Werbung
SandForce-SSDs gibt es jetzt durch eine neue Firmware mit weniger Kapazitätsverlust - ein erstes Laufwerk mit der neuen geringeren Over-Provisioning-Nutzung haben wir heute im Kurztest. Die neue ADATA XPG SX900 ist eines der ersten Laufwerke am Markt, die mit den Speichergrößen von 128, 256 und 512 GB anstelle von 120, 240 und 480 GB auf den Markt kommen werden. Es steht somit mehr nutzbare Kapazität bei gleicher NAND-Bestückung zur Verfügung - und somit sinkt der Preis pro GB ein wenig.
Bei aktuellen NAND-Flash-SSDs wird immer ein gewisser Raum als nicht nutzbare Kapazität verwendet. Dies ist keine Verschwendung seitens des Controllers, sondern ein Sicherheitsfeature: Der Controller nutzt dies, um beispielsweise defekte Blöcke im NAND-Speicher zu ersetzen. Bislang war diese Sicherheitsgrenze bei SandForce-Laufwerken 7 Prozent höher - mit der neuen Firmware werden aber diese 7 Prozent als Nutzspeicher umgewandelt.
Da der Controller den überschüssigen Speicher aber auch als Cache genutzt hat - denn SandForce hat beim SF-2281 keinen DRAM-Cache vorgesehen - könnte die Performance der Laufwerke langsamer sein. Allerdings ist noch eine geringe Überkapazität durch die Umrechnung von GB auf GiB vorhanden, welcher als Cache genutzt wird. Diese 7 Prozent sind hier die Overprovisioning-Reserve, wobei die Hersteller nun durch die angegebene Kapazität auch gerne von 0 Prozent Overprovisioning sprechen.
Den neuen Code zum Bau der Firmware hat SandForce (LSI) vor kurzem allen Herstellern bereitgestellt. Es werden in Kürze also viele Laufwerke am Markt mit "0% Overprovisioning" erscheinen. Am schnellsten war die ADATA XPG SX900 in unserem Labor:
{jphoto image=22143}
Die technischen Daten haben wir tabellarisch zusammengefasst:
ADATA XPG SX900 | |
---|---|
Straßenpreis | noch nicht verfügbar |
Homepage | ADATA-Produktseite |
Technische Daten | |
Formfaktor | 2,5'' |
Kapazität (lt. Hersteller) | 256 GB |
Kapazität (formatiert) | 238 GiB |
Verfügbare Kapazitäten | 64, 128, 256, 512 GB |
Cache | k.A. |
Controller | Sandforce SF-2281 |
Chipart | MLC (synchron) |
Lesen (lt. Hersteller) | 550 MB/s |
Schreiben (lt. Hersteller) | 530 MB/s |
Herstellergarantie | 3 Jahre |
Lieferumfang | SSD, 3,5''-Montagerahmen |
Da wir in der Vergangenheit schon viele SandForce SF-2281-Laufwerke vorgestellt haben und sich am Controller im Vergleich zu den vielen anderen Tests nichts verändert hat, wollen wir nach dieser kurzen Betrachtung der neuen ADATA-Reihe gleich zu einem kurzen Performance-Check kommen. Wir testen das neue Drive an einem Core i7-3960X auf einem MSI X79-Mainboard am integrierten Intel-SATA-6G-Controller. Die Plattform ist also deutlich leistungsfähiger als die Plattform unserer sonstigen SSD-Tests, somit sind die Testdaten nicht hundertprozentig vergleichbar. Ein ausführlicher Test auf unserer Testplattform wird in Kürze folgen - da uns die SSD aber nur über ein Wochenende nach der CeBIT zur Verfügung stand, mussten wir uns etwas beeilen.
Hardware
- MSI X79 Big Bang X-Power II
- Intel Core i7-3960X
- 16 GB G.Skill Ripjaws-Z DDR3-1600
- NVIDIA GeForce GTX 480
- Systemlaufwerk: WD VelociRaptor WD6000HLHX
Software / Treiber
- Windows 7 64 bit
- HDTach 3.0.10 (Download)
- HDTune Pro 3.5 (Download)
- PCMark 7 (Download)
- PCMark 7 (Download)
- AS SSD (Download)
HD-Tach:
Hauptaugenmerk der HDTach-Messung ist die Bestimmung der sequentiellen Schreib- und Leserate der SSD. Zusätzlich werden noch die Burstrate und die obligatorische Zugriffszeit ermittelt:
HD Tune:
Mittels HDTune haben wir erneut die Schreib- und Leserate gegengeprüft...
... und uns zusätzlich noch die gemessenen IOPS unter den verschiedenen Blockgrößen sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben angeschaut:
AS SSD-Benchmark:
Der AS SSD Benchmark wurde, wie der Name vermuten lässt, speziell für SSDs entwickelt. Es werden komplett inkompressible Daten verwendet, sodass dieser Benchmark für komprimierende Controller praktisch ein Worst-Case-Szenario darstellt. Sequenzieller- und 4K-Test finden bei einer Queue Depth von eins statt. Für Desktopsysteme ist auch hier wieder der 4K-Test mit QD 1 am wichtigsten, wohingegen der Test mit QD 64 wieder das Maximum (mit aktiviertem NCQ) zeigt.
Der Kopier-Benchmark gibt Aufschluss darüber, wie schnell innerhalb des Laufwerks Daten kopiert werden können. Die verwendeten Muster entsprechen typischen Szenarien: ISO (zwei große Dateien), Programm (viele kleine Dateien), Spiel (große und kleine Dateien gemischt).
PC Mark 7:
PCMark 7 ist der direkte Nachfolger der älteren Vantage-Version und ist, wie der Name bereits vermuten lässt, auf die Verwendnung mit Windows 7 optimiert. Im Vergleich zum Vorgänger wurden die Benchmarks in andere Kategorien eingeteilt, wobei, abgesehen vom Storage-Benchmark, alle Tests wieder die reale Leistung des Systems ermitteln, indem neben der SSD (oder HDD) alle anderen Komponenten des Systems (CPU, Arbeitsspeicher, Grafikkarte) ebenfalls in die Tests mit einbezogen werden. Wer an allen Einzelheiten interessiert ist, dem sei das umfangreiche PCMark 7 Whitepaper(PDF) als Lektüre empfohlen.
Intel iometer:
Iometer ist ein recht universeller Benchmark, mit dessen Hilfe sich die Rohleistung eines Laufwerks mit nahezu allen erdenklichen Zugriffsmustern untersuchen lässt. Während die minimale Anfragetiefe (auch Queue Depth, kurz QD) von eins typisch für ein Desktopsystem ist (sie kann auch geringfügig höher sein, befindet sich jedoch meistens deutlich im einstelligen Bereich), zeigt der Test mit QD 64 das Maximum dessen, wozu die SSD imstande ist. Derart hohe Anfragetiefen erreicht man unter normalen Umständen allerdings nur in Mehrbenutzer- bzw. Serverumgebungen. Der 4K-Test wird über einen Bereich von 8M logischen Sektoren (512 Byte) durchgeführt, der sequenzielle Test findet über die komplette Kapazität des Laufwerks statt.
iometer 2M read und write (QD 1)
iometer 4k read und write (QD 1)
iometer 4k read und write (QD 64)
CrystalDiskMark:
Und auch für CrystalDiskMark haben wir einen Durchlauf gemacht mit 1000 MB und fünf Durchgängen:
Fazit:
Auf den ersten Blick existieren praktisch keine großen Geschwindigkeitsunterschiede zwischen den alten SandForce-SF-2281-Laufwerken mit größerem Over-Provisioning und den neuen Modellen mit geringerem Over-Provisioning. Natürlich fehlen noch ein paar Vergleichsbenchmarks und es ist auch noch offen, wie sich die Laufwerke im Dauereinsatz bewähren - hierfür werden wir uns weitere Modelle mit 64, 128, 256 und 512 GB ins Testcenter holen und diesen ausführlicher auf den Zahn fühlen.
Positive Aspekte der ADATA XPG SX900 (256 GB):
- Weiterhin hoher Schreib/Lese-Durchsatz
- Weiterhin hohe IOPS
- Etwas höhere Kapazität
- 3,5-Zoll-Montagebay im Lieferumfang
Negative Aspekte der ADATA XPG SX900 (256 GB):
- Wahrscheinlich weiterhin höher angesiedelter Preis