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Typischerweise lassen die Hersteller sich RGB-Beleuchtung teuer bezahlen. Nicht so Cooler Master beim Desktop-Set MasterKeys Lite L. Obwohl Tastatur und Maus in allen erdenklichen Farben strahlen, soll die Kombi nur 59 Euro kosten. Mit dem ansonsten dezent-seriösen Design eignen sich die Eingabegeräte optisch gut für unterschiedlichste Anwender. Und selbst Gaming-Merkmale werden geboten. Ist der Preis-Leistungs-Award deshalb nur noch eine Formsache?
Als Cooler Master im März die MasterKeys Pro-Tastaturen auf den Markt brachte, waren das klar Enthusiastenprodukte. Die mechanischen Tastaturen mit Cherry MX-Switches zeigen sich in einem reduzierten und dadurch seriösen Design, können aber bei Bedarf auch mit einer farbenfrohen RGB-Beleuchtung aufwarten. Bei einem Kaufpreis zwischen 130 bis 140 Euro (je nach Cherry MX-Typ) wird aber auch ein Preis aufgerufen, den bei Weitem nicht jeder Nutzer für eine Tastatur zahlen möchte.
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Die neue MasterKeys Lite L sieht auf den ersten Blick kaum anders als die MasterKeys Pro aus und bietet ebenfalls eine RGB-Beleuchtung. Die UVP fällt mit 59 Euro aber nicht einmal halb so hoch aus wie bei der MasterKeys Pro. Und dazu packt Cooler Master zur Tastatur auch gleich noch eine RGB-Maus und verkauft beides im Bundle. Der Kampfpreis muss aber auch irgendwie realisiert werden. Cherry MX-Switches sind in dieser Preisklasse nicht zu erwarten. Cooler Master setzt stattdessen auf eine Eigenentwicklung - Cooler Master Mem-chanical. Dieser Name verrät, dass die MasterKeys Lite L eine Membrantastatur ist, gleichzeitig aber auch Eigenschaften einer mechanischen Tastatur bieten soll.
Die mitgelieferte Maus folgt mit Blick auf das Design einer ähnlichen Maxime wie die Tastatur und zeigt sich kompakt und unaufgeregt. Auch die Maus wird aber durch eine RGB-Beleuchtung aufgewertet. Der optische Sensor vom Typ Avago 3050 kommt typischerweise in günstigen Gaming-Mäusen zum Einsatz. Entsprechend passt er gut zur Preisklasse der MasterKeys Lite L-Kombo. Der Sensor macht mit einer Reihe von verschiedenen Features deutlich, dass Cooler Master mit dem MasterKeys Lite-Set unter anderem auch preisbewusste Spieler ansprechen möchte.
Im Video zeigen wir, wie sehr sich MasterKeys Lite und Pro optisch ähneln und stellen das Beleuchtungssystem der MasterKeys Lite L-Kombo näher vor:
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Technische Details - Cooler Master MasterKeys Lite L Tastatur:
Cooler Master MasterKeys Lite L Tastatur | |
Switches: | Cooler Master Mem-chanical |
Betätigungskraft: | 50 g |
Lebensdauer: | 12 Millionen Betätigungen |
Abtastrate: | 125 Hz |
Anti-Ghosting: | 26 Tasten |
Beleuchtung: | RGB-Beleuchtung |
Kabel: | 1,8 m; glattes Kunststoffkabel |
Highlights: | RGB-Beleuchtung, spritzwassergeschützt, mit Cherry MX-Tastenkappen kompatibel |
Abmessungen: | 439 x 129 x 41 mm (L x B x H) |
Gewicht: | 967 g |
Garantie: | zwei Jahre |
Preis: | 59 Euro (UVP für das Set aus Tastatur und Maus) |
Technische Details - Cooler Master MasterKeys Lite Maus:
Cooler Master MasterKeys Lite Maus | |
Sensortyp: | Avago 3050, optischer Sensor |
Auflösung: | 500/1.000/2.000/3.500 DPI |
Beschleunigung: | max. 23 g |
Abtastgeschwindigkeit: | bis zu 160 ips (Zoll pro Sekunde) |
Switches: | Omron-Switches für die Haupttasten, auf 10 Millionen Betätigungen ausgelegt |
Zusätzliche Tasten: | 2 = Daumen, 1 = Oberseite (regulär DPI-Anpassung) |
Design | flaches, weitgehend symmetrisches Design, durch Daumentasten Rechtshändermaus, RGB-Beleuchtung mit zwei Zonen |
Gleitfüße: | 3, Teflon |
Kabel: | 1,8 m; glattes Kunststoffkabel |
Abmessungen: | 114 x 64 x 39 mm (L x B x H) |
Gewicht: | 91 g (ohne Kabel) |
Garantie: | zwei Jahre |
Preis: | 59 Euro (UVP für das Set aus Tastatur und Maus) |
Die Cooler Master MasterKeys Lite L im Detail
Cooler Master konzentriert sich zunehmend auf ein seriöses und reifes Produktdesign. Das MasterKeys Lite-Set macht da keine Ausnahme. Beide Eingabegeräte zeigen sich in schlichtem Schwarz und mit geradliniger Form. Bei der Full-Size-Tastatur fällt vor allem der schmale und platzsparende Rahmen auf. Die schlanke Maus wurde bis auf die Daumentasten symmetrisch gestaltet.
Beide Eingabegeräte werden mit einem schlichten, gummierten USB-Kabel angeschlossen. Selbst die eckig gestalteten Anschlüsse passen gut zum minimalistischen Design. Cooler Master hat darauf verzichtet, einen USB-Hub in die Tastatur zu integrieren. Dadurch müssen beide Eingabegeräte direkt am Rechner angeschlossen werden.
Für rutschfesten Stand sollen Gummipuffer am Tastaturgehäuse und an den ausklappbaren Standfüßen sorgen. Weil die Kontaktfläche des Gummis größer ist, wenn die Standfüße eingeklappt bleiben, ist die Rutschfestigkeit bei eingeklappten Füßen merklich höher als bei ausgeklappten Füßen. In beiden Fällen wird aber sichergestellt, dass die MasterKeys Lite L-Tastatur bei normaler Nutzung an ihrem Platz bleibt.
Bei anderen beleuchteten Tastaturen wird die Beschriftung weiß-transparent gestaltet. Bei der MasterKeys Lite fehlt der Weiß-Anteil. Dadurch ist die Tastenbeschriftung ohne Beleuchtung kaum zu erkennen. Die Cooler Master-Tastatur erinnert damit optisch fast an unbeschriftete Liebhaber-Tastaturen. Allerdings wird wohl kaum jemand sich eine RGB-Tastatur kaufen, ohne die Beleuchtung zu nutzen.
Als Vorbereitung auf eine gute Beleuchtungswirkung hat Cooler Master den Stempel der Tasten transparent gestaltet und eine reflektierende, weiße Kunststoffplatte darunter eingesetzt. Beleuchtet werden sämtliche Tasten, allerdings nicht ganz gleichmäßig. Je nach Blickwinkel fälllt die Beleuchtungsintensität für die Zweitbelegung der (bzw. bei den F-Tasten der Erstbelegung) deutlich ab. Auch wenn Cooler Master eigene Switches einsetzt, haben die Tastenkappen die gleiche Kreuzaufnahme wie bei Cherry MX-Tastaturen. Wir konnten deshalb auch testweise die Tastenkappen einer QPAD MK-85 für die MasterKeys Lite nutzen. Damit wäre es möglich, verschlissene Tastenkappen auszutauschen oder die MasterKeys Lite L mit alternativen Tastenkappen anzupassen.
So schlicht die Maus auch aussehen mag, ist ihre Ausstattung für diese Preisklasse doch allemal respektabel. Cooler Master setzt nicht nur einen bewährten optischen Sensor ein, sondern spendiert ihr auch eine vierstufige DPI-Taste (500/1.000/2.000/3.500 DPI) und zwei Daumentasten. Dazu kommt die RGB-Beleuchtung für das Mausrad und einen transparenten Steifen an der Vorderseite der Maus. Das Cooler Master-Logo bleibt unbeleuchtet und damit Schwarz auf Schwarz. Es ist kaum sichtbar und passt damit gut zum dezenten Gesamterscheinungsbild.
Mit Blick auf die Form wäre die Maus eigentlich für Rechts- und Linkshänder gleichermaßen geeignet. Allerdings gibt es die beiden Daumentasten nicht doppelt, sondern nur auf der linken Mausseite. Zumindest für Rechtshänder sind die schlanken Tasten gut erreichbar und entsprechend sinnvoll nutzbar. Sinnvoll nutzbar ist auch das schlichte Scrollrad. Eine geriffelte Gummierung sorgt für guten Grip. Das deutlich gerasterte Scrollrad ist vergleichsweise schwergängig, lässt sich dadurch aber auch sehr kontrolliert nutzen.
Praxiseindrücke
Cooler Master setzt die MasterKey Lite-Maus auf drei Teflon-Gleitflächen. Vor allem wegen des geringen Gewichts von nur 91 g gleitet die Maus mühelos über unser Stoffmauspad (SteelSeries QcK Heavy). Dass sie dabei minimal lautere Gleitgeräusche als typische High-End-Mäuse verursacht, ist dabei Kritik auf hohem Niveau. Cooler Master scheint den Avago 3050 zu interpolieren, denn aus dem regulär mit maximal 2.000 DPI auflösenden Sensor werden bis zu 3.500 DPI herausgeholt. So oder so ist der Sensor weit von den Fabelwerten aktueller High-End-Sensoren entfernt. Praktisch ist das aber kein Nachteil, denn kaum ein Spieler nutzt überhaupt mehr als 3.500 DPI. Die flinke Maus ist für Alltagsarbeiten ohnehin gut gerüstet, sie kann durchaus aber auch in Spielen bis hin zu schnellen Shootern überzeugen. Unterschiedliche Griffstile lassen sich dank der schlichten Form gut nutzen, dabei passt die kompakte Maus aber am besten zu kleineren oder mittelgroßen Händen. Mit großen Händen fehlt es etwas an Auflagefläche oder man wird eher zum Claw oder Fingertip Grip als zum Palm Grip neigen.
Bei der Tastatur muss Cooler Master preisbedingt auf mechanische Switches verzichten. Die eingesetzten Switches sind aber keine ganz schlichten Rubberdome-Switches. Es kommt zwar eine Gummiglocke und nicht wie bei mechanischen Switches eine Feder zum Einsatz, der Aufbau darüber ist mit transparentem Stempel und einem stützenden Außengehäuse für den Stempel aufwendiger. Cooler Master verspricht, dass die Mem-chanical Switches im Endeffekt einige Eigenschaften von mechanischen Switches bieten können.
Tatsächlich ist der Weg zur Auslösung dem von mechanischen Switches nicht unähnlich. Bei 50 g Betätigungskraft sind die Mem-chanical Switches etwas kraftaufwendiger als die leichtgängigsten mechanischen Switches. Die Auslösung fühlt sich durch die Gummiglocke allerdings etwas weniger mechanisch und leicht gedämpfter als bei mechanischen Tastaturen an. Dafür bleibt die MasterKeys Lite L aber auch etwas leiser, auch wenn durchaus ein deutliches Tastenklackern zu hören ist. Wer von einer mechanischen Tastatur wechselt, wird sich unter Umständen erst einmal an das etwas andere Tippgefühl gewöhnen müssen. Konkret ist durch die gedämpftere Auslösung weniger deutlich spürbar, ob die Tasten auslösen. Anfänglich sind uns deshalb im Testzeitraum einzelne Fehleingaben unterlaufen. Nach etwas Umgewöhnungszeit löste sich dieses Problem aber von selbst. Insgesamt können die Mem-chanical Switches nicht mit der Präzision und Langlebigkeit mechanischer Switches mithalten, sie gehören aber klar zu den besseren Rubberdome-Lösungen.
Fazit
Beim Preis von 59 Euro für ein RGB-Eingabegergeräteset dürften viele Leser skeptisch werden. Optisch sieht man den beiden Eingabegeräten den günstigen Preis aber erst einmal nicht an. Das Design fällt modern-reduziert aus und würde auch hochpreisigen Produkten gut stehen. Cooler Master selbst hat schließlich die wesentlich teureren MasterKeys Pro-Tastaturen ganz ähnlich gestaltet. Auch funktional müssen auf den ersten Blick kaum Einschränkungen gemacht werden. Bei der Tastatur wurde so weder an Gummipuffern noch an Standfüßen gespart und auf sinnvolle Zweitbelegungen wie Media-Tasten muss man nicht verzichten. Die Maus hingegen kann sowohl mit Daumentasten als auch einem DPI-Switch mit sinnvollen DPI-Stufen aufwarten. Die einfachen USB-Kabel wirken zwar nicht so wertig wie gesleevte Kabel, dürften langfristig aber weniger Abnutzungsspuren zeigen.
In der Praxis ist das Set selbst für Gaming geeignet. Man merkt zwar zu Tastaturen mit mechanischen Switches und zu Mäusen mit High-End-Sensoren einen Unterschied. Wer nicht gerade eine eSports-Karriere verfolgt, ist aber auch als Spieler mit der günstigen Eingabegeräte-Kombi gut bedient. Die Beleuchtung beider Eingabegeräte kann über spezielle Tastenkombinationen nicht nur angepasst, sondern auch ganz ausgeschaltet werden. Im unbeleuchteten Betrieb stört aber, dass die Tastenbeschriftung kaum zu erkennen ist. Eine Software für die Eingabegeräte gibt es nicht. Dadurch fallen die Individualisierungsmöglichkeiten zwar etwas geringer aus, praktisch dürfte das aber nur die wenigsten Nutzer wirklich stören. Viele Nutzer werden hingegen froh darüber sein, dass sie auf eine zusätzliche Software verzichten können und PC-Ressourcen schonen.
Im Vergleich zu Cooler Masters Devastator II-Kit bietet die MasterKeys Lite-Kombo ganz ähnliche Spezifikationen. In beiden Tastaturen kommen die Mem-chanical Switches zum Einsatz. Die Mäuse nehmen sich bei den Zusatztasten nichts und dürften auch den gleichen Sensor haben, vermutlich durch Interpolation erreicht die MasterKeys Lite-Maus aber nominell eine höhere Auflösung. Die beiden Sets könnten aber vom Design her kaum unterschiedlicher sein, denn dem Devastator II-Kit sieht man die Gaming-Auslegung auf den ersten Blick an. Anstelle einer einfarbigen Beleuchtung spendiert Cooler Master aber gerade der eigentlich dezenteren MasterKeys Lite-Kombo die farbenfrohe RGB-Beleuchtung. Diese RGB-Beleuchtung dürfte auch in erster Linie für die 20 Euro Aufpreis verantwortlich sein, die für das MasterKeys Lite-Set fällig werden.
Doch RGB-Tastaturen gibt es in diesem Preissegment von namhaften Herstellern sonst kaum. Und Cooler Master hat auch nicht nur eine einfache Rubberdome-Tastatur mit RGB-Beleuchtung bestückt, sondern eine Tastatur mit aufgewerteten Rubberdome-Switches, modern-reduziertem Design und passenden Maus entwickelt. Herausgekommen ist ein schickes und stimmiges Eingabegeräteset zum kleinen Preis. Auch mit Blick auf die fehlenden RGB-Alternativen zeichnen wir die MasterKeys Lite-Kombo deshalb mit unserem Preis-Leistungs-Award aus.
Positive Aspekte der Cooler Master MasterKeys Lite L-Kombo:
- günstiger Preis
- dezentes Design, das auch gut zu wesentlich höherpreisigen Eingabegeräten passen würde
- sowohl für Office als auch für normale Gaming-Nutzung gut geeignet
- Tastatur spritzwassergeschützt und für eine Full-Size-Tastatur vergleichsweise kompakt
- RGB-Beleuchtung von Tastatur und Maus, Beleuchtung beider Eingabegeräte über Tastenkombinationen direkt anpassbar
Negative Aspekte der Cooler Master MasterKeys Lite L-Kombo:
- Tastenbeschriftung ohne Beleuchtung schwer zu erkennen
- Maus zwar mit symmetrischer Form, Daumentasten aber nur auf einer Seite und damit für Linkshänder nicht nutzbar