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SanDisk möchte mit dem Connect Wireless Stick den Flash-Speicher für den Computer neu erfinden und gleichzeitig den USB-Stick für die mobile Generation bieten. Das sind große Versprechungen, die wir so nicht zum ersten Mal hören. In unserer Redaktion musste sich der 32 GB Wireless-USB-Stick behaupten.
Was gab es nicht alles für Überlegungen, wie die 3,5-Zoll-Diskette für den täglichen Transport von kleineren Datenmengen abgelöst werden sollte. Am Ende hat sich das Medium durchgesetzt, das so gar nicht mehr wie ein Diskette aussieht und ohne das wir uns das digitale Leben aktuell nur schwer vorstellen können. Die Rede ist natürlich vom USB-Stick. In der Zwischenzeit kommen aber auch USB-Sticks - je nach Nutzungsszenario - an ihre Grenzen. Entsprechend möchte SanDisk mit seinem Connect Stick Wireless den Flashspeicher neu definieren. Während andere Hersteller (oder auch SanDisk selbst bei der Extreme 500) den Weg über die Geschwindigkeit wählen, soll unser heutiger Testkandidat, für Mobilisten gedacht sein und als externes, per WLAN angebundenes Laufwerk für Smartphone und Tablet agieren. Die uns vorliegende 32-GB-Version kostet aktuell knapp 35 Euro.
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Im Praxiseinsatz
Auf den ersten Blick sieht der Connect Wireless Stick dann auch wie ein ganz normaler, etwas zu groß geratener USB-Stick aus. Den eigentlichen USB-Anschluss braucht man aber, wenn es nach SanDisk geht, in erster Linie, um den Stick zu laden, sei es nun über den PC oder ein externes Netzteil. Die Optik des Sticks ist auf der Front mit ihrer Wabenstruktur gefällig. Die Verarbeitungsqualität des Laufwerks geht in Ordnung, gerade der Übergang zwischen der Front und dem Rest des Gehäuses hätte aber noch etwas sauberer ausfallen können.
Sein eigentliches Können spielt der Stick aber erst dann aus, wenn der kleine Hauptschalter betätigt wird und eine winzige LED gemütlich weiß blinkt. Dann ist der Stick eingeschaltet und betriebsbereit. Bevor es aber losgehen kann, muss zunächst aber die Connect-Drive-App aus dem AppStore bzw. PlayStore geladen werden. Im Anschluss kann eine direkte WLAN-Verbindung mit dem Flashspeicher hergestellt werden.
Die App erweist sich als übersichtlich und einfach in der Handhabung, in der von uns getesteten iOS-Version muss man allerdings mit den Restriktionen seitens Apple leben. Es können also nicht alle Daten vom Smartphone oder Tablet auf SanDisks Stick kopiert werden, sondern nur diese, auf die das System den Zugriff erlaubt. Im Anschluss können Bilder und Videos ganz einfach auf den Stick ausgelagert werden und so Platz auf dem Smartphone gewonnen werden – besonders praktisch ist das gerade für Anwender, deren Smartphone keinen allzu großen internen Speicher besitzt. Einerseits ist es möglich Daten automatisch zu aktualisieren, hierzu durchsucht die App das Smartphone und wählt die passenden Dateitypen aus. Ebenso ist es aber natürlich auch möglich, Daten von Hand auf das Smartphone zu kopieren. Das geht intuitiv über die App. Bei iOS ist es zudem möglich über die „Teilen“-Funktion Bilder oder Videos direkt auf den Stick zu kopieren.
Beim Auslagern der Daten sollte allerdings beachtet werden, dass der Datentransfer über den WLAN-Weg nicht besonders flott von der Hand geht. In unseren Tests wurden rund 3 MB/s erreicht. Um einige Smartphone-Bilder auszulagern, ist das vollkommen in Ordnung. Wer allerdings die vollen 32 GB unseres Testmodells auf diesem Wege auslasten möchte, um beispielsweise platzintensive Filme vorzuhalten, der braucht viel Zeit und noch mehr Geduld. Einfacher ist es da, den Umweg über PC zu wählen. Aber auch hier geht alles nicht allzu flott voran, denn SanDisk setzt noch auf USB 2.0.
Wer sich nun fragt, wieso man große Filme auf den Flash-Speicher kopieren sollte: Der Connect Wireless Stick kann nicht nur als Backup-Device genutzt werden, sondern erlaubt es auch Medien, die dort abgelegt wurden, zu streamen. Wenn also mehrere Filme auf eine lange Zugfahrt mitgenommen werden sollen, der Speicherplatz auf dem Tablet aber nicht mehr ausreicht, können diese einfach auf dem SanDisk Stick abgelegt werden. Das klappt problemlos mit den maximal möglichen drei Clients.
Die Akkus sind die Nemesis der heutigen Zeit und spielen natürlich auch beim Wireless Stick Connect eine Rolle. Dabei fällt auf, dass insbesondere das Übertragen von großen Datenmengen ordentlich am Stromspeicher zehrt. Wer darauf aus ist, den Stick mit vielen Filmen zu bestücken, sollte dies am besten dann tun, wenn der Flashspeicher als klassischer USB-Stick fungiert. Ist das nicht möglich, dann sollte unser Testkandidat zumindest mit dem Strom verbunden werden. Im Gegenzug gibt sich der Connect Wireless Stick im normalen Einsatz recht handzahm. Wer Filme streamen möchte, kann dies problemlos auch im Akkubetrieb tun. Der Datendurchsatz, der benötigt wird, um maximal drei Filme zu streamen, belastet den Akku kaum, wer einen längeren Filmabend einplant, muss sich keine allzu großen Gedanken machen, wenn der Stromspeicher zuvor gefüllt wurde.
Fazit
Der SanDisk Connect Wireless Stick ist vor allem eines: einfach. Wird die App installiert und der Stick via WLAN-Direktverbindung mit dem Smartphone verbunden, ist die wichtigste Arbeit schon erledigt. Danach ist es problemlos möglich, die Daten automatisch im Hintergrund abgleichen zu lassen oder aber direkt Daten an den Stick zu schicken. SanDisks App ist einfach und intuitiv aufgebaut. Da die Daten, die für dieses klassische Backup infrage kommen, nicht allzu groß sind, geht dies problemlos von der Hand und belastet auch den Akku nicht allzu zu sehr.
Gleichzeitig ist es problemlos möglich, Videos vom Connect Wireless Stick zu streamen, sollen große Datenmengen auf den Stick übertragen werden, dann empfiehlt es sich, SanDisks Lösung ganz klassisch als USB-Stick zu nutzen, denn das geht flotter und gleichzeitig wird er Akku nicht in Windeseile leergesaugt.
Um auf die einleitende Thematik zurückzukommen. Erfindet SanDisk den Flash-Speicher neu? Nein, das ganz sicher nicht. Wer aber auf der Suche nach einer einfachen Lösung ist, um den Speicherplatz seines Smartphones zu erweitern, darf aber gerne einen genaueren Blick riskieren.