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Europa und Südkorea arbeiten gemeinsam am 5G-Standard

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Europa und Südkorea arbeiten gemeinsam am 5G-Standard
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Um die Entwicklung des LTE-Nachfolgers 5G zu beschleunigen, wollen die EU und Südkorea zukünftig eng zusammenarbeiten. Eine entsprechende Vereinbarung trafen die zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes sowie der südkoreanische Wissenschaftsminister Mun-Kee Choi on Seoul.

Im Kern geht es dabei um eine vereinheitlichte Grundlagenforschung sowie das Erarbeiten eines einheitlichen Standards. Vorgesehen ist ebenfalls eine Harmonisierung der Frequenzbänder, um die Entwicklung von Endgeräten durch weniger zu berücksichtigende Frequenzen zu beschleunigen und zu verbilligen. In die Arbeit einbezogen werden die jeweiligen 5G-Arbeitsgruppen - die 5G Infrastructure Association auf europäischer Seite sowie das südkoreanische 5G Forum - mitsamt den entsprechenden Mitgliedern wie der Deutschen Telekom, Orange, Nokia und Ericsson.

Beide Seiten kommentieren die Übereinkunft als großen Schritt auf dem Weg hin zu eine immer weiter zunehmenden Digitalisierung. „5G wird das neue Lebenselixier der Digitalwirtschaft und digitalen Gesellschaft werden, sobald es eingeführt ist“, so Kroes. Bis 5G aber im Alltag ankommen wird, soll es noch einige Jahre dauern. Derzeit ist die Markteinführung frühestens für das Jahr 2020 geplant, flächendeckend soll der neue Standard jedoch nicht vor 2030 verfügbar sein.

Die wichtigste Änderung gegenüber LTE wird eine höhere Übertragungsrate sein. Derzeit werden hier in der Praxis je nach Kategorie 100 (Cat 3) und 150 (Cat 4) MBit pro Sekunde erreicht, mit Cat 5 ist eine Verdoppelung möglich. Mehr als 1.000 MBit pro Sekunde konnten bislang aber selbst in Laborversuchen nicht erreicht werden. 5G wird hingegen dem aktuellen Stand zufolge mit 10 GBit pro Sekunde starten, im Endausbau sollen es dann 50 GBit pro Sekunde sein.

Möglich wird diese Leistung durch den Netzaufbau. Denn Endgeräte stehen nicht nur mit einer Zelle in Verbindung, sondern tauschen Daten mit mehreren gleichzeitig aus. Dadurch kann die Infrastruktur weitaus weniger auffällig als bislang ausfallen, die Rede ist unter anderem von der Integration der Antennen in Werbeflächen oder Fassaden.

Durch die gesteigerte Leistung soll auch die Zahl der Anwendungsbereiche steigen. So planen Forscher, 5G für Smart Grids und die Car-to-Car-Kommunikation zu nutzen.

Quellen und weitere Links

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