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Wer seinen Prozessor übertakten und möglichst nah an seine Leistungsgrenze bringen möchte, der ist auf niedrige Temperaturen angewiesen. Einen Strich durch die Rechnung macht hier allerdings die Tatsache, dass Intel bei seinen aktuellen Prozessoren seit der Ivy-Bridge-Generation den Heatspreader, welcher den Prozessorkern schützen soll, nicht mehr fest mit dem Package verlötet, sondern diesen aus Kostengründen nur noch verklebt.
Während das Lot dank seines hohen Wärmeleitkoeffizienten bei Sandy Bridge noch dafür sorgte, dass die Abwärme effektiv an den IHS und somit an den CPU-Kühler abgegeben werden konnte, ist das Material, das Intel seit Ivy Bridge verwendet, deutlich weniger effektiv und zudem häufig ungleichmäßig verteilt und unsauber aufgetragen. Dies hat zur Folge, dass sich zwischen dem IHS und dem Die Wärme anstaut, was die CPU-Temperatur deutlich ansteigen lässt.
Ambitionierte Übertakter greifen deswegen oft zu rabiaten Methoden und nehmen den Heatspreader kurzerhand ab, um selbst nachzubessern. Beim sogenannten Köpfen der CPU ist allerdings größte Sorgfalt angesagt, denn sowohl bei der Methode mit Rasierklinge wie auch bei der Schlagstock-Methode kann die CPU dauerhaft beschädigt werden. Ein zu tiefer Schnitt oder ein zu heftiger Schlag können schon ausreichen. Auch Profi-Übertaktern gelingt das Köpfen nicht immer ohne Probleme.
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Um das Köpfen von Intel-Prozessoren zu vereinfachen und gleichzeitig sicherer zu machen, hat Roman Hartung alias der8auer nun ein kleines Tool entwickelt. Beim Delid Die Mate wird der Prozessor einfach zwischen zwei massive POM-Komponenten gesteckt und mit sechs Schrauben fest fixiert. Über einen Inbus-Schlüssel wird dann ähnlich zur Schlagstock-Methode ein gleichmäßiger Druck auf den IHS ausgeübt, sodass dieser entfernt wird. Da der Prozessor fest in seinem Sockel sitzt, wird die Gefahr eines Defekts nahezu ausgeschlossen. Insgesamt soll das Köpfen in weniger als einer Minute über die Bühne gehen.
Besonders praktisch: Dank der Halterung kann der Heatspreader mithilfe von Silikonkleber auch wieder angebracht werden. Das Tool funktioniert mit allen aktuellen Skylake-Prozessoren, ist aber auch zu Intels Haswell- und Devils-Canyon-Modellen kompatibel. Ob auch Broadwell-CPUs damit geköpft werden können, konnte mangels fehlender Prozessoren allerdings nicht getestet werden.
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Das Ergebnis aber kann sich sehen lassen: Mit einer eigens aufgebrachten Flüssigmetall-Wärmeleitpaste zwischen Heatspreader und Prozessorkern konnte Roman Hartung die Temperaturen seines übertakteten Intel Core i7-6700K bei gleicher Kühlung um satte 12 °C senken.
Der Delid Die Mate soll in Kürze exklusiv bei Caseking.de erhältlich sein. Da bislang nur 20 Exemplare angefertigt wurden, ist der Preis mit knapp 90 Euro noch relativ hoch. Bei starker Nachfrage könnte der Preis allerdings deutlich nach unten korrigiert werden. So oder so: Wer seine Prozessoren häufig köpft, für den könnte der Delid Die Mate von der8auer Gold wert sein!
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