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Nachdem Apple in der letzten Woche heimlich still und leise mit der zweiten Generation der AirPods, den neuen iMac-Modellen und den überarbeiteten iPad-Tablets für neue Hardware sorgte, stand die Keynote am heutige Montagabend unserer Zeit im Steve-Jobs-Theater ganz unter dem Zeichen neuer Services.
Ein Digital-Kiosk für Magazine
Zunächst erweiterte Apple seine News-App, die bereits mit der Einführung von iOS 9 gestartet war, sich bislang jedoch auf journalistische Online-Inhalte großer Medien beschränkte und deren Inhalte lediglich von Apple-Mitarbeitern kuratiert wurden. Der neue Dienst Apple News+ erweitert die bisherigen Ambitionen um gedruckte Magazine und Tageszeitungen großer Publisher, die im Rahmen eines Abonnements nun digital auf dem Smartphone und Tablet gelesen werden können.
Zum Start von Apple News+ sollen mehr als 300 Magazine enthalten sein, die verschiedene Zielgruppe ansprechen - mit Themen zu Reisen, Kleidung, Natur, Bildung oder einfach nur zum Tagesgeschehen. Mit dabei sind außerdem eine Auswahl von Tageszeitungen wie das Wall Street Journal, aber auch einige Digital-Abos wie beispielsweise des US-Techblogs The Verge. Für den gesamten Produktkatalog von Apple News+ müsste man laut Apple rund 8.000 US-Dollar pro Jahr bezahlen, für den neuen Apple-Dienst will man jedoch nur 9,99 US-Dollar monatlich ausrufen. Der erste Monat wird gratis sein.
Vorerst wird Apple News+ jedoch nur in den USA und in Kanada verfügbar sein, erst im Laufe des Jahres soll der Dienst beginnend mit Großbritannien nach Europa kommen. Um neue spannende Inhalte entdecken zu können, will Apple die Inhalte von Apple News+ ebenfalls kuratieren und per künstlicher Intelligenz gestalten, wobei man dies stets lokal auf den Geräten machen möchte. Werbetreibende sollen auf diese Informationen keinerlei Informationen erhalten.
Eine eigene Kreditkarte
Im Februar machten Gerüche die Runde, Apple würde demnächst seine erste eigene Kreditkarte anbieten. Im Rahmen seiner abendlichen Keynote hat man diese nun offiziell gemacht. Sie wird im Sommer als Apple Card an den Start gehen und natürlich den eigenen, mobilen Bezahldienst Apple Pay unterstützen. Gemanaget wird der Mastercard über die Wallet-App, wo alle Ausgaben übersichtlich aufgelistet und automatisch kategorisiert werden sollen.
Dank Daily Cash gibt es täglich für jede über Apple Card getätigte Transaktion Cashbak. Apple will 2 % zurückzahlen, für Umsätze direkt bei Apple gibt es sogar 3 % zurück. Die herausgebende Bank der Mastercard-Karte wird die US-Großbank Goldman Sachs sein. Außerdem wird man eine Titanium Apple Card herausgeben. Apple Card wird vorerst jedoch nur in den USA vefügbar sein und soll ab Sommer ausgegeben werden. Ob es die Apple Card auch in anderen Ländern geben wird, darüber verlor Apple am Abend leider kein einziges Wort.
Gaming-Abo: Apple Arcade
Bislang haben die Entwickler drei Möglichkeiten, ihre Apps und Anwendungen zu monetarisieren: Entweder sie verlangen einen Einmalpreis oder finanzieren die App über kostenpflichtige In-App-Purchases, während die Hauptanwendung gratis angeboten wird. Vereinzelt gibt es einzelne Anwendungen auch im Abo. Letzteres wird Apple mit Apple Arcade bei Spielen fortan ausbauen.
Am Abend stellte man das neue Gaming-Abo vor. Damit werden neben dem iPhone und iPad auch der iMac, das MacBook und sogar der Apple TV unterstützt. Zum Start von Apple Arcade soll es 100 exklusive Spiele geben, die über das neue Arcarde-Tab im App-Store bezogen werden können. Das Angebot der Exklusiv-Titel soll stetig erweitert werden. Ein Offline-Spielen wird ebenfalls möglich sein.
Den gesamten Spielekataolog und das Preismodell will Apple demnächst bekannt geben, im Herbst soll der neue Gaming-Dienst in rund 150 Ländern starten.
All new Apple TV App
Die Idee, die Inhalte der zahlreichen verschiedenen Streaming- und TV-Anbieter zusammenzubringen, will Apple mit seiner von Grund auf erneuerten TV-App fortführen. Sie arbeitet mit bekannten Diensten wie Amazon Video, Hulu oder HBO zusammen, um vorhandene Abos in einer einzigen App nutzen und buchen zu können. Diese Inhalte und Dienste werden ab sofort unter "Apple TV Channels" angeboten. Das ständige Hin- und Her-Wechseln zwischen unterschiedlichen Apps entfällt damit. Auch hier sollen die Inhalte kuratiert und personalisiert vorgeschlagen werden - Apple will ebenfalls auf lokales Machine Learning zurückgreifen. Der Sprachassistent Siri hilft bei der Auswahl.
Die neue TV-App wird im Mai auf iOS-Geräte landen, im Herbst auf macOS-Geräten. Sogar Smart-TVs von Samsung, LG, Sony und Vizio sollen die App bekommen, genau wie die FireTV-Geräte von Amazon.
Neben der Überarbeitung seiner TV-App wird Apple im Herbst Apple TV+ starten. Dabei soll es sich jedoch nicht einfach nur um einen weiteren Streaming-Dienst handeln, der Netflix, Amazon Video und Co. angreifen soll. Vielmehr will man ausschließlich eigene Produktionen anbieten.
Dafür hatte man am Abend ein wahres Aufgebot bekannter Stars auf die Bühne geholt, darunter Steven Spielberg, der ein Remake der TV-Serie "Unglaubliche Geschichten" auf die Plattform bringen wird, oder Steve Carell und Reese Witherspoon sowie Jennifer Aniston und Kumail Nanjiani bis hin zu den Charakteren der Sesamstaße. Der Dienst soll werbefrei in 100 verschiedenen Ländern im Herbst starten.
Weitere Details oder gar erste Preise lassen bis dahin auf sich warten.