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Journalisten-Größen aus den USA, die sich vor allem im Gaming-Bereich einen Namen gemacht haben (vielleicht kennt der ein oder andere die 1-Up-Show oder CO-OP), haben nun zusammen mit dem Internet-TV-Netzwerk Area5 und dem südamerikanischen Verleger Atomix ein digitales Magazin für das iPad veröffentlicht. Dies alleine wäre sicher nicht unbedingt eine Meldung wert, allerdings ist der Ansatz den das Atomix Mag wählt ein anderer als die bisherigen Versuche ein sogenannten E-Publishing einzuführen. Das Atomix Mag besitzt weder einen Print-Ableger, noch sind die Inhalte irgendwo auf eine Internet-Seite zu finden. Jede Ausgabe erscheint exklusiv in der für iOS bzw. für das iPad entwickelten App. Diese Strategie erinnert stark an "The Daily" - ebenfalls ein reines Tablet-Magazin, dass allerdings täglich erscheint und somit auch gegen die zahllosen Newsseiten im englischen Sprachraum antreten muss. "The Daily" hat aber auch mit hausgemachten Problemen, wie der schlechten technischen Umsetzung zu kämpfen.
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Leider hat auch das Atomix Mag mit solchen Problemen so seine Schwierigkeiten. Allerdings weniger in der Darstellung der Inhalte, als vielmehr das Herunterladen der solchen stellt eine große Hürde dar. Offenbar hat sich ein Fehler beim Entpacken der ersten Ausgabe eingeschlichen, denn auch wenn die rund 500 MB auf dem iPad gelandet sind, müssen sie erst entpackt werden, was die App regelmäßig zum Absturz bringt. Nur ein frisch neugestartetes iPad kann hier Abhilfe schaffen. Zudem bricht ein Schließen der App den Download ab und er muss von vorne gestartet werden. Abschließend scheinen auch noch die Server überlastet zu sein, denn auch wenn die eigene Internetverbindung mehr liefern könnte, so wandern die rund 500 MB nur sehr langsam auf das iPad.
Die App ist kostenlos im App-Store zu finden. Jede Ausgabe erscheint als In-App-Purchase zum Preis von 79 Cent. 14 Artikel finden sich in der ersten Ausgabe, was den günstigen Preis dann auch wieder relativiert. Dennoch sind die 79 Cent sehr gut gewählt - die Kaufhürde aufgrund des Preises ist extrem niedrig.
Der Inhalt der ersten Atomix Mag Ausgabe wurde größtenteils für die Betrachtung im Hochformat ausgelegt. Zwischen den Artikel wird horizontal gescrollt, im Artikel selbst vertikal. Neben dem Text sind die Artikel gespickt mit schönen Screenshots und interessanten Videos im CO-OP-Stil. Bilder-Galerien sind über eine Betrachtung im Querformat zugänglich. Etwas störend ist das Antialiasing der Schrift, das erst rund eine Sekunde nach dem Scrollen durchgeführt wird. In einem Video könnt ihr euch selbst einen Eindruck vom Atomix Mag machen.
In unseren Augen ist das Atomix Mag ein frischer Ansatz, der sich von der Zweitverwertungsstrategie vieler Verlage deutlich unterscheidet. Die innovative Ideen in Sachen Gestaltung und Themenwahl können überzeugen und heben sich vom Einheitsbrei ab. Mit 79 Cent ist auch der Preis kein Gegenargument. Wir sind gespannt, wie sich die Branche weiter entwickeln wird.
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