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Notebook-Grafikchip-Lineup für PCI-Express

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Notebook-Grafikchip-Lineup für PCI-Express

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PCI-Express im Notebook - ab heute. Aber zu der neuen Grafikschnittstelle gehören natürlich auch entsprechende Grafikchips. Die Hersteller NVIDIA und ATI waren hier in der Vergangenheit bereits etwas schneller und haben schon einige neue Lösungen vorgestellt. Heute kommt mit dem Mobility X700, den ATI vormals unter dem Codenamen "M26" entwickelt hat, eine weitere Grafiklösung für PCI-Express-Notebooks auf den Markt. Grund genug, um einmal zu schauen, wie die Welt der mobilen Grafikchips mit dem Launch der neuen Sonoma-Plattform aussieht.

Mit der heutigen Vorstellung des X700-Grafikchips zählen wir vier GPUs von ATI und zwei GPUs von NVIDIA im PCI-Express-Segment für Notebooks. Einiges durchgesickert ist auch bereits von der noch nicht vorgestellten, aber bereits auf der CES gezeigten NVIDIA GeForce Go 6600 GT. Sofern bekannt, haben wir folgende Daten zusammengetragen. Zu beachten ist jedoch, dass je nach Notebook-Design die Taktraten variieren können:

Zum Vergleich: Die Radeon Mobility 9800 auf Basis des X800-Kerns besitzt 8 Pixelpipelines und 4 Vertex-Pipelines die maximal auf 256 MB zugreifen können, der mit 256 Bit angebunden ist. PCI-Express ist also nur dann leistungsfähiger, wenn man auch eine entsprechend leistungfähigere Grafikkarte mit ins Boot nimmt - in diesem Fall also die ATI Mobility Radeon X800 oder eine NVIDIA GeForce Go 6800.

Bezüglich der X600 finden sich im Netz äußerst wenige Informationen, beispielsweise bei Golem. Bei Taktraten von 400 bis 450 MHz für die GPU und 250-300 MHz für den Speicher, wobei auch die Differenzierung zur X300 äußerst schwierig ist. Größere Unterschiede, außer bei den Taktraten, bestehen nur in der Speicheranbindung. Bei den Pixelpipelines erhält man hingegen oft identische Angaben. In ATIs Roadmaps sieht man zudem von der Mobility Radeon X600 nichts mehr - hier taucht nur noch die Mobility Radeon X300 für den Thin&Light-Mainstream-Bereich auf, für den Thin Performance-Bereich die Mobility Radeon X700 und für den Desktop-Replacement-Bereich die Mobility Radeon X800.

Ein deutlicher Unterschied besteht hingegen zur Mobility Radeon X700, die ATI heute vorstellt. Die GPU basiert ebenso auf der X800-Technik und kommt mit 8 Pixelpipelines und 6 Vertex-Shadern auf den Markt. Hier kann nun auch GDDR3 eingesetzt werden, maximal 128 MB verträgt die Grafiklösung mit einer Anbindung von 256 Bit. Im Vergleich zur Mobility Radeon 9700 soll die Karte um den Faktor 2 schneller sein - das ist beachtlich, wenn man auf unsere letzten Notebooktests schaut.

Unter anderem bietet die unter dem Codenamen M26 entwickelte Lösung natürlich auch PowerPlay 5.0 als aktuelle Stromspar-Technik mit Features wie Clock Gating, Battery-Modes, Power-on-Demand und einem Dynamic Lane Count Switching (DLCS), bei dem der PCI-Express-Bus von x16 auf x1 heruntergeschaltet werden kann, um bis zu 30% Strom zu sparen. Für Multimedianotebooks weiterhin attraktiv ist ein HDTV-Output und Videodeblocking (Fullsteam) sowie ATIs Videoshader Technology, um Video-Processing zu beschleunigen. ATI bietet in Zusammenhang mit dem Axiom-Modul auch ein Axiom-TV-Modul, um den Theater 550 für Videobearbeitung in ein Notebook zu integrieren.

Als High-End-Variante existiert dann natürlich noch die ATI Mobility Radeon X800, die über zwölf Pipelines verfügt, ebenfalls 6 Vertex-Engines besitzt, bis zu 256 MB GDDR3 enthalten kann und auch eine 256-Bit-Anbindung besitzt. Der M28 ist der Performance-GPU und wird sich aufgrund derselben wohl auch eher in Desktop-Replacement-Notebooks finden. Er besitzt eine Taktung von 400 MHz (GPU) und 400 MHz für den Speicher. Angeblich soll auch noch eine XT-Variante kommen - mit vollen 16 Pixelpipelines.

NVIDIA hält bislang offiziell nur mit zwei Lösungen dagegen:

Die NVIDIA GeForce Go 6200 - auf der CES bereits gezeigt - besitzt eine identische Technik wie bei der Desktop-Version, verbessert um Stromsparfeatures. Die GPU kann auf 16, 32 oder 64 MB Speicher direkt zurückgreifen und kann sich zusätzlich bis zu 128 MB des Systemspeichers reservieren. TurboCache ist also auch hier enthalten. Das können aber auch die ATI-Lösungen mit Hypermemory, wenn die Grafiklösungen diskret, also ohne Speicher implementiert werden. Für kleine Notebooks kann dies durchaus eine Alternative zu einer Onboard-i915GM-Grafik sein. NVIDIA hat natürlich auch eine Technik zur Videobeschleunigung (PureVideo) integriert und auch Stromsparfeatures. Die GeForce Go 6200 wird 4 Pixelpipelines besitzen, zu den Vertex-Engines der mobilen Variante sind keine Angaben verfügbar. Eine weitere Version in leichter Abwandlung ist die GeForce Go 6250.

Offiziell ist bereits ebenso die GeForce Go 6800, das High-End-Modell. Die GeForce 6800 Go besitzt Shader Model 3.0 wie die aktuellen High-End-Karten und ist Dank der PureVideo-Technologie auch in der Lage, Notebooks mit Video-Funktionen auszustatten. Features wie Intellisample 3.0 und UltraShadow II sind ebenso enthalten. Mit einem 256-Bit-Memory-Interface ausgestattet kann es mit 300 MHz DDR bzw. 600 MHz GDDR3 (Destkop Replacement) auf den Speicher zugreifen. Unter Last soll sie immerhin nur 35 Watt verbrauchen. 5 Vertex-Shader sind enthalten, hinzu kommen 12 Pixelshader. Der GPU-Takt ist mit 300 MHz angesetzt, als Turbo-Version sollen aber auch 450 MHz möglich sein - und damit mehr als die Destop-Chips.

Noch nicht vorgestellt und nur einmal in Form eines MXM-Moduls aufgetaucht ist die GeForce Go 6600 GT - doch von dem NV43M findet man demnach wenig. Sie soll dieselben Taktraten haben wie die Desktop-Variante (also 500 / 500 MHz), bestätigt ist dies jedoch nicht. Auch ist nicht bekannt, ob die Karte auf 300 / 500 MHz im Stromsparmodus laufen wird. Der Notebookhersteller kann wohl aber wählen, ob dem Chip 64 oder 128 MB zur Seite stehen, die mit 128 Bit angebunden sind. 8 Pipes soll diese Variante wie der Desktop-Bruder besitzen.

Interessant ist auch noch der Blick auf die Schnittstellen-Lösungen. NVIDIA hat MXM, ATI Axiom.

Mit dem MXM (Mobile PCI Express Module)  -Standard will nVidia das Aufrüsten von Grafikchips in Notebooks einfacher machen. Bisher besteht diese Möglichkeit nur, wenn der Hersteller (z.B. Dell oder Alienware) dies auch anbietet. Das MXM-Modul lässt sich wie eine PCMCIA-Karte einfach austauschen. Auch die Kosten für die Notebookhersteller sollten sich durch die neuen Technologie verringern, denn es müssen nicht mehr Board und Grafikchip angepasst werden, sondern nur noch ein MXM-Port muss verbaut werden. Es wird dabei drei verschiedene Typen an MXM-Schnittstellen geben. MXM-I misst 70 x 68 mm und kann maximal 128 MB Speicher verarbeiten. MXM-II verwaltet bis zu 256 MB und kommt wegen seiner Baugröße von 73 x 78 mm vor allem in Standard-Notebooks zum Einsatz. Die High-End-Schnittstelle MXM-III misst 82 x 100 mm und verwaltet ebenfalls maximal 256 MB Speicher. Die Kühlung erfolgt dabei über eine bereits im Notebook vorinstallierte Kühllösung. Da bereits diverse Hersteller ihre Zusammenarbeit angekündigt haben, sollte bald erste Notebooks mit dem neuen Standard verfügbar sein.

ATI zog kurz nach der NVIDIA-Ankündigung nach und stellte Axiom vor. Axiom steht für Advanced eXpress I/O Module und ist im Endeffekt ein ähnliches Konzept - auch hier versucht man eine Steckkarte auf Basis des PCI-Express-Busses im Notebook zu integrieren.

MXM konnten wir schon auf dem letzten IDF in San Francisco live besichtigen, von ATIs Axiom haben wir bislang nur Pressefotos gesehen:

Klare Sache: Die ersten Notebooks auf Basis der Sonoma-Plattform werden auch performante Grafiklösungen beinhalten. Welche letztendlich die Nase vorne hat, werden wir in den nächsten Notebook-Reviews prüfen. Insgesamt scheint ATI aber besser positioniert zu sein - man hat mit den MR X300, X700 und X800 drei performante Lösungen parat. NVIDIA fehlt noch das dritte Modell in der Mitte, demnach sind wir gespannt, welche Chips die Notebookhersteller einsetzen werden.

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