Werbung
Gerade in den letzten Jahren erfreuen sich Tastaturen mit mechanischen Switches immer größerer Beliebtheit. Der führende Hersteller der Switches ist nach wie vor Cherry. Doch zunehmend gibt es auch ähnliche Modelle von anderen Herstellern. MADCATZ greift zum Beispiel bei der Strike auf den chinesischen Hersteller Kailh zurück. Was die Unterschiede sind, falls diese vorhanden sind, werden wir zeigen.
Doch in erster Linie geht es nicht nur um die Switches. Klar ist die Technik unter den Tasten durchaus entscheidend, dennoch wollen wir uns ein Gesamtbild der MADCATZ Strike TE machen. Der Hersteller aus Kalifornien ist keine unbekannte Größe. Zum Produktportfolio gehört alles was der Gamer benötigt - angefangen beim Headset bis hin zur Maus. Bei der Strike TE handelt es sich nun um ein mechanisches Keyboard. Um den ambitionierten Spieler zu überzeugen, kommen weitere Features wie programmierbare Tasten, Markrofunktionen, eine Beleuchtung und eine hochwertige Verarbeitung ins Spiel. Im folgenden Review wollen wir uns all diese Features etwas genauer anschauen.
{jphoto image=75991}
Technische Details - MADCATZ Strike
- Switches: Kailh Brown Switches
- Betätigungskraft: ca. 50 Gramm
- Weg bis zum Auslöser: 2,0 mm
- Weg bis zum Anschlag: 4,0 mm
- Beleuchtung: Weiße LEDs
- Beleuchtungsfeatures: Verschiedene Beleuchtungszonen
- Programmierbare Tasten: 7+5 Makrotasten
- Zusätzliche Tasaten: Deaktivierung Windowstaste
- Polling Rate: 1000 MHz
- Weitere Anschlüsse: keine
- Kabel:/ Länge 2,15 m
- Abmessungen: 485 x 212 mm (mit Handballenauflage)
- Handballenauflage: Abnehmbar
- Gewicht: 1,1 KG
- Preis: ca. 125 Euro
Lieferumfang / Zubehör:
- MADCATZ Strike
- Handballenauflage
- Kurzanleitung
- Sticker
Ausgepackt
Auf den ersten Blick fühlt sich die Strike von MADCATZ sehr schwer an, was natürlich am mechanischen Aufbau liegt. Durch die Handballenauflage, mit ihrer Tiefe von fast 7 cm, wirkt das Keyboard zudem sehr wuchtig. Was uns von Anfang an sehr gut gefällt, ist das aufgeräumte und schlichte Erscheinungsbild. Lediglich der Ausbruch, der vielleicht auch als Henkel zu bezeichnet werden sollte, lässt die Strike etwas mehr als eine Gaming Tastatur wirken. Das rechte Drittel, auf dem die Pfeiltasten und der Nummerblock platziert sind, wirkt etwas getrennt vom Hauptteil.
Design und Verarbeitung
Die Materialauswahl ist unserer Meinung nach ein wichtiges Kriterium, welches über den Kauf entscheidet. Das Material der Tasten ist ausgezeichnet. Matte Oberflächen, gepaart mit einem weichen Kunststoff vermitteln ein angenehmes Gefühl. Das Top Cover jedoch wirkt etwas hart, dennoch nicht klapprig oder billig. Die hoch glänzende Oberfläche ist wie immer Geschmacksache und lässt eine Tastatur bei häufiger Nutzung oft nicht lange gut aussehen. Diese kommt zwischen den Tasten und teilweise auf der Handballenauflage zum Einsatz. Die Verarbeitung der Materialien ist tadellos. Es gibt keinen Grat oder scharfte Kanten und auch keine unterschiedlichen Spaltmaße. Auch die schnelle und feste Fixierung der Handballenauflage sprechen für ein hohes Verarbeitungsniveau.
Zusätzliche Features
In der linken oberen Ecke, über der ESC-Taste, befinden sich sieben programmierbare Tasten. Für den W-A-S-D-Spieler sind diese relativ gut zu erreichen. Andere Hersteller platzieren die Makrotasten am linken Rand der Tastatur. Der Weg von der Grundstellung (W-A-S-D) bleibt jedoch fast der gleiche. Die Makrotasten sind jedoch nicht von mechanischer Natur, vermitteln dem Nutzer dennnoch ein gutes Feedback durch den deutlichen Druckpunkt. Mit einem Schiebregler lässt sich die Windowstaste deaktivieren - das ist kein außergewöhnliches Feature aber trotzdem ganz hilfreich. Fünf weitere programmierbarte Tasten befinden sich unmittelbar in der Nähe der Pfeiltasten. Diese sind mechanischer Natur, lassen sich frei programmieren und sind besonders für den "Pfeiltasten-Nutzer" besonders gut zu erreichen.
Wie immer darf bei einer Tastatur, zugeschnitten für den Gamer, eine Beleuchtung nicht fehlen, gerade aus optischen aber vielleicht auch aus koordinationstechnischen Gründen, beispielsweise im Dunkeln. MADCATZ spendiert der Stirke mehrere separate Beleuchtungszonen. Zum einen lässt sich die Helligkeit der W-A-S-D- und der Pfeiltasten separat einstellen. Aber auch die komplette Tastatur kann in einer Farbe erstrahlen. Auf unterschiedliche Farben hat der Hersteller verzichtet, unserer Meinung nach ist das kein Beinbruch. Die Zonen und deren Helligkeit lassen sich per Software konfigurieren, doch dazu später mehr.
Besonders hervorzuheben ist der sichere Stand der Strike. MADCATZ hat dem Modell anständige Füße, welche sich natürlich aufstellen lassen, spendiert. Die Füße sind mit einem massiven Metallstift am Hauptbody befestigt. Aufrund der massiven Konstruktion sollten diese keinesfalls abbrechen. Wir beobachten immer häufiger, dass die Hersteller nun auch die ausklappbaren Füße mit einer Gummierung versehen. Somit kann sich der Nutzer auch bei einer Schräglage der Strike auf eine ordentlich Rutschfestigkeit freuen.
Kurzer Zwischenstand: Verarbeitung, Materialen, Design und Features ergeben ein rundes und stimmiges Bild. Bis hier hin gibt es nur wenig zu beanstanden. Fehlt nur noch die Betrachtung der Switches und damit die Praxistauglichkeit.
Praxiseinsatz
MADCATZ wählt keine Switches des Marktführer Cherry. Zum Einsatz kommen, wie schon erwähnt, Switches vom chinesichen Hersteller Kailh. Cherry bezeichnet die unterschiedlichen Modelle mit einer Farbe, beispielsweise Brown-Switches. Kailh folgt dem Trend bzw. Cherry und nennt auch dieses Modell, welches hier zum Einsatz kommt, Brown-Switch. Böse Zungen könnten nun behaupten, es handelt sich dabei um eine einfache Kopie der Cherry Switches. Daher stellt sich die Frage: Gibt es Unterschiede und falls ja, welche?
- Kailh Brown Switches
- Betätigungskraft: ca. 50 Gramm
- Weg bis zum Auslöser: 2,0 mm
- Weg bis zum Anschlag: 4,0 mm
Betrachtet man noch einmal die Eigenschaften der Kailh Brown Switches, so wirken diese schon recht identisch mit denen von Cherry. Der Markführer besitzt immerhin die gleichen Wege bis zum Anschlag und Auslöser. Cherry verspricht jedoch eine Betätiungskraft von 45 Gramm. Der Kraftverlauf und damit die Charakteristik der beiden Kontrahenten ist identisch. Somit lässt sich schon sagen, dass ein Unterschied wohl kaum spürbar ist. Ob es sich nun um eine einfache Kopie handelt, sei erst einmal zweitrangig.
In der Praxis zeigt sich die Strike mit den Brown Switches von Kailh als besonders schreibfreundlich. Wie auch bei der Cherry-Variante ist der Druckpunkt nach knapp 1,5 Millimeter deutlich spürbar und gibt dem Nutzer ein eindeutiges Feedback. Der Auslöser wird nach nur zwei Millimeter erreicht. Ab diesem Punkt verläuft der Kraft-Weg-Verlauf bis zum Anschlag linear. Diese zwei weiteren Millimeter müssen dank dem deutlichen Feedback nicht zwangsläufig genutzt werden. Im Endeffekt kann sich der Nutzer diesen Weg sparen, was vielleicht die Finger schont und im Extremfall sogar Zeit spart (streng genommen). Schreibverhalten aber auch die Spieletauglichkeit sind damit besonders gut und hinken den Switches von Cherry keinesfalls hinterher. Damit ist die anfängliche Frage beantwortet: Unterschiede auf dem Datenblatt sind vorhanden, in der Praxis jedoch nicht. Der Unterschied zur einer Rubber-Dome Tastatur ist naürlich die Geräuschkulisse. Was uns etwas negativ auffällt, ist die doch recht laute Backspace-Taste. Oft ist es die Leertaste, welche deutlich heraus sticht, doch in diesem Fall ist die Backspace deutlich zu hören.
Möchte der Käufer den vollen Funktionsumfang und alle Vorzüge der Strike nutzen, ist die Software vom Hersteller nötig. Standardgemäß wird diese nicht mitgeliefert und kann auf der Webseite herunter geladen werden. Die Programmierung der Tasten erweist sich als Kinderspiel. Viele Funktionen sind bereits vorgefertigt. Benutzerdefinierte Makros lassen sich auch aufzeichnen, bearbeiten und schlussendlich verwenden.
Um die Beleuchtung der einzelnen Zonen zu konfigurieren, ist nicht zwangsläufig die Software nötig. Mittels Tatenkombination lässt sich die Helligkeit aller drei Stufen definieren. Mit dem Tool des Herstellers lassen sich die Einstellungen einfacher und schneller definieren.
Das Gesamtbild der Software passt zur Hardware. Konzentriert auf das Wesentliche gepaart mit einer guten Übersichtlichkeit. Der Hersteller hat die Software sehr schlank und übersichtlich gestaltet. Schnelles zurechtfinden und eine tadellose Funktion lassen keine Wünsche offen.
Fazit
Die Materialien, deren Verarbeitung und das Design sind stimmig. Die Materialien wurden gut ausgewählt und sauber miteinander verarbeitet. Lediglich die hochglänzenden Oberflächen sind weniger funktionell aber wie immer Geschmackssache. Das Design ist unserer Meinung nach gut gelungen. Die Strike wirkt aufgeräumt und dank ein paar optischer Details rückt sie dennoch etwas ins Rampenlicht einer Gaming-Tastatur. Programmierbare Tasten an unterschiedlichen Positionen geben dem Nutzer einen gewissen Freiheitsgrad.
Aber auch die Technik darunter lässt keine Wünsche offen. Die Switches des chinesichen Hersteller Kailh stehen denen von Cherry in keiner Weise nach. Ob es sich schlussendlich um eine Kopie handelt, können und wollen wir nicht beurteilen. Fakt ist, die Unterschiede sind nur auf dem Datenblatt erkennbar: Stichwort Betätigungskraft. Im direkten Vergleich konnten wir jedoch einen fühlbaren Unterschied ausmachen. Somit steht dem Einsatz im Büro und bei einer langen Gaming-Session nichts im Wege. Auch die Software des Herstellers ist stimmig und passt sehr gut zur Hardware. MADCATZ ist nun kein Unbekannter, gerade in diesem Sektor. Damit ist auch klar, dass die Strike ihren Preis hat. Derzeit wechselt das Modell für ca. 125 Euro seinen Besitzer. Unserer Meinung nach ein gerechtfertigter Preis.
Positive Eigenschaften der MADCATZ Strike:
- Verarbeitung
- Switches
- Massive Konstruktion der Füße
Negative Eigenschaften der MADCATZ Strike:
- Laute Backspace-Taste