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Das wird 2017

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Das wird 2017
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Kristallkugel-Modus an! Das Jahr 2017 ist angebrochen und wir wagen einen Blick auf die kommenden zwölf Monate. Welches neue Produkt wird viele überraschen? Welche Technik schafft den Durchbruch oder erleichtert das Leben? Was verschwindet schneller als gedacht wieder in der Versenkung? Auf was kann verzichtet werden? Klar ist: Hier und da könnte eine Prise Humor mit im Spiel sein.

Die CES läutet das Messejahr ein

Wie fängt man einen Jahresausblick am besten an? Mit dem, was als erstes passieren wird. Traditionsgemäß startet die CES in Las Vegas das IT-Jahr. Auch wir sind wieder mit dabei und lassen uns von zig Herstellern ihre neuen Produkte zeigen. Einen echten Knaller erwartet übrigens niemand, was weniger an der CES an sich, sondern eher an Messen allgemein liegt.

Denn auch in Las Vegas ist in diesem Jahr die Planlosigkeit angekommen, unter der die CeBIT bereits seit Jahren zu leiden hat und die zuletzt auch auf der IFA zu spüren war. So richtig wissen die Veranstalter nicht, was sie wollen, was in einem bunten Sammelsurium von Branchen endet, die mit dem ursprünglichen Thema nur in den seltensten Fällen überhaupt noch etwas zu tun haben. Das langsame Messesterben geht also auch 2017 weiter - übrigens nicht nur im IT-Bereich. Auch Highlights wie die IAA haben es immer schwerer.

Kommt das große iPhone-Update?

Fast unmittelbar auf die CES folgt der MWC, der das Smartphone-Jahr einläutet. Und das dürfte es wirklich in sich haben. Auf der einen Seite muss Samsung nach dem Note-7-Desaster ordentlich nachlegen, um das Vertrauen zurückzugewinnen, auf der anderen Seite wird der Druck deutlich steigen. Denn es darf davon ausgegangen werden, dass ein oder zwei bislang nur in China oder Asien aktive Anbieter ihre Fühler nach Europa ausstrecken werden. Schwergewichte wie eben Samsung oder Huawei wird das nur leicht treffen, für HTC, Sony und LG dürfte es hingegen zu einem echten Problem werden.

Für so manchen ist das aber nur nebensächlich, denn entgegengefiebert wird dem September. Glaubt man den üblichen Quellen, wird Apple dann überraschend ein neues iPhone in zwei bis drei Ausführungen vorstellen. Zu den Ausstattungs-Highlights sollen ein gebogenes oder flaches OLED- oder IPS-Display sowie ein drahtlos oder nicht drahtlos zu ladender Akku gehören. Und passend zum iPhone-Jubiläumsjahr haben die Ingenieure herausgefunden, dass der Platz ober- und unterhalb des Displays für ein größeres Display genutzt werden kann. Darüber hinaus können wir bestätigen, dass im Laufe der Vorstellung die Worte „amazing“ und „unbelievable“ fallen werden.

Wer braucht eigentlich ein Surface Studio?

Wenn wir schon beim chronologischen Abarbeiten des Jahres 2017 sind, können wir auch gleich dabeibleiben und den potentiellen Rohrkrepierer des Jahres begrüßen. Spätestens im März dürfte Microsofts Surface Studio verfügbar werden. Jenes Gerät, dass sich an die Kreativen da draußen richtet - die Grafiker, Fotografen, Video-Menschen. Also all diejenigen, die für den reibungslosen Ablauf auf bestimmte Komponenten angewiesen sind: Schnelle, per Thunderbolt 3 anschließbare externe Datenträger sowie CPUs und GPUs, die im Umgang mit 4K-Material bedeutend besser als ihre Vorgänger sind, also Kaby Lake und Pascal.

Doof nur, dass das Surface Studio von all dem nichts bietet. Darf man bei Preisen zwischen 2.999 und 4.199 US-Dollar auch nicht erwarten. Witzig übrigens: Ein vergleichbar ausgestatteter iMac ist günstiger und bietet immerhin Thunderbolt 2.

Bevor Kritik laut wird: Das Surface Studio ist nicht per se schlecht, im Gegenteil. Es ist aber eine Art Mahnmal für das, was im PC-Bereich seit Monaten extrem schiefläuft. Denn fast jeder Hersteller hat die Mittelklasse und damit den weitaus größten Markt für All-in-Ones und Notebooks aus den Augen verloren. Das wird 2017 nicht anders sein.

Die Klinkenbuchse stirbt

Kein Prophet muss man sein, um das Ende eines kleinen Lochs vorherzusehen. Motorola wagte 2016 den Anfang, Apple - ein paar Wochen später dran - bekam hingegen den Zorn zu spüren. Die Rede ist natürlich von der 3,5-mm-Klinkenbuchse, die gefühlt seit Urzeiten für den Anschluss von Kopfhörern und Headsets genutzt wird und deren Ende mit dem Galaxy S8 endgültig besiegelt wird.

Von einem rein technischen Standpunkt aus betrachtet, ist ihr verschwinden längst überfällig. Den Anschluss nimmt vergleichsweise viel Platz in Anspruch, außerdem gibt es mit Blick auf die Audio-Qualität bessere Lösungen. Leider macht die Smartphone-Branche aber den zweiten vor dem ersten Schritt. Anstatt sich gemeinsam auf einen (!) Nachfolgestandard zu verständigen, kocht mal wieder jeder sein eigenes Süppchen. Am Ende ist so der Verbraucher mal wieder der Dumme. Entweder muss zum Adapter gegriffen werden oder es wird der Kauf neuer Kopfhörer fällig, deren Nutzungsdauer alles andere als sicher ist.

Besser wäre es vielleicht, die alte Buchse in Ruhe zu lassen und Smartphones einfach mal wieder ein, zwei Millimeter dicker zu gestalten. Dann ist mehr Platz für den Akku und ob das Gerät nun acht oder neun Millimeter dick ist, interessiert abgesehen vom Designer niemanden.

VR kommt nicht in Fahrt

2016 sollte das Jahr für VR werden, schließlich kamen mit Oculus Rift und HTC Vive die beiden größten Hoffnungsträger auf den Markt. Später stieß auch noch Sonys PlayStation-Adaption PSVR hinzu. Doch so wirklich in Schwung gekommen ist der Markt nicht, daran wird sich auch 2017 nichts ändern.

Wie auch? An den wesentlichen Problemen wird sich auch im neuen Jahr nichts ändern. Die Brillen selbst sind viel zu teuer, bieten keine überzeugende Darstellungsqualität und die notwendige Technik im Hintergrund ist - abgesehen von Sonys System - horrend teuer. Aber auch an der Software-Front wird es kaum Bewegung geben. Die in Aussicht gestellten Titel versprechen nicht mehr Potential als die bereits verfügbaren Anwendungen und dann bleibt da ja noch das Problem der Exklusivität, nicht jedes Spiel erscheint für jede Plattform.

Ganz abschreiben sollte man die virtuelle Realität aber nicht. Denn dort, wo wirklich günstige Brillen im Daydream- oder Gear-VR-Stil zum Einsatz kommen können, wird die Verbreitung stark zunehmen. Nicht nur, weil derartige Lösungen um einiges günstiger sind, sondern auch, da sie für das, was den Konsumenten überwiegend interessiert, vollkommen ausreichend sind.

Weil es thematisch passt: Grafikkarten werden auch 2017 nicht günstiger, womit die Preise für ein voll VR-taugliches System hoch bleiben. Weder AMD, noch NVIDIA haben ein Interesse daran, auf Einnahmen zugunsten einer Verbreitung der Brillen zu verzichten. Ärgerlich ist das aber auch für diejenigen, die in den kommenden Monaten mit der Anschaffung eines neuen Displays liebäugeln. Denn 4K-Modelle werden weiter im Preis sinken und somit immer häufiger eine Alternative darstellen. Wer hohe Auflösung wirkilch ausreizen will, muss weiterhin zur Topriege der Grafikkarten greifen - allen anderen wird auch in der nächsten Generation zu fürh die Luft ausgehen.

RYZEN wird ein Erfolg mit Verspätung

Im Frühjahr soll RYZEN starten, erst im Sommer könnte das Angebot aber in ausreichender Menge vorhanden sein: Was provokativ klingt, ist bei AMD eigentlich oft der Fall. Angekündigte Starttermine entpuppten sich in der Vergangenheit häufig als reiner Paperlaunch, bis jeder zugreifen konnte, dauerte es mitunter sehr viel länger.

Dennoch wird der Prozessor des Intel-Rivalen ein Erfolg. Die beworbenen Leistungen werden sich als realistisch entpuppen, die Preise liegen klar unterhalb der Core-i-Chips und die Board-Partner bringen Platinen mit guten Preis/Leistungsverhältnis auf den Markt. Nur in Komplettsystemen kommt AMD nicht zum Zug. Die üblichen Anbieter werden auf der Computex zwar entsprechend bestückte Desktop-Systeme ankündigen, aus einem mysteriösen Grund kommen die aber nicht im Handel an - was Erinnerungen an die Situation bei Notebooks weckt.

Quellen und weitere Links

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