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Vor gut zwei Jahren erfuhren die Tastaturen mit ihren mechanischen Switches ein regelrechtes Comeback. Damals hat Hardwareluxx bereits das Modell Strike von Ozone genauer unter die Lupe genommen. Mittlerweile hat sich viel im Bereich der mechanischen Keyboards, besonders bei der Konkurrenz, getan. Nun ist es wieder einmal an der Zeit ein Modell aus dem Hause Ozone unter die Lupe zu nehmen: Ozone Strike Pro, der Nachfolger der bereits bekannten Strike?
Betrachten wir die Strike als den Vorgänger, stellt sich die Frage, was sich in den letzten zweieinhalb Jahren getan hat. Damals fiel uns besonders negativ auf, dass es keine programmierbaren Macrotasten gab. Der erste Blick auf die Strike Pro zeigt, dass sich dies geändert hat. Ein USB-Hub und die Anschlüsse für das Headset besitzen beide. Aufgrund der Macrotasten und deren Programmierbarkeit kommt nun auch eine Software zu Einsatz, welche wir in diesem Review ebenfalls unter die Lupe nehmen werden. Es wird sich zeigen, ob die Strike Pro wirklich eine Pro-Version ist und mit weiteren zusätzlichen Features bzw. Verbesserungen aufwarten kann.
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Technische Details - Ozone Strike Pro:
- Switches: Cherry MX Red
- Betätigungskraft: ca. 45 Gramm
- Weg bis zum Auslöser: 2,0 mm
- Weg bis zum Anschlag: 4,0 mm
- Beleuchtung: Rote / Weiße LED-Beleuchtung
- Beleuchtungsfeatures: Verschiedene Helligkeitsstufen; Fade Mode;
- Programmierbare Tasten: Jede Taste programmierbar; 6 zusätzliche Markotasten;
- Zusätzliche Tasten (Hardware): Keine, nur Mediatasten (Doppelbelegung)
- Weitere Anschlüsse: USB 2.0; Mic & Audio (3,5 mm)
- Polling Rate: 125 Hz bis 1000 Hz
- Interner Speicher: 64 kB
- Anti Ghosting: Ja
- Makrofunktion: Bis zu 30 Makros (6 Tasten, bis zu 5 Profile)
- Kabel: Länge 1,5 m
- Abmessungen: 135 x 441 mm
- Gewicht: 1,3 KG
- Preis: ca. 100 Euro
Lieferumfang / Zubehör:
- Ozone Strike Pro
- Kurzanleitung
- Sticker
- Satz Antirutschpads
Design & Verarbeitung - Ozone Strike Pro:
Auf den ersten Blick zeigt sich die Ozone Strike Pro sehr schlicht und kompakt. Der Rand um die äußeren Tasten herum misst gerade einmal einen halben Zentimeter. Keine zusätzlichen Tasten (Hardware) und kein optischer Schnickschnack stören das schlichte Design. Das Top Cover überzeugt nach der ersten Berührung. Der Kunststoff wirkt sehr hochwertig und warm. Die matte Oberfläche ist besonders resistent gegenüber Verschmutzungen und lässt die Ozone Strike Pro deutlich länger gut aussehen. Aber auch die Tasten vermitteln ein sehr angenehmes Gefühl. Gerade bei einer Tastatur entscheidet nicht nur die Optik, sondern besonders die Haptik, wodurch die Strike Pro in allen Belangen überzeugen kann. Die Verarbeitung der Materialien ist sehr gut gelungen. Das Top Cover stülpt sich komplett über das Keyboard und reicht bis zur Tischplatte. Dadurch entstehen keine Spaltmaße, was den guten Qualitätseindruck nochmals verstärkt.
Eine zusätzliche Handballenauflage ist, anders als bei der Strike, nicht vorhanden - Ozone gestaltet jedoch den Rand im vorderen Bereich etwas großzügiger. Um jedoch eine Handballenauflage ersetzen zu können, ist er zu schmal geraten. Die Ideallösung wäre sicherlich eine abnehmbare Handballenauflage.
Ozone entscheidet sich wieder, das Kabel zentral in der Mitte zu positionieren. Aufgrund des fehlenden zweiten USB-Anschlusses fällt das Kabel deutlich flexibler und dünner aus. Beim Vorgänger haben wir das steife Kabel bemängelt. Aufgrund dessen spendiert Ozone der Strike Pro eine Art Kabelkanal mit drei Ausgängen. Der Besitzer kann dadurch das Kabel nach Belieben verlegen, je nach Wunsch und vielleicht sogar Platz auf dem Schreibtisch. Durch zwei Aufstellfüße kann die bereits keilförmige Form nochmal um ca. 1,5 cm erhöht werden. Auch Ozone entscheidet sich die Füße mit einer Gummierung zu versehen. Dadurch ist die Rutschfestigkeit sowie im flachen als auch hochgestellten Zustand gewährleistet. Im vorderen Bereich sind insgesamt vier gummierte Flächen platziert. Ozone legt vier dieser Gummierungen zusätzlich bei, sollte die Rutschfestigkeit einmal nachlassen.
Ausstattung & Praxiseinsatz - Ozone Strike Pro:
Ozone spendiert auch der Strike Pro wieder einen USB-Hub. Jedoch musste ein Anschluss weichen, was wahrscheinlich dem "abgespeckten" und flexibleren Kabel geschuldet ist. Unserer Meinung nach ist ein USB-Anschluss am Keyboard ausreichend. Zudem bleibt dadurch ein USB-Anschluss, aufgrund des Kabels, am Rechner frei. Zwei 3,5 Millimeter Audio-Anschlüsse für das Headset sind ebenso erneut vorhanden. Um eine gute Übertragungsqualität zu gewährleisten, sind zumindest die Kabel der Ozone Strike vergoldet, die Buchsen jedoch nicht. Gerade um die Orientierung für die Anschlüsse etwas zu erleichtern, hat Ozone die Anschlüsse wohl oberhalb der Mitte und im Bereich des Logos platziert.
Die LEDs der MX Switches sind bis heute immer oberhalb des Zentrums angeordnet, was dem Aufbau geschuldet ist. Auch deshalb befindet sich die Beschriftung der Tasten nicht im Zentrum, um die Ausleuchtung bzw. Leuchtkraft nicht zu beeinflussen. Die Tasten wurden aus einem völlig transparenten Kunststoff gefertigt. Im Anschluss wird die Beschriftung aus der Lackierung wieder entfernt - genannt Laser-Cut-Verfahren. Die Strike Pro strahlt aber nicht nur in einer, sondern zwei Farben. Die Tasten Q-W-E-A-S-D, die Pfeiltasten und die ESC-Taste erstrahlen in Ozone-Rot, der Rest der Tastatur in schlichtem Weiß. Mit der Funktionstaste für die Beleuchtung ist es möglich, die Helligkeit aller Tasten zu verändern und nur die roten Tasten leuchten zu lassen. Ein Fademode für alle Tasten ist auch verfügbar.
Der Käufer einer Ozone Strike Pro kann sich zwischen folgenden Switches entscheiden:
- Cherry MX Red
- Cherry MX Black
- Cherry MX Blue
- Cherry MX Brown
Unter den Tasten unseres Testsamples verrichten die MX-Red-Switches ihre Arbeit. Aufgrund der vier Wahlmöglichkeiten möchten wir nicht weiter auf die Cherry MX Red eingehen. Ihren ausgezeichneten Praxiseinsatz haben sie unter anderem mit dem Cherry MX Board 6.0 unter Beweis gestellt. Aufgrund des identischen Aufbaus, beispielsweise in Bezug auf die Tastenhöhe, wird sich daran nichts ändern. Auch der akustische Eindruck der Ozone Strike ist sehr gut. Der Anschlag fühlt sich wie immer sehr definiert an, bringt jedoch kein auffällig lautes Geräusch mit sich. Die Führung der Tasten ist tadellos, wodurch es beim Betätigen zu keiner Verkippung kommt. Auch die Leertaste verläuft parallel bis zum Anschlag, wenn auch diese nur links oder rechts am äußeren Rand betätigt wird.
Was bei der Strike Pro nun hinzu kam, sind die programmierbaren Macrotasten. Um dennoch ein schlichtes Design zu liefern, entschied sich Ozone für eine Doppelbelegung, um damit zusätzliche Hardwaretasten zu vermeiden. Die Aktivierung der Macrotasten erfolgt über die Game-Mode-Taste, direkt neben F12. Im Game-Mode werden die Macrotasten aktiv, wodurch gleichzeitig die Windows-Taste deaktiviert wird. Für die Programmierung der Strike Pro liefert Ozone eine hauseigene Software mit.
Software und Programmierbarkeit - Ozone Strike Pro:
Ozone liefert für die Programmierung eine übersichtliche Software, welche im Grunde der bei der Ozone Blade genutzten Version gleicht. Jeder der einzelnen Tasten kann eine sekundäre Funktion zugewiesen werden. Befindet sich die Tastatur im "Spielemodus" werden die sekundären Funktionen aktiv. Unserer Meinung nach bringt dies keinen großen Vorteil, denn in diesen Fall ist es einfacher die Tastenbelegung im Spiel zu ändern. Mehr Sinn macht es, die zusätzlichen Funktionstasten, links vom Nummernblock, mit Macros oder anderen Funktionen zu belegen. Auch diesen werden nur aktiv, sobald sich die Tastatur im Spielemodus befindet. Gleichzeitig wird die Windowstaste deaktiviert.
Makros können mit einem Recorder aufgezeichnet und im Anschluss editiert werden. Jedes der aufgezeichneten Makros (Tastenkombinationen) kann einer Taste zugewiesen werden.
Diverse Einstellung können unter dem Reiter Advanced Settings vorgenommen werden. Beispielsweise können die Polling Rate oder die Beleuchtung editiert werden. Insgesamt können fünf verschiedene Profile angelegt werden, um beispielsweise die Einstellungen einem Spiel zuzuweisen. Damit die Einstellungen jeweils aktiv werden, muss der Besitzer über Apply alle Einstellung auf die Tastatur übertragen, was unter Umständen sehr lange dauern kann. Zeiträume bis zu 10 Sekunden waren keine Seltenheit. Ein Softwareupdate könnte hier aber Abhilfe schaffen. Die Kombination bzw. das Zusammenspiel aus Software und Hardware ist gut gelungen. Die Software ist einfach strukturiert und verrichtet tadellos ihre Arbe
Fazit - Ozone Strike Pro:
Anfangs stellten wir uns die Frage, ob die Ozone Strike Pro wirklich eine Pro-Version der Strike sein könnte. Betrachten wir nur einmal die Optik und die Verarbeitung, sehen wir die Strike Pro mehr als ein Facelift. Das kompakte Design behielt der Hersteller bei. Auch die Verarbeitung ist wieder auf einem sehr guten Niveau. Betrachten wir noch einmal die Ausstattung, gibt es nur wenig bis keine Unterschiede. Dem Käufer bleibt immer noch die Wahl der Switches überlassen. Ein USB-Anschluss musste sogar weichen, was unserer Meinung nach jedoch kein kritischer Rückschritt ist.
Was sich aber geändert hat, ist der Funktionsumfang. Beim vermeintlichen Vorgänger gab es keine Macrofunktionen oder zusätzliche programmierbare Tasten. Auch eine Software suchte man vergebens, da diese einfach nicht nötig war. Anders bei der Strike Pro: Ozone liefert eine strukturierte Software für die Programmierung mit. Um aber die kompakte Bauweise beizubehalten, wurde auf zusätzliche Hardwaretasten verzichtet. Das Gesamtbild und die Kombination aus Hardware und Software ist gut gelungen. Sucht man jedoch ein kompaktes Keyboard mit ein paar Programmierfunktionen, ohne technischen Schnickschnack und kompakter Bauweise ist die Ozone Strike Pro eine sehr gute Wahl und gleichzeitig, zumindest teilweise, ein ehrenvoller Nachfolger der Strike.
Positive Eigenschaften des Ozone Strike Pro:
- Kompakte Bauweise
- Verarbeitung & Qualität
- Strukturierte Software
Negative Eigenschaften des Ozone Strike Pro:
- Keine Handballenauflage
- Lange Ladezeiten der Software