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In Kooperation mit Arctic
Es gibt viele lustige Fotos und Videos im Netz, bei der Wärmeleitpaste falsch aufgetragen wurde. Dabei ist das nun wirklich nicht schwer - wir zeigen, wie man nun wirklich gar nichts falsch machen kann. Denn wenn man das erste Mal einen PC selber zusammenbaut, gibt es größere Stolpersteine als das Auftragen von Wärmeleitpaste. Im Video zeigen wir, wie es schnell und einfach geht.
Die Theorie: Wozu Wärmeleitpaste und welche?
Wärmeleitpaste wird immer dann notwendig, wenn ein besserer Wärmeübergang zwischen zwei Wärme leitenden Metallen hergestellt werden soll. Dies ist beim PC beispielsweise zwischen dem Prozessor und dem Kühlkörper der Fall. Wärmeleitpaste findet man aber auch zwischen der GPU der Grafikkarte und dem Grafikkarten-Kühlkörper - aber diesen Kühlkörper muss man beim Zusammenbau eines PCs halt nicht selber aufsetzen. Wo nur wenig Wärme übertragen werden muss, reichen oftmals auch Pads aus, beispielsweise zwischen den Speichermodulen und dem Heatspreader, oder aber auf den MOSFET-Kühlern des Mainboards. Und natürlich findet man auch bei Notebooks an vielen Stellen Wärmeleitpaste.
Beim Prozessor, als einer der Haupt-Stromverbraucher des PCs, ist die Wärmeleitpaste nun aber sehr wichtig. Er soll nicht überhitzen, auf niedrigen Temperaturen bleiben und der Wärmeübergang muss effizient sein, um auch Lüfter mit niedriger Drehzahl laufen zu lassen und somit einen möglichst leisen PC-Betrieb zu gewährleisten. Und da man sich seinen Lieblings-Prozessor mit nahezu jedem passenden Kühlkörper selber kombinieren kann, muss es eine flexible Lösung sein, die für alle entstehenden Kontaktflächen und Zwischenräume passt.
Genau für diese Zwischenräume ist die Wärmeleitpaste gedacht: Auch bei hoher Fertigungsqualität kann eben nicht sichergestellt werden, dass ein Kühlkörper mit seiner Bodenplatte perfekt auf einen Heatspreader der CPU passt. Unterschiede der Metallplatten, egal ob konkav oder konvex, sollen durch die Wärmeleitpaste ausgeglichen werden - oder aber auch Rillen, die durch Heatpipes entstehen. Dabei müssen Wärmeleitpasten selber möglichst gut die Wärme weitergeben, also einen sehr geringen Wärmeleitwiderstand haben. Dieser Wert wird in C/W angegeben, also die Differenz zwischen dem Kühlerboden und der Hitzequelle (in °C) und der angelegten Hitzelast (in W). Ein Isolator besitzt einen hohen Wärmeleitwiederstand (wie z.B. Luft), Metall zum Beispiel einen sehr niedrigen. Wärmeleitpasten sind dabei beispielsweise besser als die alten, vorab auf einige Kühlkörper aufgetragenen Wärmeleitpads.
Neben der reinen "Übertragungs-Performance" sind aber auch andere Aspekte bei der Qualität einer Wärmeleitpaste zu betrachten. Da die Pasten im PC-Umfeld verwendet werden, sollten sie - gerade für Anfänger - möglichst nicht leitend sein, um keine Kurzschlüsse zu verursachen. Zudem sollten sie nicht mit angrenzenden Materialien reagieren. Auch dürfen sie über einen längeren Zeitraum sich nicht verflüssigen oder die Materialeigenschaften verändern, da man ja nicht regelmäßig seinen PC warten lassen möchte. Und sie müssen sich einfach anwenden lassen, damit eine möglichst optimale Verteilung möglich ist.
Für unsere FAQ verwenden wir als Beispiel die neue MX-6 Wärmeleitpaste von Arctic. Diese erfüllt genau die genannten Anforderungen perfekt, sie besitzt also einen niedrigen Wärmeleitwiderstand, lässt sich sehr einfach auftragen, und verändert zudem durch das verwendete Silikongel nicht ihr Verhalten über den Anwendungszeitraum. Zudem ist sie nicht leitend oder kapazitiv, Kurzschlüsse durch eine falsche Handhabung sind somit ausgeschlossen. Und die Paste führt auch nicht zu einer Verfärbung oder Korrosion an dem Kühlerboden oder Heatspreader.
Durch ihre Eigenschaften wäre sie sogar in der Lage, bei sogenannten Direct-Die-Anwendungsfällen eingesetzt zu werden - also wenn kein Heatspreader zum Einsatz kommt. Ihre Viskosität verhindert dann einen sogenannten Pump-Out-Effekt, bei dem die Wärmeleitpaste nach und nach ausläuft. Dieser Non-Bleeding-Effekt ist eine Besonderheit und Vorteil von etwas zäheren Pasten, die sich dann beim Auftragen etwas schwerer verteilen lassen. Kleiner Tipp: Eine derartige Paste sollte beim Auftragen möglichst warm sein.
Die Praxis: Richtiges Auftragen der Wärmeleitpaste
Im Internet gibt es vielfältige Vergleiche von Möglichkeiten, wie Wärmeleitpaste aufgetragen werden sollte. Manche verwenden nur den Anpressdruck des Kühlkörpers zum Verteilen, andere haben spezielle Muster als Empfehlungen, wie die Wärmeleitpaste aufgetragen werden sollte. Teilweise werden dann Messungen angestellt, die Unterschiede im Bereich um 1°C zeigen - was wiederum sowieso schwer aufgrund unterschiedlicher Umgebungstemperaturen zu messen wäre. Und dann ist es wie bei Schrödingers Katze: Wie gut die Wärmeleitpaste sitzt und verteilt ist, sieht man letztendlich nicht. Erst, wenn der Kühlkörper entfernt wird, kann man Rückschlüsse darauf ziehen, ob sie eventuell ordentlich aufgebracht wurde.
Viel wichtiger ist die Auswahl einer Wärmeleitpaste mit guter Qualität - und am Ende auch der Sitz des Kühlkörpers auf dem Prozessor. Hier sollte man sich Mühe geben, genau nach der Anleitung vorzugehen, den Kühlkörper nicht zu verkeilen, und die Schrauben nicht zu gering, aber auch nicht zu stark anzuziehen. Bei Zweifeln ist es auf jeden Fall angebracht, den Sitz des Kühlkörpers zu überprüfen.
Aber wie trägt man nun die Paste bestmöglich auf?
Am einfachsten ist es, eine erbsengroße Menge an Wärmeleitpaste genau in die Mitte des Heatspreaders der CPU nach dem Einsetzen in das Mainboard aufzutragen:
Nun wird der Kühlkörper aufgesetzt und festgeschraubt. Durch den Anpressdruck des Kühlkörpers wird die Wärmeleitpaste gleichmäßig - aber in Kreisform - auf dem quadratischen Heatspreader verteilt. Das reicht in der Regel schon aus - den der Die des Prozessors ist kleiner als der Heatspreader, zudem sitzt er meistens in der Mitte des Prozessors. Somit wird alleine durch diese Methode schon eine gute Kühlleistung erreicht, auch wenn an den Randbereichen des Heatspreaders noch keine Wärmeleitpaste vorhanden ist.
Wer es etwas gründlicher machen will, kann die Wärmeleitpaste aber auch verstreichen. Hierzu kann ein Mini-Spachtel zum Einsatz kommen, eine Kreditkarte oder irgend ein anderes flaches Stück Plastik. Auf das Verreiben mit dem Finger sollte man aufgrund der Hautfette verzichten. Verwendet man diese Methode, sieht es am Ende vor dem Aufsetzen des Kühlkörpers so aus:
Hier sind nun auch die Ecken mit Wärmeleitpaste bedeckt, der Anpressdruck des Kühlkörpers wird den Rest übernehmen und die Wärmeleitpaste so verteilen, dass sie sich in die Unebenheiten zwischen Heatspreader und Kühlkörper setzt. Am Rand wird sicherlich auch etwas Wärmeleitpaste überquillen, deshalb sollte man sparsam damit umgehen.
Wie gut sich die Wärmeleitpaste verteilt hat, kann man gerne selber testen: Dazu muss nur der Kühlkörper wieder abgeschraubt werden. Wenn man den Eindruck hat, dass an einer Stelle keine gute Abdeckung mit Wärmeleitpaste vorhanden ist, kann man so noch etwas nachjustieren.
Einen Fehler sollte man dabei nicht machen: Nur, weil man in der Tube - die kleinste Verpackungsgröße ist bei Arctic z.B. 2g - noch etwas übrig hat, muss dieses nicht auch noch verwendet werden. Mit der kleinsten Verpackungsgröße kann man mehrere PCs zusammenbauen. Masse ist hier nicht klasse, sondern verschmiert nur den Sockel und das Mainboard. In den Sockel selber sollte auf keinen Fall Wärmeleitpaste kommen!
Im Video zeigen wir noch einmal ausführlich, wie man die Paste bestmöglich aufträgt:
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Ihr Hardwareluxx-Team
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Wir hoffen, dass ihr mit dieser kurze FAQ und mit dem Video keine Fehler mehr beim Auftragen der Wärmeleitpaste macht.