crucials DDR5-DIMMs keine Heatspreader mit. Die Speicherchips stammen selbstredend aus dem Hause Micron und ließen sich in unserem kurzen Test immerhin um 800 MHz übertakten, sodass die effektive Taktfrequenz auf 5.600 MHz angestiegen ist. Während der Lesedurchsatz absolut stimmig erfolgte, waren die Durchsatzraten beim Schreiben und Kopieren bei 4.800 MHz, 5.200 MHz und 5.600 MHz teilweise reduziert.

Neben dem uns zur Verfügung gestellten 16-GB-Kit bietet der Hersteller dieselben Eigenschaften mit XMP 3.0 bei 4.800 MHz und den Latenzen CL40-39-39-77 als 32- und gar 64-GB-Speicherkit an, falls etwas mehr Arbeitsspeicher benötigt wird. Wie wir mit unserem Kurztest unter Beweis gestellt haben, lässt sich aus den Micron-ICs bei Bedarf auch mehr Leistung herauskitzeln, die je nach Anwendung vorteilhaft sein kann.

Der große Nachteil an den Speicherkits ist die schlechte Verfügbarkeit. Über den Geizhals-Preisvergleich sind lediglich die Einzelmodule mit 8 GB, 16 GB und 32 GB abrufbar. Auf Crucials Webseite sind die Kits zwar inklusive Preis gelistet, allerdings auch nicht direkt erhältlich. Allerdings trifft dies aufgrund hoher Nachfrage auf unbestimmte Zeit auf die meisten DDR5-Module oder Kits zu. Das 16-GB-Kit wird mit 145 Euro bepreist, für die doppelte Speicherkapazität werden schon 290 Euro fällig. Das große 64-GB-Kit gibt der Hersteller selbst mit sehr hohen 580 Euro an. Und wer sich dazu entscheidet, die Einzelmodule zu erwerben, muss noch weit mehr Geld in die Hand nehmen.

Sofern der Preis niedriger wäre und es um die Verfügbarkeit besser stehen würde, wären Crucials Value-Module die idealen Kandidaten für moderne Office-PCs mit einem B660- oder H610-Mainboard inklusive LGA1700-Prozessor.

Positive Eigenschaften der Crucial Value DDR5 DIMMs:

  • gute SPD-Programmierung inklusive XMP 3.0
  • niedrige Modulhöhe für hohe Kühler-Kompatibilität
  • gute Verarbeitung

Negative Eigenschaften der Crucial Value DDR5 DIMMs:

  • hoher Preis
  • schlechte Verfügbarkeit