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Photofast i-FlashDrive EVO im Kurztest

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Photofast i-FlashDrive EVO im Kurztest
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Einer der meistgenannten Schwachpunkte des iPhones ist sicherlich die fehlende Erweiterungsmöglichkeit des internen Speichers. Wo Android-Nutzer häufig auf microSD-Karten zurückgreifen können, müssen Käufer eines iOS-Smartphones - aber auch -Tablets - schon vorab genau überlegen, wie viel Speicher sie wohl in Zukunft brauchen. Angesichts hoher Aufpreise fällt die Entscheidung am Ende aber meist doch zugunsten des Einstiegsmodells. Mit dem i-FlashDrive EVO steht nun ein neuer Ausweg parat.

Das besondere am kompakten Stick: Während auf der einen Seite ein Lightning-Anschluss vorhanden ist, wartet auf der anderen das übliche USB-Pendant. Damit kann der Betrieb sowohl am iPhone (ab Version 5) und iPad (ab Version 4) als auch an beinahe jedem PC betrieben werden. Damit folgt Hersteller Photofast dem bekannte Prinzip des i-FlashDrives. Nicht nur, dass der Speicher des Handys oder Tablets per Stick erweitert werden kann, es kann auch ein Datenaustausch mit einem Rechner erfolgen - unabhängig von Cloud oder iTunes.

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Software mit guten Ansätzen

Für den Betrieb notwendig ist die i-FlashDrive-Applikation, deren Installation beim ersten Verbinden des Sticks mit dem iPhone vorgeschlagen wird. Im Zuge der erstmaligen Nutzung kann der Stick auf Wunsch mit einem vierstelligen Code geschützt werden. Dieser verhindert nicht nur einen unbefugten Zugriff, falls Gerät und Stick zusammen vergessen werden, sondern koppelt den Stick auch fest an ein Gerät. Zudem lässt sich innerhalb der App auch der USB-Stecker sperren, am PC wird der Speicherriegel dann nicht erkannt. Die Software selbst ist übersichtlich gestaltet. Die obere Hälfte des Displays nimmt der Speicherstatus von Gerät und Stick ein. Hier wird nicht nur der bereits belegte und noch freie Speicher angezeigt, auch das Datum des letzten Backups wird dargestellt. Im unteren Bereich warten verteilt auf vier Bildschirme insgesamt 14 Funktionen auf ihre Nutzung.

Im Überlick: Speicherauslastung, letztes Backup und 12 der 14 Funktionen

Hervorzuheben sind hier vor allem die Punkte „Musik“, „Video“ und „Foto“. Denn entsprechende auf dem Stick befindlichen Dateien können direkt von diesem wiedergegeben werden, das vorherige Kopieren auf das iPhone oder iPad ist nicht nötig. Unterstützt werden dabei unter anderem die Formate BMP, TIFF, JPG und PNG für Fotos, MP4, MOV und M4V für Videos sowie MP3 und WAV für Audio-Daten. Der daraus resultierende Vorteil ist schnell zu erkennen: Denn während iPhone und iPad nur wenige Formate unterstützen, erweitert der i-FlashDrive EVO die Zahl der abspielbaren Inhalte. Dank AirPlay lassen sich diese beispielsweise auch direkt an einen Apple TV weiterreichen, gelten dann jedoch die entsprechenden Einschränkungen bezüglich des Formats.

Spätestens beim Aufruf des Punktes „Musik“ und Co. fällt auf, dass die Applikation die Speicherbereiche klar unterteilt, unbegrenzten Zugriff auf den fest verbauten Speicher des Smartphones oder Tablets hat der Nutzer auf diesem Wege nicht. Dass dies ein Stück weit unkomfortabel ist, zeigt das Beispiel „Foto“: Sollen Bilder vom iPhone auf den Stick übertragen werden, müssen diese erst innerhalb der App aufgerufen, markiert und kopiert werden, erst im Anschluss ist das Verschieben auf den Speicher-Stick möglich; das Kopieren selbst führt lediglich dazu, dass ein Duplikat der Datei in einem speziellen, für die App vorgesehenen Speicherbereich angelegt wird.

Einfache Handhabung: Stick und App sind selbsterklärend

Weitaus einfacher geht das Sichern anderer Inhalte vonstatten. Denn hinter „KontaktSicherung“, „KalenderSicherung“ und „FotoSicherung“ verbergen sich Backup-Funktionen für die entsprechenden Inhalte. Per Knopfdruck können Sicherungen erstellt oder wieder eingespielt werden. Wem dies an Sicherung nicht reicht: Wird der Stick anschließend an einen PC angeschlossen, können die Backups auf diesen kopiert werden. Innerhalb der Applikationen können aber auch diverse Dokumente aus Microsoft Office, PDFs und einfache TXT-Dateien angezeigt werden. Zusätzlich lassen sich letztere auch erstellen und bearbeiten.

Zu guter Letzt warten die Punkte „In-App Speicher“, „Externer Speicher“, „Dropbox“ und „Suchen“ auf den Nutzer. Mithilfe der ersten beiden lassen sich die beiden Speicher verwalten - inklusive kopieren und löschen. Hinter „Dropbox“ versteckt sich hingegen - wenig überraschend - eine Anbindung an den bekannten Cloud-Dienst. Spektakulär fällt die Integration aber nicht aus, da es sich lediglich um eine Art Ersatz für die Dropbox-App mit deutlich weniger Funktionen handelt. Selbsterklärend ist die Suchfunktion, mit deren Hilfe man die beiden Speicher durchsuchen kann - hilfreich vor allem bei vielen Dateien.

Viele Funktionen, langsame Technik

In der Praxis fällt die App nicht negativ auf. An einigen Stellen zeigen sich kleinere Übersetzungsfehler und im Zusammenspiel mit einem iPhone 6 oder iPhones 6 Plus stört die fehlende Anpassung, Abstürze oder lange Ladezeiten blieben jedoch aus; auf Touch ID zur Sicherung und Authentifizierung muss verzichtet werden. Das i-FlashDrive EVO überzeugt aber vor allem in Hinblick auf Datensicherungen. Zwar lässt sich dies auch weitaus komfortabler per iCloud - oder aber auch per iTunes - erledigen, die Möglichkeit, ein Backup der wichtigsten Daten stets zusammen mit anderen Inhalten mit sich führen zu können, bieten die beiden Alternativen aber nicht. Zudem stellt die Wiedergabe von Medien einen echten Mehrwert dar, auch wenn eine breitere Unterstützung von Formaten und Dateitypen wünschenswert wäre.

Drei Tests mit dem gleichen Ergebnis:

Wo USB 3.0 draufsteht, ...

..., muss noch lange kein hohes Tempo geboten werden

Anders fällt die Bewertung der Hardware aus. Zwar ist der Stick selbst ausreichend gut verarbeitet und mit 26 x 56 x 9 mm klein genug für den alltäglichen Transport in Hosen- oder Jackentasche, doch hinsichtlich der Übertragungsraten sieht es aber etwas mau aus - vor allem, da Photofast hier „Superspeed USB 3.0“ verspricht, also brutto immerhin mehr als 600 MB pro Sekunde. In der Praxis bleibt davon nicht viel übrig. ATTO Disk Benchmark und CrystalDiskMark attestierten dem Stick in der Spitze etwa 5 und 40 MB pro Sekunde, im Disk Speed Test werden gut und knapp 18 MB Sekunde erreicht (jeweils schreiben/lesen). Damit bewegt sich das i-FlashDrive EVO auf dem Niveau von USB 2.0.

Fazit

Geht es um das Gesamtpaket, hat das i-FlashDrive EVO durchaus seine Reize. Nicht nur, dass sich der Speicher eines iPhones oder iPads abseits der Cloud schnell und problemlos erweitern lässt, auch die zusätzlichen Wiedergabefähigkeiten gefallen. In Hinblick auf Backups bietet der Stick zusammen mit der Software zudem eine zumindest gefühlt höhere Sicherheit: Wer iCloud und Co. sensible Daten nicht anvertrauen will, kann sie auf Knopfdruck auf den Speicherriegel schieben und dort schützen.

Der große Schwachpunkt: USB 3.0 wird versprochen, mehr als USB 2.0 aber nicht geboten

Ärgerlich sind jedoch zwei Punkte: Zum einen bietet das i-FlashDrive EVO bei weitem nicht die Übertragungsraten, die der Hersteller etwas nebulös verspricht, zum anderen lässt sich Photofast die Speichererweiterung gut bezahlen. Schon für das kleinste Modell mit 8 GB werden knapp 70 Euro fällig, die getestete Version mit 16 GB kostet mindestens 80 Euro. Weitaus teurer wird es bei 32 und 64 GB, hier werden 100 und 200 Euro aufgerufen. Für diejenigen, die kurz vor dem Kauf eines neuen iPhones oder iPads stehen, dürfte sich dies nicht lohnen, hier ist die Wahl von mehr fest verbautem Speicher schnell die billigere Lösung.

Echte Konkurrenten gibt es derzeit nicht. Zwar bieten einige Hersteller ähnliche Lösungen an, preislich können diese sich aber nicht abheben. Mit dem i-FlashDrive ONE hat Photofast zwar schon vor Monaten einen zweiten Stick mit Lightning- und USB-3.0-Port sowie höheren Übertragungsraten angekündigt, gelistet ist dieser jedoch noch nicht.

Quellen und weitere Links

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