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Netgear Nighthawk AX12 mit Wi-Fi 6 und Multistream im Test

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Netgear Nighthawk AX12 mit Wi-Fi 6 und Multistream im Test
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Die Hersteller aktueller WLAN-Router und Repeater überbieten sich aktuell mit Übertragungsraten und Multistream-Angaben. In diese Serie reiht sich auch Netgear immer wieder gerne ein. Mit dem Nighthawk AX12/12-Stream AX6000 schauen wir uns ein solches Modell an, das wie ein Rochen in den elektromagnetischen Wellen zu schwimmen scheint. Im Inneren steckt 802.11ax-Dualband-WLAN (Wi-Fi 6) und ein 12facher Multistream für höchste Datenübertragungen. Gleichzeitig soll eine große Fläche mit WLAN versorgt werden. Auch an anderer Stelle bietet der AX12 noch ein paar Besonderheiten, denen wir uns im Rahmen des Tests widmen wollen.

Zunächst einmal aber ein paar Worte zur aktuellen Namensgebung bei den WLAN-Standards. Der quasi noch aktuelle Standard hört auf den Namen Wi?Fi 5 und beschreibt Geräte nach 802.11ac, die laut Spezifikation je nach Antennenkonfiguration Datenübertragungsraten von 433 bis 6.933 MBit/s erreichen können. Inzwischen werben aber viele Hersteller mit Wi-Fi 6, was als 802.11ax definiert ist und ebenfalls abhängig von der Ausführung (Netz und Antennenkonfiguration) zwischen 600 und 9.608 MBit/s erreicht. Die Frage ist immer, welche Geräte im Haushalt schon Wi-Fi 6 sprechen und ob es daher Sinn macht, einen besonderen Wert auf diese Funktionalität zu legen oder nicht.

Der von uns getestete Nighthawk AX12 bietet ein 2,4-GHz-Netz mit einer 4x4-Antennenkonfiguration (jeweils vier Sende- und vier Empfangsantennen) mit 1.024 QAM in 20 und 40 MHz breiten Kanälen, die zusammengenommen auf bis zu 1,2 GBit/s kommen. Im 5-GHz-Netz bietet der Nighhawk AX12 eine 8x8-Konfiguration (entsprechend jeweils acht Sende- und Empfangsantennen), auch hier mit einer 1.024 QAM, aber mit wesentlich breiteten Kanälen von 20, 40, 80 und 80 + 80 MHz. Die theoretische Datenübertragungsrate liegt bei bis zu 4,8 GBit/s. Natürlich ist der Router zu den WLAN-Standards 802.11a/b/g/n/ac abwärtskompatibel.

Kommen wir nun konkret zu unserem Testkandidaten, dem Netgear Nighthawk AX12. Der AX12 ist das mittlere Modell einer neuen Serie. Der AX20 bietet ein zusätzliches 5-GHz-Netz, ist also ein Tri-Band-Router und der günstigere AX8  ist hinsichtlich des 5-GHz-Netzes mit weniger Antennen bestückt. Der Nighthawk AX12 wird für den Betrieb einfach hinter dem DSL-, Kabel- oder Glasfasermodem ans Netzwerk angeschlossen und fungiert ab dann als zentrale WLAN-Instanz. Netgear verspricht höchste Datenübertragungsraten und eine ebenso hohe Abdeckung.

Netgear Nighthawk AX12
Modell Netgear Nighthawk AX12
Straßenpreis 375 Euro
Homepage www.netgear.de
Technische Daten
Internet Dynamische IP, Statische IP
LAN 4x Gigabit-Ethernet
1x 5GbE-Ethernet
1x WAN
Telefonie -
WLAN 802.11ax-Dualband-WLAN
2,4 GHz: 4x4 (Tx/Rx) 1024 QAM 20/40 MHz, bis zu 1,2 GBit/s
5 GHz:8x8 (Tx/Rx) 1024 QAM 20/40/80/80+80 MHz, bis zu 4,8 GBit/s
abwärtskompatibel zu 802.11a/b/g/n/ac
Anschlüsse 4x Gigabit-Ethernet (10/100/1000 Base-T)
1x 5GbE-Ethernet
1x Gigabit WAN für den Anschluss an Kabel-/DSL-/Glasfasermodem oder Netzwerk
2x USB 3.0 für Speicher und Drucker
Abmessungen 310 x 190 x 45 mm
Lieferumfang Nighthawk AX12/12-Stream AX6000
Netzteil
Ethernet-Kabel
Installationsanleitung

Die technischen Daten sprechen für sich. Neben den WLAN-Funktionen ist er zudem auch noch mit einigen Multi-Gigabit-Anschlüssen ausgestattet, sodass auch Ethernet-Geräte von der Geschwindigkeit profitieren können sollen. Hinzu kommt die Unterstützung von WPA3. Die Wi-Fi Alliance (WFA) hat WPA3 als zertifiziertes Softwaremodul entworfen, um die Sicherheit in WLAN-Netzwerken wiederherzustellen. WPA2 (Wi-Fi Protected Access) gilt inzwischen als nicht mehr sicher. Die neuen Geräte werden vermutlich ab sofort allesamt WPA3 unterstützen. Theoretisch ist ein Nachrüsten per Firmware für ältere Geräte möglich. Ob sich Geräte nachrüsten lassen, hängt aber vom Hersteller ab.

Für WPA3 vorgesehen ist ein Personal Mode, der ein zentrales Passwort für alle Geräte in einem WLAN verwendet. Der jeweilige Schlüssel zur Verschlüsselung wird als Pre-shared Key (PSK) durch Simultaneous Authentication of Equals (SAE) ausgehandelt. Ein Mitscheiden des Datenverkehrs soll dadurch verhindert werden, dass kurze und zu schwache Kennwörter ermittelt werden können. Zudem lassen sich Datenpakete auch mit Bekanntwerden des Schlüssels nicht mehr nachträglich entschlüsseln.

Im Enterprise Mode werden für jeden Nutzer individuelle Schlüssel vergeben. Der Schlüssel zur Verschlüsselung ist 192 Bit lang. Es gibt auch noch weitere Maßnahmen, die ein per WPA3 verschlüsseltes WLAN sicherer machen sollen. Allerdings musste die Einführung von WPA3 auch schon mehrfach verschoben werden, da immer wieder Sicherheitslücken gefunden wurden, die dann geschlossen werden mussten.

Das auffälligste äußerliche Merkmal des Nighthawk AX12 ist sicherlich das Design. Dieses kommt zwar ganz ohne RGB-Beleuchtung und eine wilde Farbgebung aus, die aufgestellten Antennen-Arrays sind für einen WLAN-Router aber sicherlich alles andere als üblich. Ansonsten zeigt sich der Router in einem einheitlichen Schwarz, das mal als glänzende und mal es eher matte Oberfläche ausgeführt ist. Staub und Fingerabdrücke zieht der AX12 in jedem Fall sehr gerne an.

Die beiden Flügel des "Rochens" – so könnte man das Design interpretieren – müssen aufgeklappt werden. Dazu gibt es zwei Scharniere auf jeder Seite. Dazu müssen die Flügel leicht angehoben werden, können dann aufgestellt und durch ein Herunterdrücken arretiert werden. Diese Prozedur wird man nur einmal für den Aufbau des Routers vornehmen müssen.

Auf der Rückseite wurden alle Anschlüsse des Nighawk AX12 untergebracht. Hier zu finden sind von links nach rechts die vier Gigabit-Ethernet-Anschlüsse. Die ersten beiden lassen sich per Link-Aggregation zusammenführen. In der Mitte sitzt der WAN-Anschluss, über den die Verbindung zum Modem und dem restlichen Netzwerk hergestellt wird. Rechts davon ist der 5GbE-Anschluss zu sehen, der auch zu 2.5GbE und 1GbE kompatibel ist. NAS-Systeme der Mittelklasse verfügen inzwischen hin und wieder über einen solchen Anschluss und lassen darüber natürlich deutlich höhere Datenübertragungsdaten zu. Sinn macht dies natürlich nur, wenn die Daten auch ebenso schnell weitergegeben werden können oder gleich mehrere Nutzer viele Daten vom NAS lesen oder auf dieses schreiben sollen. In Privathaushalten dürfte dies noch nicht allzu häufig der Fall sein.

Weiterhin verfügt der Nighthawk AX12 über zwei USB-3.0-Anschlüsse, über die Drucker oder USB-Speicher im Netzwerk freigegeben werden können. Darüber hinaus lassen sich an der Rückseite die LEDs ausschalten.

Diese LEDs sitzen in einer Reihe am hinteren Ende über den Anschlüssen. Gleichzeitig sind hier aber auch Taster für das Ein- und Ausschalten der WLAN-Netzwerke und der WPS-Verbindungen vorhanden. Über letztgenannte können Geräte ohne Eingabe des Passworts mit dem WLAN verbunden werden. Die obere LED-Leiste zeigt an, welche WLAN-Netze aktiv sind und welche Ethernet- und USB-Anschlüsse belegt sind.

Im Deckel des Netgear Nighthawk AX12 ist ein 40-mm-Lüfter untergebracht. Dieser soll die verbauten Komponenten im Bedarfsfall kühlen. Dazu gehört unter anderem der Quad-Core-Prozessor mit einem Takt von bis zu 2,2 GHz. Allerdings konnten wir den Lüfter auch nach anhaltender Volllast auf allen Netzen nicht dazu bringen, sich einmal zu drehen. Denkbar wäre dies, wenn der Router im direkten Sonnenlicht steht und sich durch das schwarze Gehäuse im Sommer einmal aufheizen sollte.

Die Software

Der Netgear Nighthawk AX12 bietet eine übliche Benutzeroberfläche, über die sich alle erdenklichen Einstellungen vornehmen lassen. Sie bietet einen Funktionsumfang, der im Privatbereich ausreichen sollte. Die Optik ist aufgeräumt und schlicht, wie die Screenshots zeigen.

Die Benutzeroberfläche lässt sich in einer abgespeckten Version und in einer erweiterten Version anschauen und bedienen. Im Vergleich zur Bedienung über die App, ist die Weboberfläche natürlich deutlich umfangreicher und bietet in jeder Kategorie wesentlich mehr Optionen. Auch die Informationen zu den Anschlüssen und Netzwerken sind detaillierter. So manche Option ist auch ausschließlich über die Weboberfläche zu erreichen und in der App gar nicht aufgeführt.

Wir haben uns jedoch einmal an der Einrichtung mittels der mobilen App versucht. Diese steht sowohl für iOS als auch Android bereit und soll den Prozess der Einrichtung vereinfachen.

Die App bietet vor allem eine einfache Möglichkeit der Einrichtung. Wer sich mit Netzwerkthemen nicht sonderlich gut auskennt und einfach nur seinen Router einrichten möchte, ist damit auch ganz gut bedient. Die wichtigsten Einstellungen können gemacht werden. Darüber hinaus lassen sich auch einige Systemparameter wie die aktuell verbundenen Clients, deren Geschwindigkeiten, die Gesamtauslastung und die Anbindung an das Internet überprüfen. Wer Funktionen verwenden möchte, die darüber hinausgehen, wird nicht drum herum kommen die Weboberfläche zu bemühen.

Benchmarks

Der Test von WLAN-Hardware ist nicht ganz einfach, da wir keine sterilen Laborbedingungen ohne äußere Einflüsse herstellen können. Spannt der Nachbar ein neues WLAN auf, kann dies bereits Einfluss auf die Messung haben. Hinzu kommt eine Dynamik der WLAN-Technik selbst, denn Kanäle werden automatisch ausgewählt, in ihrer Breite gesteuert und bei Bedarf gewechselt. Dennoch versuchen wir für jeden Test die gleichen Ausgangsbedingungen herzustellen.

Für den Test haben wir den Netgear Nighthawk AX12 zum einen mit der PCI-Express-Karte ASUS PCE-AC88 getestet, aber auch ein Lenovo Yoga C930 mit Wi-Fi 6 verwendet. Mit beiden Hardware-Komponenten können wir die aktuelle WLAN-Technik mit Datenraten von 2.100 MBit/s im 5-GHz-Band und 1.000 MBit/s im 2,4-GHz-Band bis an die Grenzen bringen.

2,4-GHz-Band - 1 IP-Stream

Nebenraum (5 m)

MBit/s
Mehr ist besser

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5-GHz-Band - 1 IP-Stream

Nebenraum (5 m)

MBit/s
Mehr ist besser

5-GHz-Band - 7 IP-Streams

Nebenraum (5 m)

MBit/s
Mehr ist besser

5-GHz-Band - 1 IP-Stream

über drei Etagen

MBit/s
Mehr ist besser

5-GHz-Band - 7 IP-Streams

über drei Etagen

MBit/s
Mehr ist besser

Fazit

Der Netgear Nighthawk AX12 hat seine Stärken vor allem dort, wo viele Clients eine möglichst hohe Datenraten benötigen. Einzelne IP-Streams, egal ob im 2,4- oder 5-GHz-Band kommen so langsam an ihr Limit. Dementsprechend statten die Hersteller ihre Geräte mit immer mehr Antennen aus. Im Falle des Nighthawk AX12 sind es gleich 12, die sich um das Senden und Empfangen der Daten kümmern. 4x4 stehen für 2,4 GHz und 8x8 für 5,0 GHz bereit. Nun haben aber die wenigsten Endgeräte ebenfalls eine derart hohe Anzahl an Antennen und daher gibt es auch hier eine technisch bedingte Beschränkung. Smartphones, Tablets und Notebooks bieten eben nur einen beschränkten Platz.

Aber Wi-Fi 6 ist im Kommen. Immer mehr Hersteller bieten in ihren Smartphones, Tablets und Notebooks die bekannte WLAN-Technik. Einzig Apple verweigert sich als großer Hersteller noch diesem Trend – zumindest 2019. Dabei ist auch auf Seiten der Router und Mesh-Systeme kaum noch ein Vorbeikommen an Wi-Fi 6.

Nur Wi-Fi 6 auf seine Verpackung und die Produktseite zu schreiben, reicht jedoch nicht, und dies zeigt der Netgear Nighthawk AX12 ganz deutlich – im positiven Sinne. Die MIMO-Konfiguration muss mitspielen und dann können auch gleich mehrere Clients auf mehrere hundert Gigabit pro Sekunde kommen. Dies ist hier der Fall. Ob und wo dies in der Praxis eine Rolle spielt sei einmal dahingestellt. Die Wiedergabe von mehreren 4K-Streams im Haushalt wäre ein Beispiel. Die Anzahl der Haushalte, in denen dies vorkommt, dürfte aber noch sehr gering sein. Doch ein Streaming mit immer höherer Auflösung wird sicherlich zunehmen, hinzu kommen die aufstrebenden Online-Gaming-Plattformen, die eine möglichst hohe Streaming-Qualität auch noch mit geringen Latenzen kombinieren wollen und müssen.

Über das Design des Nighthawk AX12 lässt sich sicher streiten. Immerhin verzichtet man auf eine auffällige Beleuchtung oder farbliche Gestaltung. Der WLAN-Rochen versteckt sich hinter einer mattschwarzen Optik, die sich recht gut integrieren lässt. Die LEDs lassen sich abschalten, sodass auch eine Ablenkung dahingehend vermieden werden kann.

Zudem bietet der AX12 vier Gigabit-Ethernet-Anschlüsse und einen zusätzlichen Port mit 5GbE-Funktionalität. Zwar dürften NAS-Systeme mit diesem Anschluss ebenfalls noch nicht allzu weit verbreitet sein, in den Heimnetzwerken wird aber hin und wieder über ein Update nachgedacht und hier kann ein entsprechender Anschluss am Router nicht verkehrt sein. Zudem muss das schnelle WLAN im Bedarfsfall ja auch von einem ebenso schnellen Uplink bedient werden. Deutsche Internetanschlüsse dürften solche Geschwindigkeiten allerdings in den wenigsten Fällen hergeben.

Der Netgear Nighthawk AX12 ist ab 375 Euro erhältlich. Viele Wi-Fi-6-Router bewegen sich in diesem Preisbereich und in Zukunft werden wir uns sicherlich auch noch einige weitere Modelle anschauen. Reicht die Abdeckung eines Routers nicht für den kompletten Haushalt, bietet Netgear bereits ein Orbi-Mesh-System mit Wi-Fi 6, welches allerdings 800 Euro und mehr kostet.

Positive Aspekte des Netgear Nighthawk AX12:

  • hohe Datenübertragungsraten
  • 4x Gigabit-Ethernet
  • 1x 5GbE-Ethernet

Negative Aspekte des Netgear Nighthawk AX12:

  • Preis

Preise und Verfügbarkeit
Netgear Nighthawk AX12
Nicht verfügbar Nicht verfügbar Ab 396,90 EUR
Preise und Verfügbarkeit bei Geizhals
Netgear Nighthawk AX12
Verfügbar 396,90 EUR