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Dieses Jahr war die 6. Gamescom seit sie von Leipzig (damals noch Games Convention genannt) in den Kölner Messepark gezogen ist. 335.000 Menschen sind während den offenen Tagen (13. bis 17. August) durch die Hallen geschlendert und haben sich diverse Spiele angeschaut, Peripherie von Herstellern betrachtet oder aber auch Leute getroffen und Kontakte geknüpft. Das sind etwa 5.000 Besucher weniger als beispielsweise noch im Vorjahr. Dieses Jahr war auch Hardwareluxx mit insgesamt drei Redakteuren direkt vor Ort und konnte direkt von der Kölner Gamescom berichten.
Für mich persönlich war es dieses Jahr die erste Gamescom, aber sicherlich nicht die letzte. Trotz der Euphorie meinerseits lässt die Messe in Köln Deutz nicht nur positive Eindrücke zurück. Sehr gefallen haben mir die Eindrücke von den Spielern aus aller Welt und dass wir alle im Grunde genommen gleich sind. Uns hat eine ganz große Sache verbunden: Die Liebe zu den Spielen und den Spielfiguren. Dies wurde auch an den ganzen schön anzusehenden Cosplays klar, die über die Messe gewandert sind.
Auch konnte man mit seinem Nintendo 3DS-System sehr viele neue Personen mittels Spotpass und Streetpass kennenlernen. Um den Nintendo-Stand ist gefühlt jeder zweite Besucher mit einem 3DS-System durch die Hallen gelaufen.
An Spielen an sich wurde dieses Jahr allerdings nicht sehr viel Interessantes bzw. Neues gezeigt. Vieles war bereits von der in Los Angeles stattfindenden E3 bekannt. Electronic Arts kündigte lediglich ein komplett neues Spiel namens Shadow Realms an, welches besonders DotA-Spielern gefallen sollte.
Organisatorisch hätte man allerdings so manches verbessern können. Zwar wurden anderen Berichten zufolge die Wartezeiten für die Spiele stark verbessert, jedoch könnte man hier noch einmal optimieren. Auch wie die Spiele präsentiert wurden, war nicht immer optimal. So durfte man sich mindestens 90 Minuten bei Assassin’s Creed Unity anstellen, um dann ein Live Gameplay anzusehen. Dieses hätte man auch einfach auf der Ubisoft-Bühne ohne Wartezeit für die Spieler umsetzen können. Ärgerlich: Im Vorfeld wurde nicht klar kommuniziert, dass man das Spiel dort nicht anspielen kann. Nicht nur für die Spieler, sondern auch für die Presse und Fachbesucher.
Beispielsweise war das Pressezentrum der Gamescom am weitesten von der Business-Area entfernt sodass Journalisten hier weite Fußwege laufen mussten um in das für die Presse freie WLAN zu gelangen. Am Fachbesucher- und Pressetag wurden bereits normale Besucher in die Hallen hineingelassen, entsprechen mussten hier bereits sehr lange Wartezeiten an den Spielständen akzeptiert werden.
Für jemanden, der noch nicht auf der Gamescom war und es sich überlegt nächstes Jahr in zu fahren sollte sich im Klaren sein, dass er nicht sehr viel Platz für sich selbst zur Verfügung haben wird. Überall wird sich gedrängt und es sind überall, aber wirklich überall Menschen. Auch sollte derjenige entweder sehr gutes Schuhwerk anziehen oder sich einen kleinen klappbaren Campingstuhl mitnehmen, denn den ganzen Tag herumstehen und herumgehen ist nicht ohne. Wer seine Youtube- oder Let’s-Player-Idole sehen oder gar grüßen möchte braucht Ausdauer, denn sind diese erst einmal entdeckt bildet sich direkt eine relativ große Menschentraube um diese herum.
Die Gamescom hat wie bereits erwähnt aber auch schöne Seiten. So kann man in Kontakt mit den Entwicklern seiner Lieblingsspiele treten, denn diese sind oft an den Spielständen und weisen die Besucher in die Spielmechanik ein.
Zum Abschluss möchte ich aber sagen, die Gamescom hat ihre Schattenseiten, aber auch ihre Lichtblicke. Ein großes Problem ist aber zu jedem Moment allgegenwärtig: Es sind zu viele Menschen auf zu wenig Raum gedrängt. Insgesamt besitzt die Kölnmesse eine Fläche von 280.000 m², für die Gamescom werden lediglich 140.000 m² genutzt. Natürlich geht es ins Geld mehr Fläche anzumieten. Jedoch sehe ich bei einem so großen Besucheransturm keine andere Wahl.