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Hin und wieder ist es so, dass wir bei Hardwareluxx einmal einen Blick über den Tellerrand werfen und uns mit Technik befassen, die nicht direkt etwas mit den IT-Kernkomponenten zu tun hat. Vor kurzem war es wieder einmal soweit, denn wir konnten Sync 3 zusammen mit dem neuen Ford Edge 2019 in Schweden ausprobieren.
Ende letzten Jahres hat Ford sein größtes, in Europa verfügbares SUV-Modell aktualisiert, den Edge – und: ja, der US-Markt kann über solche Größen sicher nur Schmunzeln. In Deutschland startet der Edge 2019 aktuell bei knapp 37.000 Euro. Wie bei Autos üblich kann der Preis natürlich recht einfach in die Höhe getrieben werden. Ford-typisch wird das SUV in verschiedensten Ausstattungsvarianten geben. Geht es bei Trend und Titanium los, stellen die sportliche ST-Line und die Vignale-Linie die Speerspitze dar. Kein Wunder also, dass uns Ford in Schweden mit letzteren beiden Varianten versorgt und uns nicht nur über verschneite Straßen, sondern auch auf einen Offroad-Parcours und einen Race-Track geschickt hat.
In erster Linie geht es uns aber um die verbaute Technik. Die kann im Ford Edge 2019 auf zwei Blöcke heruntergebrochen werden. Sync 3 als zentrales Infotainment-System und ein Soundsystem von B&O. Ersteres haben wir bereits 2016 in einem Ford S-Max ausprobieren können und auch in einem Video vorgestellt. Generell verfügbar ist Sync 3 bereits seit 2015 – und das merkt man dem System an einigen Ecken und Kanten an. Das System, das über einen 8 Zoll großen Touchscreen in der Mittelkonsole gesteuert wird, kann mit modernen Lösungen wie MBUX von Mercedes Benz nicht mehr mithalten. Die Optik, des über Kacheln gesteuerten Systems wirkt Ende 2018 bzw. Anfang 2019 etwas altbacken. Das Display mit einer Diagonalen von 8 Zoll und der nicht allzu hohen Auflösung unterstreicht diesen Eindruck leider. Zum sonst sehr hochwertig wirkenden Innenraum des SUV würde eine modernere Integration des Infotainment-Systems in unseren Augen besser passen.
Davon einmal abgesehen, kann das System hinsichtlich seines Funktionsumfangs überzeugen. Die Bedienung erfolgt über vergleichsweise große Kacheln, was natürlich unterwegs hilfreich ist und nicht allzu sehr ablenkt. Hin und wieder meinen es die Ford-Ingenieure aber doch etwas zu gut, wenn es um das Verstecken von manchen Funktionen geht. Ebenso muss für manches Feature das Infotainment-System bemüht werden, wenn wir uns eigentlich eine Taste wünschen würden – beispielsweise bei der Lenkrad-Heizung. Als praktisch erweist sich die Möglichkeit das Smartphone drahtlos wie QI laden zu lassen, wenn man es im Bereich unter der Mittelkonsole platziert.
Das 8 Zoll große Display in der Mittelkonsole ist aber nicht der einzige Monitor im Innenraum. Auch im Tacho-Bereich setzt Ford auf ein Display, allerdings nur im zentralen Segment, Tacho und Drehzahlmesser sind klassisch ausgeführt, auf ein volldigitales Display, wie es teils von der Konkurrenz angeboten wird, muss verzichtet werden. Das im Edge umgesetzte Konzept kann aber überzeugen. Die linke und rechte Seite des Displays werden von verschiedenen Bedienelementen auf der jeweiligen Seite des Lenkrads gesteuert. Das Display lässt sich unter allen Bedingungen gut ablesen und liefert je nach Einstellung einen gewissen Mehrwert. Wie so oft gilt allerdings auch hier: Man sollte sich von den zahlreichen Möglichkeiten nicht allzu sehr ablenken lassen.
Als weiteres Feature gibt es ein speziell auf den Edge angepasstes Soundsystem von B&O. Dieses besitzt eine Leistung von 1.000 W, die auf insgesamt zwölf Lautsprecher samt 20-cm-Subwoofer verteilt wird. Das System ist als Surroundsystem ausgelegt, was bei Musik je nach Geschmack und Gattung verschieden gut funktioniert. Ford setzt auf eine recht spektakuläre Abstimmung mit einem ordentlichen Kickbass, der eine Menge Druck erzeugt. Auch ein echter Tiefbass war bei unserem Setup vorhanden, aber weniger deutlich ausgeprägt. Wer allerdings nicht mit einem audiophilen Anspruch an das Soundsystem im Edge herangeht, wird und kann eine Menge Spaß haben und es auch mal ordentlich krachen lassen.
Auf verschneiten Straßen unterwegs
Natürlich sind wir mit dem Edge auch unterwegs gewesen, genauer gesagt mit dem 238 PS starken Eco Blue-Diesel, der ein Drehmoment von 500 Newtonmeter zur Verfügung stellt. Überzeugen konnte uns die neue 8-Gang-Automatik, die sehr dezent und kaum wahrnehmbar ihre Arbeit verrichtete. Gangwechsel waren meist nur zu erahnen. Ein Kickdown wurde direkt und ohne Bedenksekunde umgesetzt. Alle Edge-Modelle bieten das 4x4-Allrad-System, das die Lastverteilung permanent anpasst – was in einem Tacho-Segment auch ansehnlich visualisiert werden kann. Auf dem Offroad-Testtrack aber auch auf den verschneiten Straßen Schwedens vermittelte der Edge stets eine gehörige Portion Sicherheit – auch wenn wir uns an dieser Stelle gar nicht anmaßen wollen, aufgrund fehlender Vergleichswerte noch weiter in die Tiefe zu gehen.
Alles in allem konnte der Ford Edge 2019 gefallen, bietet er doch ein stimmiges Gesamtpaket. Getrübt wurde der Eindruck lediglich durch die optische Umsetzung des eigentlich guten Sync 3. Mit einer etwas schickeren Integration und einem moderneren GUI könnte der Innenraum noch einmal deutlich aufgewertet werden.