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Für die meisten Nutzer dürften Cloudspeicher-Dienste ein wahrer Segen sein, kann man doch von überall aus und mit nahezu fast jedem Gerät – ob Notebook, Tablet oder Smartphone - auf die dort abgelegten Daten zugreifen und diese mit den verschiedenen Geräten synchronisieren. Doch die Flexibilität birgt auch gewisse Risiken: Verschafft sich ein Unbefugter Zugriff auf das eigene Account, so kann er alle darin abgelegten Daten abrufen. Der Enthüller des NSA-Skandals und Ex-Mitarbeiter des größten Auslandsgeheimdiensts der USA warnte in einem Exklusiv-Interview mit dem britischen The Guardian vor der Nutzung von Dropbox. Der Dienst sei eine Gefahr für die Privatsphäre.
Den Ausführungen zufolge sollen Mitarbeiter unverschlüsselten und vollen Zugang auf die Nutzerdaten und damit auf die dort abgelegten Daten haben, womit Dropbox vor allem für Geheimdienste interessant sei. Der britische Geheimdienst sei schon seit längerem an einer Partnerschaft interessiert. Hinzu käme, dass die ehemalige US-Außenministerin Condoleezza Rice vor wenigen Monaten in den Vorstand von Dropbox gewählt worden wäre und damit die Partnerschaft zwischen den Geheimdiensten gestärkt worden sei. Wohin ein solcher Eingriff in die Privatsphäre führen kann, macht Snowden im Interview deutlich. So sei es unter Geheimdienst-Mitarbeitern üblich, intime Nutzerdaten wie etwa Nacktfotos innerhalb des Kollegenkreises auszutauschen.
Eine Lösung und Alternative hält Snowden ebenfalls parat. Demnach sollten Cloudspeicher-Dienste dazu verpflichtet werden, die Daten ihrer Nutzer grundsätzlich verschlüsselt abzulegen, ohne selbst Zugriff darauf zu erhalten. Snowden empfiehlt auf den Cloudspeicher-Dienst „Spideroak“ umzusteigen, der einen ähnlichen Feature-Umfang wie Dropbox besitzt, die Daten aber schon auf dem Rechner des Nutzers verschlüsselt ablegt. Niemand außer der Nutzer selbst habe Zugriff auf die Daten.
In seiner Leistungsbeschreibung verspricht Dropbox höchste Datensicherheit. Die Privatsphäre habe oberste Priorität. Der Dienst ging 2007 ans Netz. Weitere Themen des etwa 14-minütigen Interviews waren der Russland-Aufenthalt des 31-Jährigen und die Möglichkeit zur Rückkehr in die USA.