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Qimonda streicht weltweit 3000 Stellen und verkauft Joint-Venture-Anteile

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Qimonda streicht weltweit 3000 Stellen und verkauft Joint-Venture-Anteile
Der deutsche Chiphersteller Qimonda entstand durch eine Abspaltung der Speichersparte von Infineon und hat es seither nicht geschafft, schwarze Zahlen zu schreiben. Deshalb sucht das Unternehmen nach einem Käufer und einige Marktforscher sahen das US-Unternehmen Micron lange Zeit als Favoriten. Dies hat sich nun allerdings wahrscheinlich erledigt, denn neben einem weltweiten Abbau von 3000 seiner 13.500 Stellen, 1500 davon alleine in Deutschland, hat die Firma den Verkauf seiner Anteile an einem Joint-Venture mit Nanya an Micron für etwa 400 Millionen US-Dollar angekündigt. Genau diesen Anteilen soll Microns Interesse gegolten haben. Mit Nanya arbeitet Micron bereits zusammen. Zudem folgt Qimonda dem Beispiel einiger Konkurrenzfirmen und stellt die Produktion mit 200-mm-Wafern ein, weshalb das Werk in Richmond (USA) geschlossen werden soll. Außerdem soll die sogenannte "Backend"-Fertigung für Komponenten und Module in Dresden bis Ende März 2009 eingestellt werden.In Zukunft will sich Qimonda auf Infrastruktur- und Grafikprodukte konzentrieren. Qimonda war der erste Hersteller, der in großen Massen GDDR5-Speicher produzierte und so finden sich auf AMDs HD-4870-Grafikkarten fast ausschließlich Chips von Qimonda. Bis zum dritten Quartal 2009 will das Unternehmen 450 Millionen US-Dollar jährlich sparen. Hierfür sollen auch die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie Verwaltung zusammengestrichen werden. Außerdem tritt Finanzvorstand Michael Majerus auf eigenen Wunsch von seinem Amt zurück. Der bisher für das operative Geschäft zuständige Thomas Seifert soll seine Aufgaben vorerst übernehmen.

"Die Idee, sich auf die derzeit margenstarken Bereiche zu fokussieren, ist nicht unsinnig. Aber der Umbau muss schnell gehen, Qimonda hat nicht viel Zeit. Qimonda kann sicherlich noch einige Quartale überleben, aber die Zeit drängt“, sagte Michael Busse, Branchenexperte der Landesbank Baden-Württemberg, zu den Plänen. Aufgrund der derzeitigen Finanzkrise droht der Verkauf des restlichen Unternehmens zu scheitern oder verzögert sich zumindest.



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