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So langsam kommt Bewegung in den Markt. Seit AMD am 5. März den Vorhang für seine Radeon-HD-7800-Familie fallen ließ und die neuen Grafikkarten nur zwei Wochen später in die Händlerregale legte, trudeln bei uns in der Redaktion verstärkt Modelle ein, die sich nicht an die Vorgaben der US-amerikanischen Grafikschmiede halten müssen, sondern vielmehr mit höheren Taktraten und eigenen Kühlsystemen aufwarten können. Nach den beiden XFX-Vertretern versorgte uns auch Boardpartner HIS mit einer eigenen Version des schnellen "Pitcairn XT"-Ablegers. Wir haben die HIS Radeon HD 7870 IceQ X Turbo X in diesem Artikel durch unseren breit angelegten Benchmark-Parcours gejagt.
NVIDIA sollte langsam kalte Füße bekommen, auch wenn man mit der GeForce GTX 680 einen würdigen Gegner gegen AMDs schnellste Single-GPU-Grafikkarte aufstellte, der trotz höherer Leistung (je nach Benchmark) eine geringe Leistungsaufnahme besitzt. In den unteren Preissegmenten aber auch in der gehobenen Mittelklasse wildert die US-amerkanische Grafikschmiede derzeit noch allein und ist mit seinen beiden "Pitcairn"-Ablegern alias Radeon HD 7870 und Radeon HD 7850 bestens aufgestellt. Die Lücke zwischen der Radeon HD 7950 und der Radeon HD 7770 wird eher nach oben hin geschlossen. Seit die beiden 3D-Beschleuniger am 19. März offiziell in den Handel kamen, kreuzen in unserer Redaktion verstärkt Modelle auf, die sich nicht an die AMD-Vorgaben halten müssen. Auch Boardpartner HIS schickte uns in diesen Tagen eine übertaktete Version, die zugleich mit einem eigenen Kühlsystem aufwarten kann. Während AMD eigentlich Taktraten von 1000/1200 MHz vorschreibt, drehte der Hersteller etwas an der Taktschraube und lässt seinen jüngsten "Pitcairn"-Ableger mit 100 MHz mehr auf der Brust arbeiten. Auch der 2048 MB große GDDR5-Videospeicher, der gewohnt über ein 256 Bit breites Speicherinterface kommunizieren darf, ist mit 1250 MHz leicht schneller unterwegs als die Speicherchips der Referenz, die sich mit 1200 MHz begnügen müssen.
Der verbaute Kühler nimmt zwei Slots in der Höhe ein und verfügt über zahlreiche Aluminiumfinnen sowie dicke Kupfer-Heatpipes. Um den endgültigen Abtransport der heißen GPU-Abwärme kümmert sich ein mittig angebrachter Axiallüfter mit einem Durchmesser von 85 mm. In unserem letzten "Pitcairn"-Test hatte XFX die Messlatte für andere Hersteller kräftig nach oben gelegt. Ob die HIS Radeon HD 7870 IceQ X Turbo X hier mithalten kann, versuchen wir auf den nächsten Seiten herauszufinden.
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HIS neuster Sprössling, die Radeon HD 7870 IceQ X Turbo X, basiert auf AMDs "Pitcairn XT"-Chip. Dieser läuft bereits im fortschrittlichen 28-nm-Prozess vom Band und muss rund 2,8 Milliarden Transistoren unterhalten. In der Vollausstattung, wie sie uns heute vorliegt, verrichten insgesamt 1280 Streamprozessoren und 80 Textureinheiten ihre Dienste. Diese setzen sich aus 20 Compute-Units, die sich nochmals in jeweils vier SIMDs mit je 16 ALUs unterteilen (20 x 4 x 16). An jede Compute-Unit ist gewohnt eine Quad-TMU angeschlossen, weswegen der Radeon HD 7870 hier immerhin noch 80 solcher Einheiten zur Verfügung stehen. AMDs aktuelles Flaggschiff legte hier noch 32 CUs und damit 2048 Streamprozessoren in die Waagschale.
Im Vergleich zum bisherigen Topmodell der Radeon-HD-7000-Familie muss das kleinere Familien-Mitglied, welchem wir uns heute gewidmet haben, auch beim Speicherausbau Abstriche hinnehmen. Kamen auf der Radeon HD 7970 noch sechs Speichercontroller zum Einsatz, sind der Radeon HD 7870 noch vier geblieben. An jeden der vier 64-Bit-Controller sind jeweils zwei GDDR5-Chips mit einer Kapazität von 256 MB angeschlossen. Insgesamt kommunizieren die kleinen Speicherchips damit über 256 Datenleitungen. An jeden Speichercontroller sind zudem acht Rasterendstufen angeschlossen. Damit besitzt "Pitcairn XT" insgesamt 32 ROPs.
Bei den Taktraten bewegt sich AMD auf einem gewohnt hohen Level und treibt Chip und Speicher der Radeon HD 7870 mit mindestens 1000/1200 MHz an. Bei seiner IceQ-X-Turbo-Version drehte der Hersteller allerdings leicht an der Taktschraube und lässt seinen jüngsten Zuwachs mit 1100 respektive 1250 MHz arbeiten. Auch der langweilige Referenzkühler musste einer eigenen Version weichen.
Die technischen Daten haben wir tabellarisch zusammengefasst:
HIS Radeon HD 7870 IceQ X Turbo X | |
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Straßenpreis | ab 320 Euro |
Homepage | HIS-Produktseite |
Technische Daten | |
GPU | Pitcairn XT |
Fertigung | 28 nm |
Transistoren | 2,8 Milliarden |
GPU-Takt | 1100 MHz |
Speichertakt | 1250 MHz |
Speichertyp | GDDR5 |
Speichergröße | 2048 MB |
Speicherinterface | 256 Bit |
Speicherbandbreite | 160,0 GB/Sek. |
DirectX-Version | 11.1 |
Shadereinheiten | 1280 (1D) |
Shadertakt | 1100 MHz |
Textur Units | 80 |
ROPs | 32 |
Pixelfüllrate | 35,2 Gigapixel |
SLI/CrossFire | CrossFireX |
Das Taktplus von Chip und Speicher auf 1100/1250 MHz spiegelt sich natürlich in der Speicherbandbreite und Pixelfüllrate wieder. Der 2048 MB große GDDR5-Videospeicher schaufelt nun pro Sekunde 160 GB Daten heran, wohingegen die Pixelfüllrate jetzt 35,2 Gigapixel pro Sekunde beträgt.
Bevor wir die HIS Radeon HD 7870 IceQ X Turbo X durch unseren Benchmark-Parcours jagen werden, wollen wir auf den nächsten Seiten zunächst noch einen näheren Blick auf das Testmuster selbst werfen.