Werbung
Creative hat nicht allein aufgrund der Soundblaster-Reihe eine traditionelle Verbindung zum Gaming-Segment. Auch die Partnerschaft mit Fatal1ty wurde bereits ins Leben gerufen, als das eSport-Sponsoring noch nicht die heute bekannten Ausmaße erreicht hatte. Mit Letztgenanntem steht auch das neue Einsteiger-Headset SB Blaze in Verbindung, denn es handelt sich um den direkten Nachfolger der Fatal1ty-Serie, die sich nun im Test beweisen muss.
Preislich ordnet sich das SB Blaze sehr weit unten ein, denn mit rund 30 Euro ist es extrem günstig. Da stellt sich natürlich die Frage, ob es überhaupt möglich ist, zu diesem Kampfpreis eine brauchbare Performance zu bieten.
Optik, Verarbeitungsqualität und Tragekomfort
Die grundlegende Frage besteht natürlich darin, was von einem knapp 30 Euro teuren Headset erwartet werden kann. Ein Blick auf das SB Blaze zeigt, dass eine durchschnittlich schicke Optik in jedem Fall möglich ist. Creative setzt großflächig auf einen mattschwarzen Kunststoff, Glossy-Akzente werden nur sehr dezent eingesetzt. Das ist praktisch, erweist sich der verwendete Kunststoff doch als wenig anfällig gegenüber Fingerandrücken.
Auf einen Eye-Catcher muss man dennoch nicht verzichten, denn auf den beiden Ohrmuscheln wurde in Rot glänzend das SB-Logo verewigt. Das sieht vergleichsweise schick aus, täuscht aber nicht darüber hinweg, dass der genutzte Kunststoff nicht den hochwertigsten Eindruck hinterlässt – mit Blick auf den Preis von unter 30 Euro geht die getroffene Materialwahl aber in Ordnung. Dass es aber durchaus möglich ist, auch im Einsteiger-Segment mit einem hochwertigen „Look & Feel“ aufzuwarten, zeigte in dieser Preisklasse vor kurzem das Ozone TriFX. Verarbeitungsmängel erlaubt sich das SB Blaze hingegen keine. Die Spaltmaße fallen gleichmäßig aus, scharfe Kanten sucht man vergeblich.
Gleichzeitig fällt auf, dass das Creative SB Blaze nicht allzu voluminös ausfällt, sondern eher kompakt daherkommt. Ein Blick auf den Innendurchmesser der Ohrmuscheln bestätigt dies schnell, denn es werden gerade einmal 35 mm geboten. Damit wird klar, dass Creative sein Einsteiger-Headset nicht als Over-Ear-, sondern als On-Ear-Gerät konzipiert hat. Ob das gefällt, hängt schlussendlich vom persönlichen Geschmack ab. Prinzipbedingt drücken On-Ear-Headsets aber mehr als ihre Konkurrenten mit größerem Innendurchmesser, da sie nicht immer ideal auf den Ohren sitzen können.
Davon einmal abgesehen kann das Creative SB Blaze mit einem guten Tragekomfort aufwarten. Das liegt an dem weichen Velours-Polster, das die Ohrmuscheln umgibt und dem üppig gepolsterten Tragebügel. In Kombination mit der deutlich gerasterten Größenverstellung, die auf beiden Seiten eine Justierung im Bereich von 25 mm zulässt, kann das Headset so bequem an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.
Ein Mikrofon darf natürlich auch nicht fehlen. Anders als es sich in der gehobenen Preisklasse zum Standard entwickelt hat, wurde dieses aber nicht ausziehbar gestaltet, auch wenn es auf den meisten unserer Bilder nicht zu sehen ist. Creative geht den einfachsten Weg und gestaltet das Mikro ansteckbar. Das erfüllt prinzipiell auch seinen Zweck, man sollte allerdings aufpassen, das gute Stück nicht zu verlegen. Die Auszugslänge kann entsprechend nicht variiert werden, da das Mikrofon aber flexibel angepasst werden kann, stellt das kein Problem dar.
Auch der Komfort darf schlussendlich nicht auf der Strecke bleiben. Creative geht hier den klassischen Weg und integriert eine Kabelfernbedienung, über die das Mikro stummgeschaltet werden kann und die Lautstärke justierbar ist. Gerade hinsichtlich der Materialgüte müssen hier aber Abstriche gemacht werden.
Klangeindruck
Von einem Headset der 30-Euro-Klasse sollte sicherlich nicht allzu viel erwartet werden, müssen Hersteller doch mit einem stark begrenzten Budget arbeiten. Creative setzt auf zwei 40-mm-Treiber, weitere Features wie Surround-Sound werden wenig überraschend nicht geboten.
Klanglich erweist sich das SB Blaze ab den ersten Takten unseres Referenz-Songs „Forgiven not forgotten“ als unausgewogen. Die wie üblich zuerst einsetzen Streicher wirken bedeckt und wenig präzise, bei höheren Lautstärken sind schnell Verzerrungen festzustellen. Die im weiteren Verlauf des Songs genutzte Flöte wirkt unnatürlich und stört schon nach kurzer Zeit. Das hängt auch damit zusammen, dass der Tieftonbereich über jedes Maß betont wird, das zeigt sich bei den später einsetzenden Instrumenten. Die Drums sind sehr präsent bzw. zu präsent und überdecken weite Teile des Mitteltonbereichs. Das wiederum führt schlussendlich eben dazu, dass die Natürlichkeit verloren geht.
Vorteile kann dieses Sounding allenfalls dann haben, wenn mit dem Headset gespielt werden soll, denn Explosionen klingen entsprechend spektakulär, überdecken aber viele Details. Darüber hinaus überrascht es nicht, dass kein echter Tiefbass geboten wird und der Bereich rund um 80 Hz die gesamte Arbeit übernehmen muss.
Abstriche müssen auch bei der Räumlichkeit gemacht werden. Es gibt eine klare Trennung zwischen rechts und links, was bei der Zuordnung von Gegner-Bewegungen helfen kann, davon abgesehen fällt die Bühne bei Live-Auftritten aber nur sehr schwach differenziert und gestaffelt aus.
Fazit
30 Euro für ein Headset sind nicht viel Geld. Dass es mit diesem beschränkten Budget durchaus möglich ist, hochwertig erscheinende InEars mit schicker Optik zu produzieren, hat Ozone erst kürzlich in einem unserer Tests unter Beweis gestellt. Creative geht beim SB Blaze, das als OnEar-Kopfhörer konzipiert wurde, deutlich konservativer zu Werke und setzt auf die bewährte Mischung aus mattem und glänzendem schwarzen Kunststoff. Das sieht in Kombination mit dem roten Logo schick aus, eine allzu hohe Materialgüte sollte aber niemand erwarten.
Gleiches gilt auch für den Sound, denn auch hier zeigt sich, dass beim aufgerufenen Preis mit deutlichen Abstrichen gelebt werden muss. Die Höhen sind dünn, der Oberbass omnipräsent und echter Tiefgang kaum vorhanden. Das alles führt zu einem recht unausgewogenen Klangbild, dass aber bei Games zumindest recht spektakulär klingt. Mehr kann für den aufgerufenen Preis aber auch nicht erwartet werden.
Wer auf der Suche nach einem möglichst günstigen neuen Headset ist, das schick aussieht und klanglich nur wenige Ansprüche stellt, der kann das Creative SB Blaze in Betracht ziehen, alle anderen sollten sich überlegen, das veranschlagte Budget etwas aufzustocken.
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Nicht verfügbar |