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Nein, sie passen nicht unbedingt zum Luxus-Anspruch, den wir sonst oftmals an Hardware stellen, zeigen gleichzeitig aber schön, welche Bandbreite beim Thema Gaming-Audio aufgezogen wird. Bei den Ozone TriFX handelt es sich um In-Ear-Ohrstöpsel, die gerade einmal knapp 30 Euro kosten. Dass Ozone zu diesem schmalen Preis aber eine Menge bietet, wird sicherlich so manchen Leser überraschen. Am Ende zeigt unser Test aber, dass auch der spanische Gaming-Experte nicht zaubern kann.
Optik, Verarbeitungsqualität und Tragekomfort
Gerade einmal 30 Euro ruft Ozone für seine aktuellen InEars TriFX auf. Dass die kompakten Gaming-Ohrstöpsel so günstig sind, sieht man ihnen aber nicht an. Der spanische Hersteller setzt auf ein Gehäuse aus rot eloxiertem Aluminium, das optisch geschickt mit schwarzen und silbernen Elementen kombiniert wird. Das sieht ausgesprochen schick aus und verleiht dem TriFX einen ungemein hochwertigen Eindruck.
Rein subjektiv würde man das TriFX rund 70 Euro teurer einschätzen als es ist. Geht es um die reine Wertigkeit, werden die meisten drahtlosen Over-Ears, die wir uns in den kommenden Wochen anschauen werden, übertrumpft. Einen Nachteil hat die Materialwahl aber dennoch: Beim Einstecken in die Ohren fühlen sich die Ozone TriFX noch recht kühl an. Das vergeht zwar schnell, wirklich angenehm ist dieser Effekt aber nicht. Der britische Anbieter RHA, der beispielsweise beim T20 auf ein Gehäuse aus Aluminium-Guss setzt, umgeht diese Problematik durch ein etwas anderes Design.
Ozone zieht das Design konsequent auch beim Kabel durch. Zunächst fällt auf, dass ein Kabel im Flachband-Design genutzt wird, das sich als recht flexibel erweist und im täglichen Einsatz nicht unangenehm auffällt. Auch hier kommt eine zweifarbige Optik zum Einsatz. Innen ist es rot, außen schwarz. Der Rest des Kabels wird hingegen gänzlich in Schwarz gehalten. Der Anschluss erfolgt klassisch über einen abgewinkelten 3,5-mm-Klinkeanschluss. Besagte Kabelfernbedienung kann hingegen nicht mit der ansonsten hochwertigen Verarbeitungsqualität mithalten.
Die Passform kann, wie bei In-Ears üblich, über verschiedene Silikon-Ohrstöpsel angepasst werden. Ozone sieht drei Größen vor, was in der Regel mehr als ausreichend sein soll. An dieser Stelle fällt erstmals eine (wenn auch kleine) Sparmaßnahme auf, denn jede Größe wird nur 1x mitgeliefert, alternative Polster-Arten werden ebenso nicht angeboten. Mit Blick auf die Materialwahl und den aufgerufenen Preis ist das aber Jammern auf hohem Niveau.
Wer die Ozone TriFX häufig unterwegs nutzen möchte, der bekommt ebenfalls keine Probleme, denn ein kleines Etui befindet sich ebenfalls im Lieferumfang.
Ausstattung
Trotz des vergleichsweise geringen Preises können wir auf ein zusätzliches Ausstattungsmerkmal eingehen, das wir so in der Art bereits bei den deutlich teureren RHA-InEars T10i und T20 vorgefunden haben. Über einschraubbare Filter kann der Klangcharakter angepasst werden. Die eigentliche Handhabung ist dabei sogar etwas einfacher als bei RHA. Die verschiedenen Filter können einfach von hinten auf die In-Ears geschraubt werden. Als Standard können die schwarzen Filter angesehen werden. Darüber hinaus gibt es die titanfarbene Variante, die für mehr Mitten sorgen soll, während die rote Version den Bassbereich forcieren soll.
Klangcheck
Bislang vermittelten die Ozone TriFX einen ungemein hochwertigen Eindruck, der so gar nicht zur eigentlichen Preisklasse von 30 Euro passen möchte. Beim Klangcheck können sich dann aber auch die TriFX der Realität verweigern.
Wie immer müssen sich die Ozone TriFX mit unserem altbekannten Standard-Song „Forgiven not forgotten“ der Corrs messen lassen, zunächst haben wir die standardmäßig montierten schwarzen Filter genutzt. Schnell fällt auf, dass es den InEars an der nötigen Luftigkeit und Präzision im Vergleich mit unseren Referenz-In-Ears, den RHA T20, fehlt. Die Natürlichkeit geht den InEars ab, was dazu führt, dass man sich weniger einbezogen fühlt. Der Bassbereich erweist sich darüber hinaus als nicht sonderlich präsent und durchzeichnet. Die Bühnenabbildung ist durchschnittlich vorhanden. Es wird klar zwischen dem rechten und linken Kanal getrennt und eine zuordenbare Bühne aufgebaut. Eine Staffelung in die Tiefe ist aber kaum vorhanden.
Die Unterschiede zu den mittenbetonenden grauen Filtern fallen recht überschaubar aus. Der Klang fällt noch etwas differenzierter aus, der Mitteltonbereich wird etwas betont, was zu einer subjektiv ausgewogeneren Darstellung führt. Die roten Bass-orientierten Filter betonen den Tieftonbereich in der Tat deutlich, echter Tiefgang wird aber auch hier nur bedingt geboten. In erster Linie wird der Kickbass-Bereich etwas aufgedickt, was subjektiv zu einem deutlicher wahrnehmbaren Bass führt, viele Details im Mittel- und Hochtonbereich gehen so unter. Dafür werden Explosionen bei Games aber besser in Szene gesetzt.
Was nun alles recht negativ klingt, muss allerdings in eine angemessene Relation zum Preis gesetzt werden, schließlich ruft RHA für unsere In-Ear-Referenz gut und gerne den siebenfachen Preis auf. Für ein Investment von 30 Euro sollte nun (trotz des hochwertigen Äußeren) niemand erwarten auch einen High-End-Klang geboten zu bekommen. Den können aber auch anderen Vertreter der 30-Euro-Klasse nicht liefern.
Das ins Kabel integrierte Mikrofon liefert akustische Durchschnittswahre, das Gebotene geht aber auch hier in Anbetracht des Preises in Ordnung.
Einschätzung der Ozone TriFX
Für einen Preis von gerade einmal 30 Euro bietet der spanische Gaming-Spezialist eine ganze Menge. Optik und Verarbeitungsqualität sind erstklassig. Klanglich können die In Ears allerdings nicht mithalten. Für die Einsteigerklasse bieten sie aber einen passablen Klang, der zwar noch etwas mehr Durchzeichnung und Tiefgang vertragen könnte, die meisten Beipack-In-Ears aber aussticht.
Positive Aspekte der Ozone TriFX:
- sehr gute Verarbeitungsqualität
- sehr gute Materialgüte
- anpassbarer Klang
Negative Aspekte der Ozone TriFX:
- Nur durchschnittlicher Klang - dem Preis aber angemessen
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