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Corsair, anfangs bekannt durch seine Speicherriegel, liefert schon seit langer Zeit Eingabegeräte und Gamingperipherie. Nachdem wir mechanische Gamingtastaturen von Ozone und QPAD getestet haben, ist nun auch Corsair an der Reihe. Der Hersteller stellt uns die Vengeance K70 zu Verfügung, bei der Cherry MX Red Switches zum Einsatz kommen. Corsair hat uns in der Vergangenheit besonders durch hohe Qualität überzeugt. Wo sich die K70 in unserem mechanischen Feld einordnet, werden wir sofort in Erfahrung bringen.
Im Artikel der QPAD MK-80 sind wir etwas auf die mechanischen Tastaturen und auf die verschiedenen Switches eingegangen. Auch an dieser Stelle wollen wir uns etwas mit der Technik auseinandersetzen. Mechanische Switches funktionieren anders als gewöhnliche Rubber-Domes. Die Taste wird dabei durch eine Feder zurück in die Ausgangslage gedrückt. Damit soll besonders die Lebensdauer viel höher sein. Aber auch das Schreibverhalten behält eine mechanische Taste länger bei. Herkömmliche Tasten verändern dieses Verhalten recht schnell durch die Materialermüdung des Kunststoffes. Von Cherry gibt es aktuell viele Ausführungen: MX Brown, MX Blue, MX Black, MX Clear und MX Red gehören derzeit zum Produktportfolio von Cherry. Unter Corsairs Tasten der Vengeance K70 verbergen sich die MX Red Switches.
Wie die Simulation zeigt, ist der Weg- und Kräfteverlauf der Switches absolut linear. Die Besonderheit dieser Switches liegt in der schwachen Feder und damit verbunden in der geringen Betätigungskraft von nur 45 Gramm. Eine sehr leichte Betätigung sollte damit gegeben sein. In Europa und vor allem in Deutschland ist diese Ausführung eher selten. In Asien sind die Switches besonders bei den Gamern sehr beliebt und verbreitet. Das Auslösen des Switches geschieht nach zwei Millimetern und der Gesamtweg beträgt vier Millimeter. Der Druckpunkt selbst ist dabei nicht zu spüren.
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An der Technik sollte es bei der K70 von Corsair also nicht scheitern. Aktuell gibt es die K70 für einen stattlichen Preis von ca. 130 Euro. Klar, dass dieser doch recht stolze Preis die Erwartungen in unserer Redaktion nach oben treibt. Neben den sehr guten Switches von Cherry will Corsair vor allem wieder durch eine hohe Verarbeitungsqualität überzeugen. Gebürstetes Aluminium und zusätzliche Features werden zum Einsatz kommen. So viel sei schon einmal verraten. In der folgenden Tabelle sind noch einmal alle wichtigen Daten der K70 zusammengefasst. Direkt danach geht es wie immer ans Auspacken und gleich mit allen zehn Finger auf die mechanischen Switches bzw. Tasten.
Technische Details - Corsair Vengeance K70:
- Switches: Cherry MX Red
- Betätigungskraft: 45 Gramm
- Druckpunkt: Nach 2 Millimeter
- Gesamtweg: 4 Millimeter
- Lebensdauer: 50 Millionen Anschläge
- Beleuchtung: Rote Tastenbeleuchtung
- Beleuchtungsfeatures: Individuelle Programmierung einzelner Tasten
- Zusätzliche Tasten: Mediatasten
- Weitere Anschlüsse: Ein USB-Port
- Kabel: Gesleevtes Kabel, vergoldete Stecker
- Highlights: Aluminium Gehäuse, wechselbare W-A-S-D Tasten (strukturiert)
- Abmessungen: 436 x 165 x 38 mm (Ohne Handballenauflage)
- Gewicht: 1,2 Kilogramm
- Preis: ca. 130 Euro
Lieferumfang / Zubehör:
- Corsair K70
- Handballenauflage
- W-A-S-D Tasten
- 1 - 6 Nummerntasten
- Montagewerkzeug
- Kurzanleitung
Verpackung und Design
Beim Eintreffen neuer Hardware macht natürlich das Auspacken oft richtig viel Spaß. Corsair liefert die K70 in einer kompakten und hochwertigen Verpackung. Der Titel der Tastatur und das Bild wurden hochglänzend gedruckt. Auf der Vorderseite belässt es Corsair bei den wichtigsten Informationen.
Auf der Rückseite findet der Käufer hingegen viel mehr Informationen. Jeder Text ist dort in verschiedenen Sprachen, unter anderem auch in Deutsch, verfügbar. Auf den beiden langen Stirnseiten befinden sich noch weitaus mehr Informationen. Der Käufer weiß somit genau, was er gleich in den Händen halten wird. Das üppige Gewicht von ca. 1,2 Kilogramm (nur die Tastatur) fällt sofort auf. Schicke und hochwertige Verpackung mit einem schweren Inhalt lassen die Erwartungen weiter steigen - wir zeigen, ob diese erfüllt werden.
Ausgepackt und auf den ersten Blick sieht die Corsair Vengeance K70 sehr schlicht und kompakt aus. Die Tastatur ist komplett schwarz, Eyecatcher oder auffällige Oberflächen und jeglichen "Schnickschnack" sucht man vergebens. Was uns sofort auffällt, ist das gebürstete Aluminium-Gehäuse. Dadurch wirkt die K70 sehr hochwertig, robust und äußerst schick. In der Ecke rechts oben befinden sich einige zusätzliche Mediatasten. Die Lautstärke lässt sich mit einem strukturiertem Rad einstellen. Mit den drei weiteren runden Tasten über der Drucktaste lässt sich die Beleuchtung einstellen und die Windows-Taste sperren. Ein gutes Feature, da auch heute noch einige Spiele allergisch auf die Windowstaste reagieren. Das Herstellerlogo wurde ganz unauffällig im Bereich der Kabelanbindung eingebracht.
Betrachtet man die K70 von der anderen Seite, so ist auch dort nichts Auffälliges zu finden. Direkt neben dem Kabel befindet sich ein kleiner Schalter. Mit diesem lässt sich die Abtastrate einstellen. Es gibt die Wahlmöglichkeiten 1, 2, 4 und 8 Millisekunden. Zudem findet der Käufer auf der Rückseite einen USB-Port beispielsweise für die Nutzung eines USB-Sticks.
Auf der Unterseite finden wir insgesamt vier Pads aus Naturkautschuk. Auf diesen Pads steht die K70 von Corsair sehr sicher und lässt sich nur schwer auf einer glatten Tischplatte verschieben. Zudem hat der Hersteller dem Modell vier ausklappbare Füße spendiert. Die Füße selbst besitzen leider keine Antirutsch-Oberfläche. Werden alle vier Füße ausgeklappt, so lässt sich die Tastatur spielend über den Tisch schieben. Corsair sollte auch den Füßen eine Oberfläche aus Naturkautschuk spendieren.
Wie ein paar Zielen weiter oben schon erwähnt, befinden sich die Mediatasten oben rechts. Mit dem Rad lässt sich die Lautstärke schnell einstellen und ein lästiges mehrmaliges Tippen ist damit passé. Das Rad selbst besitzt eine leichte Struktur am Rand. Die andern Mediatasten darunter lassen sich etwas ungewohnt erreichen, da diese doch deutlich tiefer als die anderen Tasten liegen. Dennoch funktionieren die Tasten tadellos und besitzen einen guten Druckpunkt. Natürlich sind die Mediatasten nicht mechanisch.
Bis jetzt haben wir die Vengeance K70 nur ohne Handballenauflage gezeigt. Die Auflage lässt sich schnell und sicher an der Tastatur befestigen und fügt sich in das Gesamtbild der Tastatur ein. Die Oberfläche besitzt eine leichte Struktur und besteht aus einem anderen bzw. viel weicheren Kunststoff und fühlt sich damit sehr warm an. Bei der MK80 von QPAD haben wir die Befestigung beanstandet, da diese nicht sicher gehalten hat, doch bei der K70 von Corsair gibt es nichts zu meckern. Unter der Handballenauflage sind zudem zwei weitere Pads für einen sicheren Halt vorhanden.
Zum Lieferumfang gehören, wie anfangs schon erwähnt, ein paar zusätzliche Tasten, eine Gebrauchsanweisung, das Montagematerial und natürlich die Handballenauflage. Die Tasten lassen sich mit der mitgelieferten Zange einfach entfernen. Die Tasten lassen sich anschließend einfach aufstecken.
Natürlich haben wir auch die Extratasten getestet. Die Tasten W, A, S und D werden bekanntlich von den Gamern am häufigsten genutzt. Die Oberfläche ist im Vergleich zu den andern jedoch etwas anders und besitzt, wie auch die Handballenauflage, eine leichte Struktur. Zudem ist die Form der Tasten leicht den Fingern angepasst. Bisher hatte die K70 noch keinen Eyecatcher, nach der Montage der Tasten jedoch schon. Wie schon erwartet, funktionieren die Cherry MX Red Switches tadellos. Der Kraft-Weg-Verlauf ist absolut linear, wodurch der Auslösepunkt nach zwei Millimetern nicht spürbar ist. Die MX Red Switches lassen sich im Vergleich zu den MX Blue Switches (getestet in der QPAD MK80) deutlich leichter auslösen und besitzen eine wesentlich geringer Geräuschkulisse. Der Umstieg von einem Chiclet-Keyboard auf die K70 geht recht einfach von der Hand. Summa summarum können wir das Schreibverhalten als tadellos einstufen, denn natürlich haben wir auch diesen Artikel wieder mit dem Testkandidaten geschrieben. Damit sollte dieser auch für den Gaming-Alltag gewappnet sein. Was wir bisher noch nicht erwähnt haben: Die Leertaste besitzt eine etwas andere Oberfläche als die anderen Tasten. Die leichte Struktur fühlt sich angenehm an und lässt den Daumen auch hin hektischen Situationen nicht von der Taste rutschen.
Fazit
Corsair hat wieder einmal bewiesen, dass man sich in vielen Bereichen wohl fühlt und eine tadellose Qualität geliefert. Unsere Erwartungen wurden demnach völlig erfüllt. Die Verarbeitung und die Wahl der Materialien sind ausgezeichnet. Das gebürstete Aluminiumgehäuse kann sich durchaus sehen lassen. Gerade in dieser Preisklasse konnte sich Corsair damit von der Konkurenz deutlich abheben. Aktuell geht die K70 von Corsair für ca. 130 Euro über die virtuelle Ladentheke. Dank der Ausstattung, der Verarbeitung und der hochwertigen Materialien ein gerechtfertigter Preis.
Natürlich ist das Schreibverhalten einer Tastatur immer Geschmackssache. Dennoch konnten uns die MX Red Switches von Cherry durch die Bank überzeugen. Im Vergleich zu den MX Blue Switches hat uns der nicht vorhandene Druckpunkt sehr gut gefallen. Zudem ist dadurch die Geräuschkulisse wesentlich geringer. Einer Gaming-Tastatur darf eine Beleuchtung natürlich nicht fehlen. Corsair verbaut unter jeder Taste eine separate LED. Dadurch besitzt die K70 eine sehr starke und gleichmäßige Beleuchtung. Einzelne Tasten können mit der Software differenziert beleuchtet werden. Ein Beleuchtungsschema für die Tasten 1 - 6, W-A-S-D und den Pfeiltasten ist bereits vorprogrammiert. Neben der Beleuchtung und denSwitches von Cherry gehört der zusätzliche USB-Port zur Ausstattung. Wir finden einen USB-Port an der Zahl ist ausreichend. Manch andere Hersteller bieten zwei. Eine negative Eigenschaft gibt es jedoch: Werden wirklich alle vier Füße ausgeklappt, so besitzt die Tastatur keinen sicheren Halt. Gerade in hektischen Situationen könnte sich die K70 dann selbstständig machen. Trotzdem können wir die Vengeance K70 von Corsair empfehlen. Vorab testen sollte man das Modell aber dennoch, denn das Schreibverhalten ist anfänglich recht ungewohnt.
Positive Eigenschaften der Corsair K70:
- Aluminium-Gehäuse
- Handballenauflage
- Verarbeitung / Materialien
Negative Eigenschaften der Corsair K70:
- Rutschige Füße