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Laut dem IT-Branchenverband Bitkom, der sich auf eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Aris stützt, soll in Deutschland nahezu jedes dritte Unternehmen (30 Prozent) innerhalb der letzten zwei Jahre mindestens einmal IT-Sicherheitsvorfälle verzeichnet haben. Damit aber sei der Anteil der betroffenen Unternehmen auf demselben Level gewesen wie im Vorjahr.
„Deutsche Unternehmen sind zu einem attraktiven Ziel der Cybergangster und ausländische Geheimdienste geworden“, meint Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Umso wichtiger sei es seiner Meinung nach, die Sicherheitsvorkehrungen immer auf dem neuesten Stand zu halten und regelmäßig in den Schutz der eigenen Systeme zu investieren.
Ein Großteil der Vorfälle (65 Prozent) habe sich dabei allerdings vor Ort abgespielt, zum Beispiel wurden gezielt Daten von aktuellen oder ehemaligen Mitarbeitern gestohlen oder aber von ihnen Schadsoftware über infizierte Datenträger auf die Unternehmens-Rechner übertragen worden. 40 Prozent der Unternehmen verzeichneten allerdings auch Angriffe aus dem Internet auf ihre IT-Systeme. Im vergangenen Jahr sollen es noch rund 30 Prozent gewesen sein.
Vor allem mittelständische Unternehmen sind betroffen
Betroffen seien vor allem kleine und mittelständische Unternehmen. Während bei den Unternehmen mit 20 bis 499 Mitarbeitern fast jedes dritte betroffen gewesen sei, war es bei Unternehmen mit mindestens 500 Mitarbeitern nur noch jedes fünfte. Dies könne aber auch darauf zurückzuführen sein, dass größere Unternehmen finanziell und technisch besser aufgestellt sind und sich so vor möglichen Attacken besser schützen können. Laut Bitkom hätten es Cyberkriminelle überwiegend auf das geistige Eigentum der Unternehmen abgesehen, darunter Patente, Baupläne, Konzepte für Produkte und Dienste, Marketingaktionen, Kundendaten oder Mitarbeiterprofile.
Der Branchenverband empfiehlt daher, die Systeme mindestens mit aktuellen Virenscannern und Firewalls sowie mit regelmäßigen Software-Updates als Grundschutz abzusichern. Ergänzend aber sollten Unternehmen eine Software zur Erkennung von IT-Angriffen einsetzen und ihre Systeme immer mal wieder auf Schwachstellen überprüfen. Mitarbeiter sollten ebenfalls geschult und sensibilisiert werden.
Befragt wurden bundesweit 458 Geschäftsführer und IT-Verantwortliche in Unternehmen ab 20 Mitarbeiter.