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Im Rahmen der Code/Mobile-Konferenz plauderte Google-Mitarbeiterin Susan Wojcicki, die seit Februar dieses Jahres im Chefsessel von YouTube sitzt, aus dem Nähkästen und gab Einblicke hinter die Kulissen der weltweit größten Video-Plattform.
Demnach könne man sich vorstellen, sich künftig nicht mehr nur auf das Anzeigengeschäft zur Finanzierung der Plattform zu konzentrieren, sondern bald auch ein Abomodell einzuführen. Viele Webseiten würden ihren Nutzern inzwischen beides anbieten: Werbung oder aber ein kostenpflichtiges und werbebefreites Abo.
YouTube-Nutzer könnten bald die Möglichkeit bekommen, ein kostenpflichtiges Abonnement abzuschließen in dessen Rahmen man auf die Einblendung von kurzen Werbeclips und –Bannern verzichten würde. Da mittlerweile die Hälfte der Aufrufe über mobile Endgeräte kommen soll, mache ein solches Angebot doppelt Sinn: Nutzer könnten durch den Verzicht der Werbespots Traffic einsparen und sich voll auf die Inhalte konzentrieren. Trotzdem soll es die Plattform geschafft haben dank der Werbe-Finanzierung über eine Milliarde Nutzer zu erreichen. Laut eMarketer erzielte die Plattform im letzten Jahr einen Werbe-Umsatz von fast 5,6 Milliarden US-Dollar.
Die Verweildauer der YouTube-Nutzer soll derzeit von Jahr zu Jahr um 50 Prozent anwachsen. Noch immer würden Verbraucher aber noch mehr Zeit vor dem Fernseher verbringen, als auf YouTube, sagte die 46-Jährige im Interview mit Re/code.net.
Angesprochen würde Wojcicki auch auf die Gerüchte, dass YouTube-Star PewDiePie, der es inzwischen auf fast 32 Millionen Abonnenten bringt, der Plattform bald den Rücken zuwenden könnte. Ob man ihn mit einem Scheck oder höheren Werbeeinnahmen zum Verbleib auf der Plattform ködern würde, wich Wojcicki aus und sagte, dass dies „vom jeweiligen Künstler abhänge“, aber unterstrich ihre Strategie jeden einzelnen Content-Partner unterstützen und in ihn investieren zu wollen. Jeder Künstler versuche ein wenig anders zu sein als die anderen. Man würde mit allen Partnern sprechen.
Auch der angeblich geplante Musik-Abo-Service von YouTube wurde kurz angesprochen. Ob der Service noch in diesem Jahr an den Start gehen werde, wollte die YouTube-Chefin nicht bestätigen. „Man arbeite daran.“