Mitarbeiter müssen 5,2 Millionen zurückzahlen
Die Pleite des Handyherstellers Benq Mobile bedeutete für circa 1.300 Menschen den Verlust ihres Arbeitsplatzes, für 170 Mitarbeiter kommt es aber laut der Süddeutschen Zeitung noch schlimmer. Der Insolvenzverwalter Martin Prager fordert von eben diesen die Rückzahlung von Sonderzahlungen für gute Leistungen und Bleibeprämien in Höhe von insgesamt 5,2 Millionen Euro, welche noch zwei Tage vor dem Insolvenzantrag ausgezahlt wurden. Laut Insolvenzverordnung ist Prager dazu verpflichtet, da die Auszahlung entweder noch gar nicht fällig waren oder unter der Kenntnis der Zahlungsunfähigkeit erfolgten. Da andere, die eigentlich Abfindungen erhalten sollten, leer ausgingen, bedeutet dies, dass diese 170 Mitarbeiter bevorteilt wurden. In den meisten Fällen könnten diese allerdings nichts dafür und 22 von den 170 trifft es besonders hart: diese hatten ihre Leistungsprämien und Jahresboni verfrüht erhalten und müssen nun bis zu 65.000 Euro zurückzahlen, was für diese fast ein ganzes Jahresgehalt entspricht.Die restlichen 140 müssten zwar teilweise mehr bezahlen, doch betrifft dies in der Regel ehemalige Führungskräfte, die gut verdient hatten. Die BenQ-Mobile-Insolvenz dürfte seine Kanzlei noch gut 5 Jahre beschäfitgen, sagte Prager, denn in diesen Zeitraum müssten die Prämien zurückgezahlt werden und da es teilweise um Beträge von bis zu 200.000 Euro ginge sind Klagen wahrscheinlich. 10 Mitarbeiter dürfen allerdings hoffen: da sie ihre Prämien nach dem Verkauf der Sparte an BenQ mit Siemens vereinbart hatten, können sie hoffen das der Münchner Mutterkonzern die Zahlungen übernimmt. Die Restlichen trafen ihre Vereinbahrungen mit BenQ in Taiwan, wo die Insolvenzverwaltung keine Möglichkeiten hat, Ansprüche geltend zu machen.