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Am 3. August 1984 kam der erste elektronische Brief in Deutschland an. Ihn erhielt Michael Rotert aus der Informatik-Rechnerabteilung an der Universität Karlsruhe. Die orthografisch nicht ganz korrekte Betreffzeile lautete damals: „Wilkommen in CSNET!“. Im CSNET hatten sich einige amerikanische Universitäten zusammengeschlossen. Lange Jahr war der Dienst nur militärischen und wissenschaftlichen Einrichtungen vorenthalten und wurde erst ab Anfang der 1990er-Jahre auch für private und kommerzielle Zwecke geöffnet.
30 Jahre später nutzen fast vier von fünf Bundesbürger (78 Prozent) die E-Mail als Kommunikationsmittel. Das zeigen aktuelle Daten der europäischen Statistikbehörde von Eurostat, die nun vom IT-Branchenverband Bitkom veröffentlicht wurden. Befragt wurden 1.008 Personen im Alter von 16 bis 74 Jahren aus 31 Ländern. Damit liegt Deutschland über dem Durchschnitt der EU-Länder, der bei 67 Prozent liegt. Spitzenreiter sind die Niederlande mit 90 Prozent. Ebenfalls viel E-Mail-Verkehr gibt es mit 88 Prozent in Luxemburg und Dänemark. Schlusslicht ist hingegen Rumänien. Hier geben gerade einmal 42 Prozent an, E-Mails zu verschicken und zu empfangen. In Italien schreibt etwa jeder Zweite E-Mails.
Die private Nutzung der E-Mail hat insbesondere in den vergangenen zehn Jahren stark zugelegt. Während 2003 noch 44 Prozent der Deutschen E-Mails verschickten, taten dies fünf Jahre später bereits 67 Prozent. Jeder fünfte E-Mail-Nutzer aus Deutschland (19 Prozent) soll seinen ersten privaten Mail-Account schon vor mehr als zehn Jahren eingerichtet haben, jeder Dritte (35 Prozent) vor sechs bis zehn Jahren, jeder Verte (25 Prozent) in den vergangenen fünf Jahren. 22 Prozent der von Bitkom befragten Nutzer gab an, nicht mehr zu wissen, wann sie ihren ersten E-Mail-Account angelegt hatten. Im Durchschnitt wurden private E-Mail-Accounts vor neun Jahren eigerichtet.