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G.Skill KM780 im Test - Erstlingswerk vom Speicherspezialisten

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G.Skill KM780 im Test - Erstlingswerk vom Speicherspezialisten
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Nachdem sich in der Vergangenheit auch andere Hersteller nach und nach in den Markt der Spiele-Peripherie vorgewagt haben, folgt ein Weiterer: G.Skill. Der Hersteller, durchaus bekannt durch seine Speicherbausteine, gab auf der Computex 2015 bekannt, in Zukunft Mäuse und Tastaturen anzubieten. Das erste Modell, die KM 780 hat uns nun erreicht und die Erwartungen sind groß. Ob G.Skill einen ähnlich überzeugenden Auftritt wie Corsair hinlegen kann wird sich zeigen. Es scheint so, als wäre dieser Markt noch lange nicht gesättigt, da nicht nur G.Skill sondern auch Patriot Memory in Zukunft Gaming-Peripherie anbieten wird.

Gleich zum Einstieg in den neuen Markt will G.Skill mit allem auffahren, was die Konkurrenz auch zu bieten hat. Mechanische Switches, kombiniert mit einer RGB-Beleuchtung, einer umfangreichen Programmierung, umhüllt von einer Optik, die den ambitionierten Spieler ansprechen soll. Der Fokus liegt also auf der Ausstattung und der Verarbeitung. Die G.Skill KM780 gibt es aktuell für ca. 180 Euro, ein ähnliches Preisniveau, was auch bei der Konkurrenz zu finden ist. G.Skill wird also nicht mit Dumpingpreisen in den Mark drängen und stellt sich selbstbewusst der Konkurrenz.

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Technische Details - G.SKILL KM780:

  • Switches: Cherry MX Brown
  • Betätigungskraft: 45 / 55 Gramm
  • Weg bis zum Auslöser: 2,0 mm
  • Weg bis zum Anschlag: 4,0 mm
  • Beleuchtung: RGB Beleuchtung; Jede Taste individuell
  • Beleuchtungsfeatures: Verschiedene Helligkeitsstufen; Fade Mode; individuelle RGB Beleuchtung
  • Programmierbare Tasten: Voll Programmierbarkeit
  • Zusätzliche Tasten (Hardware): 6 x Makro; Mediatasten; Profilebenen; Lautstärke
  • Weitere Anschlüsse: USB 2.0; Mic & Audio (3,5 mm)
  • Polling Rate: max. 1000 Hz (1 ms)
  • Interner Speicher: 512 kB
  • Anti Ghosting: 100%
  • Makrofunktion: Bis zu 30 Makros (6 Tasten, bis zu 5 Profile)
  • Kabel: Länge 2 m
  • Abmessungen: 520 x 280 mm (inkl. Box und Handballenauflage)
  • Preis: ca. 180 Euro

Lieferumfang / Zubehör:

  • G.Skill KM780
  • Box inkl. zusätzliche Tasten
  • Handballenauflage

Design & Verarbeitung - G.Skill KM780:

KM780 2

Rufen wir uns kurz das Design der Logitech G-Serie und das der K-Serie von Corsair ins Gedächtnis und kombinieren es miteinander, so ähnelt diese Mischung schon sehr stark der G.Skill KM780. Auf der linken Seite platziert G.Skill sechs zusätzliche Tasten, welche frei programmiert werden können. Es scheint so, als hätte sich diese Anordnung im Laufe der Zeit zu einem Art Standard entwickelt. Die Tasten für die Makroaufzeichnung und den verschiendenen Profilebenen sind ebenfalls auf der linken Seite zu finden. Zusätzliche Mediatasten und eine Anzeige für den aktuellen Lautstärkenpegel sind oberhalb vom Num-Pad angeordnet. Auf den ersten Blick, ganz ohne Beleuchtung, erscheint die KM780 trotz des runden Rahmens, eher unauffällig anstatt auffällig.

Ozone Strike Pro

G.Skill verpasst der KM780 einen umlaufenden Rahmen, gefertigt aus einem Aluminium-Rohr mit einem Durchmesser von ca. 6 Millimeter. Anfangs dachten wir, dieser dieht zur Stabilisierung des gesamten Keyboards, dem ist aber nicht so. Bei einer etwas stärkeren Belastung, gerade in der Mitte, biegt sich das Keyboard dennoch um wenige Millimeter durch. Was jedoch nicht bedeutet, dass die KM780 eine schlechte Stabilität besitzt. Während dem Schreiben ist dieses Flexing nicht wahrnehmbar. Wozu also der Rahmen? Einerseits der Optik, andererseits bezüglich der Funktion.

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Der Käufer kann beispielsweise seine Box mit den zusätzlichen Tasten am Rahmen befestigen. Soweit es natürlich der Platz auf dem Schreibtisch zulässt. Und es macht natürlich auch nur dann Sinn wenn die Tasten regelmäßig gewechselt werden. Zudem ist am Rahmen eine Art Halterung für das Mauskabel angebracht. Diese kann sowohl am linken als auch am rechten Rand befestig werden (geeignet für Links- und Rechtshänder). Die wechselbaren Tasten erwiesen sich nicht wirklich als Bereicherung bzw. Verbesserung. Eine Kombination aus glatter und steiler Oberfläche ist nicht sonderlich hilfreich, sondern fördert sogar das Abrutschen. Auch die Handballenauflage ist nicht zu vollständig gelungen. Die Optik kann unserer Meinung nach überzeugen, aber leider scheitert es an der Funktion. Auch diese Oberfläche ist zu glatt und damit nicht funktional. Zudem wird beim Schreiben die rechte Hand wenig bis gar nicht, aufgrund der Aussparung, unterstützt.

Auf den ersten Blick gibt es also noch ein paar kleine Schwächen, welche die Funktion etwas einschränken. Dies könnte natürlich ein Resultat aus der bisher geringen Erfahrung, welche G.Skill im Bereich der Gaming-Peripherie hat, sein.

Ausstattung & Features - G.Skill KM780:

Ozone Strike Pro

Bei einem Preisniveau von knapp 200 Euro darf natürlich kein zusätzlicher USB-Port fehlen. Die Positionierung ist jedoch nicht perfekt gewählt. Gerade durch den runden Rahmen kann es bei etwas zu großen USB Sticks zu Problemen kommen. Des Weiteren sind zwei 3,5mm-Buchsen für Mikrofon und Headset vorhanden. Auch ein Umschalter von N- auf 6-Key-Rollover ist zu finden, wird jedoch weder auf der Verpackung noch in der Beschreibung erwähnt. Ein Scrollrad, um die Lautstärke zu ändern, haben wir in der Vergangenheit schon oft gesehen. Unserer Meinung nach ist dies eine sehr praktische Lösung. Würde das Scrollrad etwas größer ausfallen und ein deutlich ausgeprägtes Rastmoment, ähnlich einer Maus, besitzen, wäre es perfekt. Unter den Mediatasten stecken ganz gewöhnliche Rubber-Domes, was in diesem Fall völlig ausreichend ist.

Ozone Strike Pro

G.Skill hat sich entschieden, die freistehenden Switches von Cherry in der Version MX Brown zu verwenden. Die freistehende Ausführung kommt natürlich der Putzfreundlichkeit zugute, aber auch der Optik. Gerade deshalb, da G.Skill die Switches direkt auf das Alu-Cover platziert, kommen diese besonders gut zur Geltung. Andere Hersteller gehen hier einen anderen Weg und platziergen die Switches auf einer Kunststoffplatte. Einen Nachteil ergibt sich jedoch aufgrund dieser Bauweise: Die Akustik. Die MX Brown klingen dadurch deutlich heller und etwas lauter, verglichen mit der Konkurrenz. Überzeugend ist in jedem Fall das Top-Cover aus gebürstetem Aluminium. Die Optik und die Verarbeitung sind tadellos.

Ozone Strike Pro

Mittlerweile Standard: Die Tasten sind aus durchsichtigem ABS-Kunstststoff gefertigt und mit einer Beschichtung überzogen. Anschließend wird die Beschriftung im Laser-Cut-Verfahren wieder "ausgeschnitten". Die MX Brown mit ihrer Beleuchtung sind dafür bekannt, dass die LED nicht zentral sondern im oberen Bereich platziert ist. Aufgrund dessen muss die Position der Beschriftung natürlich gut gewählt sein. Dies gelingt G.Skill nur bedingt. Gerade bei der Shift-Taste wird deutlich, dass die Position der Beschriftung nicht korrekt auf die Position der LED angepasst wurde. Das aber nur ein kleiner Wermutstropfen, denn die Tasten vom Standard-Layout sind gut ausgeleuchtet. Das Schreib- bzw. Spieleverhalten der MX Brown zeigt sich in gewohnt Manier. Ein Betätigungsweg von zwei Millimeter und eine Betätigungskraft von 45 Gramm werden durch G.Skill natürlich nicht verändert. Auch die maximale Weg bis zum Anschlag von vier Millimeter bleibt unverändert.

Die Ausstattung ist gut gelungen. Klar, die MX Switches von Cherry lassen keine Wünsche offen. Auch ein USB-Anschluss, wenn auch nur USB 2.0, gehört mittlerweile dazu. Nur manches Detail hätte G.Skill etwas besser lösen können, eklatante Schwächen entstehen dadurch aber nicht.

Software & Programmierung - G.Skill KM780:

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Die Software für die Programmierung ist auf der Herstellerseite schnell zu finden - knapp 60 MB besitzt die Datei. Die Software lässt erst einmal keine Wünsche offen. Alle Funktionen sind schnell zu finden und übersichtlich angeordnet. Im Endeffekt ähnlet der Aufbau sehr der Konkurrenz. Wie schon erwähnt, G.Skill will in Zukunft nicht nur Tastaturen sondern auch Mäuse anbieten. Wir vermuten, dass diese Software später als Zentrale für alle Produkte dienen soll.

Ozone Strike Pro

Aufgrund des internen Speichers von 512 kB lässt sich ein Profil mit drei Ebenen anlegen. Alle Einstellungen, wie z. B. die Pollingrate, lassen sich einfach verändern und einem Profil zuordnen. Alle Einstellung vom Profil werden anschließend auf der Tastatur gespeichert, die Software ist dann erst einmal nicht mehr nötig.

Ozone Strike Pro

Natürlich darf ein Reiter für die Beleuchtung nicht fehlen. Aufgrund der Ausstattung lässt sich jeder Taste eine einzelen Farbe zuordnen. Effekte sind auch möglich und teileweise schon vorprogrammiert. Der Software fehlt jedoch noch der Feinschliff. Beispielsweise muss erst ein Profil angelegt werden, bevor der Beleuchtungseffekt aktiviert werden kann. Diesen Zwischenschritt könnte man durch eine andere Organisation vermeiden. Dennoch: Die Software hinterlässt einen anständigen Eindruck und funktioniert tadellos, was unserer Meinung nach am wichtigsten ist. Das Layout unterscheidet sich kaum von der Konkurrenz, was nicht als Nachteil zu werten ist. Auch hier hat sich eine Art Standard über die Jahre etabliert.

Fazit - G.Skill KM780:

G.Skill ist ein guter Start in den Markt der Gaming-Peripherie gelungen. Gerade die Verarbeitung der Materialien aber auch das Design kann überzeugen. Besonders hervorzugeben ist das Alucover mit seinen direkt eingefassten Switches. Dennoch gibt es ein paar Kleinigkeiten, bei denen G.Skill nachbessern sollte. Die Handballenauflage ist schick, jedoch nicht zweckmäßig. Die Platzierung des USB-Ports sollte ebenfalls überdacht werden, genau wie das Design der Wechseltasten. Dies sind natürlich nur einige Kleinigkeiten, welche die KM780 nicht perfekt machen. Im Gegensatz zu anderen Erstlingswerken anderer Hersteller macht G.Skill aber eine deutlich bessere Figur. Man darf sich also auf kommende Produkte des Herstellers freuen. 

Ozone Strike Pro

Die Ausstattung ist für die Preisklasse mehr als angemessen. Mechanische Switches mit einer RBG-Beleuchtung gehören schon fast zum Standard. Stichwort Standard: Gerade beim Layout der Tastatur und der Software hat sich in den letzten Jahren eine Art Standard entwickelt, auch G.Skill folgt diesem. Wenn G.Skill erst einmal Fuß gefasst hat, wäre es vielleicht an der Zeit etwas Neues zu probieren. Eine Kleinigkeit bzw. Neuigkeit gibt es ja bereits: Die Box für die Wechseltasten. Für uns ein nettes Gimmick, ob es zweckmäßig ist muss jeder für sich selbst entscheiden.

Am Ende des Tages bietet G.Skill mit der KM780 eine solide Gaming-Tastatur mit einer guten Verarbeitung und Ausstattung. Kleine Schwächen seien der KM780 verziehen, denn auch andere Hersteller sind bekanntlich nicht perfekt.

Positive Eigenschaften der G.Skill KM780:

  • schickes Alu Cover
  • Langes Kabel (2m)
  • gute Verarbeitung, gute Ausstattung
  • RGB-Beleuchtung und Software 

Negative Eigenschaften des G.Skill KM780:

  • Form der Handballenauflage
  • Position vom USB-Port nicht perfekt
  • Form und Oberfläche der Wechseltasten
Quellen und weitere Links

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