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Der Herr des Schreckens ist zurück

Diablo 2: Resurrected angespielt

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Diablo 2: Resurrected angespielt
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Mit Diablo 2: Resurrected präsentiert die Spieleschmiede Blizzard die Neuauflage eines der wohl prestigeträchtigsten Action-Rollenspiele aller Zeiten. Auch wenn die Erstveröffentlichung des Originals bereits über 21 Jahre in der Vergangenheit liegt, gilt der Titel auch heute noch als absoluter Meilenstein der Videospielgeschichte. Ob Blizzard mit Diablo 2: Resurrected an alte Erfolge anknüpfen kann, klären wir in diesem Angespielt. 

Dass sich Blizzard für die Veröffentlichung eines Diablo-Titels gerne mal länger Zeit lässt, als dies Gamern lieb ist, dürfte nichts Neues sein. So erklärt sich auch, dass der im Jahr 2012 releaste dritte Teil des Franchises das Aktuellste ist, was Blizzard aus der Welt von Diablo bislang zu bieten hat. Die Community wartet bereits seit mehreren Jahren sehnlichst auf Diablo 4. Vorfälle wie "do you guys not have phones?" oder "is this an out of season april fools joke?" zeigen, dass der Kern von Diablo-Spielern noch immer auf dem PC unterwegs ist. Wobei dank der guten Umsetzung von Diablo 3 für Sonys PlayStation und Microsofts Xbox auch immer mehr Konsolenspieler in die Welt von Diablo eintauchen.

Mit den Next-Gen-Konsolen wird es aber höchste Zeit für einen entsprechenden Diablo-Titel. Da der vierte Teil noch in ferner Zukunft liegt, soll Diablo 2: Resurrected die Wartezeit verkürzen und auch alteingesessene Fans wieder aus dem Ruhestand zurückholen. 

Der Release der Neuauflage verlief leider alles andere als reibungslos. Aufgrund des massiven Nutzer-Ansturms brachen die Server von Blizzard zusammen. Dies hatte zur Folge, dass sich die Spieler nicht mehr einwählen konnten und so vor verschlossenen Türen standen. Entsprechende Memes ließen nicht lange auf sich warten. Außerdem gab es diverse kleinere Bugs, bei denen Spieler unter anderem keine Lobbys erstellen oder beitreten konnten. Mittlerweile sind die größten Probleme aber beseitigt und die ersten Patches erhältlich.

Auch wenn der Spielbetrieb vorerst gesichert wurde, ist mit der Rückkehr von Diablo 2 ein altes Problem wieder präsenter als je zuvor. Die Rede ist von dem Verkauf von Ingame-Items auf Plattformen wie eBay oder Ähnlichem. Bereits bei der Originalversion aus dem Jahr 2000 blühte der Handel mit digitalen Gegenständen auf und es herrschte ein reges Treiben. Ob Blizzard hier einschreiten und dem Ganzen ähnlich wie bei Diablo 3 einen Riegel vorschieben wird bleibt abzuwarten.

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Gameplay

Die größten Änderungen  am Gameplay im Vergleich zum Vorgänger sind natürlich die überarbeitete Optik und der Sound des Spiels. Dadurch sieht Diablo 2: Resurrected nicht nur auf dem PC wunderschön aus, sondern macht auch auf anderen Plattformen einen guten Eindruck. Auch das Erscheinungsbild der Menüs wurde von Blizzard überarbeitet. Wer vergessen haben sollte, wie das Original aussah, kann jederzeit per Tastendruck zwischen den beiden Versionen wechseln und so in alten Erinnerungen schwelgen. 

Neben den grafischen Verbesserungen wurde aber auch die persönliche Schatztruhe unseres Helden beziehungsweise unserer Heldin erweitert. Wo beim Original von 2000 noch lediglich 24 Items ihren Platz fanden, sieht es bei der Neuauflage wesentlich besser aus. Hier können insgesamt 100 Gegenstände in der Truhe verstaut werden. Hinzu kommen drei weitere Reiter, auf denen sich nochmals jeweils 100 Items ablegen lassen. Besagte Reiter können zudem mit allen erstellten Charakteren eines Accounts geteilt werden. Was im Vergleich zum Original eine Verbesserung darstellt. Außerdem wurde der Item-Vergleich verbessert. Nun lässt sich schnell erkennen, ob der eingesammelte Gegenstand im Inventar bleiben sollte oder wertlos ist und verkauft werden kann. 

Natürlich spielt wie bei fast jedem Action-Adventure auch das Geld eine große Rolle. In Diablo gibt es bekanntlicherweise immer reichlich Gold aufzusammeln. Da dies aber auf die Dauer äußerst nervig werden kann, gab es bereits in D3 einen netten Gefährten, der einem diese lästige Arbeit abgenommen hat. Auch in Diablo 2: Resurrected wird das Gold nun automatisch aufgesammelt. Wer lieber selbst Hand anlegen will und sich als Schatzjäger betätigen möchte, kann besagtes Feature jederzeit deaktivieren. 

Am Loot hat sich vorerst noch nichts geändert. Aufgrund der bereits erwähnten steigenden eBay-Verkäufe könnte Diablo 2: Resurrected von Bots überrannt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass sich einige egoistische Spieler nach dem Bossfight die hart erkämpften Schätze einfach krallen, womit andere Hobby-Abenteurer leer ausgehen würden. Die Lösung wäre hier persönliches Loot. Konkrete Pläne gibt es hierzu jedoch nicht. Wobei Blizzard bereits bekannt gegeben hat, die Diskussionen in der Community genauestens zu beobachten und auf bestimmte Aktionen eine Reaktion zu zeigen.

Neben der klassischen Tastatur und Maus lässt sich der zweite Teil von Diablo nun auch mit einem Controller spielen. Was zunächst nicht ungewöhnlich erscheint, da es entsprechende Konsolenversionen von Diablo 2: Resurrected gibt. Allerdings kann man das Gamepad auch auf dem PC nutzen. Der eigene Fortschritt steht dank Cross-Progression auf mehreren Plattformen zur Verfügung. Cross-Playing gibt es nicht.  

Auch wenn die einzelnen Versionen weitestgehend gleich sind, unterscheiden sich diese bei der Lobby. Auf den Konsolen ist es nicht möglich, die Lobby zu nutzen. Um sich mit Freunden zu verabreden, muss auf die Freundesliste des eigenen System-Accounts zurückgegriffen werden. 

Diablo 2: Resurrected beinhaltet neben der Original-Vollversion von D2 auch die Erweiterung Lord of Destruction, die das Spiel unter anderem um einen Quest und neue Helden ergänzt. Ob in Zukunft noch weitere Inhalte folgen und in welcher Form diese angeboten werden ist bislang noch nicht bekannt.

Multiplayer

Mit Freunden in die Welt von Diablo abzutauchen macht immer noch am meisten Spaß. Aus diesem Grund darf natürlich auch bei Diablo 2: Resurrected der Multiplayer nicht fehlen. Im Vergleich zum Original gibt es kaum Veränderungen. Wer auf einen Splitscreen-Modus gehofft hat wird leider enttäuscht. Beim Erstellen des Spiels lassen sich neben dem Namen auch ein Passwort und der Schwierigkeitsgrad wählen. Außerdem können die maximale Spieleranzahl und ein Stufenunterschied definiert werden, was für schwache Charaktere sicherlich von Vorteil ist. Der Menüpunkt "Gegenstandsabstände" erhöht den Radius der Items, die aufgrund der besiegten Gegner droppen. Zuletzt kann noch die Option "Battle.net-Freunde beitreten lassen" aktiviert werden. 

Eine Party besteht aus maximal acht Spielern. Dabei werden sowohl Erfahrungspunkte als auch das eingesammelte Gold unter allen Mitgliedern aufgeteilt. Bei den Items sieht dies jedoch anders aus. Hier gilt wer zuerst kommt, dem gehört auch die Beute. Somit sollte man immer im Blick haben, dass noch genügend Platz im eigenen Inventar vorhanden ist. Andernfalls könnte man leer ausgehen. 

Einen PvP-Modus, bei dem sich die Hobby-Abenteurer nach Herzenslust bekriegen können, gibt es natürlich auch wieder. Ein Offline-Multiplayer existiert nicht. Um mit Freunden sein Unwesen in Diablo 2: Resurrected zu treiben, ist eine ständige Internetverbindung notwendig. Zudem gab es noch einige Anpassungen beim Matchmaking. Hier wird nach aktuellen Standards entschieden. Allerdings ist es im Bereich des Möglichen, dass zukünftige Updates hier nochmals an der ein oder anderen Stellschraube drehen werden. Wer noch ein altes Savegame von D2 sein Eigen nennt, kann probieren dies bei der Neuauflage zu hinterlegen. Natürlich lässt sich der alte Spielstand dann nur im Offline-Modus nutzen.

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Story

Die Geschichte von Diablo 2 beginnt mit einem Einspieler, bei dem wir erstmals Tyrael und Marius zu Gesicht bekommen. Nachdem uns der Clip in die richtige Diablo-Stimmung versetzt hat geht es auch schon an die Heldenauswahl. Aus Nostalgiegründen entscheiden wir uns natürlich für den Totenbeschwörer, dessen Spezialitäten in dem Herbeirufen von untoten Dienern und dem Verfluchen des Feindes liegen. 

Wir starten unsere Reise im Lager der Jägerinnen, wo wir auf Warriv treffen. Er erzählt uns von der Tragödie von Tristram und empfiehlt uns mit Akara zu sprechen. Die Hohepriesterin der Schwestern vom verborgenen Auge bittet uns um Hilfe und wir erhalten so unseren ersten Quest, den es zu lösen gilt.

Unsere Aufgabe besteht darin, eine Ansammlung von Feinden in einem dunklen Labyrinth auszulöschen. Wir begeben uns also ins Blutmoor und versuchen den geheimen Unterschlupf der Monster ausfindig zu machen. Auf unserem Weg kämpfen wir gegen Stachelratten sowie Zombies und erhalten so unseren ersten Loot.

Nachdem wir einige Bereiche der Karte abgelaufen haben finden wir den Eingang zur Höhle des Bösen. Wir treten ein und erhalten ein Quest-Update. Nun gilt es jedes Monster in der Höhle zu töten. Dabei verstecken sich einzelne Gegner auch gerne mal in den abgelegensten Ecken des Dungeons. Nachdem alle Feinde bezwungen wurden, durchdringen zahlreiche Sonnenstrahlen die sonst finstere Höhle. Wir sammeln sämtliches Loot ein, schreiten durch ein Stadtportal zurück ins Lager der Jägerinnen und begeben uns schnurstracks zu Akara. Die Hohepriesterin schenkt uns aus Dankbarkeit einen Fertigkeitspunkt, den wir umgehend investieren, um die Schlagkraft unserer beschworenen Kreaturen zu stärken.   

Der erste Quest ist somit abgeschlossen und Kaschya bittet uns zum Gespräch. Von ihr erfahren wir, dass Akara lediglich die spirituelle Anführerin ist, Kaschya führt jedoch die Jägerinnen im Kampf an. Ihre Kundschafterinnen haben etwas Abscheuliches auf dem Friedhof des Klosters bemerkt, das wir uns unbedingt näher ansehen sollen. Als furchtloser Abenteurer stellen wir uns natürlich dieser Aufgabe und machen uns auf in Richtung Friedhof. 

Wir begeben uns vom Blutmoor zum Feld der Steine und schauen uns hier zunächst um. Nachdem wir das Portal gefunden haben, das uns zurück ins Lager bringt, treffen wir auf zahlreiche Gegner. Dazu zählen auch einige stärkere Kontrahenten. Dank unserer Skelette und dem Lehmgolem bezwingen wir diese mit Leichtigkeit und finden den Eingang zum Friedhof.

Dort angekommen treffen wir auf die von den Kundschaftern angesprochene Abscheulichkeit namens Blutrabe. Der erste stärkere Boss greift uns aus der Ferne mit seinem Bogen an. Dank Knochenschild und unseren verbündeten Untoten gelingt uns aber auch hier der Sieg und wir kehren voller Stolz zurück ins Lager der Jägerinnen, wo schon die nächste Aufgabe auf uns wartet.

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Fazit

Mit der Neuauflage von Diablo 2 hat sich Blizzard sicherlich kein einfaches Projekt ausgesucht. Das Action-Adventure zählt nach wie vor zu den Vorzeige-Titeln seines Genres und erfreut sich noch heute großer Beliebtheit. Ob mit Freunden im Internet oder auf der LAN-Party im heimischen Keller - jeder, der damals Diablo 2 gespielt hat, wird sicherlich noch die ein oder andere Erinnerung an den Klassiker haben, die man niemals vergisst. Mit Diablo 2: Resurrected kommt nun eine Neuauflage, die neben den alteingesessen Fans auch Anfänger überzeugen soll. Das stellt einen sehr anspruchsvollen Spagat dar. Letztendlich handelt es sich um ein Spiel, das 20 Jahre alt ist. 

Nichtsdestotrotz werden alle Fans der Diablo-Reihe mit D2: Resurrected auf ihre Kosten kommen. Auch kann die überarbeitete Optik voll und ganz überzeugen. Die Möglichkeit, auf Tastendruck zwischen der modernen Ansicht und dem Original-4:3-Bild zu wechseln, weckt zahlreiche Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit.

Die Anpassungen im Gameplay stellen eindeutig eine Verbesserung dar. Explizit muss hier der zusätzliche Stauraum für Items erwähnt werden. Davon kann man nie genug haben. Bei Diablo 2: Resurrected bekommt man genau das, was man erwartet. Eine aufgehübschte Version des Klassikers mit minimalen Anpassungen. Zudem bleibt abzuwarten, welche zusätzlichen Inhalte oder Anpassungen für die Zukunft geplant sind. Blizzard sollte sich jedoch davor hüten, sich zu sehr vom Original zu entfernen. Diablo 2 war in der Vergangenheit nicht grundlos so erfolgreich.    

Abschließend lässt sich festhalten, dass alle Spieler, die bereits im Jahr 2001 Diablo 2 ihr Eigen nannten, bedenkenlos zuschlagen können. Wer bislang nur den dritten Teil des Franchises besitzt oder mit Diablo 2: Resurrected sein Debüt als Hobby-Abenteurer feiert, sollte sich im Klaren sein, dass es sich hierbei nicht um ein gänzlich neues Spiel handelt. Allerdings muss man als Gamer allein aus historischen Gründen mindestens einmal in seinem Leben D2 gespielt haben. Eine bessere Gelegenheit, als dies mit Diablo 2: Resurrected zu erledigen, wird es so schnell nicht geben. 

Ob Solo- oder Multiplayer muss jeder Gamer für sich entscheiden. Auch als Einzelspieler kann Diablo 2 sehr viel Spaß machen. Allerdings sorgt der Multiplayer für zahlreiche Möglichkeiten zum Handeln und Interagieren mit anderen Spielern. Mit seinen Freunden auf die Jagd nach Diablo und Co. zu gehen ist alles andere als langweilig und nur zu empfehlen.

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