Am 27. Juni 2008, endete die Arbeitszeit von Bill Gates bei dem Unternehmen, das von ihm gegründet wurde und ihn zu einem der reichsten Männer der Welt machte: Microsoft. Mit rund 58 Milliarden US-Dollar pendelt sich der Firmen-Gründer auf Platz 3 der Forbes-Liste ein. Seine Vision, dass auf jedem Schreibtisch ein Computer mit Microsoft-Software stehen werde, hat er wohl erreicht und so kümmert er sich vermehrt um die im Jahr 2000 gegründete Bill-und-Melinda-Stiftung. Diese verwaltet rund 29,1 Milliarden US-Dollar, die größtenteils von ihm selbst stammen. Trotzdem wird Bill Gates dem Softwareriesen weiter als Chairman von Microsofts Board of Directors und Großaktionär erhalten bleiben. Bill Gates, der am 28. Oktober 1955 als William Henry Gates II in Seattle geboren wurde, begann 1973 am Harvard College, wo er den heutigen Microsoft-Chef kennen lernte, sein Studium. Bereits 1975 gründete er zusammen mit seinem Studienkollegen Paul Allen die neue Firma und brach sein Studium ab. Nach knapp zwei Monaten Entwicklungszeit brachten die beiden eine BASIC-Umsetzung für den MITS Altair 8800 heraus. Damit war der Grundstein gelegt und die Hobby-Gemeinschaft zwischen den beiden Programmierern wurde zu einer echten Firma mit anfangs 30 Angestellten.Mit IBM konnte auch bereits der erste Großkunde an Land gezogen werden. IBM beauftrage Microsoft, für seine PCs das DOS-Betriebssystem zu programmieren. Nach der Fertigstellung verdiente Microsoft allerdings nicht nur an jeder verkauften Lizenz, sondern durfte DOS auch an andere Hersteller verkaufen. Erst nach Abschluss des Geschäfts mit IBM wurde das Betriebssystem für 50.000 US-Dollar eingekauft.
Nach weiteren Zwischenschritten, wie Windows 3.0, folgte mit Windows 95 das erste Betriebssystem mit Multi-Tasking. Das Internet war für Microsoft damals noch unwichtig und so hielt der Internet Explorer erst mit Windows 98 Einzug. Dieser Kombination verdankte Microsoft einen Kartellprozess in den USA, in dem man allerdings mit einer außergerichtlichen Einigung davon kam.
Anders lief es vor ein paar Jahren in Europa, wo das Bundle aus Betriebssystem und Media-Player eine Rekordstrafe von insgesamt 899 Millionen Euro nach sich zog. Die Geschäftspraktiken des Unternehmens waren nicht immer sehr beliebt. Erst in den vergangenen Jahren veränderte man seine Geschäftspolitik - sicherlich auch wegen des hohen Drucks der Kartellverfahren.
Der Abschied vom Redmonder Softwareunternehmen dauerte insgesamt acht Jahre. Den Chefsessel gab Bill Gates bereits 2000 an Steve Ballmer ab und übernahm die Rolle des Chief Software Architect. Im Juni 2006 kam dann die Nachricht, dass er im Sommer 2008 aus verantwortlichen Funktionen zurückziehen werde. Hierbei nannte Gates seine Nachfolger: Craig Mundie und Ray Ozzie. Letzterer übernahm 2006 die Funktion als Chief Software Architekt.
Ende 2007 beschäftigte Microsoft 78.656 Mitarbeiter in Niederlassungen in über 100 Ländern. Zum Abschied hat Microsoft ein Video zusammengestellt, das die Geschichte des Unternehmens festhält: