Viele Jahre lang gibt es sie, die USB-Sticks. Und seit der USB-3.0-Einführung werden immer schnellere Sticks mit unterschiedlicher Speicherkapazität angeboten. Teilweise gehen die bekannten Hersteller nun auch näher auf den SLC/MLC-NAND-Flash-Speicher über, der neben MLC und TLC in aktuellen SSDs verbaut wird und zu deutlich mehr Leistung fähig ist. Zu diesen Herstellern gesellt sich auch Mach Xtreme Technology, von denen wir gleich drei USB-Sticks zum testen erhalten haben. In einem Kurztest wollen wir die Leistung der drei Modelle auf die Probe stellen.
Von Mach Xtreme haben wir zwei Sticks aus der Modellreihe MX-ES Ultra mit 16 GB und 64 GB sowie einmal den MX-SEC mit gleich 128 GB an Bord erhalten. Gerade der MX-ES Ultra gehört mit zu den schnellsten verfügbaren Sticks aus dem Hause Mach Xtreme. Für die Herstellung eines USB-3.0-Sticks mit SLC/MLC-NAND-Speicher wird zum einen ein SSD-Controller und zusätzlich ein SATA-USB-3.0-Brückenchip benötigt, damit die Kommunikation untereinander gelingt. Um die bestmögliche Performance uns den drei USB-Sticks herauszuholen, setzen wir bei dem Performance-Test auf Microsofts Windows-8.1-Betriebssystem, das dank nativer USB-3.0-Unterstützung flink mit USB-3.0-Geräten umgehen kann. Alle dafür erforderlichen Einstellungen nimmt das Betriebssystem eigenständig vor. Entsprechend lassen sich daher auch die S.M.A.R.T.-Werte beispielsweise mit dem kostenlosen CrystalDiskInfo auslesen.
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Mach Xtreme MX-ES Ultra mit 16 GB und 64 GB
Die beiden MX-ES-Ultra-Modelle kommen auf die Maße 69,5 mm x 17 mm x 8,2 mm und besitzen damit eine eher durchschnittliche Größe, die in jeder erdenklichen Hosentasche untergebracht oder platzsparend am Schlüsselbund an der Öse befestigt werden kann. Auch dürfte es beim Anschluss an einen freien USB-Anschluss zu keinen Problemen kommen. Besonders gut gefällt uns das robust wirkende Metall-Gehäuse in Silber. Nur das hintere Ende besteht aus transparentem Plastik. Genau dort ist auch eine Öse vorhanden. Dazu fallen die 12 Gramm nicht allzu sehr ins Gewicht.
Mach Xtreme bietet den MX-ES-Ultra-Stick auch in den Größen 8 GB und 32 GB an. Bei allen Modellen kommt SLC-NAND zum Einsatz. Je nach Speicherkapazität unterscheidet sich natürlich auch die effektive Datendurchsatzrate. Mit dem 16-GB-Modell sollen schreibend 170 MB/s und lesend gar 185 MB/s drin sein. Das größte Modell mit 64 GB hingegen soll in beide Richtungen sogar auf 210 MB/s kommen.
Beide sind standardmäßig im FAT32-Dateisystem formatiert. Wer sich an der 4-GB-Grenze gestört fühlt, kann entweder auf das exFAT- oder NTFS-Format ausweichen. Die Auslieferung erfolgt ohne Beigabe einer Software. Bei Caseking müssen 30 Euro für das 16-GB-Modell und 85 Euro für das 64-GB-Modell auf den Tisch gelegt werden. Dazu gibt es eine Herstellergarantie von fünf Jahren.
Mach Xtreme MX-SEC mit 128 GB
Unser dritter Kandidat ist der MX-SEC-Stick mit 128-GB-Speicherkapazität (MLC-NAND). Von der Haptik her schneidet dieser Stick etwas schlechter ab, da statt Metall durchgängig Plastik verwendet wurde, auch wenn er trotzdem sehr robust wirkt. Doch dafür ist er mit 57 mm x 17 mm x 7,5 mm etwas kleiner und dünner. Auch bei ihm hält sich am hinteren Ende eine Öse bereit, sodass er sich ebenfalls sehr gut überall mit hinnehmen lässt. Mit nur 8,5 Gramm ist er sogar noch ein Stückchen leichter als die MX-ES-Modelle.
Seine Besonderheit ist ganz klar in der 256-Bit-AES-Verschlüsselung begründet, wodurch sich besonders sensible Daten besser vor einem Fremdzugriff schützen lassen. So lassen sich auch private und öffentliche Partitionen auf dem Datenträger erstellen, was den individuellen Einsatz deutlich steigert. Der MX-SEC ist in den Größen 8 GB, 16 GB, 32 GB, 64 GB, 128 GB und sogar 256 GB erhältlich. Auf der Herstellerseite wurden keinerlei Transferraten angegeben. Diese werden wir jedoch im Performance-Test ermitteln.
Auf dem Stick befindet sich das Secure-Drive-EX-2-Programm, womit sich die gespeicherten Daten verschlüsseln lassen. Auch bei ihm liegt ab Werk das FAT32-Format vor, das sich aber natürlich umfortmatieren lässt. Preislich müssen etwa 50 Euro eingeplant werden, die vor allem bei der Speicherkapazität eher gering ausfallen. Nun bleibt nur noch die Frage offen, wie er sich beim Datentransfer schlägt. Die Garantiezeit bei ihm beträgt hingegen nur zwei Jahre.
Performance-Test
Mit folgendem Testsystem haben wir die drei Sticks auf ihre Tauglichkeit hin geprüft:
- Intel Core i7-5960X
- Gigabyte GA-X99-UD7 WIFI
- 4x4 GB DDR4-3000 (G.Skill RipJaws4) - @ 2133 MHz, 15-15-15-35 2T, bei 1,2 V
- Seasonic X-Series 560W Netzteil
- SanDisk Extreme 120
Als Betriebssystem kam Windows 8.1 zum Einsatz, um die bestmögliche Leistung zu ermitteln. Windows 8.1 bringt eine native USB-3.0-Unterstützung mit, dessen Performance besser ausfällt als mit Windows 7 inkl. Zusatztreiber. Wir testen die Sticks mit dem Crystaldiskmark, und dem ATTO Diskmark. Einzig mit den beiden MX-ES-Ultra-Modellen prüfen wir auch das Verhalten mit dem AS SSD-Tool im Kompressions-Modus. Die Ergebnisse beim MX-SEC wurden mit aktivierter 256-Bit-Verschlüsselung ermittelt.
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In Sachen Lesedurchsatz können alle drei Probanden von Mach Xtreme nicht mit dem Corsair Flash Voyager GTX 256 GB mithalten. Diese lag in unserem Test bei beachtlichen 419 MB/s. Der kleine MX-ES mit 16 GB kommt mit 211 MB/s gerade einmal auf die Hälfte. Das sind jedoch 51 MB/s mehr, als Mach Xtreme selbst angibt. Auch die Schreibperformance liegt mit 171 MB/s leicht über den Herstellerangaben. Mit dem MX-ES mit 64 GB konnten wir 212 MB/s lesend und 219 MB/s schreibend ermitteln, sodass auch diese Werte oberhalb der eigentlichen 200 MB/s Lesen und 200 MB/s Schreiben liegen. Zum MX-SEC 128 GB gab es vorab keine Informationen zum Datendurchsatz. Für einen verschlüsselten USB-Stick kommt er mit 92 MB/s im Lesedurchsatz und 61 MB/s im Schreibdurchsatz ordentlich voran. Und wir empfehlen auch ganz deutlich, mit dem MX-SEC die Verschlüsselung zu verwenden, um die bestmögliche Performance herauszuholen. Natürlich haben wir auch diese (unverschlüsselte) Leistung ausgelotet, die in beiden Richtungen bei lediglich 40 MB/s anlag.
Die ATTO-Ergebnisse geben mehr oder weniger das wieder, was auch auf die CrystalDiskMark-Läufe zutrifft. Von einigen Messunterschieden abgesehen wurde bei allen drei Modellen dieselbe Leistung erreicht.
Als Ergänzung haben wir die drei Datenträger auch durch den AS-SSD-Kompression-Benchmark gejagt. Dabei war der erst getestete MX-ES-Ultra mit 16 GB gleich für eine Überraschung gut und schnitt wesentlich besser ab als sein großer Bruder mit 64 GB, der wiederum in der Norm lag. Wie auch bei den anderen beiden Benchmarks zeigte sich der MX-SEC mit 128 GB mit ungefähr 40 MB/s eher bescheiden. Seine Stärken liegen ohnehin bei der 256-Bit-AES-Verschlüsselung.
Fazit
Gleich vorab: Egal, welchen der drei USB-Sticks von Mach Xtreme wir nun wählen, keiner erreicht neue Rekordwerte. Es ist aber auch nicht leicht, sich gegen den leistungsstarken Corsair Flash Voyager mit 256 GB gerade im Lesen durchzusetzen. Im Gegensatz dazu erhält der Interessent mit dem MX-ES Ultra mit 16 GB und 64 GB ein gutes Gleichgewicht zwischen der Lese- und Schreibrate und bringt für den Alltag eine absolut ausreichende Grundperformance. Bei den beiden MX-ES-Ultra-Versionen werden die Herstellerangaben sogar überboten. Dabei machen die beiden auch optisch einiges her. Mach Xtreme hat ein Metallgehäuse vorgesehen, das haptisch ansprechend rüberkommt.
Dank der 256-Bit-AES-Verschlüsselung können mit dem MX-SEC viele Daten verschlüsselt hinterlegt werden. Mach Xtreme liefert dazu auch eine passende Software mit. Trotz der Verschlüsselung nimmt der MX-SEC beim 128-GB-Modell ordentlich Fahrt auf, kann allerdings nicht mit den MX-ES-Ultra-Sticks mithalten. Wer jedoch großen Wert auf erhöhte Sicherheit legt, kann mit dem MX-SEC wenig falsch machen.
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