Wunderschönes Japan - Die Spielwelt
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Sind wir nach einigen Spielstunden am Ende des Prologs und damit im eigentlichen Spiel angelangt, erwartet uns die wahre Stärke dieses Titels: die offene Spielwelt. Das Japan des 16. Jahrhunderts wurde mit viel Liebe zum Detail umgesetzt und schafft es, uns zu faszinieren. Natürlich wird auch hier auf die Ubisoft-Formel gesetzt und wir sind mehr oder weniger gezwungen, jeden Stein umzudrehen, da sich etliche Collectibles, Herausforderungen, Nebenmissionen und sonstiges in der ganzen Welt verstecken. Ein Blick auf die Map zeigt auch, für welche Level die entsprechenden Gebiete empfohlen werden.
Eine der vielen Nebenbeschäftigungen in der Open World sind die sogenannten Sumi-e. Dabei zeichnet Naoe Portraits von Dingen und Tieren, die sie in der Welt sieht. Wir müssen uns vorsichtig an sie heranschleichen und mit LT die Szene so lange beobachten, bis wir genügend Informationen für ein Bild gesammelt haben. Diese lassen sich anschließend auch im Kodex bewundern.
Kein Assassin's Creed ohne Eagle Spots. Auch in Shadows gibt es hochgelegene Punkte zu entdecken, von denen aus wir unsere Welt um uns herum aufdecken können. Nun gibt es allerdings die Funktion, dass wir mit gedrückter LT-Taste verschiedene Punkte in der Entfernung anvisieren und dadurch die Entfernung anzeigen können. Haben wir die Open World erst einmal erreicht, können wir mit Naoe umherziehen und wichtige Orte erkunden sowie Eagle Spots aufdecken. Im späteren Spielverlauf ist es auch möglich, jederzeit zu Yasuke zu wechseln. Allerdings müssen wir gut zehn Stunden aufwärts spielen, bevor wir diese Option zum freien Wechsel freischalten.
Ninja oder Samurai - die beiden Hauptcharaktere
Spielen wir nach dem Start als Yasuke erstmals Naoe, wird schnell ein extrem großer Unterschied im Gameplay deutlich. Die zierliche Kriegerin setzt vielmehr auf Schleichen, Ausweichen und Angriffe aus dem Hinterhalt. Der wuchtige Samurai-Krieger hingegen setzt auf rohe Gewalt und brachiale Angriffe. Dafür steht ihm unter anderem eine riesige Keule zur Verfügung. Er kann zudem einen Bogen einsetzen, um sich auch auf Distanz zu verteidigen. Haben wir den freien Wechsel zwischen den beiden erst einmal freigespielt, können wir in der Open World und bei den Nebenaufgaben frei entscheiden, welcher Stil uns eher zusagt. Fans der alten Teile dürften sich am ehesten für Naoe entscheiden. Wem Assassin’s Creed Valhalla gefiel, der sollte auf Yasuke bauen, da sein Spielstil dem des wilden Wikinger-Abenteuers eher ähnelt.
Mit ihren Kampffähigkeiten bringen die Charaktere auch einiges an hilfreichen Werkzeugen mit sich. Zu Naoes Equipment zählen unter anderem ein Wurfhaken, mit dem wir uns schnell an festgelegten Punkten über Mauern oder auf Türme schwingen können. Zusätzlich können wir Hilfs-Items wie Kunai aufnehmen, mit denen wir Gegner lautlos auf Distanz töten können. Haben wir die Assassinenklinge erst einmal erhalten, bekommt Naoe auch ein neues Moveset. Fortan können wir Gegner wie gewohnt mit Attentaten beseitigen. Wie in den bisherigen Spielen ist dies aus allen möglichen Positionen, aus dem Versteck heraus oder mit Sprungattacken möglich. Auch können wir uns mit Naoe ungesehen durch Schatten bewegen. Dazu ist es möglich, beinahe alle Lichtquellen im Spiel auf Knopfdruck zu löschen, sodass wir uns jederzeit im Dunkeln verbergen können. Wem das nicht genügt, der kann sich auch in Schränken, Särgen und an der Decke verstecken.
Im Gegensatz zu den Vorgängern wird in Shadows eindeutig versucht, den Hauptfiguren mehr Tiefgang zu geben. So erleben wir auch die Vorgeschichte von Naoe nach. Die Rückblicke sind mit viel Dramatik und auch emotionalen Momenten in ihrer Vergangenheit versehen. Uns war das am Anfang des Spiel schon beinahe etwas zu viel, da sich dadurch der eigentliche Start der Handlung verzögerte. Auch die Entscheidung, Yasuke erst nach rund einem Viertel der Spielzeit für die Hauptstory freizuschalten, hat uns nicht besonders gefallen, da wir gerne früher die Option gehabt hätten, den Samurai zu spielen.