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Samsung sortiert sein Line-up an Speicherkarten um und bietet künftig nur noch microSD-Karten an, die mit einem entsprechenden Adapter ausgestattet sind. Wie gut das Konzept funktioniert, klären wir in diesem Kurztest.
Im letzten Herbst hatten wir bereits die Samsung Evo+ mit 256 GB im Test, in dem uns die Speicherkarte im Kleinstformat rundum überzeugen konnte. Nun verpasst Samsung seinen Speicherkarten ein leichtes Rebranding und tauscht das „+“ gegen ein „Plus“ im Namen. Der deutlich wichtigere Schritt für Samsung ist aber, dass mit der Änderung eine Vereinfachung im Portfolio stattfinden soll.
Künftig wird es keine dedizierten SD-Speicherkarten mehr geben. Stattdessen gibt es nur microSD-Karten, denen dafür aber grundsätzlich ein Adapter beiliegt. Anwender, die bislang also ein SD-Karte benötigt haben, verfrachten das microSD-Modell einmalig in den dazugehörenden Adapter und merken künftig keinen Unterschied zum bisherigen Vorgehen. Soll später aber einmal auf ein Gerät mit microSD-Slot gewechselt werden oder neben einer klassischen Digitalkamera wahlweise auch das Smartphone mit mehr Speicherplatz versorgt werden können, reicht eine Kartengröße aus.
Ebenso sind Actioncams oder Drohnen ein anvisierter Einsatzort für die neuen Speicherkarten. Dank der immer schnelleren Verbreitung von 4K-Videos steigt der Speicherbedarf dort schneller, als manchem User sicherlich recht ist. Gleichzeitig könnte ein ganz anderer Trend den kleinen Speicherkarten zuträglich sein: Notebooks kommen leider immer seltener mit integrierten Card-Readern daher. Gerade in den ultrakompakten Klasse gehören entsprechende Lesegeräte zu einer aussterbenden Spezies, wenn ein Card-Reader vorhanden ist, dann nur noch für das microSD-Format.
Technisch gibt es gegenüber dem im letzten Jahr getesteten Modell mit 256 GB keine größeren Änderungen. Samsung setzt natürlich erneut auf seinen aktuellen V-NAND-RAM mit 48 Layern, der so beispielsweise auch schon bei der Portable SSD T3 zum Einsatz kommt und bislang nicht nur mit einer guten Performance, sondern auch mit einer hohen Zuverlässigkeit auf sich aufmerksam machen konnte. Der größte Unterschied zum Vorgänger-Modell besteht darin, dass nun die U3-Klassifizierung erreicht wird und die minimale Performance so von 10 MB/s auf 30 MB/s ansteigt.
Darüber hinaus hat Samsung dafür gesorgt, dass auch äußere Einflüsse den Karten so schnell nichts anhaben könnten. Laut Samsung halten es die neuen Evo-Plus-Karten bis zu 72 Stunden in Salzwasser aus (IPX7-Zertifizierung) und können in einem Temperaturbereich von -40 °C bis 85 °C eingesetzt werden. Ebenso sollen ihnen Röntgenstrahlen und magnetische Felder nichts anhaben können. Letzteres ist natürlich besonders für alle Anwender interessant, die häufig an Flughäfen unterwegs sind.
Die Leistung der neuen Speicherkarten
Bereits im letzten Jahr konnten wir dem von uns getesteten 256 GB fassenden Modell eine sehr gute Performance attestieren. Da die aktualisierte Serie auf der gleichen Hardware-Grundlage aufbaut, ist es kein Wunder, dass die Karten erneut mit einer überzeugenden Leistung aufwarten können.
Benchmarks - Samsung EVO Plus 256 GB
Benchmarks - Samsung EVO Plus 128 GB
Benchmarks - Samsung EVO Plus 64 GB
In unseren Messungen, die wir mit Quickbench und dem Aja-System-Test durchgeführt haben, wurden durch die Bank überzeugende Werte abgeliefert – die von Samsung versprochenen Werte erreichte, wenig überraschend, aber keine der Speicherkarten.
Während sowohl das 256-GB- als auch das 128-GB-Modell mit Leseraten von 92 MB/s und Leseraten von 61 und 58 MB/s ziemlich ähnliche Werte abliefern, fällt die kleinere Variante schreibend etwas zurück. Das Evo Plus-Modell kann zwar lesend ebenfalls mit sehr guten 92 MB/s aufwarten, geschrieben wurde allerdings nur noch mit 53 MB/s.
In Quickbench zeigt sich darüber hinaus, dass die Speicherkarten ihre Leistung recht schnell abrufen können und auch mit kleineren Dateien keine allzu großen Probleme haben.
Fazit
Die im letzten Juli von uns getestete Evo+-Speicherkarte konnte bereits mit einem guten Gesamtpaket aufwarten, da ist es keine Überraschung, dass ein knappes Jahr später der Refresh mit einer ähnlich überzeugenden Leistung aufwarten kann. Die so gebotene Leistung reicht auch für anspruchsvolle Anwender problemlos aus, das gilt sowohl für professionelle Fotografen als auch für Video-Filmer, die auch bei der Produktion von 4K-Material genügend Reserven besitzen. Ebenso ist eine Speichererweiterung für das Smartphone problemlos denkbar.
Schade ist es hingegen, dass Samsung trotz des Refreshs darauf verzichtet, seine Evo-Plus-Serie auf den aktuellen UHS-II-Standard zu aktualisieren. Das würde noch einmal höhere Datenraten erlauben und den Möglichkeiten, die die aktuelle Technik bietet, noch eher gerecht werden. Zumindest bieten aber alle drei getesteten Modelle die U3-Standard mit einer höheren minimalen Übertragungsrate.
Analog zu unserem ersten Test noch ein Appell an die Vernunft der Nutzer. Samsungs aktueller V-NAND gilt als sehr zuverlässig, dennoch sollte berücksichtigt werden, dass im Falle eines Defekts einer Speicherkarte direkt eine riesige Bilder-Menge verloren gehen kann. Regelmäßige Backups sind Pflicht und im Optimalfall sollten direkt mehrere Speicherkarten genutzt werden.
Die Speicherkarten liegen preislich bei 28 Euro (64 GB) und 68 Euro (128 GB) - die 256-GB-Variante soll ein wenig später folgen.
Positive Aspekte der Samsung Evo Plus (2017) MicroSD-Karten:
- hohe Leistung
- hochwertiger Flash-Speicher
Negative Aspekte der Samsung Evo Plus (2017) MicroSD-Speicherkarten:
- recht hoher Preis
- kein UHS-II-Standard