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Western Digital My Passport X im Test

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Western Digital My Passport X im Test
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Wer zahlreiche aktuelle Spiele sein Eigen nennt, kennt das Problem: Mit hunderten Megabyte kommt kaum noch ein Titel aus, entsprechend sind Massenspeicher mit 2 und mehr Terabyte keine Seltenheit mehr. Zumindest, wenn man vom PC spricht. Denn selbst die aktuelle Konsolen-Generation von Microsoft und Sony wird maximal mit einem Terabyte Platz ausgeliefert. Doch wo man bei der PlayStation 4 selbst Hand anlegen kann und darf, wird Besitzern einer Xbox One ein Strich durch die Rechnung gemacht. Denn wer die verbaute HDD wechselt, verliert die Garantie. Mit der My Passport X will Western Digital einen Ausweg anbieten. Lohnt der Kauf?

Auf den ersten Blick handelt es sich dabei um eine handelsübliche externe Festplatte – auf den zweiten ebenfalls. Im 110,0 x 81,5 x 20,9 mm großen Gehäuse steckt eine gewöhnliche HDD im 2,5-Zoll-Format. Die üblichen Tools verraten, dass im Innern eine Festplatte der Green-Familie steckt. Zu deren primären Einsatzgebiet gehören unter anderem eben solche externen Speicher. Obwohl Western Digital in dieser Reihe Laufwerke mit 1 und 2 TB anbietet, wird die My Passport X nur in der größeren Variante angeboten. Die HDD arbeitet mit 5.200 U/min und verfügt über einen 8 MB großen Cache. Angebunden wird das Laufwerk via USB 3.0, am Gehäuse in Form eines entsprechenden Micro-USB-Ports; das Kabel gehört ebenso wie eine kurze Anleitung zum Lieferumfang.

2 TB zusätzlich für Xbox 360 und Xbox One: Mit der My Passport X sollen sich Speicherengpässe beseitigen lassen

2 TB zusätzlich für Xbox 360 und Xbox One: Mit der My Passport X sollen sich Speicherengpässe beseitigen lassen

Die Inbetriebnahme der My Passport X entpuppt sich als ausgesprochen einfach: Nutzer einer Xbox One müssen nach dem Anschließen der Festplatte lediglich den Bildschirmanweisungen folgen oder diese zu einem späteren Zeitpunkt in den Systemeinstellungen der Konsole formatieren. Soll das Laufwerk an einer Xbox 360 zum Einsatz kommen, ist der Weg über die Einstellungen unumgänglich. Anders hingegen am PC: Hier entfallen etwaige Einstellungen, auf den Einsatz an einer Xbox-Konsole kann die My Passport X so aber nicht vorbereitet werden. Auch daraus wird klar, dass ein Wechselbetrieb zwischen PC und Konsole oder Xbox 360 und Xbox One nicht möglich ist.

Einmal gut, einmal wie erwartet

Kaufentscheidend dürfte jedoch eher sein, mit welchen Leistungsdaten man rechnen kann. Schließlich muss sichergestellt sein, dass die externe Erweiterung nicht merklich langsamer als die primäre Festplatte arbeitet. Doch genau dies ist in einem von zwei Fällen nicht vermeidbar.

An der Xbox 360 wird die typische USB-2.0-Leistung geboten - den Unterschied zur internen HDD merkt man

An der Xbox 360 wird die typische USB-2.0-Leistung geboten - den Unterschied zur internen HDD merkt man

Denn da Microsoft die Xbox 360 mit USB-2.0-Ports ausgestattet hat, liegt die maximale Übertragungsrate bei 480 Megabit pro Sekunde, also theoretisch 60 MB pro Sekunde. Angesichts dessen gibt die My Passport X ihr Bestes, bedenkt man den Overhead. Denn an USB 2.0 angeschlossen, erreicht sie im PC in der Spitze knapp 39 und gut 41 MB pro Sekunde beim Lesen und Schreiben. Mangels Analyse-Software bleibt für den Einsatz an der Xbox 360 nur der subjektive Eindruck - und der ist nur wenig überzeugend. Bedingt durch den Flaschenhals USB 2.0 verlängern sich zahlreiche Schreib- und Lesevorgänge.

Anders sieht es beim Betrieb an einer Xbox One aus

Anders sieht es beim Betrieb an einer Xbox One aus

Anders sieht es hingegen an einer Xbox One aus. Denn an einen USB-3.0-Port angeschlossen, schafft die My Passport X je nach Testprogramm etwa 112 bis 118 MB pro Sekunde beim Lesen und Schreiben. Viel mehr bieten vergleichbare konventionelle HDDs im 2,5-Zoll-Format nicht – entsprechend fällt Western Digitals Laufwerk an Microsofts aktueller Konsole nicht negativ auf.

Dank USB 3.0 wird die My Passport X ausgereizt

Dank USB 3.0 wird die My Passport X ausgereizt

Für den Betrieb an beiden Konsolen gilt gleichermaßen, dass die My Passport X sehr leise arbeitet. Wer die Konsole mitsamt externe Festplatte in der Nähe des Fernsehers platziert und im üblichen Abstand auf der Couch sitzt, hört sie nicht.

Fazit

Eine echte Überraschung bietet die My Passport X nicht. Denn die Leistungsdaten liegen im Bereich dessen, was man im Vorfeld erwarten kann. Für die Einschränkung bei der Benutzung an einer Xbox 360 kann Western Digital nichts, beim Betrieb an einer Xbox One wird das geboten, was bei derartigen Laufwerken üblich ist. Unabhängig vom Einsatzgebiet gefällt die externe Speicherlösung durch ihr geringes Betriebsgeräusch sowie den Betrieb mit nur einem Kabel – die Energieversorgung erfolgt rein per USB-Kabel. Insgesamt weiß die My Passport X also zu gefallen.

Das Laufwerk fällt im Betrieb kaum auf, leidet an der Xbox 360 aber unter USB 2.0

Das Laufwerk fällt im Betrieb kaum auf, leidet an der Xbox 360 aber unter USB 2.0

Doch beim Blick auf den Preis wird deutlich, dass Western Digital sich die offizielle Freigabe für die Xbox 360 und Xbox One gut bezahlen lässt. Im Handel werden für das Laufwerk knapp 115 Euro verlangt, was einerseits nicht viel mehr als für die darin verbaute HDD ist, andererseits sind vergleichbare Lösungen ohne Freigabe bereits für rund 80 Euro erhältlich; darunter auch Modelle von Western Digital. Diese können jedoch ebenso an den Konsolen wie die My Passport X eingesetzt werden.

An der Xbox One profitiert man hingegen von USB 3.0 - am hohen Preis ändert dies aber nichts

An der Xbox One profitiert man hingegen von USB 3.0 - am hohen Preis ändert dies aber nichts

Deshalb bleibt es am Ende eine Gewissensfrage: Will man auf die offizielle Unterstützung der Konsolen nicht verzichten, ist der Griff zur My Passport X mit ihren 2 TB eine gute Entscheidung, um den Speicher zu vergrößern.

Preise und Verfügbarkeit
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