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Bisher waren Cherry MX Red die Standardempfehlung für reaktionsfordernde, schnelle Spiele. Doch Cherry hat auf Basis der MX Red Switches entwickelt, die beim Spielen den entscheidenden Geschwindigkeitsvorteil bringen sollen - Cherry MX Speed. Vorerst werden die beschleunigten Switches exklusiv in einigen Corsair-Tastaturen verbaut. Wir klären im Test der K70 RGB RAPIDFIRE, ob der Wechsel auf die getunten MX Speed lohnt.
Die Zusammenarbeit zwischen Cherry und Corsair ist besonders eng. Corsair war eines der ersten Unternehmen, das Cherry MX-Switches für Gamingtastaturen nutzte. Und Corsair durfte schon die ersten RGB-Switches von Cherry für sechs Monate exklusiv nutzen. Bei den neu entwickelten MX Speed wiederholt sich Geschichte. Denn auch bei diesen Switches hat Corsair für ein halbes Jahr ein exklusives Nutzungsrecht. Andere Hersteller werden erst nach diesem Zeitraum ebenfalls Cherry MX Speed verbauen dürfen. Wer die neuen Switches will, muss deshalb vorerst zu einer Tastatur von Corsair greifen.
Doch was genau sind Cherry MX Speed eigentlich? Bisher griffen gerade Shooter-Spieler gerne zu MX Red, also zu leichtgängigen, linearen Switches. Im Endeffekt basieren deshalb auch die MX Speed auf den MX Red. Sie werden aber durch einen deutlich verkürzten Auslöseweg beschleunigt. Statt nach 2 Milimetern lösen MX Speed schon nach 1,2 Milimetern aus. Der Spieler spart so 40 Prozent Tastenweg bis zur Auslösung. Ansonsten entsprechen die MX Speed den MX Red - sie sind ebenfalls lineare Switches und benötigen eine Betätigungskraft von 45 Gramm. Und wie Cherry MX Red können auch MX Speed mit RGB-LEDs kombiniert werden.
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Das nutzt Corsair für die K70 RGB RAPIDFIRE. Ja, Produktname und -bild dürften unseren Lesern bekannt vorkommen. Corsair hat für die Cherry MX Speed keine völlig neue Tastatur entwickelt, sondern auf ein bewährtes Modell zurückgegriffen. Die K70 RGB haben wir schon mit Cherry MX Red und RGB-Beleuchtung getestet. Das nachgestellte RAPIDFIRE signalisiert aber, dass diese Variante mit den neuen Hochgeschwindigkeits-Switches ausgestattet wird. Zusätzlich zu diesem Topmodell wird es noch zwei weitere RAPIDFIRE-Modelle geben. Die K70 RAPIDFIRE ist für all die Käufer gedacht, die keine RGB-Beleuchtung benötigen. Die K65 RGB RAPIDFIRE leuchtet hingegen auch mit 16,8 Millionen Farben, ist aber als MX Speed-Variante der K65 RGB eine Tenkeyless-Tastatur ohne Num-Pad. Während K70 RAPIDFIRE und K65 RGB RAPIDFIRE für jeweils 149,99 Euro verkauft werden soll, ist das von uns getestete Topmodell noch etwas teurer. Die UVP für die K70 RGB RAPIDFIRE liegt bei 189,99 Euro.
Bevor wir die technischen Daten zusammenfassen, wollen wir die Corsair K70 RGB RAPIDFIRE im 4K-Video vorstellen:
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Technische Details - Corsair K70 RGB RAPIDFIRE:
- Switches: Cherry MX Speed
- Betätigungskraft: 45 g
- Tastenweg bis zur Auslösung: 1,2 mm
- Lebensdauer: 50 Millionen Auslösungen
- Beleuchtung: RGB-Beleuchtung mit 16,8 Millionen Farben
- Kabel: gesleevt, vergoldeter Stecker
- Highlights: vorerst exklusiv mit Cherry MX Speed, RGB-Beleuchtung, Aluminiumgehäuse, zusätzlicher USB-Port
- Abmessungen: 43,6 x 16,5 x 3,8 cm
- Gewicht: 1,2 kg
- Preis: 189,90 Euro (UVP)
Die Corsair K70 RGB RAPIDFIRE im Detail
Corsair liefert auch die K70 RGB RAPIDFIRE nicht nur mit knapp gehaltener Schnellstartanleitung und den Garantieinformationen aus. Der Tastatur liegen auch besonders griffig gestaltete Tastenkappen und ein Werkzeug zum Abziehen der Tastenkappen bei. Schließlich gibt es auch eine Handballenauflage. Im Vergleich zur Tastatur selbst spart Corsair dabei am Material und setzt nur Kunststoff ein. Eine Gummibeschichtung sorgt aber nicht nur für guten Halt. Sie lässt die Kunststoffauflage auch etwas wertiger wirken.
Die K70 RGB RAPIDFIRE selbst präsentiert sich in gewohnt wertigem Gewand. Die Oberseite besteht aus einer fein gearbeiteten Aluminiumplatte mit ansprechender, gebürsteter Struktur. Die freistehenden Tastenkappen sorgen für einen modernen Look und machen den Tastenkappenabzieher fast überflüssig.
Auch funktional entspricht die RAPIDFIRE-Tastatur weitgehend den bisherigen K70-Varianten. Für die Mediensteuerung muss man keine Zweitbelegungen aufrufen, sondern kann separate Tasten nutzen. Die Laustärke wird sogar über einen praktischen Drehregler angepasst. Zwei weitere separate Tasten passen die Helligkeit der Beleuchtung an und aktivieren/deaktivieren die Windows-Taste.
Corsair hat zwar im Vergleich zur K70 RGB die Stecker umgestaltet, auch das RAPIDFIRE-Modell wird aber mit bis zu zwei USB-Steckern angeschlossen. Das ist allerdings nur bei USB 2.0 nötig - an einem USB 3.0-Port wird bloß ein einzelner USB-Stecker benötigt. Mit an Bord ist auch wieder der Schiebeschalter, der den Legacy-Modus aktiviert (um mit der Tastatur in das BIOS gelangen zu können) bzw. mit dem sich auch die Signalrate anpassen lässt. Zur Auswahl stehen 1, 2, 4 und 8 ms. Einen Kritikpunkt an der K70 RGB hat sich Corsair zu Herzen genommen - die RAPIDFIRE-Variante bietet wieder einen USB-Port. Das ist praktisch, um z.B. die Maus direkt an der Tastatur anschließen zu können.
Unterhalb der Aluminiumplatte kommt ein gewöhnliches Kunststoffgehäuse zum Vorschein. Auffällig dabei - es gibt nicht nur im hinteren Bereich, sondern auch an der Vorderkante Standfüße.
Praxiseinsatz
Blendet man die Switches aus, sind die Unterschiede zur K70 RGB mit Cherry MX Red minimal. Neben kleinen optischen Anpassungen ist am ehesten der USB-Port erwähnenswert. Ob die K70 RGB RAPIDFIRE überhaupt Sinn macht, hängt deshalb ganz entscheidend von den Cherry MX Speed-Switches ab.
Optisch unterscheiden sich die neuen Switches von den bisherigen Cherry-Switches durch den silbergrauen Stempel. Ein transparentes Gehäuse stellt sicher, dass die RGB-LEDs optimal zu den Tastenkappen strahlen können. Der entscheidende Unterschied zu den eng verwandten MX Red ist wie angesprochen der um 40 Prozent reduzierte Tastenweg bis zu Auslösung. Tatsächlich macht sich der minimale Tastenweg direkt bemerkbar. Beim Wechsel von MX Red ist es erst einmal regelrecht überraschend, wie schnell die MX Speed auslösen. Während man gedanklich noch beim Drücken der Taste ist, erscheint der gewählte Buchstabe beim Schreiben bereits auf dem Bildschirm.
MX Speed sind aber nicht in erster Linie zum Schreiben, sondern zum Spielen entwickelt worden. Auch hier merkt man den schnellen Mikroschaltern ihre Verwandschaft zu den MX Red an. Sie lassen sich nahezu identisch betätigen - nur dass die Auslösung spürbar früher erfolgt. Speziell in reaktionsfordernen Spielen wie Shootern macht sich das positiv bemerkbar.
Bei der K70 RGB gab es anfänglich noch Probleme mit dem RGB-Beleuchtungssystem. Erst nach einem Firmware-Update konnte das Beleuchtungssystem wirklich das RGB-Spektrum abdecken. Bei der K70 RGB RAPIDFIRE sind uns keine Beschränkungen bei der Farbauswahl aufgefallen. Auch die Software Corsair Utility Engine (CUE) wurde in der Zwischenzeit weiterentwickelt und zeigt sich als mächtige Schaltzentrale. Sie ist stellenweise aber so komplex, dass sie Einsteiger erst einmal etwas ratlos macht.
Fazit
Lohnt sich der Wechsel von einer Tastatur mit Cherry MX Red zu einer Tastatur mit Cherry MX Speed? Das ist die Frage, die sicher auch von unseren Lesern intensiv diskutiert werden dürfte. Die beiden Mikroschalter-Typen haben eine ganz ähnliche Charakteristik. Doch der kürzere Auslöseweg macht sich klar bemerkbar, auch wenn er nicht zum totalen Game Changer wird. Vorhandene MX Red-Tastaturen bleiben für Spieler mächtige Waffen. Nur wer immer das letzte Quäntchen optimieren muss, dürfte sich intensivere Wechselgedanken machen. Wenn aber ohnehin eine neue mechanische Tastatur gekauft werden soll, dann sind MX Speed allemal eine attraktive Alternative zu MX Red.
Dass Corsair für die neuen Switches keine komplett neue Tastatur entwickelt hat, ist nachvollziehbar. Auch die reguläre K70 RGB ist immernoch eine exzellente mechanische Tastatur. In der RAPIDFIRE-Variante ändert sich daran nichts, nur dass dieses Modell zusätzlich noch zum Technologieträger für die schnellen MX Speed-Switches wird. Im Endeffekt hat sich damit auch die K70 RGB RAPIDFIRE unseren Excellent-Hardware-Award verdient.
Positive Aspekte der Corsair K70 RGB RAPIDFIRE:
- auf Monate hin eine der wenigen Tastaturen mit MX Speed (und davon die mit der besten Ausstattung)
- Aluminiumabdeckung
- extrem anpassbare RGB-Tastenbeleuchtung, Makrofunktionalität, mächtige Software
- separate Mediatasten und Drehregler für die Lautstärkekontrolle
- Handballenauflage und alternative Tastenkappen inklusive, USB-Port zurückgekehrt
Negative Aspekte der Corsair K70 RGB RAPIDFIRE:
- Software nicht gerade einsteigerfreundlich
- auffälliges Leertastengeräusch