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Apple und Google sollen F2P-Apps stärker reglementieren

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Apple und Google sollen F2P-Apps stärker reglementieren
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Die weiter steigende Verbreitung von Free-2-Play-Apps (F2P) hat die EU auf den Plan gerufen. Denn nach Ansicht der Europäischen Kommission wüssten viele Verbraucher nicht, welche Kosten tatsächlich mit den vermeintlich kostenlosen Programmen verbunden sein können. Laut Justizkommissarin Viviane Reding stünden dabei aber auch Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt, denn gerade diese Zielgruppe würde von zahlreichen Apps und Herstellern besonders angesprochen.

Um diese besser zu schützen und mehr Transparenz zu erreichen, werden aktuell verschiedene Maßnahmen mit verschiedenen Unternehmen und Einrichtungen besprochen. Dazu gehören neben Apple und Google als Betreiber der wichtigsten beiden App-Stores auch die Interactive Software Federation of Europe sowie Verbraucherschutzeinrichtungen aus sieben EU-Staaten.

Vor allem vier Forderungen stehen während der zweitägigen Beratungen, die heute zu Ende gehen, im Vordergrund. So sollen als kostenlos beworbene Spiele den Verbraucher nicht in die Irre führen und Kinder und Jugendliche nicht zum Kauf von In-Game-Items ermuntert werden, die Zahlungsbedingungen müssten deutlich dargestellt werden und Käufe dürften nicht ohne explizites Zustimmen erfolgen, zu guter Letzt sollen die App-Anbieter aber auch E-Mail-Adressen anzeigen, unter denen Verbraucher sie direkt erreichen können.

Als schwierig könnten sich vor allem die ersten beiden Punkte erweisen. Denn die tatsächlich anfallenden Kosten dürften nur schwer zu ermitteln sein, konkrete Vorschläge hat die EU Kommission hier bislang nicht öffentlich unterbreitet. Für die Industrie viel schwerer wiegen dürfte aber die Forderung, dass Kinder und Jugendliche nicht mehr mehr ermuntert werden sollen. Ähnliche Ansätze gibt es bereits seit Jahren in der Werbung, aber auch hier sind die Grenzen nicht klar abgesteckt.

Dass die EU aber erst jetzt die Initiative ergreift, obwohl F2P schon seit Jahren auf dem Vormarsch ist, erklärt Kommissarin Reding mit der steigenden Bedeutung: „Europas App-Industrie hat ein enormes Potential, das sowohl Arbeitsplätze als auch Wachstum generieren und unser tägliches Leben verbessern kann.“ Gleichzeitig müsse man aber auch berücksichtigten, dass Verbraucher geschützt werden, so die Luxemburgerin.

Abzuwarten bleibt, ob sich EU und Verbraucherschützer am Ende durchsetzen können. Sollte dies während der ersten Gespräche nicht geschehen, wolle man gegebenenfalls zu anderen Mitteln greifen, so die Stellungnahme. Einen Kommentar seitens Apple oder Google gibt es derzeit nicht.

Quellen und weitere Links

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